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  #136  
Alt 17.02.2007, 19:36
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sunnypunkie sunnypunkie ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Hallo meine Lieben,

soeben hatte ich ein Telefonat mit meiner "Freundin". Ich schreibe dies in Gänsefüsschen, da ich unheimlich enttäuscht und wütend bin !

Sie sagte wörtlich, dass sie den Kontakt zu mir abbrechen wolle, bis André gestorben ist! Mein Gott! Ich habe sie so oft getröstet und war für sie da, als ihr Mann schwer krank war. Jederzeit konnte sie bei mir anrufen und ich war wirklich im wahrsten Sinne des Wortes Tag und Nacht für sie da und fand immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Aengste. Und jetzt das!!!

Ich habe ihr gesagt, dass ich sehr enttäuscht und verletzt bin. Eine echte Freundschaft sei doch ein gegenseitiges Nehmen und Geben und ich könne es einfach nicht verstehen.

Sie sagte einfach nur Tschüss und die Telefonverbindung war unterbrochen. Hat sie vielleicht Angst?

Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus)
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  #137  
Alt 17.02.2007, 20:54
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Liebe Eva!
Ohne nun Weiteres zu dem Telefonat mit Deiner "Freundin" zu wissen, kann ich nur den Kopf schütteln... Was ist da passiert? Ist der Mann dieser Frau wieder gesund geworden? Weißt Du, was der Auslöser ist dafür, daß sie den Kontakt nicht möchte?
Also aus der Ferne ohne Hintergrund-Infos, würde ich Dir sofort zustimmen, daß sie Angst hat. In Extremsituationen zeigt sich ja das wahre Gesicht der Menschen. Ich habe gelernt, Menschen ziehen zu lassen, die sich nicht mehr an mich herantrauten. Das gibt es wirklich!!! Ich konnte es nicht fassen. Überall spüre ich diese Hemmschwelle. Ich werde aus den Augenwinkeln beguckt, Menschen, die mich "früher" gegrüßt haben, laufen schnell in ihr Haus, auf Schulveranstaltungen gehen sie mir aus dem Weg, sehen mich nicht an, auch in der Familie sind solche "Mitmenschen" zu finden. Ein Schwager traut sich seit Juni nicht zu uns, weil er soooo ein Mitlied mit mir hat . Der kann getrost wegbleiben. Ich habe denjenigen, die mir offen gesagt haben, daß sie nicht wissen, ob sie zu mir kommen können, weil sie nicht wüßten, was sie erwartet, gesagt, daß ich sie ziehen lasse, wenn sie nicht auf MICH zukommen. Ich werde da keinerlei Energie verschwenden, sondern sie für etwas anderes nutzen...
Es ist aber natürlich sehr schade, wenn eine gute Freundin sich zurückzieht. Das schmerzt. Wenn Du etwas Abstand zu diesem Telefonat hast, wirst Du vielleicht sehen, daß sie eine sehr schwache Person ist, die sich vor wichtigen Dingen herumzudrücken versucht. Ich hoffe nur, daß Du es Dir nicht zu Herzen nimmst, zumindest nicht zu sehr, denn Du hast einen schönen Tag erlebt und davon sollst Du zehren!!!
Ich finde es sehr schön, daß Ihr schon Eure Ringe tragt! Und ich hoffe trotzdem, daß die Scheidung bald über die Bühne geht. Ist wirklich traurig, nicht wahr?

Liebe Grüße,

Leena
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  #138  
Alt 18.02.2007, 10:12
soshilfe soshilfe ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Liebe Eva!

Hat deine Freundin ihren Mann verloren und es fällt ihr schwer, die gleiche Situation noch einmal zu durchleben? Dann verstehe ich ihr Verhalten.

Ich kann mir vorstellen, dass deine Freundin Angst hat, dass sie nicht weiss, wie sie mit der Situation umgehen soll, dass sie nicht weiss, wie sie sich dir und deinem Lebenspartner gegenüber verhalten soll, dass sie nicht weiss, was sie sagen soll, wie sie dir helfen kann... Aber wenn es so ist, sollte sie es dir sagen. Und in keinem Fall darf sie den Kontakt zu dir abbrechen und dann von dir verlangen, dass "danach" alles in eurer Freundschaft wieder so ist wie vorher. Ich selbst empfinde es auch unheimlich schwer, mit der Erkrankung meiner Ma umzugehen. Sind doch die Situationen oft immr angespannt. Es fehlt Fröhlichkeit, der ungezwungene Umgang - ach, es fehlt so viel, nichts ist wie früher und meine Angst sie zu verlieren, überschattet alles. Aber gerade JETZT muss man zueinander stehen. Ich selbst kann mir nicht vorstellen, dass ich meine Freundin in dieser Situation allein lasse. Aber auch ich merke, dass sich viel Leute zurückziehen - von meinen Eltern, aber auch von mir, weil mich die Situation sehr belastet und auch ich "Beistand" brauche. Es ist traurig, aber leider ist es so. Oft hält nur die Familie zusammen und nur wenige Freunde können damit umgehen, aber dafür wird der Kontakt dann intensiver.

