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#1
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Hallo, ihr Diskutierer,
ich gehe mal davon aus, dass hier bisher kein medizinisch versiertes Personal (Ärzte, Krankenschwestern/pfleger, Hospizangestellte etc) geschrieben hat. Hier schreiben LAIEN; jeder hat seine Sichtweise über Sterbehilfe, ok. Der Ein oder Andere hat schon Angehörige verloren, wie ich auch. Aber so langsam dürfte sich bei Außenstehenden der Eindruck entwickeln, als ob alle Sterbenden sich im Bett windend, nach Luft ringend, vor Schmerzen laut schreiend... und das alles natürlich bei vollem Bewusssein und auch noch in Mehrbettzimmern eines Krankenhauses... von der Erde verabschieden würden. Meine Güte, ihr zeichnet hier ein Horrorszenarium auf, welches in der Realität SO NICHT vorzufinden ist. Vielleicht wäre es besser, wenn man mal Kontakt zum oben genannten Personenkreis aufnehmen würde, um einen Eindruck über das Sterben, wie es tagtäglich in gewissen Einrichtungen geschieht, zu bekommen. Man darf doch einfach nicht vergessen, dass, bevor überhaupt der Tod eintritt, ein Multi-Organ-Versagen auftritt. Soll heißen: Leber und Nieren stellen ihre Tätigkeit ein; alleine dadurch fällt der Sterbende schon in einen komatösen Schlaf (Ausnahmen gibt es natürlich, sind aber selten). Die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn wird nach und nach weniger, weil die Lungen es nicht mehr schaffen, ausreichend Sauerstoff zu transportieren. Der Blutkreislauf gerät ins Stocken und das Herz hört auf zu schlagen. Dieser Vorgang dauert in der Regel nicht länger als 6 bis 12 Stunden... und da wird, einfach um wirklich alle Möglichkeiten der Schmerzempfindung auszuschließen, Morphium verabreicht. Vielleicht liege ich jetzt ja falsch und ihr meint eigentlich nicht die reine Sterbehilfe, sondern eine Hilfe, um den Krankheitsprozess VOR dem eigentlichen Sterbevorgang abzukürzen; so nach dem Motto: erst gar nicht in den Sterbevorgang kommen lassen sondern vorher schon den Tod herbeiführen: wer von euch hat denn schon real so eine "Hilfe" bei jemanden durchgeführt? War es nicht tatsächlich SO, dass das Sterben eurer Angehörigen völlig ruhig abgelaufen ist (aus oben ausgeführten Gründen)? Und dass ihr eigentlich nur EUCH SELBST bemitleidet und nur nicht den normalen Sterbevorgang miterleben wollt? Wem wollt ihr also helfen? Einem Kranken, einem Sterbenden oder... euch selbst? MfG Norma Diagnose Brustkrebs Nov. 2001 Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann Geändert von Norma (05.05.2010 um 03:51 Uhr) |
#2
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Zitat:
Ob diese Beispiele nun repräsentativ sind - sicher nicht, in einem Krebsforum. Aber deswegen sind sie trotzdem wahr. Und in den letzten Beiträgen ging es weniger um Sterbehilfe, sondern um Sterbebegleitung und humanes Sterben. Zitat:
Viele Grüße, Stefan |
#3
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Hallo Norma
genau was du beschrieben hast was eigendlich nicht sein soll das sterbende in ein mehrbett ihren letzten atemzug tun hab ich hautnah erlebt meine zimmernachbarin (litt an der selben erkrankung wie ich ) blieb bis auf die letzten 5minuten in unseren geminsamen zimmer !!! ihre kinder baten darum ein anderes zimmer zubekommen nis geschah ich bat darum in ein anderes zimmer zukommen und was geschah ? aus wurde eine trennwand auf gestellt so mußte ich hautnah mit erleben wie man an leukämie sterben kann !!!! war wirklich ne ganz tolle erfahrung auch der angehörigen taten mir sehr leid sie waren hilflos sicher iss das nicht die norm aber es hat statt gefunden und ich werde es nie vergessen !!!! genausowenig wie gefühlskalt manche krankenschwester sein können LGHeike
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Den letzten Weg ,geht man allein |
#4
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Danke sanne2,
dass du dich als "Fachfrau" zu Wort gemeldet hast. Damit hast du einige grundsätzliche Dinge wieder gerade gerückt und das war auch mein Bestreben. Mein Mann und ich werden in ein Hospiz gehen; das ist mit den Kindern so abgestimmt. MfG Norma Diagnose Brustkrebs Nov. 2001 Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann |
#5
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Zitat:
Zitat:
Wenn du das willst... meine Frau hat vor ihrem Tod Mit-Krebs-Patientinnen auf der Hospiz-Station sterben sehen. Und das war eine gute Hospizstation, im anthroposophischen Klinikum. Aber meine Frau wollte auch deshalb niemals da hin, weil sie das miterlebt hat; sondern zum Sterben nach Hause. Setzt natürlich voraus, dass Zuhause jemand ist, der einen pflegt und einen beim Sterben begleitet. Bei eben den "Horrorszenarien", die es für dich "in der Realität" ja gar nicht gibt - noch nicht, für dich, und hoffentlich für dich nie. Deine Kinder sind zumindest sicher froh, dass du und dein Mann das Hospiz wählt. Da fallt ihr ihnen wenigstens nicht zur Last, wenn's drauf ankommt. Viele Grüße, Stefan |
#6
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Hallo,
so, wie Norma die letzten Stunden eines Sterbenden beschreibt, durften wir bei meiner Mutter erfahren. Dafür bin ich sehr dankbar - besonders den Ärzten und dem sehr einfühlsamen Pflegepersonal in dem Krankenhaus, in dem meine Mutter lag. Daß, das aber auch ganz anders sein kann, wie auch von den anderen Mit-Diskutierer hier dargelegt wurde, mußte ich unlängst bei einer Bekannten erleben. Einfach furchtbar und unwürdig. |
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