Meine Mama hat auch verloren

[Ela4811]

Liebe Elli,

bei dir ist es noch nicht so lange her... Deiner Mutti ist erst vor kurzen vorausgegangen...

Ich werde meine Mama auch immer vermissen und immer lieben und NIEMALS vergessen. Aber dennoch heißt das nicht, dass wir nicht weiter leben können. Ich will mit einem Lächeln an meine Mama denken und an die schönen Zeiten (selbst während der Krankheit, denn das gehört zu ihrem Leben dazu).

Loslassen bedeutet für mich, nach vorne schauen und wieder richtig leben mit allem drum und dran.

Gib dir Zeit! Ich habe ja schon einmal geschrieben, dass sich die Trauer verändert. Ich habe mich verändert und die Trauer fühlt sich anders an. Und bald werde ich auch los lassen können... Und das ist auch gut und richtig so.



Ela

[Ronnya]

Liebe Elli.....

Du sagst,der Krebs verdunkelt dein Leben....

LASS ES NICHT ZU......


Du hast wohl Recht.....Es ist ein bißchen viel "Krebs " im Moment.....
Das kann der Mensch auch nur schwer aushalten...
Ich will hier auch keine großen Töne spucken,auch bei mir spielt diese Krankheit eine große Rolle in meinem Leben.....
und es zieht mich auch oft runter......

Trotzdem dürfen wir dem Krebs nicht die Überhand lassen....

Ich versuche mich damit auseinander zu setzen,jeden Tag von neuem.....
und es ist so schwer,und doch,wenn ich die Augen von Sidney schaue....
sehe ich das Leben ,die Freude daran,die Neugier und wenn ich ganz genau hinschaue,sehe ich auch meinen Papa in ihm.......
und dann geht es mir gut.......

Ich wünsch dir noch einen schönen Tag......
Bei uns scheint die Sonne und setzt mich jetzt mit einer Tasse Kaffee auf die Terasse.....

Eine Umarmung für dich...
Regina

[HelmutL]

Liebe Elli,

ich kann dich verstehen. Deine Trauer, deinen Hass gegen den Krebs. Ela, Regina und mir geht es auch nicht so viel besser.

Lebe deine Trauer. Gehe ihr nicht aus dem Weg und du wirst es schaffen eines Tages bei dem Gedanken an deine Mutter zu lächeln. Loslassen, das geht nicht mit einem Ruck. Nein, das ist ein langsamer und schwieriger Prozess. Wir alle kommen aus einem dunklen Loch der Trauer. Wir alle haben uns verändert. Wir sehen das Leben inzwischen anders und setzen auf andere Werte. Jedes Ereignis, das dich trifft, verändert dein Leben. Erst recht ein solch gravierendes.

Wer das nicht begreift, der hat aber auch garnichts begriffen. Wenn du es willst, dann schaffst du das. Du hast den Tod in deiner unmittelbaren Nähe erlebt. Auch daraus kannst du was machen. Für dich, deine Familie, dein Umfeld. Das meinte Ela.

Ela hat mit noch etwas recht: Wollen unsere Lieben auch zu uns zurück? In das Leben hier auf der Erde? Alles noch mal vorn vorne? Ich kann es mir nicht vorstellen.

Regina sagte, lass dich vom Krebs nicht beherschen. Dass auch sie sich täglich damit auseinandersetzt. Ich füge hinzu: sieh dich um. Um dich herum geschehen täglich soviele Dinge. Gute und schlechte. Lässt du dich von den schlechten Dingen beherschen? Nein. Der Krebs ist nur eins dieser schlechten Dinge, mehr nicht. Und dann sieht Regina in die Augen von Sidney........................ich weine um meine Frau, doch ich höre auch das muntere Geplapper meiner Enkelinnen auf der Treppe und sehe ihre strahlenden Augen.

Lass dir Zeit, nimm sie dir.


Alles Liebe und Gottes Segen

Helmut

[Ronnya]

Hallo Elli.....
Ich hoffe es geht dir gut ....
Und ich hoffe du konntest etwas mit dem anfangen,was hier in deinem Thread die lezten Tage geschrieben wurde.....

Weine um deine Mama....
Du mußt weinen,es ist zum weinen und fang bitte nicht an, deine Tränen zu unterdrücken.....
Wenn es dein Alltag nicht zuläßt zu trauern(das kenne ich selber),komm hier hin .....mir tut es immer gut wenn ich bei euch bin,ich fühl mich dann auch Papa nah......
Hier wird er nicht vergessen,hier reden wir über ihn.
Du weißt ja selber,wie unsere Umwelt so ist.....

Lieber Helmut....
Danke für deine Worte.......
Was du Elli da geschrieben hast,beziehe ich auch auf mich......
Es tut immer gut von dir zu lesen......
Ich hoffe, eure Umbauarbeiten sind abgeschlossen ,und ihr habt euch mit der neuen Situation schon angefreundet.
Euch allen einen schönen Tag....

