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AW: An alle Hinterbliebene...
Lieber Tom,
es tut mir sehr leid, dass Du deine Frau verloren hast! Still habe ich Eure Geschichte verfolgt. Auch meiner Meinung nach hat es etwas mit "Loslassen" zu tun, oder der Betroffene sucht sich häufig den Zeitpunkt des sterbens selber aus, wie auch immer. Man muss nicht für alles physische Ursachen suchen, oder meinen sie zu kennen. Es gibt bei uns auch so etwas wie ein "Bauchgefühl" und nur darauf sollte man sich verlassen. Meine Mutter erkrankte auch an Lungenkrebs und hat sich meiner Meinung nach ihren Zeitpunkt des gehens selber ausgesucht. Obwohl es ihr körperlich noch nicht sooo schlecht, aber auch nicht gut ging, sagte sie einen Tag vor ihrem Tod (bis dahin hatte sie sich noch teilweise selbst versorgt), dass sie einfach nicht mehr mag. Sie wollte DIESES Leben so nicht mehr. Wir hatten alles besprochen, für sie war alles geregelt und in der selben Nacht fiel sie einfach um. Wenige Stunden verstarb sie. Für mich ist das kein Zufall. Ich denke, dass Deine Gedankengänge bezüglich Deiner Frau die richtigen sind. Ich weiß, wie Ihr gelitten und gekämpft habt und die Leere in Dir, nachdem der Kampf beendet ist, kann ich mir gut vorstellen. Ich wünsche Dir alles Gute! Liebe Grüße Sanne |
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@Stefan
Hallo Stefan,
sorry, jetzt habe ich mir ziemlch viel zeit gelassen.... Zitat:
Zitat:
Als ich zwei Tage vor ihrem Tod zu ihr kam, lag sie mit offenen Augen und offenem Mund. Später habe ich gehört, dass das bei vielen Sterbenden am Ende so aussieht. Ich wusste das nicht und war geschockt sie so zu sehen. Sie sprach nicht mehr und man wusste nicht, wie viel sie noch mitkriegt. (Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, wir nerven sie mit unserem Gequassel.) Am Tag darauf waren sich die Schwestern sicher, dass sie jetzt bald stirbt, aber sie hat sich noch Zeit gelassen. Wir waren den ganzen Tag bei ihr und Nachts hatten wir eine Sitzwache damit wir auch ein bisschen schlafen konnten. Gestorben ist sie erst am kommenden Morgen und nur meine Schwester war bei ihr. Sie hat einfach aufgehört zu atmen. Nach all der Plagerei war das ein Geschenk. Und nach all dem, was ich mittlerweile über das Sterben erfahren habe, danke ich dem Universum, dass sie so leicht gehen durfte! Viele Grüße, Mia
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Die meisten Fehler, die wir im Leben begehen, entstehen daraus, dass wir denken, wo wir fühlen sollten und fühlen, wo wir denken sollten. |
#138
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AW: An alle Hinterbliebene...
Liebe Mia,
da kommt mir so vieles bekannt vor... das mit dem nicht-Wahrhaben-wollen kenne ich auch, hatte auch die Hoffnung bis zum Tag vor ihrem Tod nicht aufgegeben... aber zuletzt hoffte ich, dass sie bald erlöst wird, was dann auch passierte... und die Schwester sagte zu mir "sie hat es geschafft". Da war ich dann froh und dankbar - meine erste Reaktion- Ist alles noch nicht so lange her, dass sie noch so lebendig war... und ging alles so schnell... sie ist quasi noch da, irgendwie... seltsames Gefühl. Ich habe Momente, in denen ich herzzerreißend weinen muss, wobei ich denke, die Trauer aus Verlust, jemand nicht mehr zu haben, der so lange ein wichtiger Teil im Leben von einem war, hat doch egoistische Wurzeln, kann aber auch wieder lachen und leben. Gott sei Dank. Ein seltsames Gemisch von Gefühlen... Daniela
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22.12.2008 Mama In Liebe und Dankbarkeit... ________________________ Lass vergehen, was vergeht Es vergeht, um wiederzukehren Es altert, um sich zu verjüngen Es trennt sich, um sich inniger zu vereinen Es stirbt, um lebendiger zu werden |
#139
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AW: An alle Hinterbliebene...
