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#1
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Ihr Lieben,
ich danke euch allen für eure tröstenden und helfenden Worte. Ich kann nicht auf alle einzeln eingehen. Das Alllerwichtigste zuerst: meinem Mann geht es besser ![]() Es wurde gestern ein Ultraschall gemacht und anschließend ca. 2 l Wasser punktiert. Seitdem fühlt er sich etwas besser. Der Bauch ist ein bißchen kleiner und nicht mehr ganz so hart. Kann es sein, dass diese extreme körperliche Schwäche "nur" vom Bauchwasser kommt?! Jetzt denkt er wieder über die Chemo nach. Ich würde gern mit meinem Mann übers Sterben reden. Hab's ja auch versucht, aber er sagt ja, "Ich hab keine Angst vor dem Sterben, ich will nur nicht". Ich finde keinen Ansatz. Jetzt ist er wieder so voll Hoffnung. Mein Mann ist ja oft beim Onkologen. Ich hab bewußt einen Termin nur für mich gewählt. Ich denke und erhoffe mir eine klare Aussage, wieviel Zeit uns noch bleibt. Ich weiß wohl, dass er sich nicht festlegen wird, aber er kann mir doch hoffentlich sagen, ob es Wochen oder Monate sind. Oder??? Ich bin mir sicher, dass meinem Mann das alles nicht so deutlich gesagt wird, weil er es ja auch gar nicht hören will. Er ist ein Meister im Verdrängen. Mein Mann ging übrigens nach Absprache mit seinem Onkologen (der ist im KH) mit dem Vorsatz gestern ins KH, diese Chemo zu machen. Erst am Morgen dann fühlte er sich so schlecht, dass er dachte, das nicht machen zu können. Ich werde jede Entscheidung von ihm akzeptieren. Mein Gott, diese Berg- und Talfahrt ![]() Ihr Lieben hier alle, ich bin froh, hier schreiben zu können. Und bin froh zu wissen, dass es irgendwo hier auf der Welt Menschen gibt, die mir zuhören. Es ist leichter für mich zu schreiben, als zu sprechen. Und ich bin mir sicher, Ihr, Morgana, Maria, Tina, Birgit, Dini, Nicole, Ireen, Anja und alle die "nur" lesen, versteht mich. Danke Elbi |
#2
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Hab noch was vergessen zu fragen:
Mein Mann berichtete heute früh am Telefon, dass er wieder (eigentlich die letzten Monate) sehr schelcht geschlafen habe. Bis dato meinte er ja, es liegt daran, dass der Bauch ihn so drückt und er keine annehmbare Liegeposition findet. Durch die Punktion gestern war der Druck ja jetzt zum Aushalten und er erhoffte sich eine bessere Nacht. Er war auch todmüde und schlief oft ein (auch während ich da war). Jetzt war es aber wie die vielen Nächte zuvor. Er beschreibt es so: Der Kopf und der Körper sind todmüde, aber irgendwas innen ist völlig unruhig, kann die Beine kaum stillhalten und ist ständig in Bewegung - findet einfach keine Ruhe. Kennt das jemand? Er hat dies alles dem Arzt bei der Visite erzählt und der hat ihm jetzt ein Antidrepressivum für heute Abend verordnet. Das hilft aber doch nicht so schnell, oder?! Mein Mann meint auch, es geht ihm deshalb ein bißchen besser, weil er ja - anders als daheim- hier den ganzen Tag im Bett liegt und ja auch die Entlastung vom Bauchdruck hat. Zuhause muss er sich ja das Essen selbst in die Mikro schieben und Frühstück machen. Das alles strengt furchtbar an. Also dann doch keine wirkliche Besserung, sondern nur Entlastung? Traurige Grüße Elbi |
#3
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Liebe Elbi,
