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AW: Über Sinn oder Unsinn der Whipple-Operation
Hallo Andreas,
ich kann dir da nur beipflichten. Stünde ich heute nocheinmal vor der Entscheidung, dann würde ich mich auch gegen ein Whipple-Op entscheiden. Meine Mutter ist nach ihrer Whipple-Op nicht wieder auf die Beine gekommen, und musste in ein Pflegeheim. Ich denke ohne Op hätte sie noch länger in ihrem Haushalt mit entsprechender Betreuung leben können und ihr wäre so einiges erspart geblieben. Hinterher ist man immer schlauer. LG Karin
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meine Mama: geb.1935, BSDK festgestellt am 23.02.2009, OP nach Whipple am 03.03.09,verstorben am 20.10.09, |
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AW: Über Sinn oder Unsinn der Whipple-Operation
Also ich respektiere eure Einstellung zur chirurgischen Behandlung bei BSDK durchaus, aber ich finde es immer schwierig sich zu solch komplexen Themen so pauschal zu äußern. Natürlich muss jeder für sich entscheiden ob und wie man sich behandeln lässt. Allerdings sollte man sich fachlich doch soweit informiert haben, dass nach heutigem Stand der Medizin der einzige kurative Behandlungsansatz die Operation ist und man sich ansonsten auf eine palliative Therapie beschränkt - deren Ziel es NICHT ist geheilt zu werden.
Ich persönlich würde hoffen in einem spezialisiertem Zentrum entsprechend kompetent beraten zu werden und u.U. den Rat zu bekommen aufgrund der individuellen Perspektive auf die Op zu verzichten. Und schließlich denke ich dies ist ein Forum in dem viele Betroffene und auch Angehörige gleich nach der Diagnose oder bei dem Verdacht auf BSDK nach Informationen und Rat suchen. Dem entsprechend sollte man vorsichtig damit sein, eine Standarttherapie pauschal in Frage zu stellen und damit auch bei Patienten denen die Op unmittelbar bevorsteht - wie mir selbst - für Unsicherheit zu sorgen. So, musste mal raus.....und regt vielleicht zu nachdenken an. Liebe Grüße Maria |
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AW: Über Sinn oder Unsinn der Whipple-Operation
Hallo Maria, ich kann dein letztes posting nur unterstützen. Man sollte sich davor hüten, pauschal die whipple-Op infrage zu stellen. Ich wurde vor genau 11 Jahren an einem Pankreas-CA nach whipple operiert und habe OHNE Chemo und Bestrahlung bis jetzt überlebt und gedenke das noch fortzusetzen.Natürlich ist es wichtig, in diesem speziellen Bereich kompetente Ärzte zu finden -und dafür gibt es hier ja genug Informationen, d.h. regional gibt es m.M. genug kompetente Behandler.
Hildegard H. |
#19
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AW: Über Sinn oder Unsinn der Whipple-Operation
Sorry, ich lese hier normal nur still mir, muss mich nun aber mal zu Wort melden.
Pauschalisiert hat Andreas hier absolut nichts und ich finde es nicht sehr fair, ihm das jetzt vorzuwerfen. Er hat sehr wohl differenziert und ja auch geschrieben, dass die OP oft nötig und sinnvoll ist. Hier geht es doch um den Austausch von Informationen und Erfahrungen. Da sollte es auch möglich sein, solch schlechte Erfahrungen zu berichten, denn auch die können anderen in ihrer Entscheidungsfindung pro oder contra Whipple hilfreich sein. |
#20
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AW: Über Sinn oder Unsinn der Whipple-Operation
Hallo Andreas,
Deine Frage nach dem Sinn der OP kann ich gut verstehen, mein angeheirateter Cousin hatte Darmkrebs und ist auf ähnliche Weise vor seinem Tod ein halbes Jahr gequält und verstümmelt worden. Trotzdem komme ich heute aus der Distanz und meiner eigenen Erfahrungen mit Krebs zu dem Schluss, daß es für einen Arzt nicht einfach ist, den Patienten oder die Angehörigen zu palliativen Maßnahmen zu überrede. Welcher Arzt will mit Bestimmtheit eine an Wunder grenzende Spontanheilung ausschließen ? Dazu kommt dann noch die Erwartungshaltung der Angehörigen. Im meinem Fall haben dann die direkten Verwandten im Arztgespräch so suggestiv gefragt "Herr Doktor, es wird doch kein Krebs sein..." oder später dann "Er wird doch nicht sterben...", obwohl doch der Arzt genau darauf hinaus wollte. Ich will damit sagen, daß man auch solche Gesprächsblockaden in Betracht ziehen muß und nicht nur finanzielle Interessen vermuten soll. Für meinen Cousin bin ich dankbar, daß er nach 8 Monaten gehen durfte und ich Gelegenheit hatte, ihn in den letzten Minuten zu begleiten. Mit seiner Urne wurden auch meine letzten Zweifel an seiner Behandlung beigesetzt, zumindest erscheint mir das im Rückblick nach 4 Jahren so. Ich wünsche Dir, daß Du nach einer Phase der Nachdenklichkeit ebenfalls Deinen Frieden mit dem erlittenen Verlust findest. Gruß, Michael
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Malignes Melanom pT4bN0M0, Clark IV TD12mm, Stadium IIC, 20 Jahre verschleppt |
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AW: Über Sinn oder Unsinn der Whipple-Operation
Hallo!
