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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Hallo Ihr Lieben,
gestern war wieder so ein Tag: vollgestopft mit Arbeit und vielen Problemen dabei und dann abends fühlte ich mich nur noch leer und ausgebrannt. Plötzlich dann wieder der große Tränenausbruch wie aus dem Nichts. Keine Ahnung, was da wieder so hochkam. Meine kleine Katze ist auch nicht wieder aufgetaucht, das tut weh, nicht zu wissen, wo sie ist oder wie es ihr geht. Vor Monaten noch hätte ich voller Optimismus jeden Tag gehofft, heute kann ich's einfach nicht mehr. Selbst wenn ich mal über etwas lachen kann, habe ich das Gefühl, das kommt gar nicht richtig innen an. Ist nur oberflächlich. Montag wird nun auch meine Tante beigesetzt (Vatis Schwester). Ich werde nicht hinfahren. Nach meinem Trauerbrief hat sich leider von der Familie niemand bei mir gemeldet und die über 500 km Fahrt müßte ich ganz alleine fahren. Meine Mutti will sowieso nicht hin und alleine ist mir das echt zu viel. Ich fahre sowieso nicht gerne so weite Strecken und für den Anlass möchte ich schon gar nicht alleine sein. Liebe Grüße an Euch alle. Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark |
#152
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Liebe Carla,
Ich umarm dich erstmal ganz doll Diese Tage kenn ich auch. Aber du brauchst wahrscheinlich, dich mal richtig ausweinen zu können, um deine Trauer verarbeiten zu können. Geht es dir nach solchen Momenten etwas besser? Tja das mit dem Lachen, ist bestimmt auch nur den Schein wahren oder? So geht es mir zumindest, sonst könnten ja wieder Fragen oder Bemerkungen kommen und darauf hat man keine Lust und ärgert sich hinterher nur wieder. Das deine Katze nicht wieder gekommen ist, ist wirklich traurig. Wo du so an ihr gehangen hast. Tut mir wirklich leid: Wie du schon bei geschrieben hast, Tiere geben einen so viel, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Die bereiten einem auch so viel Freude. Das du zu der Beerdigung deiner Tante nicht fährst, kann ich verstehen. Zumal es auch noch so weit ist. Du hast einen Brief geschrieben und sie wissen, dass du an sie gedacht hast und nicht teilnahmslos bist. Das ist doch ok. Wie läufts eigentlich auf Arbeit? Immernoch solche Spannungen? Ich hoffe, dass du bald wieder schöne Momente erleben kannst! Liebe Grüße Jäcky
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mein liebster Papa seit 2006 Multiples Myelom seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom Nach langem, schmerzvollem Kampf am 25.07.12 um 15.00 Uhr im Kreise seiner lieben Familie eingeschlafen. Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig! Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!!! |
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Liebe Jäcky,
vielen Dank für Deine lieben Worte. Das mit dem Ausweinen, das kommt oft, wenn ich eigentlich gar nicht damit rechne. Wie eine Welle überströmt es mich dann. Es erleichtert schon. Aber wirklich besser geht es mir danach auch nicht. Durch die Therapiesitzungen denke ich in solchen Momenten auf jeden Fall auch mal daran, wieder richtig durchzuatmen, Luft zu holen und mir dessen auch bewußt zu sein. Ich fange an, mich und meinem Körper mehr zu beobachten und wirklich auf das zu achten, was gerade passiert. Gestern sprach mich eine Kollegin an, dass ich so abgenommen hätte. Ich habs auf der Waage überprüft und ich habe nicht abgenommen. Also muss ich mal wieder richtig schlecht aussehen, sonst würde so eine Bemerkung gar nicht kommen. Mir sieht man das im Gesicht meistens am Ehesten an. Wir sprachen dann noch über die ganzen Ereignisses, die Sterbebegleitung und den Tod meines Vatis. Es wurde ein richtig gutes Gespräch mit viel Verständnis von ihr. Mal wieder jemand, von dem ich das so gar nicht erwartet hatte. Sie hat mir auch wieder bestätigt, dass diese 8 Wochen seit dem Tod meines Vatis eine viel zu kurze Zeit sind, um mit dieser Trauer schon wirklich umgehen zu können. Da sie selber im sozialen Bereich arbeitet, kennt sie natürlich viele Dinge und findet es gut, dass ich zu dieser Therapeutin gehe. Heute morgen hatte ich mal wieder einen blöden Alptraum. Der hatte nichts mit