mein Papa hat seine endgültige Diagnose nach außen auch immer verdrängt und war bis etwa 3 Wochen vor seinem Tod noch voller Hoffnung. Ich denke dass ist eine Art Schutz die sich die Betroffenen zulegen. Wir Angehörigen wollen am liebsten alles besprochen und geklärt haben, ihn nach seinen Wünschen, Gefühlen und Ängsten fragen. Aber wenn er das nicht möchte müssen wir das akzeptieren. Die Ärzte haben uns gesagt, dass sie meinen Papa immer über seinen Zustand informiert haben - auch als es keine Hilfe mehr gab. Er hat das uns gegenüber nie erwähnt..... ich weiß wie es in die aussieht. Ich hoffe das Gespräch morgen kann dir etwas Klärung verschaffen. Eine genaue Zeit kann man sicher nicht sagen, und wenn wir ehrlich sind, wollen wir den genauen Zeitraum wirklich wissen? Was ist wenn der Arzt sagt: noch 4 Wochen??? Dann kann man damit auch nicht umgehen.... Nehmt die Zeit die euch bleibt als Geschenk und versucht sie so gut es geht gemeinsam zu verbringen. Quäle dich nicht arbeiten zu gehen, denn ich denke auch, dass du eh kaum konzentriert arbeiten kannst. Ich drück dir für morgen die Daumen und hoffe dass dein Mann heut Nacht etwas Ruhe findet. Drück dich ganz lieb Dini
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In liebevoller Erinnerung an meinen Papa 21.02.54 - 04.02.2010
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#4
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Ihr Lieben,
leider geht es meinem Mann wieder wie vor der Punktion. Als ich gestern Mittag ins KH kam, lag er wieder wie ein Häufchen Elend in seinem Bett. Der Bauch schmerzte wie gehabt (das hat er mir aber erst zwei Stunden später gesagt). Ich hab dann darauf gedrängt, dass er sich bei den Schwestern meldet. Hat er dann gemacht, bekam Novalgin und das hat nichts genützt. Dann hat er wieder geklingelt, bekam 20 Tropfen Tilidin, dann gings besser. Ich weiß schon auch, dass der Arzt mir nichts Genaues sagen wird, das wäre sicher auch eher unseriös, aber ein Zeitfenster, wo man von Monaten, Wochen oder was weiß ich reden kann, wäre mir doch schon hilfreich. Ich kann mich doch auch nicht über viele Wochen oder so krank schreiben lassen. Das geht doch nicht. Und ich will doch bei ihm sein. Er war gestern wieder etwas grantig, bestimmt wegen den Schmerzen. Er sagt, er wäre so unzufrieden mit seinem Zustand, ja "unzufrieden" hat er gesagt. Mir zerreißt es fast das Herz, wenn ich das sehe. Ich kann gar nicht helfen. Es ist ihm auch ganz viel fast lästig. Ich darf ihn nur ganz sanft berühren, alles darüber hinaus kann er nicht haben. Ich frag ihn dann, weil ich das befürchte, ob ich ihm auf die Nerven gehe, "nein" sagt er, "bestimmt nicht, du bist doch mein lieber Schatz". Ach Mensch ![]() Er denkt, am Montag wird entschieden, ob er diese letzte Chemo macht. Wenn nicht möchte er wieder nach Hause. Wie lange geht das? Ich weiß, dass ir das niemand sagen kann. Wir wollten doch über Ostern auf den Campingplatz. Auch das wird nichts mehr ![]() ![]() Traurige Grüße Elbi |
#5
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Ach Ihr Lieben hier,
danke für Knuddler,in Arm nehmen, Trostgruß, Kraftpakete und überhaupt... Gestern ging es meinem Mann gar nicht gut. Das Antidepressivum hat ihn völlig aus den Latschen gekippt. Erst am Nachmittag ging es ihm ein wenig besser. Er war schlief ständig ein und war klatschnass geschwitzt und kalt auf der blassen Haut Ich hatte das Gespräch mit dem Onkologen ![]() ![]() Heute geht es meinem Mann deutlich besser. Ich weiß jetzt auch warum, er hat gestern Abend ein Morphiumplaster bekommen. 50 Mikrogramm als Anfangsdosis (kann das sein?). Auch bekommt er jetzt für nachts Tavor. Das hat ihm gut getan, er hat relativ gut geschlafen. Ich bin so so so unbeschreiblich traurig. Ich muss mich ständig ablenken. Sein 83jähriger Vater hat ihn heute Mittag besucht. Es bricht einem fast das Herz, zusehen zu müssen, wie dieser alte kleine Mann mit den Tränen kämpft. ![]() ![]() Oh je, ich heul hier die ganze Zeit. Alles so so schlimm. Elbi |
#6
