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  #1  
Alt 31.08.2010, 15:08
Medionsf Medionsf ist offline
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Standard AW: Wir können nicht mehr :cry:

Hallo Kristina,

erstmal tut mir leid für deine Schwiegermama dass sie jetzt zum Lungentumor noch einen im Kopf bekam.
Keiner kann dir sagen wie lange sie noch hat...ich kann dir nur kurz die Geschichte meiner Mum erzählen:

Im Januar10 bekam meine Mum Rückenschmerzen und sie konnte auch nicht mehr richtig gehen hatte Lähmungserscheinung im rechten Bein. Darauf hin wurde sie geröngt der rücken und auch die Lunge weil der Arzt lungengeräusche hört und ihr auch die Rippen weh taten. Tja es war ein Schatten zu sehen - sie kam ins Krankenhaus mit Verdacht auf Lungenkrebs.
Im Krankenhaus dann die üblichen Untersuchungen........ Dann kam das Knochensintigramm wobei ich sagen muß meine Mum hatte keine Metastasen nirgends weder in den Organen noch sonst wo bis das Sintigramm kam. ICh saß daheim da rief meine Mum an zuerst sehr gefasst und dann plötzlich nur noch weinen, sie hatten was im Kopf gefunden ob es eine Metastase oder ein eigenständiger Tumor war wußten wir noch nicht, dass kam erst später raus. Gut wir natürlich gleich zu ihr gefahren mut gemacht wir schaffen dass etc... dann gings wieder. Sie bekam dann Chemo die sie bis auf Müdigkeit ganz gut vertragen hat aber die Lähmungserscheinungen gingen einfach nicht weg wurden teilweise schlimmer also ab zum neurologen der fand erst nix dann zu einem anderen Neurologen der mit der Technologie auf den neusten Stand ist im gegensatz zum Krankenhaus!!!! Er machte nochmals ein CT vom Rücken - tja und was kam raus sie hatte viele kleine Metas im RÜckenmark die auf den Nerv drückten deshalb die Lähmungserscheinungen. Da stand auch dann fest dass das im Kopf ein eigenständiger Tumor sein muß, denn nur die streuen ins Rückenmark!
Sie bekam COrtison da war sie dass erste Mal schmerzfrei sie war wieder so fröhlich und hatte Mut geschöpft, sie wollte ihre Nichte die im Mai 2Jahre geworden war noch ein bißchen aufwachsen sehen und vielleicht auch noch mitbekommen dass ich heirate und auch ein Kind bekomme......es sollte nicht sein!
Sie bekam dann Bestrahlung am Kopf und Rücken 33mal ab da gings bergab...die Lähmungserscheinung wurden schlimmer sie konnte teilweise gar nix mehr selber hat sich aber zum schluß hin nochmal hochgekämpft und konnte dann zumindest ein paar Meter mit dem Gehwägelchen gehen, dann kam sie zu Kur wo sie aufgebaut werden sollte....das war ein riesen Fehler!
In der Klinik (Freyung) war sie nicht gut aufgehoben keiner hat gemerkt dass sie mehr und mehr abbaute wir konnten sie selber immer nur am WE besuchen die ersten beiden WE war sie noch gut drauf, dann am 3WE war sie kaum noch ansprechbar wir waren richtig erschrocken und ließen sie dann ins Freyunger Krankenhaus einweisen die widerum verlegten sie dann wieder nach Freising 2wochen war sie noch auf der normalen Station dann eine Woche auf der Palliativstation bis sie am 14.06 starb - ganz leise sie ist einfach eingeschlafen!
Wobei ich auch sagen muß dass sie sich in Freyung fernab von ihrer Familie aufgegeben hatte, sie aß nichts mehr, sie trank nix mehr und nahm auch ihre Medikamente zum Schluß nicht mehr! Sie wollte einfach sterben......

Tja bei uns hats 5monate gedauert und dass war viel zu wenig Zeit um sich zu verabschieden vorallem weil die Ärzte selber nicht damit gerechnet haben dass sie so schnell stirbt, wir hatten schon einen Hospizplatz für sie aber den brauchte sie nicht mehr...........

Krampfanfälle hatte sie gott sei dank nicht und ich denke du/Ihr solltet langsam abschied nehmen auch wenns schwer fällt.

