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#1
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Hallo ihr Lieben,
ja, wir hatten eine schöne Geburtstagsfeier. Ich habe die Mathe-Probleme noch ganz knapp gelöst und beim Mathebogen davor habe ich meiner Gruppe die volle Punktzahl geholt (Streber-Kerstin ![]() ![]() Mich nerven weiterhin die Diskrimininierungen bezüglich meines Mundschutzes. Mir wird Schweinegrippe hinterher gerufen und Gruppen fangen nach Vereinbarungen an zu husten. Das beschäftigt mich sehr. Ich überlege nächste Woche vor die Mathevorlesung zu treten und mit meinen Komilitonen zu sprechen. Ihnen meine Lage erklären und darum bitten nicht weiter mit Vorurteilen und Diskriminierungen belästigt zu werden, besonders da ich echt anderen Probleme habe. Ich hoffe die Beteiligten sind dann etwas beschämt. Ich bekomme nämlich langsam Rachegelüste und Aggressionen. Ich muss echt aufpassen, dass mich das auf Dauer nicht runterzieht, wenn ständig einer über mich lacht. Irgenwie voll paradox. Nun habe ich schon dreimal Krebs überstanden und jetzt werde ich noch wegen meines Mundschutzes verarscht. Manche Menschen scheinen nicht nachzudenken. Ich glaube, ich bekomme gerade wieder Durchfall. Ganz was Neues. ![]() ![]() Ich muss jetzt, nachdem ich nachmittags mein Schläfchen gemacht habe, noch an meinem Praktikumsbericht schreiben. Liebe Grüße und schönes Wochenende Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission ![]() ![]() |
#2
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@Kerstin: Das ist echt krass... Vor allem sollte man meinen, dass die meisten wenigstens halbwegs so weit denken, dass sie dahinterkommen, dass jemand mit Schweinegrippe net die ganze Zeit fröhlich rumrennen kann, ohne, dass sich was verändert...
Ich glaube, an deiner Stelle würde ich es sagen, aber gut, bleibt halt schwer, sich sowas vorzustellen.. Ansonsten... nächste Woche weiß ich, ob ich Chemo oder Strahlung bekomme. Wahrscheinlich wirds Chemo, Temodal. Bin schon ganz gespannt, ich hasse warten.. Vor allem, wie es dann funktioniert, wie es läuft.. und wie mein Gewicht sich dabei verändern wird! Hab schon Schauder vor 40kg zunehmen ![]() |
#3
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Ich habe bei Chemo auch eher zugenommen. Sicherlich weil ich mir manchmal auch mehr genehmigt habe. Unter Chemo kommt es aber auch zu Wassereinlagerungen, die später wieder weg gehen. Ich hatte Chemo-Tage im Krankenhaus an denen ich 3 Kilo zugenommen habe ohne groß was zu essen. Parallel zur Chemo (während der Infusion) habe ich eher wenig gegessen. Bei meinem Essverhalten habe ich versucht auch an die Zukunft zu denken und nicht in ein Frustfressen zu verfallen. Trotzdem habe ich mir mal Schokolade bei Hiobsbotschaften gegönnt, auch wenn das bei häufigeren Hiobsbotschaften auch nicht so schlau ist.
![]() Gute Nacht!
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission ![]() ![]() |
#4
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*kicher* das stimmt, irgendwann wird es unpraktisch
![]() Nun ja, mal sehen, im Normalfall sieht man an meinem Essen und meiner (Un-)ordnung, wie es mir geht ^^ Hattest du auch Temodal oder eher eine andere Chemo? Macht das viel Unterschied? *gute Träume wünsch* =) |
#5
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Ich hatte nicht Temodal. Meine Chemos weiß ich nicht alle auswendig. Ambulant hatte ich Bleomycin und Vincristin, die waren eher ein Lacher. Stationär hatte ich ganz viele verschiedene. Mir würden jetzt Etoposid, Cisplatin und irgendwas mit Ara einfallen. Aber jede Chemo ist ein Überraschungsei und man weiß nicht, welche Nebenwirkungen drin sind. Es bringt also nicht sich im vorhinein groß auf bestimmte Nebenwirkungen einzustellen. Ich hatte jedes Mal was anderes.
