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  #1  
Alt 20.10.2010, 08:00
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Standard AW: Unsicherheiten nach der Chemotherapie

Hallo McFly,

mit diesen Sorgen bist Du nicht der einzige. Nach so einer Krankheit weiß man ja gar nicht, wie es sich anfühlt, wenn man gesund ist. Ich hoffe, dass sich bei mir über die Zeit ein neues Gesund-fühlendes Bewusstsein bildet, das viele Ziehen, Knubbel, Stechen-Gefühle wie früher als normal empfindet. Wird bei mir immer besser.
Wenn Du beim Arzt belächelt wirst, ist das übrigens nicht schlimm. Geh einfach nochmal hin - Du wirst einer von 100 in der Praxis sein, die sich im ersten Jahr nach so einer Krankheit öfter dort blicken lassen und Blutuntersuchungen bzw. Sonografien zur Sicherheit haben wollen.
Bei mir ist die TIN-Untersuchung des anderen Eis nach 11 Monaten nur noch sehr leicht zu spüren, am Anfang hat mir der Knubbel auch Sorgen gemacht. Der Arzt im Kkh hat drübergeschaut und es war natürlich alles in Ordnung und nur das vernarbte Gewebe.
Gruß
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  #2  
Alt 20.10.2010, 19:14
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard AW: Unsicherheiten nach der Chemotherapie

Ich habe mir meinen Hodensack noch einmal angesehen. Direkt unter der Schnittnarbe des Hodensackgewebes befindet sich auf der Hodenoberfläche dieser Knubbel mit einer kleinen Spitze. Es ist auch nicht schmerzhaft, dennoch habe ich Angst vor jedem Arztbesuch. Ich hoffe, daß es nur die Vernarbung ist.

Im Internet (Deutsches Ärzteblatt) las ich einen Bericht über die Möglichkeiten einer Entartung nach der durchgeführten Biopsie. Das Risiko einer Entartung bei biopsierten Hoden liegt bei 66,7%. Quelle: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/...c=heft&id=9364

Kann ein hier anwesender Urologe etwas dazu sagen?
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  #3  
Alt 20.10.2010, 20:51
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Standard AW: Unsicherheiten nach der Chemotherapie

Hi McFly,

ich denke, jeder hier hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt. Denn bei jedem wird meines Wissens eine Biopsie vorgenommen - der Befall des zweiten Hodens ist glücklicherweise jedoch sehr selten (habe mal 5% gehört, weiß aber nicht, ob es stimmt). Auf jeden Fall bekommen jedoch nicht 66% aller Patienten auch im zweiten Hoden einen tumor, deshalb ist dieser Schluss aus der Studie nicht richtig. Ist eh so kompliziert geschrieben und von der Fallzahl (11 Patienten) und dem Schlusssatz Entartungsrisiko unklar, dass ich mir hier keine Gedanken machen würde.
Angst vorm Urologen zu haben, ist nicht gut. Im schlimmsten Fall musst Du den Arzt wechseln. Denn gerade hier ist ein lebenlanges Vertrauensverhältnis für unser zukünftiges glückliches Leben wichtig. Geh einfach morgen hin, erklär ihm Deine Angst, frag ihn, ob es ihn stört, wenn Du bei Sorgen vorbeikommst. Ein kleiner Ultraschall mehr kostet wenig Zeit, die Gemeinschaft wenig Geld, Du wirst sehen, das ist kein Problem.
Also geh hin, aufschieben macht das Problem nicht besser..

Nur Mut!
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  #4  
Alt 20.10.2010, 21:05
McFly33 McFly33 ist offline
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Standard AW: Unsicherheiten nach der Chemotherapie

Hallo Ilmarinen,

vielen Dank für Deine guten Antworten. Ich bin Dir dankbar, daß Du mir auch von Deinen Problemen so offen berichten kannst. Es hilft mir auf jeden Fall weiter und mach Mut. Telefonisch hatte ich mit meinem Urologen heute schon Kontakt. Er sagte mir, daß es sich gem. meiner Beschreibung um die Vernarbung durch die Biopsie handeln muß und ich mich nicht sorgen solle. Das baut mich schon wieder etwas auf. Meinen nächsten Untersuchungstermin habe ich gleich Anfang November. Ich war nur etwas über die Spitze dieser Verhärtung erstaunt. Fühlt sich fast an, als wenn da ein kurz abgeschnittener Bindfaden drin steckt und sich darum eine verschorfte Stelle befindet, wenn ich mit der Fingerspitze darüber wegfühle. Kann man das tatsächlich so lange fühlen? Mein "Erlebnis" liegt nun 5 Monate zurück...

Ich habe z. Zt. das Gefühl, daß ich alle körperlichen Reaktionen in irgendeiner Form protokolliere. Wenn der Magen zwickt, dann denke ich schon an das Schlimmste...

Geändert von McFly33 (20.10.2010 um 21:08 Uhr)
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  #5  
Alt 20.10.2010, 21:21
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Standard AW: Unsicherheiten nach der Chemotherapie

Hi McFly,

gerne! Es geht mir ja nicht anders. Ich hatte meine "unnötige" Extrasonografie halt schon relativ früh im Krankenhaus und dabei den sehr verständnisvollen Arzt, der nachts um 22.00 Uhr mit mir in die Poliklinik stiefelte, in Ruhe untersuchte, mich nebenbei mit Gesprächen ablenkte und dann beruhigen konnte.
Und mit der Narbe, das bleibt natürlich etwas. Es wurde ja ein ca. reiskorngroßes Stück entnommen, dass muss verheilen... Dazu kommt, dass man ja auch so Unebenheiten haben kann, bzw. den Übergang von Hoden zu Samenleiter ja auch spürt (und vorher nie wirklich genau abgetastet hat).

In der Reha hatte ich eine nette Therapeutin, die verglich unsere Krankheit damit, dass der Körper mit dem ICE von Hamburg nach München rauscht, die Seele aber langsam zu Fuß hinterherläuft - und das nachts und im Regen... Und mein Uro sagt, das erste Jahr Nachsorge sei bei allen etwas schwierig, man würde mit der Zeit aber lernen, das gut in das normale gesunde Leben zu integrieren.
Mal sehen, ich bin noch irgendwo zwischen Bremen und Nürnberg... ;-)
Gruß
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