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Alt 07.03.2004, 02:49
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Beiträge: n/a
Standard An meine liebe Mama

Ich erkenne mich so deutlich, wie kaum zuvor…
In all diesen Worten wieder
Und all der Schmerz…all der unsagbare Schmerz kommt augenblicklich hoch und greift nach deinem Halse. Es schnürt einem die Kehle zu. Es wäre verlockend einfach Schluss zu machen. Einfach Schluss zu machen mit dem ewigen „zusammen reißen“. Immer dieses zusammen reißen und das Verdrängen. In einigen schlimmen Augenblicken möchte man die Welt und das Leben verfluchen und alles und Jedem den berühmten Finger zeigen.
„ Welt halt an, lass mich aussteigen“…., aber sie dreht sich noch immer.
Sie hat die Dreistigkeit…sich immer noch zu drehen. Wo doch alles so leer und so von Trauer erfüllt ist. Ob ich verbittert bin? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass in mir etwas kaputt ist. Etwas in mir ist unwiederbringlich ausgelöscht. Das Bild von einem glücklichen Leben ist zerstört. Man hört von Kriegsberichten und Unfällen. Wenn einem „das Leben“ aber dann wirklich das Liebste nimmt, dann…woran sollte man dann Glauben…nicht an Glück.
Ich persönlich glaube nicht mehr an das Glück. Eher versuche ich mir nun mein Glück in kleinen Dingen konsequent zu suchen, damit ich meinen Frieden finden kann.
Meine Mom ist nun einen Monat fort, und was soll ich sagen.
Sie ist immer noch tot….das ist immer noch beschissen.
Ich verdränge am Tage und halte mich mit diversen Beschäftigungen gefühlsmäßig über Wasser. Über Wasser ist wohl passend formuliert, denn die Trauer ersäuft mich noch.
Hab ich gedacht, dass die Zeit der Wut endgültig vorbei ist, so habe ich mich getäuscht. In so einer Zeit täuscht man sich generell und üblicherweise in seinen eigenen Gefühlen.
Habe oft Stimmungsschwankungen, die mich selber schon annerven. Ja, alles nervt, dass ganze Leben nervt. Tagsüber ist es okay, und auch dann, wenn mich viele Menschen umgeben…aber wenn die Nacht hereinbricht und ich mich über das volle Ausmaß im klaren werde…schwappt es über mich hinweg wie eine Woge wirklich Gedanken.
Und wenn ich einmal anfange mich dem weinen hin zu geben…bin ich am Tag danach völlig entkräftet und geplättet. Es ist zum weglaufen.
Aber es gibt auch Tage, wo ich wirklich zuversichtlich bin. Habe ja noch mein Leben vor mir, und irgendwie weiß ich, meine Mutter und ich ….werden uns wieder sehen. Ich versuche mir einen starken Glauben zu entwickeln, indem ich viel in der Bibel lese und bete. Es hilft ungemein und macht mich innerlich friedvoll.
Jedoch wankt mein Herz, wenn ich meinen Vater sehe. Er tut mir so unendlich leid. Und, er leidet so sehr und geht damit anders um als ich. Ich habe Angst, dass er alles in sich hinein frisst und depressiv wird. Männer trauern generell anders…Ich sehe das auch an meinem Bruder. Aber diese ganze Situation ist so…“unwirklich“
Ich begreife es wohl nicht vollends. Es ist, als wäre sie im Urlaub

Nur Abends eilt die Realität (und diese traurigen Bilder) meinen Träumen voraus…


In hope…i cry…

*seidgedrücktIhrTapferenFighter*
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