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Alt 03.03.2004, 16:12
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schwiegermutter im Endstadium, Gefühle sortieren

Hallo Christian,

Ob ich Dir beim Sortieren Deiner Gedanken/Gefühle helfen kann, das weiß ich nicht. Aber ich möchte Dir trotzdem auf einige Deiner Fragen antworten, welche man oft weder mit einem klaren Ja oder Nein beantworten kann.

Du bist nicht egoistisch, wenn Du Anspruch auf ein Privatleben hast. Doch gerade in der kommenden Situation, wirst Du damit keinen Erfolg haben. Deine Frau sieht "ihre" Aufgabe im Moment aus anderen Blickwinkeln, wobei ihr wahrscheinlich auch klar ist, daß es ein Festhalten ist, wo man nicht mehr festhalten kann. Doch sie kann es nicht umsetzen.
Aus meiner Begleitungserfahrung kann ich nur sagen, es wird eine harte Zeit auf Euch zukommen, denn, wie Du den Zustand Deiner Schwiegermutter beschreibst, wird sie rund um die Uhr Hilfe benötigen. Eine Person alleine kann das nicht. Ein kurzer Besuch vom Pflegedienst, wie waschen, Wunden und Stoma versorgen reicht da nicht aus.
Könntest Du Deine Frau überzeugen, daß Ihre Mutter nichts von ihr hat, wenn sie sich jetzt schon damit am Rande ihrer Kräfte bewegt? Daß dann eventuell die Mutter außer Haus gehen muß für ihre letzte Zeit?

Ich weiß, Du bist ebenso am Ende Deines Lateins, aber versuche die Zeit, die noch gegeben ist, mit Rücksicht anzugehen. Es ist nicht leicht, wenn die Partnerin so in ihren Gedanken gefangen ist. Versuche Dir vorzustellen, daß diese harten Jahre auch vorüber gehen werden und für Euch dann Türe und Tore für die erneute Zweisamkeit geöffnet sein könnten.
Christian, auch ich habe meinen Mann vernachläßigt, während wir nacheinander meine Eltern begleiteten, er stand an meiner Seite wo er nur konnte. Oft habe ich seine traurigen Augen gesehen, konnte rationell verstehen, aber emotionell nicht danach handeln.

Ich wünsche Dir das kleine Quentchen Kraft aufzubringen, das Du jetzt noch benötigst. Spreche auch immer wieder mit dem Arzt Deiner Schwiegermutter, daß er Deiner Frau klipp und klar sagt, daß sie sich mehr damit schadet, und im Besonderen der Mutter, wenn sie keine externe Hilfe zuläßt. Daß sie damit eigensüchtig handelt, und der Mutter nicht das zukommen läßt, was sie in den letzten Wochen/Monate so dringend braucht.

Würde mich freuen, wenn Du auch weiterhin Deine Gedanken hier mit uns teilst. Hört sich schwach an, aber geteiltes Leid und ein wenig den Druck rauszulassen, kann schon enorm viel helfen.

liebe Grüße
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