Ich glaube nicht, das er es schaffen wird.... - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Stefans · #1 20.02.2010, 12:25

Hallo Steffi,

Zitat:

Zitat von KGM

Prognose: Unheilbar. Die haben ihm sogar gesagt, das wenn er mal stirbt, er an Lungenversagen sterben wird.

Bekommt ab Dienstag Chemo um das momentane Wachstum aufzuhalten. Und somit nur noch lebensverlängernd...

Und wieder gibt keine Antwort auf das Warum....

"Auffangen" kann ich dich nicht, ich denke, das kann niemand. Ich spare mir auch tröstende Worte. Seit meine Frau, nachdem die Metas da waren, innerhalb weniger Monate gestorben ist, weiss ich, dass es keinen wirklichen Trost gibt. Und dass die Frage "warum" sinnlos ist. Darauf gibt es niemals eine Antwort.

Eigentlich wollte ich nur fragen, wie es deinem Bruder geht, seelisch. Er hat ja nun einen langen "Behandlungsmarathon" hinter sich, und jetzt kennt er die bittere Wahrheit (was ich gut finde, dass man ihm das gesagt hat - Ansichtssache, ich weiss). Könnt ihr mit ihm darüber sprechen, wie er sich seine "Rest-Zukunft" vorstellt und was er möchte? Und wenn ja, was möchte er?

Viele Grüße,
Stefan

KGM · #2 20.02.2010, 16:10

hm.. wie er sich fühlt? Mehr als beschissen. Er denkt nicht mehr weiter als 1-2 Tage und muss das erstmal sacken lassen. Erschwerend kommt hinzu, das sie in der Wohnung keine Ruhe haben, da die unten drunter Terror ohne Ende macht. Die ist auch noch ne Schwester der Vermieterin. ne neue Wohnung haben sie im Grunde schon, nur wird die noch bis Juni ca. saniert.. also weiter ausharren. dabei wäre die Ruhe grad so wichtig für beide...

Ich finde man hat immer ein Recht darauf die Wahrheit zu erfahren von den Ärzten, aber oftmals meinen die ja, sie müssten einen schonen.

Ich hoff jetzt einfach mal das die Chemo ein bisschen hilft, ihm Schmerzen nimmt.. alles andere muss man abwarten.

Glaub ein großer Wunsch könnte noch sein die Kommunion von Annika im Mai zu erleben. Ist ja sein Patenkind...

Froschn · #3 20.02.2010, 23:22

Gott das klingt so schlimm...

Ich kenne dein Gefühl ein bisschen, gott sei Dank scheint es bei mir und meinem Schatz wieder ins lot zu kommen aber ich weiß sicher ich würde zusammenbrechen...... alles gute dir.... zum auskotzen

bin ich gerne da wenn du magst

KGM · #4 21.02.2010, 08:44

Danke euch!

Die Sonne lacht!! Das tut so gut!! Und doch fühlt man sich innerlich wie trübes Wetter. Aber man darf ja nicht vergessen, das man trotz allem das Leben genießen sollte. Egal wie scheiße es läuft. Fällt schon schwer..

Und bißl "normal" muss ich auch bleiben.. allein wg. der kids kann ich mich nicht hängen lassen. So schwer es auch fällt.

Gestern abend haben wir zusammen gespielt, das war ne schöne Ablenkung.

Gestern früh wollt Männe zu IKEA zum frühstücken.. aber so Menschenmengen kann ich momentan nicht ab. Wird sicher auch wieder werden...

wünsch euch allen einen sonnigen Sonntag!

Froschn · #5 21.02.2010, 13:47

Ich kenne das Gefühl sich an den anderen Klammern zu wollen traurig sein zu woillen und bloß keine Minute verschenken....

Mein Schatz, hat mich dann aus dem Krankenhaus gejagt ab und an und mich quasi gezwungen nun etwas für mich zu tun... Tanzen gehen, oder Theater... Und ich konnte es am anfang niemals genießen... Als ich aber merkte, das es nicht schlimm ist mal was für mich zu tun, er dann nicht böse ist und er sich freut wenn ich wiederkomme.... dann ging das etwas besser... ganz abschalten geht nie aber.... Wenn man selber an den Punkt kommt wo man nicht mehr kann, ist man dem anderen auch keine stütze... also .... mach dir kein schlechtes gewissen

Ute08 · #6 21.02.2010, 15:25

Liebe Steffi,
habe gerade erst deinen Thread entdeckt und somit die schlimmen Entwicklungen. Ja, was soll ich schreiben? Ich habe sowas in der Richtung geahnt, weil mit Ewing kenne ich mich ja nun leider Gottes aus. Es ist fürchterlich, aber ich glaube, dass es richtig war, dass die Ärzte die Wahrheit gesagt haben. Meine Tochter wollte auch immer genau wissen, was Sache ist. Das geht bestimmt den meisten so.
Ich hoffe für euch, dass die Chemo und evt. Bestrahlungen deinem Bruder Erleichterung veschaffen, damit er eine gewisse Lebensqualität hat. Mir fällt gerade auf, dass er ja nur neun Jahre älter ist als meine Maus. Mein Gott, ist dass eine grausame Erkrankung.
Liebe Steffi, ich wünsche dir von Herzen, dass du noch genügend Kraftreserven hast, um die Zeit mit deinem Bruder genießen zu können. Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst. Lass dich mal virtuell umarmen.
Ein lieber Gruß
Ute

KGM · #7 21.02.2010, 20:04

einen Rollstuhl hat er.. von nem Kumpel.

