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  #1  
Alt 26.10.2010, 13:54
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Angst

Liebe Giannina,
ich will Dir jetzt nicht auf eine andere Art und Weise Angst machen, aber panische Angst vor schlimmen Krankheiten ist eines der Symptome für Depression.
Wie geht es Dir denn sonst seelisch? Bekommst Du richtige Panikattacken, hast Du andere Symptome die für eine Depression sprechen könnten?

Eigentlich müsstest Du nach der Untersuchung beim Hämatologen wirklich beruhigt sein. Nebenbei gesagt ist es bei einem Lymphom auch nicht wie bei anderen Krebserkrankungen, dass die Früherkennung so wichtig ist für die Heilungschancen. Natürlich ist Stadium 1 besser als 4, aber die Heilungschancen sind auch in 4 unverändert gut.

Es besteht also gar kein Grund zu solcher Panik, sondern Du kannst eigentlich davon ausgehen, dass der Hämatologe recht hat und Du ganz gesund bist. Wenn Du Dich weiter nicht beruhigen kannst, auch nach mehreren Ärzte-Meinungen, dann würde ich wirklich vielleicht eher auf was psychisches tippen. Nachdem, was Du durchgemacht hast wäre es ja auch kein Wunder!
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Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
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  #2  
Alt 26.10.2010, 14:28
Benutzerbild von GianninaB
GianninaB GianninaB ist offline
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Standard AW: Angst

Hallo Andorra,

ja ich habe schon seit längerer Zeit Angst vor schlimmen Krankheiten und gehe für jede Kleinigkeit zum Arzt.

Aber bis jetzt konnten mich die Ärtze immer beruhigen, wenn sie sagten, alles wäre in Ordnung.

Aber diesmal ist es vollkommen anders. Ich renne von Arzt zu Arzt und keiner kann mich "langfristig" beruhigen, obwohl alle sagen, es ist nix.

Aber grade bei Lymphdrüsenkrebs ist die Diagnosestellung nicht einfach und das macht mir solche Panik.

Ich habe einfach Angst, dass die Lymphknoten mit der Zeit immer weiter wachsen werden und es NOCH keiner feststellen kann...

Ich habe auch seit neustem immer eine Körpertemperatur von 37 Grad. Sonst hatte ich glaube ich immer um die 36.5 Grad.

Auch das macht mit unglaubliche Panik, weil das ja auch ein Symthom ist.

Aber was soll ich denn bloß noch machen? Ich weiß, dass bei Lymphomen keine so arge Dringlichkeit besteht wie bei anderen Krebsarten, das hatte der Hämatologe mir auch erklärt aber es macht mich wahnsinnig nicht zu wissen ob da in meinem Körper vielleicht irgendwas schlummert, was da nicht hingehört.

Der Hämatologe hat dies wie gesagt ausgeschlossen aber ich hab halt Angst, dass es jetzt noch ein Frühstadium ist und das verpasst wird...

Ist es denn üblich bei Lymphknotenkrebs, dass die Lymphknoten am Anfang der Krankheit nur minimal vergrößert sind?

Also ich hab das Problem ja nun schon seit 2 Monaten und eine wirkliche Größenzunahme konnte ich auch nicht feststellen...

Hier liest man allerdings, dass die über Jahre wachsen können und das auch sehr langsam...

Ich weiß echt nicht mehr, was ich noch tun soll. Die Angst macht mich wahnsinnig...
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Liebe Grüße

Giannina

Diagnose meiner Mama (48 Jahre):

invasiv ductales Mamma Ca. rechts, pT1b (1cm), pN0 (0/3), M0, L0, V0, R0, G1+3

Stadium: 1a

ÖR: Score 12, PR: Score 12, Her-2 neg.

Brusterhaltende OP: 13.07.2010
Ablatio (wegen DCIS Rückständen): 23.07.2010

Therapie: 6 x FEC + anschließend AHT
1. FEC am 25.08.2010
4. FEC geschafft Nur noch 2 Stück!
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  #3  
Alt 26.10.2010, 15:12
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Standard AW: Angst