meinem Vati zu tun, es ging nur um einen normalen Alltagstermin. Aber auch da ging in dem Traum alles schief, ich mußte ewig warten, dann waren Unmengen von Menschen im Raum, nichts war richtig organisiert oder klappte dann auch ... Da zeigt mir mein Unterbewußtsein mal wieder, dass ich im Moment keine gute Grundeinstellung zum Leben habe, immer Angst, es könnte was passieren, schiefgehen usw. Beruflich läuft es so lala. Ich komme klar, muss aber sehr viel selber machen, was wir ursprünglich mit einem Team machen wollten, weil die Kollegin da beleidigt ausgestiegen ist. Sie war aber gut eingearbeitet und läßt uns nun hängen. Das zerrt natürlich an meinen Kräften. Aber ich versuche darauf zu achten, dass ich mir Freiräume nehme und mal was für mich tue. Deshalb habe ich heute auch frei und kann mich mal um mich selber kümmern. Liebe Grüße Carla
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Hallo Ihr Lieben,
ich muss Euch mal von gestern berichten. Es war ja meiner freier Tag und ich wollte was für mich tun und dann bei Mutti zum Mittag vorbei fahren. Der Vormittag war soweit auch ok, etwas hektischer als gedacht, aber das ging schon. Dann war ich wie gesagt bei meiner Mutti. Wir haben angefangen, die Sachen von meinem Vati auszuräumen. Einiges kann ich so weitergeben, z.B. an meine Jungs (Winterjacken und so), andere Dinge müssen wir sicher noch abholen lassen. Für mich war es schrecklich, vor seinem Kleiderschrank zu stehen und all diese Sachen zu sehen und darin "rumzuwühlen". Ich kann die Sachen kaum anfassen, denke immer, dass das nicht geht, das wir diese Dinge jetzt einfach so "entsorgen". Mir gehen dabei tausend Gedanken durch den Kopf. Ich weiß ja, dass mein Vati das alles nicht mehr braucht, aber es ist sooo schwer, das alles jetzt auszuräumen. Hört sich vielleicht jetzt blöd an, aber für mich fühlt es so an: so lange die Sachen noch da sind, ist er nur mal kurz weg und kommt bestimmt gleich wieder. Meine Mutter hatte damit viel weniger Probleme als ich. Sie will den Schrank jetzt leer haben, damit sie ihre Sachen da rein packen kann. Vielleicht ist ihre Einstellung die gesündere, aber ich kann so nicht denken. Es tut immer noch so weh. Dann bin ich auch noch mit Vatis Auto nach Hause gefahren, weil wir hier jetzt einen Interessenten dafür haben. Auf halber Strecke ging plötzlich nichts mehr, ich war nur noch am Heulen und konnte zu Hause nicht mal mehr den Schlüssel ins Türschloss kriegen, so haben meine Hände gezittert. Wie soll ich damit bloß klarkommen? Carla
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Liebe Carla,
ich kann Dich so gut verstehen. Während es beim Tod der Krebs war, der Deinen Vater weggerissen hat, ist es doch beim Ausräumen ein wenig so als würde man ihn selbst auskehren. Plötzlich muss man seine Spuren, die man doch so liebt, weil auch keine neuen mehr hinzukommen, entfernen. Ich stelle mir das entsetzlich vor, den Kleiderschrank eines Elternteils zu leeren, auch wenn mir das eines Tages noch genauso bevorsteht. Ich kann Dir daher nur liebe Gedanken schicken. Sei ganz lieb gedrück, Carla . Alles Liebe vom Alpenveilchen |
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Liebes Alpenveilchen,
ich danke Dir. Mir kommt das Ausräumen wie Verrat an meinem Vati vor. Anders kann ich das nicht beschreiben. Gestern ging mir noch so durch den Kopf, dass ich eines Tages bestimmt mal die ganze Wohnung meiner Eltern leerräumen muss und dann ist dieser Ort für mich für immer verloren. Das Ausräumen hat so was Endgültiges. Und dafür bin ich wohl noch nicht bereit. Meine Mutter hat sich wahrscheinlich damit abgefunden. Schön wäre es, wenn ich einen oder mehrere bedürftige Menschen kennen würde, die sich über die Sachen vielleicht richtig freuen würden. Das wäre einfacher, das dann alles wegzugeben, weil es dann noch einen Sinn hätte. Morgen will ich mal telefonieren, vielleicht können mir örtliche Einrichtungen ja einen Tipp geben, damit die Sachen tatsächlich einer sinnvollen Bestimmung zu kommen und nicht einfach so im großen Container verschwinden. Ich glaube, das wäre im Sinne von meinem Vati. Viele Grüße an Euch alle, die hier immer mitlesen und schreiben. Carla Heute sind es genau 9 Wochen....