heute wurde mir hinterhergegrunzt. (Hier stehen 100 schlagende Smileys. Die funktionieren irgendwie bei mir gerade nicht.) Ich dachte ja, dass ich das verkrafte und da drüber stehe, aber auf Dauer und ständig ist das hart. Ich würde denen allen am liebsten irgendwas mit Krebs und Chemo ins Gesicht sagen und die hoffentlich beschämen, aber meistens passiert das ja so indirekt, dass man den Urheber nicht ausmachen kann. Innerlich werde ich immer agressiver und kann es gar nicht glauben wie intolerant selbst Studenten sind. Ich wollte heute noch zum Sport, aber jetzt habe ich Kopfschmerzen. Ich war bis eben in der Uni und, wenn ich nachmittags nicht schlafe, fangen meine Augen immer an zu flimmern. Das ist mir besonders in letzter Zeit verstärkt aufgefallen. Meine Mama hat sich heute für mich Schweine-Grippe-impfen lassen. Ich hoffe, die Impfung bekommt ihr. Ansonsten würde ich mich schuldig fühlen. Der Rest meiner Familie, der sich ja auch für mich impfen lassen sollte, weigert sich bisher. Mein Vater ist ja sowieso Hypochonder. Das nervt mich. Wenn er mal was hat, macht er aus einer Mücke einen Elefanten, während ich eher aus meinem Elefanten eine Mücke mache. Er bekommt Angst, weil ein alter Schulfreund von ihm einen Herzinfakt hatte. Das Leben ist schon gefährlich. Und bei der Grippe-Impfung hat er ein ganz ungutes Gefühl. Ich glaube mein Mitleid bei kleinen Wehwechen ist im Laufe meiner Krankengeschichte gesunken. Meine Relationen sind ganz andere geworden. Natürlich kann es einem auch bei einer Erkältung akut ganz schlecht gehen. Dafür habe ich auch Verständnis. Aber so Kleinigkeiten, die einem nicht einschränken, finde ich besonders bei sonst gesunden, unbelasteten Menschen nicht mitleidenswert. Vielleicht bin ich da jetzt auch intolerant. Sicherlich ist das bei mir eine komische Form der Abhärtung und Gewöhnung. Wenn mir ein gesunder Mensch wegen irgendeiner Mücke mir sein Leid klagt, finde ich das unangemessen. Besonders wenn ich diese Mücke vielleicht auch hatte oder habe und er meine Krankengeschichte kennt. Direkt an jemanden gewandt, der es gesundheitlich schwerer hat als ich, würde ich doch nicht über meine Zimperlein klagen. Als ich z.B. bei meiner letzten Transplantation ganz kurz mit einer jungen Frau im Zimmer lag, der es richtig mies ging, habe ich mich nicht mehr getraut, auf mein Laufband zu bestehen und mich über das mangelhafte streng keimarme Essen zu beschweren. Das stand in keiner Relation zueinander. Gute Nacht! Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission ![]() ![]() |
#6
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Oh mann, das ist aber echt mies... Hast du dir denn schon überlegt, es vor der Vorlesung zu sagen? Denke, dass es dann eh recht schnell rumgeht, typisch Gelabere halt... Oder du sagst mir, wo du wohnst und ich verhau die alle
![]() Mein Freund hatte sich auch impfen lassen, obwohl er sonst nie zum Arzt geht. Ohne auch nur einmal darüber zu diskutieren, das fand ich arg lieb.. Vor allem, weil er mit allen Sachen, die mit Medizin zu tun hat, immer Pech hat.. Aber ich verstehe schon, was du meinst! Gerade bei Leuten, die keine Ahnung haben, ists noch was anderes, aber Familie... Aber vielleicht ist das auch seine Art und Weise, mit deinem Krebs umzugehen? Ich weiß ja nicht, ob er das davor schon hatte, aber wenns erst damit angefangen hat, könnte es ja auch sein, dass er sich damit unbewusst klar macht, dass man mit allen schrecklichen Sachen fertig werden kann? Dass es nicht nur seiner Tochter schlecht geht (die er als Vater "beschützen" müsste), sondern