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Alt 16.12.2010, 18:33
Nita31 Nita31 ist offline
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Registriert seit: 23.12.2009
Beiträge: 14
Standard AW: Auch meine Mama hat es ni geschafft

Hallo ihr zusammen,

ich möchte mich erstmal vorstellen ich heiße Anita bin 32 Jahre alt verheiratet und habe einen 18,5 Mon. alten Sohn. Vor 3 Jahren bekamen wir bei meiner Mutter die Diagnose nicht-kleinzelliges Karzinom in der linken Lungenklappe. Sie hat sofort mit Chemo und Bestrahlung bekommen. Kurz darauf bekam sie eine Metastase an der Brust die Chemo wurde geändert und das Ding verschwand. Sie hat alles gut vertragen die Ärzte sagte es sieht sehr gut aus. Dann kam die erste Nachuntersuchung. 2 Metastasen im Kopf. Wieder Bestrahlung. Alles Rückläufig alles gut. Bei der nächsten Untersuchung wieder 2 gefunden zu der Zeit bekam sie Ausfallerscheinungen beim Laufen. Immer wieder knickten ihr die Beine weg einfach so. Die Ärzte meinten das wäre vorübergehend. Gut dachten wir. Sie bekam dann eine Ganzkopfbestrahlung. Wieder hieß es es ist rückläufig sieht alles gut aus. Es ging ihr auch gut. Dann ging es Schlag auf schlag Metastasen in der Wirbelsäule die wieder bestrahlt wurden.Bald darauf konnte sie garnicht mehr laufen.Bekam Physio. ZUm Schluß konnte sie sogar wieder stehen.Ich hab die Pflege übernommen außer waschen das wollte sie nicht das hat ein Pflegedienst gemacht wir sind vorher schon zu jedem Termin mit ihr gegangen auch zur Bestrahlung usw. Wenig später bekam sie eine Hirnhautentzündung und eine Blasenentzündung. 6 Wochen Krankenhaus. Entzündungen gingen zurück sie kam wieder nach Hause 1 Tag vor der Taufe unseres Sohnes. Bevor sie entlassen wurde wurde noch CT gemacht. Es wurde nichts neues gefunden das erste mal nach 1.5 Jahren das sie nichts gefunden haben. Mama total glücklich. An der Taufe ging es ihr so gut wie lange nicht mehr. Sie hat den ganzen Tag durchgehalten viel Gegessen gelacht total glücklich. 3 Tage später hab ich den Hausarzt geholt weil es ihr nicht gut ging. Lungenentzündung also wieder ins Krankenhaus. Knapp 2 Wochen später hat sie sich selbst entlassen.Eigentlich sollte sie Freitag raus aber Mittwoch wollte sie dann unbedingt. Mein Mann und ich holen sie ab. Total froh das es ihr besser geht. Sie wollte unbedingt zu uns nach Hause. Gut da hat sie dann 2 Tage mit unserem Sohn gespielt, gelacht, von früher erzählt.Abends als ich sie ins Bett gebracht habe sagt sie zu mir Nita nächste Woche laufe ich wieder. Worauf ich sagte dann wirst du es auch!Es war alles gut. Donnerstag abend haben Papa und ich sie in Ihre Wohnung gebracht weil der MDD kam wegen der Pflegestufe. Ich zog sie an plötzlich nahm sie mich in den Arm zog mich zu sich runter und sagte "Ich weiß garnicht was ich ohne Dich machen würde ich hab dich ganz. doll lieb"!
Samstag den 07.11.09 kam der Pflegedienst Mama schlief, jedenfalls dachte ich das. Sie sagte morgens als ich kam das sie Müde wäre. Sie bekam schlecht Luft sonst aber schien es ihr gut zu gehen.Frau Witte kam zu mir und sagte Frau Müller Ihre Mutter liegt im sterben! Ich dachte wovon redet die?? Nicht meine Mama!!Ich brach unter einem Weinkrampf zusammen. Dann rief ich Papa an das er von der Arbeit kommt. Meinen Bruder der in Würzburg lebt und Mamas Schwester. Sie kamen auch alle sofort bis auf Mamas Mutter. Die meinte ihre Beine würden weh tun.War ich wütend das bin ich heute noch. Ich habe das meiner Oma nicht verziehen und werde ich auch nicht. Sie war auch nicht bei der Beisetzung eben wegen ihrer Beine. Ich bin mir sicher das Mama bis zum Schluß gewartet hat auf sie. Alle anderen sind ja auch gekommen.Das Gefühl hatte auch Mamas Schwester. Mama ist kurz nach Mitternacht gestorben. Kurz vorher ich und ihre Schwester waren alleine bei ihr flüßerte Mama hilf mir und drückte meine Hand. Ich muss gestehen das ich für einen kurzen Moment in Erwägung gezogen habe das Kissen auf ihr Gesicht zudrücken damit sie endlich Frieden hat. Stattdesen sagte ich unter Tränen ich kann nicht Mama wenn ich es könnte würde ich es tun. Sie nickte schwach und sagte ich hab Dich lieb. Mama ist kurz nach Mitternacht gestorben. Wir waren alle an ihrem Bett haben ihr die Hand gehalten und ihr gesagt das wir sie lieben und das sie gehen kann wenn sie das will. Das tat sie dann auch. Die ersten 5 Wochen hab ich mir eingebildet das sie im Krankenhaus ist. bis ich zusammengeklappt bin. Der Schmerz ist so groß sie war nicht nur meine Mutter sondern auch meine beste Freundin. Ich komm damit einfach nicht klar. Könnt ihr mir einen Tipp geben??? Frau Witte kam nachts noch und wir haben Mama gewaschen und angezogen als wir auf dem Balkon waren sagte sie zu mir Frau Müller ihre Mutter hätte nicht gewollt das sie daran zerbrechen. Ich weiß das sie recht hat aber ich hab das Gefühl das ich genau das tue!! Ich würde alles tun um nur noch einen Tag mit Mama zu haben. Um ihr noch was zu sagen sie zu drücken.Das einzige das uns tröstet ist das sie keine Schmerzen hatte bis zum Schluß nicht! Gott sei Dank
__________________
Wenn Engel einsam sind
in ihren Kreisen,
dann gehen sie von Zeit
zu Zeit auf Reisen.