Guten Morgen!
Mir geht und ging es genauso. Circa 2 bis 3 Wochen vor dem Tod meiner Mutter habe ich auch mit ihr geschimpft,weil sie nichts essen wollte.Ich sagte auch zu ihr,dass sie alles ablehnt,was ich ihr Gutes tun möchte. Aus heutiger Sicht weiss ich,dass das alles schon sterben war,sie konnte einfach nicht anders. Nun ist meine Mama schon 3 Wochen tot und manchmal denke ich,es war alles nur ein Traum. Heute werde ich wieder zum Haus gehen,noch etwas aufraeumen,der Beerdigungskaffee war dort am Montag. Und dann,dann ist es wieder so endgültig. Mein Vater starb auch an Krebs vor 3,5 Jahren,also müssen wir das Haus leer raeumen und verkaufen... Irgendwie ist das alles so unwirklich... |
#140
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AW: An alle Hinterbliebene...
Dieser Thread wurde mit der Frage eröffnet, ob denn „alles“ so genau beschrieben werden müsse. Durch nachfolgende Beiträge wurde klar, dass hier der Ablauf des physischen Sterbens gemeint sein musste. Nach zahlreichen Beiträgen ist mir (erstaunt) aufgefallen, dass sich irgendwie zwei Gruppen von Hinterbliebenen bebildet haben, die hier zum Teil gegeneinander argumentieren: diejenigen, deren Liebsten zu Hause verstorben sind und die anderen Angehörigen, welche ihre Liebsten im Krankenhaus oder im Hospiz begleitet haben.
Die Hinterbliebenen, die ihre Liebsten in einer öffentlichen Einrichtung begleitet haben, konzentrieren sich offensichtlich stärker auf das Danach, auf das geistige Loslassen, auf Fragen, wie werde ich mit dem Verlust zurechtkommen. Von diesen Fragen und Gedanken handeln die meisten Threads im Hinterbliebenenforum des KK, zum Teil schon mit dem Hinweis auf Eigentumsrechte an den Texten (Copyright). Die anderen, die ihre Liebsten zu Hause im Sterben begleitet haben, sind wohl doch stärker mit der Situation des physischen Übergangs in „eine andere Welt“ befasst: hier wurde einmal klar beschrieben, wie das psychische Sterben verlaufen kann – und gerade für Angehörige, die ihre Lieben nicht in der Obhut von Krankenhaus- oder Hospizpflege verloren haben/ verlieren werden, können diese Schilderungen eine wertvolle Hilfe sein: für die, die es schon erlebt haben, das Wissen, hier ist etwas Normales abgelaufen – für die, die es noch vor sich haben, können die Schilderungen des physischen Sterbens dazu beitragen, die aufkommende Angst vor dem Ungewissen aus Unkenntnis zu reduzieren. Dieses Thema scheint unbeliebt zu sein und einem Verdrängungsmechanismus zu unterliegen. Dafür hat dieser Thread Sterne aberkannt bekommen, während die Threads mit der Trost-Thematik mehr Qualitätsterne erhalten. Das zeigt zumindest mir, dass Sterben in seiner wahren (körperlichen) Form mit großer Akzeptanz verdrängt wird. Die Angehörigen, die sich dem aber stellen müssen, haben leider nur ein geringes öffentliches Forum. Freundliche Grüße von Geske PS: ich verzichte auf den Copyright-Hinweis Geändert von Geske (25.01.2009 um 14:32 Uhr) |
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AW: An alle Hinterbliebene...
Zitat:
Für mich macht es einen riesen Unterschied über meine persönlichen Gefühle als Hinterbliebene zu reden, zu erzählen, was mich im Alleinsein belastet, welche Wege es für mich gibt, damit klar zu kommen. Das macht für mich Sinn, denn auch beim Lesen kann ich Hilfe erfahren, eventuell neues auszuprobieren. Zu lesen, wie sich bei anderen Angehörigen das Sterben angekündigt hat, hätte mich zu keinem Zeitpunkt weitergebracht. Was hätte es geändert? Es hätte höchstens meine / unsere Unbefangenheit genommen, die Normalität, mit der wir meinem Mann bis zur letzten Sekunde begegnen konnten. Es hätte ihm das Sterben erschwert. LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#142
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AW: An alle Hinterbliebene...