Ich wünsche Dir und Deinem Lebenspartner einen schönen Sonntag. Ich hoffe sehr, dass die Scheidung bald vollzogen ist. Alles Liebe für Euch.
Maret
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  #139  
Alt 18.02.2007, 10:35
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sunnypunkie sunnypunkie ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Liebe Leena, liebe Maret

Der Mann dieser Freundin hatte Hautkrebs, der von der Kopfhaut ausging. Er hat ihn überstanden und ist nun seit 3 Jahren beschwerdefrei. Natürlich muss er regelmässig in die Nachsorgeuntersuchen, aber bisher ist nichts neues aufgetaucht.

Deshalb glaube ich, sie hat Angst. Angst davor, dass es ihrem Mann ebenso ergehen könnte wie André, der leider nicht so viel Glück (nennt man das Glück?) hatte! Sie sagte, dass es ihr aufs Gemüt schlage. Das verstehe ich durchaus! Trotzdem. Ja, ich lasse sie ziehen, es ist ihre Entscheidung. Inzwischen ist auch mein Groll über sie verschwunden. Habe ihr einen langen Brief geschrieben, ihr meine Gefühle dargelegt und dass ich ihr nicht böse bin, nur eben ent-täuscht. Ich kann jetzt noch nicht sagen, ob ich die Freundschaft wieder auffrischen will nach dem Tod von André. Ich glaube eher nicht, aber wir werden sehen. Ich hoffe, es dauert noch etwas. Er möchte mit mir "den Gotthard machen" d.h. die Passstrasse fahren und im Tessin übernachten und mir die Orte zeigen, an denen er im Militär stationiert war. Ich freue mich sehr darauf und hoffe, wir können diesen Ausflug realisieren und haben es einfach schön zusammen.

Gestern abend ging es ihm wiederum schlecht. Er fühlte sich so kalt an und hatte auch Schüttelfrost und es war ihm wieder sehr übel. Sein Opionid-Schmerzmittel will er nicht mehr nehmen seit ihm der Arzt gesagt hat, seine schlimmen Alpträume kommen von diesem Medikament.

So, aber heute ist wieder ein wunderschöner Tag hier. Nachmittags werden wir den Fastnachtsumzug anschauen, der hier im Dorf durchgeführt wird. Freue mich schon darauf.

Hier im Dorf sind eigentlich alle Leute recht nett. Vor allem unsere Nachbarn helfen wo es geht und zeigen Mitgefühl und Zuneigung. Oft rufen auch Leute an und fragen wie es geht und wie sie "alles" bedauern. Nur in meiner Familie gibt es einige, die nicht mit dieser Situation umgehen können. Mein Bruder zum Beispiel ignoriert uns völlig, seit die Krankheit ausgebrochen ist. "ich kann nichts dafür und kann dir nicht helfen" waren seine Worte vor 1 Jahr, seither haben wir weder etwas gehört noch gesehen von ihm und seiner Familie. Na ja.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag! Mit viel Sonne! Und Freude!

Herzliche Grüsse
Eva
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  #140  
Alt 20.02.2007, 19:27
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sunnypunkie sunnypunkie ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Lieber Peter,

ich danke Dir von Herzen für Deine Gedanken für uns. Wir, und auch alle andern hier sind uns so nahe. Einfach danke dafür!

Oft möchte ich zaubern können, ich wünsche mir, uns allen geht es gut.



Herzliche Grüsse
Eva
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  #141  
Alt 20.02.2007, 19:38
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Hallo Ihr Lieben,

Heute war ein anstrengender Tag. Morgens Gesprächstherapie, die mich jedesmal sehr aufwühlt. Heute sprachen wir über Trauer, ich musste das Gefühl für mich definieren und in Worte ausdrücken, was ich empfinde.