Sie suchen auf der ganzen Welt
nach ihresgleichen,
nach Engeln, die in Menschgestalt
durchs Leben streichen.

Sie nehmen diese mit
zu sich nach Haus –
für uns sieht dies Verschwinden
dann wie Sterben aus.

Meine geliebte Mama *25.07.1953 + 08.11.2009
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  #2  
Alt 16.12.2010, 19:34
Anna74 Anna74 ist offline
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Registriert seit: 17.04.2010
Ort: Griechenland
Beiträge: 22
Standard AW: Auch meine Mama hat es ni geschafft

Hallo Nita31!!
Ich kann dich gut verstehen
Meine Mammi ist am 18.11.2009 gegangen
Ich hab wie besessen auf den 1sten Jahrestag gewartet weil ich an eine Erloesung fuer mich gehofft habe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Aber leider tut es genauso weh wie damals
Ich warte einfach,ich weiss manchmal auch nicht auf was.........

Mein Thema ist << Ein Engel auf Erden und im Himmel >>
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Mutter an BSDK verloren
20.1.1943-18.11.2009
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  #3  
Alt 16.12.2010, 22:07
Nita31 Nita31 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.12.2009
Beiträge: 14
Standard AW: Auch meine Mama hat es ni geschafft

Hallo Anna,

ich weiß was Du meinst. Hab auch drauf gehofft das dann alles besser wird. Wird es nicht. Das letze Jahr kommt mir vor als wenn ich in einer Art Traumwelt gelebt habe.Immer in der Hoffnung das ich aufwache sie in den Arm nehmen kann und alles ist gut und wie vorher. Aber ich wache nicht auf. Jetzt kommt das zweite Weihnachten ohne sie und eignetlich ist es ein Freuden und Familienfest aber ich hab das Gefühl keine Familie mehr zu haben. Mein Mann ist keine Hilfe. Freunde von mir haben gesagt das das so mit mir nicht weiter gehen kann und haben mich fast gezwungen zum Psycho zu gehen. Ich weiß noch nicht was mir das bringen soll davon kommt sie nicht wieder. Manchmal wünschte ich es würde eine Treppe vom Himmel kommen und ich könnte zu ihr gehen damit dieser Schmerz endlich aufhört. Deine Frage ist berechtigt worauf warten wir?? Ich weiß es leider auch nicht. Könnte schon wieder heulen. Glaubst Du das wir unsere Mütter irgendwann wieder sehen werden? Ich hoffe es so sehr aber ich weiß nicht ob ich daran glauben soll oder ob es nur die Hoffnung ist.
Was genau ist Deiner Mama passiert?

Danke fürs zuhören bzw zulesen.

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