Hallo,
habe gerade diese beiden Beiträge gelesen. Finde es ein wenig sinnfrei darüber nachzudenken, da jeder Mensch eine andere individuelle Einstellung zur Thematik "sterben" und "Tod hat Meiner Meinung nach kann man keine Vergleiche oder Unterschiede ziehen/ erkennen mit Menschen die ihre Angehörigen selbst begleiten oder begleiten lassen (Hospiz e.t.c). Wir haben unsere Mutter "selbst begleitet". Da wir bis zum Tod meiner Mutter an eine Heilung und/ oder verlängernde Lebenszeit geglaubt haben, habe ich mich nicht für das "wie stirbt sie", "was sind Anzeichen fürs Sterben" grossartig interssiert. Hätte wohl auch niemanden geholfen, und erst recht wohl nicht dem Schwerkranken Habe irgenwie das Gefühl ich habe das "Thema verfehlt" - trotzdem war es gut es mal loszuwerden...
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In endloser Liebe, tiefer Dankbarkeit & ewiger Verbundenheit! Deine Töchter Elisabeth & Katarina Diagnose CUP Syndrom im August 2008 * 26.03.1953 + 25.12.2008 3:53h Frage nicht, welche Krankheit der Mensch hat, sondern frage, welcher Mensch die Krankheit hat... |
#143
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AW: An alle Hinterbliebene...
Hallo Andrea,
Zitat:
Was ich mich bei solchen statements nur immer wieder (bisher vergeblich) frage: inwiefern verletzt es die Würde eines Verstorbenen, wenn über seinen - mitunter vielleicht etwas "unschönen" - Sterbeprozess geprochen wird? Auch dein Mann hat als Kind geschrien, gekotzt, sich eingekotet, gestunken usw. Empfindest du / empfand er diesen Teil seines Lebens jemals als "würdelos" ??? Nee, sicherlich nicht. Aber wieso ist es plötzlich "würdelos", wenn sowas beim Sterben passiert und darüber gesprochen wird? Verstehe ich nicht. Darf das Sterben nicht etwas genau so Physisches sein wie das Leben? Zitat:
Zitat:
Zitat:
Viele Grüße, Stefan |
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AW: An alle Hinterbliebene...
Zitat:
Ich habe von meinem Mann eine klare Stellungnahme bekommen: er hat die Beiträge über das Sterben, die ich ihm erst sehr zögerlich zeigte, als Betroffener ganz und gar nicht als entwürdigend empfunden, eher als einen Trost und Beweis dafür, das er mit seinen körperlichen Qualen durchaus keine Ausnahme ist. Ich denke sehr häufig darüber nach, ob wir mit unseren Kranken wirklich liebevoll umgehen, wenn wir gegen das Sterben „anhoffen“. Die ständigen Trostzusprechungen wie z.B. „wir werden dagegen kämpfen, wir werden stark sein, die Hoffnung stirbt zuletzt“ können auf Kranke auch belastend wirken. Wenn die Ärzte klare Aussagen zum Krankheitsbild gemacht haben, Laboruntersuchungen diese Aussagen bestätigen, wir als Angehörige aber blindlings meinen, wir werden es der „sch. Krankheit“ schon zeigen, so kann dies ein Verdrängungsmechanismus sein, der auf die Betroffenen lieblos wirkt. Ich habe auch ich gern zu solchen verbalen Ausflüchten gegriffen, meinem Mann war das äußerst unangenehm, er wollte seine Situation annehmen, das fiel ihm schon schwer genug, da waren meine „Hoffungen“ nicht gerade hilfreich, ich habe diese Mutzusprechungen dann auch, wenn nur mühselig, unterdrückt. Die klaren Beschreibungen über das Sterben fand er dagegen ehrlich und er hat auch gesagt, dass ich über ihn ruhig schreiben kann, nur mir fällt das sehr schwer und die hier im Thread gemachten Schilderungen haben ja schon genug kontroverse Reaktionen ausgelöst. Eigentlich hätte ich gerade etwas anderes Wichtiges zu schreiben, deshalb sitze ich auch vor dem PC, aber mir ist dieses Thema noch wichtiger! Noch zum Abschluss: mir haben die Beschreibungen bei der Begleitung sehr geholfen, ich glaube ohne jedes Wissen, wie Sterben verlaufen kann, wäre ich in Panik ausgebrochen und das hätte meinem Mann nicht geholfen, sondern geschadet. Und für das Leben danach ist es für mich wichtig, dass ich mich der Situation dann klar stellen konnte als es notwendig war (mit kleinen Abstrichen). Der Hausarzt hat auch nur etwas Unklares gemurmelt und mir dann hinterher gesagt: „Sie haben es doch gewusst“. Auch bei ihm war offensichtlich ein Unwohlsein dabei. – Viele Grüße Geske Geändert von Geske (25.01.2009 um 19:06 Uhr) |
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AW: An alle Hinterbliebene...