Regina

[Ela4811]

Liebe Elli,

der Krebs ist gegenwärtig. Viele von den ehemaligen Arbeitskollegen von meinem Papa haben Krebs. Bei denen sieht es sehr schlecht aus. Ein Kollge ist im Sommer gestorben. Papa war kurz vorher bei ihm und hat ihm versprochen, wieder zu kommen und Fotos mitzubringen. Keine Woche später ist er gestorben.
Die ehelmaligen Kollegen von meinem Papa reden viel mit ihm besonders über die Krankheit. Viele haben keinen mehr, mit dem sie sich da austauschen können, die Ängste und Sorgen los werden können...

Meinem Papa ist das manchmal zu viel. Es erinnert ihn immer an Mama. Aber dadurch ist uns doch auch bewußt, dass es uns doch eigentlich gut geht und jeder gelebte Tag ein Geschenk ist.

Helmut hat Recht. Du darfst deine Trauer nicht unterdrücken. Das habe ich am Anfang gemacht und dann hat es mich umgeworfen. Aber es wird besser. Aber lass dir Zeit. Und es ist auch dein Recht, wenn du traurig bist oder wütend. Das gehört dazu. Ich habe auch geweint, wenn mir danach war und noch ist. Mir war es egal, was die anderen gesagt haben.

Ich nimm dich in den Arm

Ela

[elli1962]

Meine Lieben,

danke euch allen, ist für mich immer tröstlich, wenn ich von euch höre.

Auch helft ihr mir, die Dinge aus anderer Sichtweise zu sehen. Manchmal kann ich auch schon wieder lachen, und mein Leben geht weiter, aber die Tiefs kommen nun verstärkt, gerade jetzt im Herbst und Winter, ich glaube da gehts uns allen gleich.

Heute habe ich eine Nachricht bekommen, die mich leider wieder weiter runterzieht. Ein lieber Bekannter von unserem Campinplatz ist am Samstag verstorben. Ich kannte ihn über 10 Jahre, er hat uns beim Aufbau geholfen, war immer da und sehr hilfsbereit. Anfang 60,seit 1 Jahr Magenkrebs mit OP und Chemo. Wann hört das endlich auf??????

[HelmutL]

Liebe Elli,

der Tod deines Bekannten tut mir sehr leid. Es macht mich betroffen nachdem, was du bereits oben geschrieben hast. Mein tiefes Mitgefühl für dich.

Ich drück dich mal ganz fest.


Alles Liebe

Helmut

[Ela4811]

Liebe Elli,

ich nimm dich mal in den Arm

Es tut mir leid, dass dein Bekannter gestorben ist. Es ist hart, wenn sowas passiert.

Da ich zur Zeit in einer sehr guten Phase stecke, sehe ich die Dinge ein wenig anders. Bitte nicht falsch verstehen... Wir trauern, weil WIR einen geliebten Menschen verloren haben. Trauern wir um uns? Ich meine, ich bin mir sicher, dass es Mama jetzt gut geht, wo sie ist - ohne Sorgen, Schmerzen und Leid. Warum trauern wir dann? Weil sich unser Leben verändert, da wir ohne den geliebten Menschen klar kommen müssen??? Ich weiß es nicht.
Aber im Moment sage ich mir immer, dass Mama auf mich aufpasst von oben und dass es ihr jetzt wieder gut geht. Ich fand es furchtbar, sie so sehr leiden zu sehen. Ich bin auch so glücklich, dass ihr so viel erspart geblieben ist. Ich habe sehr viel über die Krankheit gelesen und daher weiß ich auch, dass sie da noch "Glück" hatte, wenn man das bei so einer Krankheit überhaupt sagen kann.

Ich habe begriffen, dass der Tod zum Leben dazu gehört. Klar will ich noch lange nicht sterben, aber meine Angst davor ist weg. Vielleicht weil ich hoffe, dass Mama mich dann abholt und ich sie wieder sehen werde.

Am Anfang ging es bei mir und dann waren die Tiefs schlimmer. Aber es wird besser werden! Und es ist jetzt nur so schwer, weil bald Weihnachten ist. Das Fest der Liebe, was man mit der Familie feiert. Und dieses Jahr ist alles anders. Aber auch das werden wir schaffen und unsere Lieben feiern in unserem Herzen mit.

Ich hoffe, du denkst jetzt nicht, dass ich ein wenig verrückt bin. Aber wenn es mit gut geht, dann denke ich über vieles nach und sehe einiges anders...

Liebe Grüße

Ela

[elli1962]

Liebe Ela,

ganz sicher bist du nicht verrückt, ich freue mich für dich, dass es dir besser geht.
Trauer; manchmal denke ich, schade, Mama kann dies oder jenes nicht mehr erleben, sei es Essen,Lieblingsessen, Lachen, Urlaub machen usw. Aber eigendlich trauere ich um mich, ich bin egoistisch, weil ich ohne sie leben muß!