Sobald es hier etwas besser ist vom Wetter her, wollen wir in den Nürnberger Tiergarten. Mal sehen ob ich die 2 dazu bewegen kann dann mitzugehen. Aber erstmal lass ich ihnen beiden die Zeit zusammen.

Ja stark sein für die Kinder.. fällt manchmal auch etwas schwer, grad da man sich selbst mit dem Thema auseinander setzt und dann die Kids ja auch mit auffangen muss. Vor allem Annika. Luca wird auch noch eingeweiht.. ich weiß nur noch nicht wie. Er ist ja erst 4 und annika war in dem alter schon viel verständnisvoller..

Aber auch das bekommen wir hin. Danke euch!!

paula2007 · #8 22.02.2010, 12:00

hallo steffi,

habe grade erst gelesen, was es bei euch für tragische neuigkeiten gibt...
es tut mir sehr leid! eigentlich fehlen mir grade die worte (was echt selten ist). aber egal was man jetzt schreiben würde, einen trost gibt es in dieser situation leider nicht!

das alles erinnert mich jedoch sehr an die geschichte meines papas, grade wegen der kids. meine jungs (6 und 8) waren jeden tag beim opa und vermissen ihn sehr, aber trotzdem kommen sie gut mit der situation zurecht. meinem papa ging es die letzten wochen sehr schlecht und das haben die jungs natürlich gemerkt. als er dann eingeschlafen war waren sie eigentlich erleichtert, weil der opa endlich keine schmerzen mehr hatte. bei uns war es so, dass wir den kids irgendwann als nur noch palliativ behandelt wurde erklärt haben, was opa hat und dass er auch irgendwann daran sterben wird. sie sind in die situation reingewachsen und haben es verstanden, dass der tod auch erlösung sein kann. jetzt besuchen wir ihn regelmässig auf dem friedhof und stellen neue kerzen auf. auch zu hause brennt immer eine kerze für opa. ich glaube, dass kinder viel mehr verstehen als wir erwachsenen oftmals glauben. wenn der richtige zeitpunkt gekommen ist wirst du sicherlich die richtigen worte finden, es deinen beiden mäusen zu erklären. schlimmer ist wenn sie nichts wissen und auf einmal ist der geliebte onkel nicht mehr da...

ich schicke dir ein riesiges kraftpaket für die nächste zeit und hoffe mit euch!

alles, alles liebe, nicole

KGM · #9 22.02.2010, 17:45

Danke Nicole!

Annika hat schon so einige Abschiede mitbekommen. Sei es ihre beiden Meerschweinchen, sei es meine Oma, Carstens Oma.. sie war da zwar erst 2 bzw. 4 aber sie weiß es noch. Hab mich Samstag erst mit ihr darüber unterhalten. Auch, dass man als Engel (sie glaubt da so fest dran) keine Schmerzen hat. Das der Onkel dann ihr Schutzengel wird und auf sie aufpasssen wird jeden Tag.

Ich tu mir nur bei Luca schwerer, weil er viel unbeschwerter ist als Annika. Vom Wesen her ganz anders. Der nimmt vieles nicht so real war.. so kommt es mir vor. Aber er macht sich auch Sorgen sagt er.

Bei Annika zeigen sich die Sorgen heute in Bauchschmerzen. Ihr Lehrer ist mit eingeweiht. Denn sollte was sein in der Schule, dann wissen wir ja den eventuellen Grund. Sonst ist sie fit. Bißchen betrübt und eben das Bauchweh.. also schon von der Psyche her. Bauch ist weich und nicht druckempfindlich. Ach seufz...

Morgen startet die neue Chemo... hoffen wir mal, das sie den Wachstum doch etwas eindämmt. Ich hab nach wie vor nen Funken Hoffnung.. auch wenn er vernichtend klein ist.

Vor nem Jahr hätte noch keiner damit gerechnet das es so rauslaufen wird...

Ich hab Angst vor dem Tag des Abschiedsnehmens... Angst das er viele Schmerzen haben wird.. er war ja eigentlich seit über nem Jahr nicht wirklich schmerzfrei.. es tut mir so wahnsinnig leid, das er alles mitnehmen muss..

Fieberkrampf mit 2 Jahren.. und auch sonst hat er mehr durchgemacht als ich..

Die arbeit heut hat gut getan. Hat abgelenkt. Und das braucht man irgendwo auch. nen normalen Alltag, damit man nicht untergeht. Ich zumindest brauch das.

Ich wünsch euch was!!

KGM · #10 25.02.2010, 18:26

die neue Chemo verträgt er ganz gut. Sie macht ihn nur müde. Aber den Schlaf kann er auch gebrauchen.

Annika war gestern mit der schule bei der Freiwilligen Feuerwehr, dort ist er normal ja auch.. hat die Jugendfeuerwehr unter sich. Und sie hat gleich sein Fach entdeckt und durfte als einzigste aus der Klasse nen großen Helm tragen *G* die andern hatten alle nen Jugendfeuerwehrhelm auf. Besonders stolz war sie, weils der Helm vom Onkel war. Die kleinste in der Klasse mit dem größten Helm *g*

aber das tat ihr wohl unheimlich gut! hat sie gleich daheim voller Stolz erzählt!