Liebe Geske,
Zitat:
@Stefan Zitat:
Zitat:
LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#146
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AW: An alle Hinterbliebene...
Guten Abend an Alle,
ich hab hier im Hinterbliebenenforum "eigentlich" nichts zu suchen, habe aber hier in diesem Thread mir erlaubt ziemlich oben doch mal zu schreiben. Nun tue ich es wieder. Ich bin keine Hinterbliebene, werde es vielleicht nie sein, wenn ich vor meinem Mann, meiner Tochter, meinem Bruder sterbe.(Eltern schon lange verstorben) Ich bin den Menschen dankbar (danke Stefan), die hier, vielleicht auch unter Tränen, aber froh sich endlich einmal aussern zu können, geschrieben haben und auch mich als ganz Aussenstehender teilhaben liessen am Sterben ihrer Angehörigen. Allen SchreiberInnen meinen Dank, in den letzten Stunden hier... danke Geske.... aber auch danke an AndreaS, ich kann nachvollziehen, um was es dir geht, aber ist es nicht gerade dieser Thread hier dazu da vom Sterben zu reden? Wobei ich jetzt natürlich nicht meine dass du darüber reden sollst wenn es dir nicht möglich ist, du für dich selbst hier nicht ausbreiten willst wie das Sterben deines Mannes war. Das zu respektieren ist keine Frage. Hallo AnnetteP. Du schreibst: "Würdelosigkiet hat immer erst den Beginn.......... Du schreibst hier sehr viel, es steht mir nicht zu irgendetwas davon in Frage zu stellen. Warst du nicht schonmal hier unter anderem Namen und wohnst in Frankreich? Sorry an Alle für die Abweichung, mir selbst ist das Thema hier zu wichtig. Hallo Helmut, Gruss unbekannterweise an dich. Rosita |
#147
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AW: An alle Hinterbliebene...
Liebe Daniela,
erst einmal mein Beileid an Dich. Das ist ja alles noch recht frisch bei Dir... Zitat:
Aber wir hatten eine enge Bindung, auch wenn es nicht immer einfach war. Sie hat uns allein großgezogen und war immer für uns da. Sie war nicht nur Mutter sondern auch Freundin. Was mir halt immer noch nachhängt ist, dass ich es einfach nicht begriffen habe, wie begrenzt ihre Zeit ist und dass man noch das eine oder andere hätte besprechen sollen. Und einfach noch mehr unbeschwerte Zeit miteinander verbringen. Im Sommer war noch alles in Ordnung, sie war voller Zuversicht, wollte noch mal arbeiten gehen und nicht einmal 2 Monate später ist sie tot. DAS hat mich wirklich ungehauen und lange Zeit war ich einfach nur fassungslos. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass ich bald die Kurve kriege, denn die Trauerarbeit schlaucht mich. Vor allem die Schlafstörungen... Viele Grüße von Mia
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Die meisten Fehler, die wir im Leben begehen, entstehen daraus, dass wir denken, wo wir fühlen sollten und fühlen, wo wir denken sollten. |
#148
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AW: An alle Hinterbliebene...
hallo stefan,
ich habe nicht den gesamten "fred" gelesen, aber doch eine ganze menge. ich bin hier, dem himmel sei dank, auch noch nicht wirklich am richtigen platz. obwohl ja eigentlich jeder irgendwie hinterbliebener ist. logisch. mein mann wurde vor 2 jahren darmkrebs operiert. er hat es für sein alter, inzw. 85, gut überstanden nur leider die narkose nicht. seit der letzten ist er dement. ich möchte mich bei dir bedanken. dafür, daß du schonungslos eine der möglichkeiten des sterbens geschildert hast. Es tut mir leid, daß euer weg so schwer war. dein posting nr. 20: klappe aufmachen find ich gut. mir persönlich ist es lieber, zu wissen, was möglicherweise auf mich zukommt. ich bin wirklich nicht scharf auf ein blind-date mit dem tod. mir hilft es sehr, ich profitiere von deinen erfahrungen und denen der anderen. liebe grüße, tina.