Nach einigem Ueberlegen gelang es mir. Trauer ist, als wenn ich an einem Fluss sitze und etwas, das mir sehr viel bedeutet ins Wasser fällt und davon schwimmt, auf nimmerwiedersehen, ich werde dieses etwas nie mehr anfassen können, nie mehr sehen. Früher, so als 5-jährige hatte ich einen kleinen Stoffhund namens Floppi. Eines Tages verlor ich ihn. Ich war untröstlich und ich spührte wohl zum ersten mal in meinem Leben diesen grossen Schmerz, etwas, das ich lieb habe, nie mehr sehen zu können. Es existiert nur mehr in meinen Gedanken.

André geht es heute etwas besser. Morgen ist Blutkontrolle, ich bin gespannt wie die Werte ausfallen. Auch essen mag er wieder, heute war er den ganzen Tag am futtern . Ich bin froh darüber und freue mich mit ihm. Er war auch draussen, jedoch nach kurzer Zeit ist er müde und schlapp und muss sich hinlegen. Mit den Schmerzen geht es so einigermassen, er nimmt jetzt diese Oxycontin wieder regelmässig, weil es sonst nicht auszuhalten sei. Einerseits bin ich froh darüber, da dann die Schmerzen unter Kontrolle sind, anderseits gönne ich ihm die Alpträume nicht. Er meinte heute morgen, dass diese Träume das kleinere Uebel seien.

Es grüsst Euch ein müde
Eva
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  #142  
Alt 20.02.2007, 20:39
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Liebe Eva!
Es freut mich so, daß es André ein wenig besser geht! Dann drücke ich mal die Daumen für die Blutwerte!

Was ist Trauer?! Eine schwere Frage. Ja, ich denke auch, es ist, als würde man einem ein Stück aus dem Herzen reißen und es kann nicht mehr im Takt schlagen. Es schmerzt. Das Atmen tut dann auch weh, der ganze Körper ist müde und doch angespannt. Die Tränen laufen so sehr, daß der Kopf einem weh tut.
Und langsam kommt der Gedanke näher, der um einen herumschwirrt. Der Gedanke, der sooo weh tut, der Gedanke daran, zu leben, ohne den Menschen, den man so liebt. Ja, ich spüre gerade jetzt ganz intensiv dieses Gefühl. Es muß der reinste Irrsinn sein.
Und dann gibt es nur noch Erinnerungen. Erinnerungen, die für ein ganzes Leben reichen müssen...

Meine Tochter hat mich neulich gefragt, was denn passiert, wenn ich sterben würde? Ich habe ihr gesagt, daß ich daran glaube, ein Engel zu sein, ein Schutzengel, der dann auf alle meine Lieben aufpassen würde. Sie war erstaunt, wie man das denn schaffen sollte, wenn es so viele Menschen in der Familie gibt, aber das können wohl nur Engel...

Und ich habe meinen Kindern gesagt, daß der Mensch, den man verloren hat, niemals ganz weg ist. Seine Spur bleibt immer und immer im Herzen. Man muß nicht zum Friedhof gehen, um ihm nahe zu sein, denn er ist niemals fort...

Oh, liebe Eva, es ist wirklich traurig!
Ich drücke Dich,

Leena
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  #143  
Alt 21.02.2007, 13:16
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Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Hallo meine liebe Eva,

TRAUER ! ich denke, oder ich weiß als Betroffene,ist es ein Abschied (Loslassen) nehmen.
Ein Verarbeiten der Seele.
Für den Betroffenen hört die Trauer ( das Loslassen ) auf,wenn seine Seele die Erde verlässt.
Für einen Angehörigen,der am Grabe steht,fängt die Trauer ...(das Loslassen )
an. Denke ich!!

Ich kann nie wieder meine Familie sehen,meine Kinder in den Arm nehmen....Abschied vom Leben und alle guten Erinnerungen.
Ich Lebe so gerne....ich liebe die Natur,den Frühling ,Sommer den Herbst und den Winter.
Seit über 3 Jahren....ist diese Leben und die schönen Momente keine Selbsverständlichkeit mehr für mich ....sondern ein besonderes Geschenk,dass ich diese wundervollen Dinge noch erleben darf.
Die schönen Krokusse,und Schneeklöckchen auf den Wiesen und Gärten....die kleinen Knospen des kommenden Lebens....Morgens und Abends,dass gezwitscher der kleinen Vögelchen....
Gott hat uns das Paradies auf Erden geschenkt.....nur wir Menschen haben den Schlüssel zur dieser Tür verloren.(Zeitmangel,nie den Gedanken zu haben, Sterblich zu sein??)