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Liebe Elbi,
ich lese schon die ganze Zeit bei Dir mit. Das alles geht mir so nahe,ich kann den Zustand sehr gut nachfühlen. Mein Mann ist vor 6 Wochen gestorben nachdem der 2. Chemoblock abgebrochen werden mußte. Er bekam Lungenentzündung und mußte ins Krankenhaus. Auch er wollte unbedingt wieder nach Hause, ich habe damals mit meinem Chrf gesprochen und er war einverstanden daß ich mich krank schreiben lasse. Wir hatten 4 Wochen vereinbart nach dieser Zeit hätte ich mich nach einer Kurzzeitplege umgesehen oder über die Diakonie etwas gesucht. Mein Mann kam nach 2 Wochen nach Hause mit Port für die Ernährung über den sozialen Dienst des KH wurde ein Pflegedienst eingeschaltet. Die Schwester kam 2x täglich und hat mir auch menschlich sehr geholfen. Auch mein Mann wollte nicht über seinen Zustand reden. Sie meinte wenn überhaupt würde er vielleicht mit Ihr reden, sie wüßte aus Erfahrung daß es sehr schmerzhaft wäre mit dem Partner darüberzu reden. Denn jeder Kranke merkt ja wie er seinen Partner belastet auch wenn er das nicht so sagen kann und er will ihm natürlich nicht noch mehr wehtun. Aber ich glaube auch daß mein Mann das wie Deiner einfach nicht wahrhaben wollte. Er kam dann noch für 10 Tage nach Hause, dann mußte er wieder ins KH weil die Schmerztherapie dort einfach besser war. Er hat mir einen Tag vor seinem Tod noch gesagt ich soll ihm andere Schuhe bringen er will wieder lernen zu laufen. Du siehst also es geht sehr weit mit dem Verdrängen. Der Oberarzt hat mir 2 Tage vor seinem Tod gesagt ich soll mich endlich um einen Platz in einem Pflegeheim kümmern, soviel zum Thema Zeitfenster. Man kann einfach nichts sicher sagen. Mein 1. Mann starb übrigens auch an Krebs, da sagten die Ärzte 6 Monate noch, es wurden 5 Jahre daraus von denen 4 Jahre und 11 Monate durchaus für uns beide noch sehr viel Lebensqualität hatten. Wenn Du kannst sprich mit Deinem Chef erkläre die Lage und halte in der Zeit in der Du krankgeschrieben bist Kontakt zu Deiner Firma. Du wirst bestimmt sehr viel Verständnis erfahren und im nachhinein wirst Du für jede Stunde die Du noch mit Deinem Mann verbringen kannst dankbar sein. Ich schicke Dir ein ganz dickes Kraftpaket lG Ingrid |
#7
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Liebe Elbi,
ich nehm dich in den Arm und halte dich einfach nur fest ![]() Ich kann deine Angst nicht vertreiben ich kann dir nur jederzeit eine Schulter anbieten. Meld dich wann immer du möchtest. LG Dini
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In liebevoller Erinnerung an meinen Papa 21.02.54 - 04.02.2010
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#8
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lieb elbi, ich denke ganz fest an dich. ich weiß, daß du grad durch die hölle gehst. allerliebste grüße, halt durch, bussi, tina.
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Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand, die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt. Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009 |
#9
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Liebe Elbi,
wieder nur ein lieber trauriger Gruß... Mehr kann ich ja nicht tun...es tut mir so leid ![]() Ich drück Dich ![]() Anja
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Meine geliebte Mama Dezember 2008 Diagnose Leiomyosarkom - 07.07.2011 ![]() Mein geliebter Papa 8.12.10 plötzlicher Herzinfarkt ![]() Ich sterbe,aber meine Liebe zu Euch stirbt nicht. Ich werde Euch vom Himmel herab lieben, wie ich Euch auf Erden geliebt habe. http://youtu.be/2nh7A-0Z5zs |
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