ihm auch und er deshalb keine "Schuld" hat? Kenn das aber auch, wenn sich irgendjemand im Studium darüber aufregt, dass er jetzt tatsächlich nicht mehr auf 1.0 Schnitt ist oder solche Sachen... Dann denk ich mir auch manchmal, wenn der wüsste.. Vor allem komm ich mir dann teilweise so schrecklichalt vor! *gg* Nun ja, ich bin gespannt... Morgen oder übermorgen weiß ich mehr... Btw, also, wenn ich fragen darf, was genau hast du denn für Krebs? Kenn mich mit den anderen Arten gar nicht aus und Hirntumore scheinen doch in vielen Punkten anders zu sein. Bin da auch noch recht neu, Vor nem Monat galt alles noch als Tumor, muss mich noch an Krebs gewöhnen ![]() |
#7
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Hallo Chaoskatze,
ich habe einen Lymphdrüsenkrebs, genauer Morbus Hodgkin. Der ist eigentlich gut heilbar und 90% sind nach der ersten Behandlungsreihe "geheilt". Dummerweise wollte mein Körper lieber zu den 10% gehören, aber jetzt scheint er ja weg. darauf kommt es ja an. Ich weiß nicht, ob dass dan rum geht, wenn ich einmal vor die Mathevorlesung getreten bin. Ich bin ja in drei Fachbereichen (Mathematik, Deutsche Philologie und Lehramtsbezogene Berufswissenschaftem) unterwegs. Und die Uni ist nicht klein. zu meiner Adresse: Du kannst gerne kommen und die intoleranten Studenten verhauen. ![]() ![]() Mein Vater war schon vorher ein Hypochonder. Wenn man den mal braucht, ist er nicht da. Deswegen habe ich mich auch dran gewöhnt, nahezu nichts von ihm zu erwarten. Wenn er mich mal vom Krankenhaus abholen sollte, hat er es geschafft mich zu versetzen. Oder als ich mal frisch von der Chemo zu Hause war mit dröhnender Birne und meine Mama hatte einen Weisheitszahn gezogen bekommen. Der Fels in der Brandung ist sozusagen ausgefallen. Da kann er nicht einspringen. Ihm geht es ja so schlecht, weil er Stress mit seiner Angestellten hat. Manchmal muss man halt auch was leisten, wenn es einem schlecht geht. Das kann er nicht. Manchmal denke ich auch, dass ich meine Übelkeitsphobie wegen ihm habe. früher war er Alkoholiker und hat immer ganz leidend gebrochen. Da dachte man auch, dass er gleich stirbt. Ich gebe zu, dass ich wohl auch dazu neige alle seine Aussagen schlechtsmöglich interpretiere, weil das meine Erfahrung sagt. Ich finde es krass, wenn er mit mir nicht in mein Krankenhauszimmer kommen wolte, weil es ihn an Krankenhaus erinnert. Echt, komisch? Und ich finde es auch nicht positiv, wenn er sich vor meinem Tod mit mir versöhnen will, wenn mein Tod nicht konkret zur Debatte steht. Da denk ich eher, dass er Angst hat vor meinem Ableben sein Gewissen nicht erleichtert zu haben. Aber ist das mein Problem? Aber seit meinem Auszug rege ich mich nur noch selten über ihn auf und das ist auch gut so. Ohne ihn lebt es sich einfach leichter. Diese negativen Energien will ich mir nicht mehr reinziehen. Er hat mir neulich gesagt, dass er es gut fände, wenn wir uns anders begrüßen würden. Am liebsten fasse ich ihn nämlich gar nicht an oder im Notfall geben wir uns die Hand. Das ist aber meinen gefühlen angemessen und ich habe gelernt ohne einen präsenten Vater zu leben. Ich habe meine depressionen überstanden und mir geht es jetzt gut damit. Es ist also nicht mehr mein Problem. Mit diesem Mangel habe ich wohl lange gekämpft, aber das ist nicht mehr meine Baustelle. Gute Nacht zum Zweiten! Kerstin P.S. Ein Tumor ist doch auch Krebs oder versteh ich hier was falsch?
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission ![]() ![]() |
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