Oft geschehen in unserem Leben Dinge, die wir nicht verstehen können,die uns erschrecken und schmerzen.
Aber denke daran; es sind die schweren Stunden des Lebens, die uns lehren die schönen Augenblicke als besonders kostbar zu schätzen und in Dankbarkeit zu genießen.
Denn wie sollte uns ein heller Lichtstrahl erfreuen können, wenn wir nicht auch die Finsterniss kennengelernt haben.
ch wünsche deinem Andre' das er keine Schmerzen hat....und das ihr beide heiraten werdet "BALD"...das wünsche ich euch .
ich umarme dich ...
Deine Birgit
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  #144  
Alt 21.02.2007, 18:28
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sunnypunkie sunnypunkie ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Meine Lieben,

vielen Dank für Eure Gedanken zum Thema Trauer. Ich glaube, jedes von uns erlebt sie ein bisschen anders.

Mir tut es jetzt schon sehr weh, wenn ich meinen André nicht mehr sehen, nicht mehr fühlen darf. Es ist ein Gefühl der Leere, die sich in mir auftut.

Seine Blutwerte sind sehr schlecht (Leuko 2.1, Thromb 124, HB 119). Leider war der Hausarzt nicht da, er musste zu einem Notfall. So war André lediglich im Labor. Es wurde zur Sicherheit 2-mal gemessen. Ach meine Lieben, ich habe einfach das Gefühl, dass er nicht mehr lange leben darf. Es ist einfach so ein Gefühl, das in mir ist, kann es nicht erklären.

Ich habe Angst, ihn zu verlieren mein Gott . Auf der einen Seite diese Trauer, dieser alles verzehrende Schmerz, die Hilflosigkeit, ihn so daliegen zu sehen, ich kann nichts tun, nichts . Anderseits spühre ich aber auch Dankbarkeit, wenn dieses Leiden ein Ende hat, dass er sich ausruhen darf, dass er diese Mühsalen nicht mehr erdulden muss. Diese zwei Arten von Gefühlen wüten in mir drin, sodass es mich manchmal fast zerreisst.

Liebe Grüsse
Eva
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  #145  
Alt 21.02.2007, 20:45
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Meine liebe liebe Eva!
Oh weh...

Es macht mich sprachlos, was Du erlebst, was André erlebt... Ich bin selbst Betroffene. Was wird mir passieren? Da ist sie dann, die blanke Angst. Und ich kann mir sooo gut vorstellen, wie schlimm es als Angehöriger ist, eben so scheinbar hilflos zu sein. Du gibst ihm Deine Liebe. Das ist sehr sehr wertvoll. Und Du hast ihn und seine Entscheidung respektiert. Das ist wahnsinnig viel wert!!! Das ist gelebte Liebe. Liebe Eva, auch wenn es Dir so erscheint, daß Du nichts tun kannst, so tust Du sehr viel. Sicher nicht das, was Du gern tätest- leider können wir nicht zaubern. Und Zustände, die so schmerzen, sind so schwer anzunehmen. Sie sind nicht änderbar. Das macht uns Menschen so machtlos, so sprachlos, so unendlich traurig........

Liebe Eva, ich würde Dich gern drücken!!!

Traurige Grüße,

Leena
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  #146  
Alt 22.02.2007, 11:45
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Liebe Eva,
ich nehme euch in meine Arme.....

Trösten ist eine Kunst des Herzens.
Sie besteht oft nur darin,
liebevoll zu schweigen und schweigend mitzuleiden.

In Gedanken bei euch...
Deine mitfühlende Birgit
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  #147  
Alt 22.02.2007, 20:31
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Mein Lieben,

ich bin völlig fertig, erledigt und weiss nicht, wie lange ich das alles noch aushalte.

Ich war heute abend beim Schwimmen, grade zurückgekommen. André fing einen Streit an wegen einer Nichtigkeit, habe nicht reagiert, tief durchgeatmet. Das hat ihn so dermassen aufgeregt, dass er mich anschrie, warum ich denn jetzt wieder "schnaufe". So ergab ein Wort das andere, konnte mich wieder mal nicht beherrschen . Habe ihm gesagt, wie weh mir das alles tut, dass ich mir solche Mühe gebe und ihn liebe. Und dass er mir einfach unendlich weh tut, wenn er so mit mir redet. Das machte ihn noch rasender. Ich weiss nicht was ich tun soll. Sitze tränenblind am PC und möchte am liebsten davonlaufen. Weg von Krankheit, Schmerz und Tod . Jetzt ist er völlig fertig, sitzt auf seinem Bett, hält sich den Kopf. Ihn in Ruhe lassen? Mich entschuldigen, für was? Für meine Gefühle? Das kann ich nicht.

