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  #1  
Alt 23.09.2010, 21:21
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Häufigkeit Plattenepithelcarcinom

Dazu kommt natürlich der "Schwanger"-Faktor: Wenn man schwanger ist, sieht man plötzlich nur werdende Mütter auf der Straße und jeder bekommt von allen erzählt, wer auch schwanger ist. Seit ich und meine Familie Brustkrebs haben, erfahre ich von jedem Brustkrebsfall im weiteren Umfeld. Die Zahlen für Brustkrebs sind statistisch wohl konstant, trotzdem scheinen es gefühlt immer mehr junge Frauen zu sein. Wobei man auch nicht vergessen darf, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass Krebskranke nicht öffentlich ihre Krankheit benannten.

Zur Genetik: Da schlägt auch der medizinische Fortschritt durch. Wir sind so gut versorgt, dass man auch mit genetischem Defekt recht alt werden kann und bereits Kinder gezeugt hat, wenn man davon erfährt. Es ist also hoch komplex und der eigene Eindruck nicht unbedingt richtig.
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  #2  
Alt 23.09.2010, 23:40
gertrudmaria gertrudmaria ist offline
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Standard AW: Häufigkeit Plattenepithelcarcinom

Hallo Tanja, auch ich war bei meiner Ersterkrankung (adenoidzystisches Karzinom) im Mund erst 30 Jahre alt. Das war damals, 1987, eine kleine Sensation, weil - und das muss man ehrlich sagen, das eine Krebsart ist, die vor allem bei übermäßig viel Alkohol trinkenden, rauchenden Männern auftritt. Damals hat man das noch "Pennerkrankheit" genannt und wenn Du in eine MKG-Klinik siehst, gibt es immer noch viele Patienten dieses Schlages. Erst einige Jahre später gab es in der MKG-Klinik wieder eine junge Patientin.
Übrigens, das ist jetzt alles schon 23 Jahre her. Ich lebe immer noch, wenn auch mit Rückschlägen, aber man kann gut damit überleben.
Alles Gute Gertrud

Ach ja, mein damaliger Professor, ein Goldstück hat mir den Rat gegeben: Fragen Sie niemals, warum und fragen Sie niemals warum ich. Sie werden bei der Suche nach Antwort verrückt darüber. Daran habe ich mich gehalten und bin gut gefahren damit

Geändert von gertrudmaria (23.09.2010 um 23:44 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #3  
Alt 27.09.2010, 10:17
B.Tijhof B.Tijhof ist offline
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Standard AW: Häufigkeit Plattenepithelcarcinom

Hallo Gertrud Maria,

ich habe gerade gelesen, das du ACC hast und das seit 1987. Ich habe immer gelesen, das die Prognosen bei diesem Tumor nach 5 Jahren äußerst schlecht sind. Hattest du denn noch nie ein Rezidiv oder Metas ? Mein Mann ist seit 2005 betroffen und hatte schon 2 x ein Rezidiv. Wir haben mittlerweile nur noch die Option zu operieren, wenn dieses Sch...ding nochmal wiederkommt, Bestrahlen geht nicht mehr.
Auch haben die Ärzte immer gesagt, das man die Ursachen dieses Tumors nicht kennt und weil er so selten ist, forscht man auch kaum.
Ich bin sehr neugierig wie du behandelt worden bist.