Man kann sicher nix pauschalisieren. Aber auch ich muss dir zustimmen. Meine Mutter 70 Jahr jung, war bis zu dem Tag andem sie am BSDK operiert wurde Top fit! Wirklich. Sie ist täglich Fahhrad gefahren 50 km, lange spaziergänge und im Sommer hat sie täglich im Meer gebadet. Dann wurde sie am 14.8 09 operiert. Sie hatte vorher lediglich ein winziges Picken im Bauch. Seit nunmehr 15 Wochen geht es ihr absolut dreckig. Im Krankenhaus wurde schlecht gearbeitet (der chefarzt sagt lediglich: ich bedaure es sehr was mit ihrer Mutter passiert ist!). Wir hoffen das sie Weihnachten noch bei uns ist. Es ist alles schrecklich. Wie kann jedmand vonn 100% Lebensqualität bis in so kurzer Zeit auf 5 % runterfahren. Ich verstehe es alles nicht. Ich kann jedem nur raten an ein absolutes Pankreaszentrum zu gehen und sich wirklich mit allen Familienangehörigen aufklären zu lassen. Meine Ma hat es leider alles alleine durchgezogen. Das war ein absoluter Fehler. Ich würde es nie wieder so machen. Aber man kann die Zeit nicht zurückdrehen. Ich denke an dich und wünsche dir alles erdenklich Gute! |
#22
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AW: Über Sinn oder Unsinn der Whipple-Operation
ich war bislang nur stille Leserin.. möchte doch aber kurz anmerken meine Mama wurde im Januar 08 nach Whipple operiert es hat danach zwar einen längeren KH Aufenthalt gegeben ca 8 Wochen dann war Sie zu hause und hatte Chemo da schon Lymphknoten und die Aorta vateri befallen waren, das hat man aber auch erst bei der OP gesehen.. Will sagen Sie hatte ein ganz normales Leben bis August 09 dann leider Rezidiv Peritonealkarzinose.. ich bin aber der Meinung dass Sie ohne die Op möglicherweise heute gar nicht mehr unter uns wäre.. so hat jeder seine Erfahrungen mit dieser Standard OP..
in diesem Sinne nächtliche Grüße tanja
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______________________ Das letzte Sandkorn fiel viel zu früh Meine Mama wurde nur 56 Jahre alt: Januar 2008 OP nach Whipple, Chemo 2 Blöcke, Juli 2009 Rezidiv mit ausgeprägter Peritonealkarzinose seit September palliative Chemo. FortschreitenderTumorprogress Dezember 2009, seit Februar wieder Chemo. am 23. September 2010 nach langem Kampf auf ihre letzte Reise gegangen |
#23
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AW: Über Sinn oder Unsinn der Whipple-Operation
es ist nicht einfach pauschal zu sagen, ob eine Whipple-OP gut oder schlecht ist. Meine Frau hat 12-Finger-Darm-Krebs. Bei ihr wurde die Whipple angewendet. Sie hatte jedoch keine Metastasten in Organen, sondern "nur" einen Lymphknotenbefall. Im Moment ist sie im Endspurt der Chemo (noch eine Anwendung). Bis jetzt war Whipple bei ihr auf jeden Fall kein Fehler. Nur so konnte der Tumor rückstandsfrei herausoperiert werden. Bei Organ-Metastasen sieht das wahrscheinlich komplett anders aus.
Gruß Detlef
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Meine Frau hatte einen Zwölffingerdarm-Tumor pT4, pL1, pN1 (5/11) , R0, M0, pV0, G2, Stadium III[/SIZE] Operation 06/2009, Chemo 12/2009 beendet |
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