Es grüsst Euch eine verzweifelte

Eva
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  #148  
Alt 22.02.2007, 21:03
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Liebe Eva!
Ein verdammt schwerer Weg... Dein André hat sicher ganz große Angst. Und er kann sie nicht ausdrücken. Dabei wäre das gerade gut. Er müßte einen Weg finden, um seine Gefühle anders zu kanalisieren, als sie an Dir auszulassen...
Es tut mir weh. Ich kann mir gut vorstellen,wie Du Dich fühlst. Entmutigt, müde und auch wütend, verletzt und tieftraurig. Ich kann mir gut vorstellen, daß Du weglaufen möchtest. Die Augen schließen, Wärme spüren, Leichtigkeit- all das ist verloren, nicht wahr? Alles dreht sich um die Dinge, die uns wahnsinnig machen. Ein Irrsinn, nicht wahr?
Und doch wirst Du einen Weg finden, das weiß ich genau. Vielleicht kannst Du ihn einfach in die Arme nehmen? Einfach bei ihm sein? Das würde ja nicht bedeutet, daß Du "klein beigibst", sondern es würde Deine Stärke zeigen, auch in diesen traurigen Momenten zu erkennen, was Dir wichtig ist...

Ich kann Dir wohl nicht wirklich helfen. Tut mir leid...

Liebe Grüße,
Leena
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  #149  
Alt 22.02.2007, 21:13
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Liebe Leena,

doch, Du hast mir geholfen mit Deinen Worten. Bin einen Moment nach draussen gegangen. Bin dann zu ihm gegangen, habe ihn in die Arme genommen und gesagt, wie sehr ich ihn liebe. Leider kam keine Reaktion, er hat nur den Kopf weggedreht und mich von sich geschoben. Das tut vielleicht weh So als ob ich ein Schwerverbrecher wäre! In Wirklichkeit ist es aber so, dass es ihn sehr beschäftigt und ihn ängstigt, dass er meint, er sei nur noch eine Belastung für mich. Manchmal habe ich das Gefühl, er tut unbewusst alles, um mich loszuwerden. Zudem gebe ich einen prima Prellbock ab, denn ich bin ja um ihn herum.

Morgen weiss ich schon jetzt wies läuft, er redet nicht mit mir, ignoriert mich und vergräbt sich in seine Angst, in seine Schmerzen. Er war früher ein aktiver Mann, es musster "immer was laufen", und jetzt nichts mehr. Die Tage vergehen im Bett vor dem Fernseher und auf der Toilette, ja es ist so. Ab und zu hat er Energieschübe, dann können wir auch etwas unternehmen, aber diese Momente werden immer seltener.

Gerade jetzt wünsche ich mir, dass er gehen darf. Dass er seine Schmerzen, seine Qualen nicht mehr spürt und endlich Ruhe und Frieden findet. Er hat sich aufgegeben und dass tut am meisten weh. Mir bleibt nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren

Ich bin jetzt in meinem Zimmer, schaue nachher noch ein bisschen TV und gehe dann schlafen.

Morgen ist wieder ein neuer Tag.

Alles Liebe
Eva
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  #150  
Alt 23.02.2007, 12:08
monih48 monih48 ist offline
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Liebe Eva,

oh, das tut weh! Zurückgestoßen zu werden, wenn man seine Liebe und sein Mitgefühl zeigen will, das ist schon verdammt schlimm.
Ich kann Dich sooo gut verstehen.
Aber ich denke, dass Dein André dabei ein ganz schlechtes Gewissen Dir gegenüber hat und weiß, was er Dir antut. Doch irgendwie kann er sich einfach nicht mehr anders verhalten. Seine Angst, dass sein Leben bald zu Ende sein könnte, die ist bestimmt riesig. Und bei ihm zeigt sich diese Angst halt in Agressionen Dir gegenüber.

Du hast Dich all die Monate und Jahre als eine absolut wunderbare und einfühlsame Freundin ihm gegenüber bewiesen und ich weiß, auch jetzt wirst Du weiter zu ihm stehen. Manchmal ist es halt sehr, sehr schwer nicht aufzugeben, vor allen Dingen, wenn man so viel einstecken muss, wie Du es tust.

Ich wünsche Dir weiterhin viel, viel Kraft. Du schaffst es!
Moni
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