Viele Grüße

Bärbel
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  #4  
Alt 13.10.2010, 19:18
gertrudmaria gertrudmaria ist offline
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Hallo Bärbel,
habe deine Frage leider ´übersehen, weil ich in den letzten beiden wochen nur am arbeiten war, aber jetzt baue ich meine Überstunden ab:
Also: 1987, da war ich dreißig und hatte gerade ein Kind bekommen, wurde das Carznom festgestellt. In der MKG der LMU München wurde radikal der weiche Gaumen, der linke Oberkiefer mit Zähnen und der linke Nasenboden entfernt. Anschließend Bestrahlung (damals noch Kobalt, 55 gray).
13 Jahre später !! kam ein kleines Rezidiv, das auf nullkommanix raus war. Aber - Lungenmetastasen. Operation in der Lungenklinik Gauting. 2004 wieder Lungenoperation in Gauting. 2007 weigert sich die Lungenklinik, nochmals zu operieren, weil zu viele Metas in der rechten Lunge. Anschließend Bestrahlung der beiden größten Metas mit gutem Erfolg.
Aber heuer hats mich wieder ganz böse erwischt: Rezidiv über die Nase hoch, hinter das Auge, Auge befallen, Schädelbasis durchbrochen. Ich warte auf einen OP-Termin in der LMU-Klinik Großhadern. Da müssen vier Chirurgen ran. Auch meine Lungenmetas wachsen wieder ein bisserl, aber das ist nicht so brisant, das kann warten.
Also, meine Feststellung ist - es ist zwar gut behandelbar, aber wegkriegen tut man es nicht - es kommen Rezidive. Es gibt schon einige, die das ganze lange Zeit überleben, aber ich glaube, bei der LMU-Klinik bin ich die einzige, die schon so lange lebt mit der Krankeit.
Puh, lange Nachricht, ich hoffe, es hat ein bisserl was gebracht für Deinen Mann. Ich glaube, das wichtigste ist: kämpfen und der Noat koan Schwung lassn
Wenn Du noch was wissen willst, schreib mir, ich helfe Euch gerne, wenn ich kann.
LG auch an Deinen Mann
Gertrud
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  #5  
Alt 15.10.2010, 12:01
B.Tijhof B.Tijhof ist offline
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Standard AW: Häufigkeit Plattenepithelcarcinom

Hallo Gertrud,

erst mal Danke für deine ausführliche Antwort. Ich schilder dir mal in Kurzform die Geschichte meines Mannes ( 56 Jahre):
2005
Erstdagnose ACC im Nasopharinx, 1. Beurteilung Düsseldorf( Vorschlag OP)
2. Meinung in Amsterdam ( dort Vorschlag mal nach Heidelberg zu fahren)
3. Meinung Heidelberg( keine OP sondern Bestrahlung mit Schwerionen siehe HIT Kopfklinik) Puh, noch mal Schwein gehabt, keine OP
2008
Rezidiv an gleicher Stelle, erst OP und danach Bestrahlung
2010
Rezidiv an gleicher Stelle, nur OP, Bestrahlung nicht mehr möglich

Du weißt sicherlich auch, das ACC sehr selten ist, darum ist es auch immer so interessant Betroffene zu finden. Deine Geschichte hört sich echt krass an und trotzdem klingst du so optimistisch und humorvoll.
Du lebst schon so lange mit dieser Krankheit, das macht mir echt Mut
Wir haben am 20.10. wieder Kontrolle, also feste Daumen drücken und dir wünschen wir alles erdenklich Gute für die bevorstehende OP.

Viele Grüße
Bärbel
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  #6  
Alt 15.10.2010, 21:58
gertrudmaria gertrudmaria ist offline
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Standard AW: Häufigkeit Plattenepithelcarcinom

Hallo Bärbel,
vielen Dank für die guten Wünsche, aber meistens klappt es nich so, wie man meint.
Heute habe ich nach zweimaliger !! Nachfrage in Großhadern per mail erfahren, dass man mich jetzt doch nicht operieren will, wegen drohenden Verlust des linken Auges (das wusste ich doch schon und außerdem sehe ich auf dem Auge eh nix mehr) oder weiß der Geier warum.
Man empfiehlt mir, zur Protonentherapie nach Heidelberg zu gehen.
Oh mann, war ich wutig, wer weiß, wann ich Nachricht oder ob überhaupt bekommen hätte, wenn ich nicht von mir aus nachgefragt hätte.
Da kann einem schon mal der Humor abhanden kommen
Ich habe gleich meinen Strahlendoc in Passau angerufen, der stellt jetzt eine Verbindung zu Heidelberg her. Wenigstens ein Arzt, auf den man sich verlassen kann.
Also, ganz neue Perspektiven. Ich war 2001 auch schon zur Brachytherapie in Kiel, auch das wäre noch eine Option.

Ja, das mit dem seltenen Karzinom stimmt schon. Wenn ich in Reha bin, gibt es alle möglichen Patientengruppen, nur ich bin immer alleine, kein Mensch hat so was komisches.
Ich drücke Euch für den 20. gaanz fest die Daumen, wird schon gutgehen.
LG
Gertrud
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  #7  
Alt 16.10.2010, 11:30
zefix zefix ist offline
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Standard AW: Häufigkeit Plattenepithelcarcinom

titt to brain : mensch, gertrude, mein hals war gestern schon dick und heute platzt er bald.

die leichtigkeit, mit der die münchner koniferen deinen invasiven krebs umgehen , ist unfassbar.

läben.

bist dann, zefix....... luja ......usw
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