Hallo Giannina

Auch von meiner Seite noch ein herzliches Willkommen! Nun, bislang habe ich hier nur gelesen. Nun denke ich ist es an der Zeit, dass ich Dir auch etwas dazu schreibe. Ich schließe mich Andorra an: bei Dir ist es mit Sicherheit eine psychische Angelegenheit. Es kommt leider nicht selten vor, dass so junge Leute (wie z.B. Du jetzt) sich in diese Ängste hineinsteigern. Subjektiv wirst Du Dich auch mit Sicherheit nicht gerade sehr wohl fühlen. Trotzdem, wenn Du bei diversen Ärzten gewesen bist und stets eine Entwarnung (wo nichts ist kann nichts gefunden werden) erhalten hast, wird dies bei einem 4. Arzt auch so sein. Schau einmal auf Dein Umfeld, auf Deine private Situation oder anders gefragt: bist Du (abgesehen von der jetzigen Angst) mit Deinem Leben zufrieden. Manchmal ist es schon so, dass eine gewisse Unzufriedenheit (worüber auch immer) sich in Depressionen niederschlägt. Ich persönlich kann Dir nur den einen Tipp geben: vergiss einmal Deine Lymphknoten, vergiss dass es dazu eine Krankheit gibt (Du hast sie nicht, sei froh!), und bitte…..vergiss nicht mal wieder ein wenig ins normale Leben zu finden. Mein Eindruck ist der, dass Du den Inhalt Deines Lebens derzeit durch diese Gedanken in den Hintergrund geschoben hast, und zwar sehr weit.

Ich wünsche Dir alles Gute, keine ernsthafte Krankheit und vor allem, dass Du wieder mehr für Dich tun kannst.

Liebe Grüße

Ina
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  #4  
Alt 26.10.2010, 17:49
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Angst

Hallo Giannina,
für mich spricht wirklich viel für Depression. Eine liebe Freundin von mir hatte das ganz extrem! Direkter Auslöser war die Diagnose meines Mannes. Sie wurde von da an völlig panisch und rannte von einem Arzt zum anderen. Sie sagt heute die Angst habe sie fast wahnsinnig gemacht!
Es wurde immer schlimmer, egal was die Ärzte sagten, nichts konnte sie beruhigen, sie war fest davon überzeugt, dass da etwas in ihr schlummerte. Sie begann z.B, auch ständig ihren Körper zu untersuchen, nach geschwollenen Lymphknoten, nach auffälligen Muttermalen usw usw. Alles Dinge, die man normalerweise eben gar nicht macht.
Was weiß ich, wie meine Körpertemperatur ist? Ich habe keinen blassen Schimmer. Verstehst Du?

Bei meiner Freundin wurde das so extrem, dass sie nicht mehr alleine im Haus sein konnte. Diese ständige innere Unruhe und Angst machten sie fast verrückt. Sie konnte sich nicht mehr konzentrieren, nicht mehr arbeiten. Sie kreiste nur noch um sich selbst, nahm ihre Umgebung immer weniger wahr und konnte sich auch an nichts mehr wirklich freuen.

Sie hat sich das ewig lange nicht eingestanden. Rannte von Arzt zu Arzt in der festen Überzeugung, dass sie Krebs habe. Es wurde dann ZUM GLÜCK nach einem halben Jahr Qual eine schwere Depression diagnostiziert und sie wurde medikamentös eingestellt. Seitdem geht es ihr wieder richtig gut. Sie hat wieder Freude am Leben und endlich ist die Angst verschwunden. Rückblickend sagt sie kein Mensch könne sich die Hölle vorstellen, durch die sie gegangen ist.
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Nicole

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Geändert von Andorra97 (26.10.2010 um 17:51 Uhr)
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  #5  
Alt 26.10.2010, 19:35
Benutzerbild von GianninaB
GianninaB GianninaB ist offline
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Standard AW: Angst

Hallo Struwwelpeter und halle Andorra,

genau das ist es, was mir meine Angehörigen und die Ärzte sowie meine Psychologin auch sagen. Es ist eine ausgeprägte Angststörung, die auf extreme Verlustängste (durch Ereignisse aus meiner Kindheit hervorgerufen wurden).

Und ein Teil von mir weiß das auch! Da ich mich schon in seeehr viele "Krebs"-Erkrankungen hineingesteigert habe, die ich im Endeffekt alle nicht hatte... Aber diesmal trat es unmittelbar nach der Erkrankung meiner Mutter auf und ist viiiiel schlimmer als sonst! Ich ließ mich früher immer durch die Ärzte beruhigen. Diesmal ist es halt so, dass ich aus diesem Kreis nicht mehr rauskomme, kann das Karussel nicht mehr alleine anhalten.

In Andorras Beschreibung der Situation ihrer Freundin finde ich mich komplett wieder! Ich habe an den Dingen, die mich füher begeistert haben, keine Freude mehr.

Einen Großteil meines Tages verbringe ich damit, mich mit mir selber, meinen Lymphknoten und meiner "Krankheit" zu beschäftigen.

Ich suche quasi nach neuen Symtomen oder bzw. warte ich schon dadrauf! Und meine Angehörigen sagen immer, ich solle mich beruhigen, ich sei gesund. Und es wäre nicht fair was ich mache.

Aber das ist halt so einfach gesagt, ich weiß nicht, ob sich jemand, der diese Panik nicht hat, vorstellen kann, wie schwer es ist, diese Gedanken los zu werden. Für mich ist es soooo unglaublich schwer.