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Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand, die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt. Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009 |
#149
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AW: An alle Hinterbliebene...
Hallo Andrea,
Dann bist du ein ganz besonderer Mensch. Ich quassel öfter mal drauf los und merke erst später, in welches Fettnäpchen ich gerade wieder getreten bin oder wie ich mich blamiert habe. Ich kenne auch niemanden, der nicht mitunter mal unbedacht losredet. Aber wie auch immer... Zitat:
- Es verletzt _die Würde deines Mannes_, wenn _du_ über sein Sterben berichtest. - Es hätte _deinem Mann_ sein Sterben erschwert, wenn _Du_ gewusst hättest, wie der Sterbeprozess aussehen kann. Sorry, aber da verwechselst du IMHO (trotz erst Denken und dann Schreiben) in beiden Fällen _deine_ Befindlichkeit mit der deines Mannes. Die Würde deines Mannes kann es nicht mehr verletzen, wenn posthum über sein Sterben gesprochen wird. Zu dem Zeitpunkt war er schon tot und wird hier kaum mitlesen. Mag sein, dass es deine Erinnerung an ihn beschädigt - aber das ist etwas völlig anderes; nämlich deins, nicht seins. Und wenn du ernsthaft meinst, es hätte deinem Mann das Sterben erschwert, wenn du gewußt hättest... dann scheint ihr auf irgendeiner transzendentalen Ebene miteinander kommuniziert zu haben, auf der es keine Geheimnisse gibt. Ansonsten ist mir nicht klar, wie _dein_ Wissen _sein_ Sterben hätte 'erschweren' sollen. Ausser, dass du dich mit diesem Wissen anders verhalten hättest. Aber das ist wieder deins, nicht seins. Will meinen: wenn du dich auf deinen Mann beziehst - seine Würde, sein Sterben und seine Schwierigkeiten damit - dann meinst du in Wahrheit dich und deine Probleme damit. Ist doch OK. Aber dann sage auch "ich", wenn du "ich" meinst, und schiebe deinem Gatten nicht posthum Dinge unter, die wirklich zu 100% deine sind. Wie wär's mit Klartext: _du_ hättest es nicht ausgehalten, wenn.. und _du_ warst erleichtert, weil... Ist mir alles nachvollziehbar. Aber schiebe bitte nicht den Betroffenen vor, wenn es eigentlich nur um dich geht. Das hat dein Mann nicht verdient. Viele Grüße, Stefan |
#150
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AW: An alle Hinterbliebene...
Hallo Andrea,
sorry, eben verpasst, daher ein neues posting. Zitat:
Was unterscheidet diese beiden jeweils temporären Zustände? Bzw. was macht es so schlimm, wenn Opa Stefan in seiner letzten Phase das Gleiche tut wie Kleinkind Stefan früher? Ist diese Frage verständlich? Zitat:
Zitat:
Und in dem Zusammenhang ist mir nach wie vor suspekt, wenn Hinterbliebene posthum die Würde des Verblichenen bemühen, um ihr Handeln / über etwas Sprechen (oder eben nicht) zu rechtfertigen. Sicher hat es die Würde meiner Frau verletzt, dass sie ihre letzten Tage gewindelt werden musste. Das war nun leider so. Aber es verletzt ihre Würde ganz sicher nicht, wenn darüber gesprochen wird, dass es ihr damit genau so ging wie hunderttausenden von Menschen in D in Pflegeheimen. Diesen Begriff von Würde (= nicht über etwas zu sprechen, was andauernd passiert und völlig normal ist) verstehe ich nach wie vor nicht. Für mich ist es einfach infantil, Dinge zu tabuisieren, die im Leben halt nicht so schön sind. Ich mach' die Augen zu, dann sieht mich keiner ?!?! Viele Grüße, Stefan |
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