Ich hab mir am gleichen Tag wo sie gestorben ist dann eine kleine Erinnerungskiste gemacht wo Fotos von ihr drinnen sind, T-shirt dass ich ihr zum Muttertag geschenkt habe usw... sie steht jetzt aufn Speicher irgendwann kann ihc sie runterholen und an die schönen Erinnerungen denken.

lg
sylvia
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  #2  
Alt 09.09.2010, 06:24
Kristina21 Kristina21 ist offline
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Registriert seit: 30.08.2010
Beiträge: 9
Standard AW: Wir können nicht mehr :cry:

Hallo Sylvia,
Danke für deine Antort.
Ja, schweren Herzens werden wir wohl bald Abschied nehmen müssen.
Ich konnte bis jetzt noch nicht antworten, denn es ist eine ganze Menge passiert. Auf Anraten von Verena hab ich mich schlau gemacht, das war letzte Woche Mittwoch. Leider habe ich den Arzt nicht zu fassen bekommen an dem Tag, aber den Oberpfleger der Palliativstation, auf der sie jetzt liegt. Ich bekam Dinge von ihm zu hören, die ließen mir das Blut in den Adern gefrieren. Er erzählte mir ganz direkt, das der Tumor in der Lunge größer geworden ist und nun auch noch Metastasen in der Leber gefunden worden. Wir waren alle geschockt, denn ein paar Tage zuvor hieß es von einer Ärztin auf der Okologie, das sie nichts gefunden hätten (ob sie uns schützen wollte, oder selber nichts genaueres wusste, keine ahnung..). Sie isst immernoch nicht wirklich was und trinken tut sie auch so gut wie gar nichts. Sie äußert zwar immer Wünsche, was sie essen wollen würde, aber sobald wir sie mitbringen und sie eine Messerspitze von probiert, ist Schluss. Da sie nun schon ein paar Tage auf der Palliativ liegt, wurden auch ein paar Kontakte geknüpft, unter anderem mit einem Patienten, der in etwa das gleiche Spielchen durchmacht, und das schon seit 6Jahren!(Zuhause, Palliativstatio, Zuhause, Palliativstation usw. ) Und der hat ihr gestern knallhart diesem Satz vor den Kopf gestoßen:"Tja, wer nichts isst und trinkt, hat sich schon selber aufgegeben!" Ich persönlich fand das schon hart. Sie sie sagt zwar, sie wolle kämpfen, aber für mich persönlich macht es nicht den Anschein. Ehrlich gesagt glaube ich, das sie selber merkt, das es nicht mehr lange dauert. Aber nun kommt nochmal ein Hammer. Es hieß von dem Pfleger, das sie solange da bleibt, bis sie sie wieder halbwegs hochgepäppelt haben. Und nun? Nun kommt sie schon Montag raus. Sorry aber, wir wissen ehrlich gesagt nicht, wie wir das alles organisieren sollen. Da sie sich selber nicht wirklich bewegen kann außer wenige Schritte selber, wird sie wohl eine umfangreiche Betreuung brauchen, solange sie zuhause ist. Aber die Männer in der Familie gehen den ganzen Tag arbeiten, und wir Frauen haben Kinder und Haushalt. Mein Mann und ich wohnen zwar nicht weit weg, aber ich weiß nicht, wie ich das hinbekommen könnte, das ich sie pflegen kann. Ich könnte für kurze Zeit nach ihr schauen, aber mehr leider auch nicht, da meine kleine nun 5Mon. alt ist. Weiß vielleicht irgendjemand Rat, wie wir das alles gebacken kriegen könnten? Wenn sie rauskommt, wird sie höchstwahrscheinlich Pflegestufe 1 bekommen und wenn wir gut Glück haben, dann kommt vielleicht ein Pflegepersonal 3x am Tag, aber die bleiben ja nun auch nicht stundenlang und beschäftigen sich mit meiner Schwiegermama. Werden heute Nachmittag sie nochmal besuchen, und vielleicht kriege ich den Arzt selbst nochmal zu fassen, sofern wir rechtzeitig zu Visite kommen. Mal schauen, was der noch so zu sagen hat.

Geändert von gitti2002 (07.08.2023 um 01:38 Uhr)
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  #3  
Alt 09.09.2010, 08:58
Medionsf Medionsf ist offline
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Registriert seit: 21.11.2008
Beiträge: 57
Standard AW: Wir können nicht mehr :cry:

Hallo Kristina,

oh man dass sind ja schon ziemliche Parallelen bei uns....

Als meine Mum auf der Palliativstation lag hieß es auch erst hochpäppeln und dann entlassen. Nach knapp einer Woche hieß es dann ja sie wird in einer Woche entlassen und wir müssen schaun was wir jetzt machen....

Wir waren beim Sozialdienst im Krankenhaus die uns eben die Möglichkeiten gezeigt hat was wir haben....zuerst war ein Pflegeheim im Gespräch aber nachdem es meiner Mum immer schlechter ging und sie zum Schluß ja gar nix mehr machen konnte kam nur noch ein Hospiz in frage....Adressen und Telefonnummer bekommst du vom sozialen Dienst im Krankenhaus!

Die Betreuung durch Pflegepersonal dass 3mal am Tag kommt haben wir schnell wieder verworfen die bleiben höchstens 20min und gehen dann wieder......und da wir auch Berufstätig sind wäre dass nie und nimmer gegangen meine Mum wollte dass auch nicht sie wollte als sie noch im klaren Zustand war nicht mehr nachhause - ich glaube sie hat damals schon gewußt (Karsamstag haben wir sie ins Krankenhaus gebracht weil nix mehr ging) dass sie bald sterben wird!! Als sie dann im sterben lag wollte sie heim nur dass ging nicht mehr und mir zerieß es dass Herz sie so leiden zu sehen....