Ich hoffe so sehr, dass es allen im Jenseits gut geht.

Auch meine Mama hatte "Glück" mit dieser Krankheit, ihr ist so viel erspart geblieben, und dafür bin ich sehr dankbar und froh. Ich weiß nicht, wie ich den langsamen Verfall des Körpers und des Geistes überstanden hätte, in unserem Fall waren es von der Diagnose ab 5 Monate.

@ Helmut

Danke



LG Elli

[Ela4811]

Liebe Elli,

wir haben ein Recht zu trauern. Das steht außer Frage. Aber wenn es mir ganz schlecht geht, dann denke ich daran, was ihr erspart geblieben ist.
Meine Mama hatte nicht ganz 5 Monate nach der Diagnose.
Und dann sage ich mir, dass ich die Uhr nicht zurück drehen will, da sie dann noch mal so leiden muss. Und das will ich nicht - auch nicht, wenn ich sie dadurch noch mal in den Arm nehmen kann. Dafür liebe ich sie zu sehr.

Es ist hart und manchmal fällt man in ein Loch. Aber wir werden dadurch stärker.

Auch ich glaube daran, dass es was nach dem Tod geben muss. Sonst würde ich daran kaputt gehen. Meine Mama war und ist noch immer die wichtigste Person für mich. Ich habe alles mit ihr besprochen und nun geht das nicht mehr. Mir tut es auch unheimlich weh, dass sie nicht hier ist, wenn wir heiraten oder wenn wir ein Kind bekommen (noch nichts in Planung). Es sind schöne Momente für mich mit einem großen traurigen Schatten...

Ach Elli, wir schaffen das. Ich bin mir da so sicher. Und es ist auch ein Geschenk, denn wir sehen die Dinge jetzt anders. Was vielleicht früher mal wichtig war, ist jetzt unwichtig. Da sich die Dinge ändern.

Ich wünsche dir eine gute Nacht...

Ich drück dich

Ela

[HelmutL]

Liebe Elli, liebe Ela,

ihr sprecht da einen Punkt an, der mich auch schon beschäftigt hat. Ich weiss nicht so richtig, wie ich damit umgehen soll.

Es ist die Frage: trauern wir um unsere Verstorbenen oder trauern wir um uns selbst. Kommt der Schmerz daher, dass wir allein sind, uns allein gelassen fühlen? Überspitzt gesagt, wie ein Kind, dem man den Lieblingsteddy wegnimmt? Ich erwische mich dabei, wie ich traurig bin weil "ich" allein bin. Weil "meine" Welt aus den Fugen geraten ist.

Irgendwie macht mir das Angst. Ist das richtig, was ich dabei fühle?


liebe Grüsse

Helmut

[Rena24]

Hallo Helmut, ich "mische" mich auch mal dazwischen... Mir geht es ab und zu ähnlich wie dir... Ich glaube, dieses Denken ist eine normale Reaktion... Bin in letzter Zeit oft traurig darüber, dass ich nun alleine bin, obwohl ich es nicht wollte... Ob es richtig ist oder nicht, kann ich dir leider auch nicht beantworten...

Lieben Gruß Verena.

[Ela4811]

Guten Morgen!

Ich glaube, wir trauern, da WIR uns alleine fühlen, da sich UNSERE Welt verändert hat. Aber auch darüber, da unsere Lieben bestimmt noch viele Wünsche und Pläne hatte, welche nicht mehr erfüllt werden können.

Ich finde, wir haben auch ein Recht darauf oder nicht? Und seid ich das von der Seite sehe, hilft es mir irgendwie besser, damit klar zu kommen. Ich glaube, dass ich dadurch einen weiteren Schritt nach vorne mache.
Ich werden Mama nie vergessen, immer vermissen, ewig lieben und sie immer in meinem Herzen tragen...

Es stimmt, die Trauer verändert sich. Und jede einzelne Phasen hat mich geprägt sowie mich auch die Krankheit geprägt hat. Ich genieße trotz Trauer und evtl. Tiefs mein Leben jeden Tag aufs neue... Und das können nicht alle von sich sagen.

Wünsche euch ein schönes Wochenende

Ela

[Ela4811]

Hu hu,

wollte noch schnell vorbei huschen

Ich habe ab heute Nachmittag URRRRLAUB.

Werde also in den nächsten Tagen nicht mehr so oft vorbei schauen... Aber 2 Wochen lang nicht viel tun, ist einfach zu schön



Ela

[Ronnya]

Hi Elli...
Wollte nur mal eben vorbeihuschen........
Mir geht es im Moment nicht so gut....(kannste bei mir nachlesen....)
Trotzdem ein schneller Gruß muss sein...
Drück dich......
Regina