Und Andorra du hast Recht, ich habe von Zeit zu Zeit, je nach dem, wie sehr ich mich rein steiger, richtige Pnikattacken, mit Heulanfällen, Zittern und einer dermaßenen inneren Unruhe. Essblockaden und Übelkeit.

Ich möchte nicht gerne auf Medikamente eingestellt werden und muss versuchen, es durch Gespräche mit meiiner Psychologin in den Griff zu bekommen.

Aber das kann schwer werden, da diese Angststörung schon sehr weit fortgeschritten ist!

Und immer wieder zwischendurch denke ich, ich brauche keinen Psychologen, ich brauche einen Arzt der endlich meine Krankheit erkennt. Es ist wirklich nicht einfach...

Aber ich danke Euch, dass ihr mir einen Teil eurer Zeit schenkt und mir antwortet.. Das tut wirklich gut! Danke
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Liebe Grüße

Giannina

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  #6  
Alt 26.10.2010, 19:54
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Standard AW: Angst

Liebe Giannina

Es ist für Dich besonders schwer, mit dieser Angst zu leben, sie nicht richtig aufarbeiten zu können oder auch keinen passenden Ausgleich zu finden. Es tut mir sehr leid, dass Du so leidest. Du hast allerdings Dein Problem wirklich verstanden, jetzt gilt es noch, eine Lösung zu finden. Es ist sicherlich sehr schwer, und für Außenstehende schwer nachvollziehbar. Ganz ehrlich, wenn ich an diesem Punkt wäre, hätte mir meine Therapeutin eine stationäre Behandlung empfohlen. Bei all Deinen Verlustängsten, den Ängsten die durch die Erkrankung Deiner Mutter entstanden sind und der daraus entstandenen Panik würde ich Dir mit Sicherheit auch eine stationäre Behandlung empfehlen, alleine schon einmal deshalb, dass Du aus Deinem Umfeld mal rauskommst und an Dich, und nur an Dich denken kannst. Die ambulante Therapie ist einmal in der Woche, da frage ich mich doch, ob das für Dich jetzt noch ausreichend ist. Medikamente werden sicherlich auch eingesetzt, doch das alleine wird nicht die Lösung sein. Es wird, wenn Du mich fragst, höchste Zeit dass Du mehr für Dich tust, dass Du einen anderen Weg gehst. Der bisherige Weg hat Dir nicht gerade geholfen, ich schätze mal dass da eher das Gegenteil der Fall ist.

Liebe Giannina, hast Du eine Familie bzw. jemand der Dir zur Seite steht? Für Dich wäre es gut zu wissen, dass jemand mit Dir diese Wege geht.

Liebe Grüße
Ina
PS. Ich hoffe Du nimmst mir diese Offenheit nicht übel, ich mache mir echt Sorgen dass Du weiterhin ins "Leere" läufst!

Geändert von struwwelpeter (26.10.2010 um 19:57 Uhr)
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  #7  
Alt 26.10.2010, 23:43
Benutzerbild von GianninaB
GianninaB GianninaB ist offline
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Hallo Struwwelpeter,

danke für deine lieben und offenen Worte!

Ich habe auch schon darüber nachgedacht, eine stationäre Behandlung wahrzunehmen.

Leider ist das momentan beruflich nicht möglich für mich. Ich muss noch ein Jahr mein Abendstudium zuende machen. Sonst stehe ich nach der Therapie ohne alles da.

Ich habe eine liebe Familie und einen lieben Freund, die immer wieder versuchen, mich aufzufangen und mich vor allem versuchen wieder aus meinen Löchern zu holen, aber leider ohne Erfolg.

Wenn mich nichtmal ein Fachmann (Hämatologe/Onkologe) beruhigen kann, dann frage ich mich: WER DANN?

Auch bei den Therapiestunden denke ich immer wieder, was ist wenn ich hier diese ganzen Sitzungen mache und ich letztendlich doch den Krebs habe, den ich mir einrede?!

Es ist ja nicht nur so, dass ich mir die Krankheit einrede, nein, die meiste Zeit bin ich schlichtweg ÜBERZEUGT davon erkrankt zu sein.

Dann sehe ich meine ganzen Symtome (wie z.B. die Temperatur) und sage mir, es KANN JA GAR NIX ANDERES SEIN!

Wie läuft so eine stationäre Therapie ab? Wie lange ist man in einer Klinik? Bestimmt mehrere Monate, oder?

Danke nochmal für deine liebe und ehrliche Antwort!
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Liebe Grüße

Giannina

Diagnose meiner Mama (48 Jahre):

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Brusterhaltende OP: 13.07.2010
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