Ich vermisse sie so sehr dass es so unsaglich weh tut........
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  #4  
Alt 09.09.2010, 09:49
Kristina21 Kristina21 ist offline
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Registriert seit: 30.08.2010
Beiträge: 9
Standard AW: Wir können nicht mehr :cry:

Mensch, das tut mir so leid für dich und deine Mutter. Auch wenn es nur meine Schwiegermama ist, aber ich hab sie genauso lieb.
Sag mal, was ich jetzt nicht genau raus lesen kann, sie kam nun ins Hospitz oder ? Weil bei meiner Schwiegermama wird das wohl ein Rätsel werden, was nun bis Montag geschieht. Weil reden kann sie, nagut sie lallt ein wenig, was aber durch den Krampfanfall kam, aber sie sieht alles verschwommen wenn sie versucht zb. etwas zu lesen. Gehen wie gesagt nur ein paar Schritte, aber auch nur mit Hilfe/auf Rollstuhl stützen. Und das wird ja nun auch vom Krankenhaus aus bestellt. Rollstuhl, Gehwagen, Klostuhl, etc pp. Genauso wie ein extra Notrufknopf, der auf die Brust geschnallt wird. Wenn etwas sein sollte, wird somit gleich ein Notarzt gerufen, aber ich glaub ich vertraue dem Ding nicht. Lass Schwiegermama mal nicht rechtzeitig reagieren oder gar vergessen das sie diesen Knopp hat, da bringt das auch alles nichts mehr. Also alles im allen bereiten die Leute auf der Palliativ sie nun vor, das sie weiterhin zuhause klarkommt. Wobei ich noch gar nicht finde, das sie dafür bereit ist(sie hat insgesamt seitdem es ihr so schlecht geht gute 7kilo abgenommen, von 50kg auf 43kg, und grade mal 1-2!kg zu genommen.) Und ich bin der Meinung, für Hospitz ist sie nun doch noch zu "fit". Pflegeheim wäre denke ich, auch keine Option, sie braucht ihre Family um sich.

Alles in allem, eine verflixte Situation, die wir wohl gezwungener Maßen hinnehmen müssen, egal wie wir das schaffen. Bleibt nur zu hoffen, das sie zuhause wieder aufbaut.

Geändert von gitti2002 (07.08.2023 um 01:39 Uhr)
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  #5  
Alt 09.09.2010, 11:37
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: Wir können nicht mehr :cry:

Hallo,
ich werde mal versuchen, etwas klarzustellen.

Das Krankenhaus, die Palliativstation, das ist immer nur eine Zwischenstation.
Deine Schwiemu ist wirklich so krank, dass sie sterben wird.

In die eigene Wohnung zurück geht meiner Meinung nach gar nicht.

Dennoch- ein Pflegeheim halte ich persönlich für die schlechteste Lösung.

Deine Schwiegermutter wird schon alleine wegen der Übelkeit und der Schmerzen und
der Krampfanfälle/des Schwindels/der Sehstörungen eine dauernde Betreuung brauchen.

Die ist bei dem Personalmangel in den Pflegeheimen nicht gegeben, es ist kein Arzt vor Ort,
der Hausarzt muss jedesmal angerufen werden.

Die zweitschlechteste oder möglicherweise die zweitbeste Lösung ist eine Einquartierung bei Euch in der Familie.
Das bedeutet, Pflegebett / Sauerstoffgerät/ Infusomat /Perfusor? von der Krankenkasse organisieren,
eventuell im Wohnzimmer aufstellen, damit Sie mitten im Geschehen ist.
Auch da kann der Pflegedienst kommen.
Aber sie wäre bei Euch immer unter Kontrolle und keine langen Zeiten alleine.

Pflegestufe EINS scheint mir zu wenig, sie braucht umfassende Betreuung und es sollte sofort eine Höherstufung beantragt werden.

Beruflich kann man sich für die Pflege eines nahen Angehörigen freistellen lassen.
Die Pflege eines so kleinen Gewichtes ist auch für ungeübte Personen zu schaffen.
Und sie wäre bei Euch, so lange es geht.

Wenn das nicht in Frage kommt, dann sucht ein Hospiz in der Nähe.

Dann macht sie Euch keine große Mühe, und ihr könnt sie immer besuchen.
Im Hospiz ist sie sicher gut aufgehoben, manchmal ist es sogar besser als zuhause oder in der Familie zu bleiben.
Schmerzbetreuung, gute Pflege , liebe Angehörige und gute Freunde ohne Scheu zu Besuch.
Ich weiss nicht, wie ihr mit dem Thema TOD umgeht, redet ihr drüber oder wird alles glattgebügelt und keiner redet drüber ?

Wie ist denn ihr Bedürfnis?
Weiss sie, das es zuende geht?
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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