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Liebe Carla,
ich habe deinen Thread gerade erst entdeckt, weil ich erst vor kurzem die Kraft hatte, ins Hinterbliebenen-Forum umzuziehen, obwohl meine Mama kurz vor deinem Vater starb. Ich weiß eigentlich nicht, warum ich schreibe, aber ich wollte dir einfach sagen, dass du eine wundervolle Art hast, genau auszudrücken, was auch in mir gerade vor sich geht und für das MIR immer die Worte fehlen. Auch wenn es eigentlich nichts ändert, mir tut es gut zu wissen nicht alleine zu sein mit diesen Gefühlen. Dass es Menschen gibt, die einen verstehen und ähnliches durchmachen Edna
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Mama: 19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs 29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen 03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2 04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie, 30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner 21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg 18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU 25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-( Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas) 16.06.2011: Jetzt doch OP? 11.07.2011 : friedlich voraus gegangen |
#158
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Liebe Edna,
es tut mir sehr leid, dass Du Deine Mutter verloren hast. Wenn ich Deine Signatur lese, habt Ihr einen sehr langen Weg gehabt und das muss sehr schlimm gewesen sein. Immer wieder Diagnosen, Therapie udn wahrscheinlich zwischendurch Hoffnung und Verzweiflung im Wechsel. Für mich ist das Schreiben hier ein Ventil, die ganzen Gefühle rauszulassen. Sonst würde ich damit noch weniger klar kommen. Zu Hause kann ich das alles nicht so erzählen. Mein Mann hört zwar zu, aber er findet leider nicht so die richtigen Worte oder versteht meine Gefühlsausbrüche oft nicht. Auch am Freitag, als ich das Auto und die Sachen von Vati geholt habe und es mir so schlecht damit ging, da kam von ihm nicht wirklich etwas. Klar, er hat mich in den Arm genommen, aber er kann damit schlecht umgehen, wenn ich "so" bin. Ich schreibe es dann hier und lasse das alles raus. Die Antworten und der Zuspruch hier geben mir sehr viel. Ich hoffe, dass ich heute von dem Interessenten für das Auto eine Antwort bekomme. Dieses Kapitel möchte ich nun endlich mal abschließen. Je länger es dauert, desto mehr belastet es mich. Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark |
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
liebe Carla,.....:knudde l:
ganz viele Umarmungen sende ich dir zum Wochenanfang....Kraft für die Dinge die zu erledigen sind....und gutes Karma...Englein die dich beschützen.....und Freunde die dich auffangen wenn du denkst du kommst nicht mehr mit deinem Kummer zurecht... Ich weiß...je länger der geliebte Mensch weg ist umso mehr wird einem diese Wort NIE....oder NIE MEHR ...bewußt....deine Trauer ist groß und du mußt sie auch ausleben....ich freue mich das es dir gut getan hat zur Psychologin zu gehen...ich hab das auch immer gemocht..... Ganz ganz liebevolle Gedanken für dich Sybille
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Ganz liebe Grüße Billchen |
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Liebe Carla,
ich kann das so gut verstehen, wie schwer Dir das fällt, die Sachen von Deinem Vati auszusortieren... Ich musste nach dem Tod meiner Mami ihre Wohnung auflösen und habe wochenlang immer wieder weinend vor ihren Sachen gestanden... Letztendlich habe ich auch viel zu wenig weg geworfen, wir haben uns einen kleinen Lagerraum gemietet, weil ich so viel doch noch aufheben wollte... Das ist alles so traurig... Alles Liebe, Anja |
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Liebe Carla,
bitte sei nicht böse, dass ich ein paar Tage nicht geschrieben habe aber ich hatte nicht die richtigen Worte parat und da schreibe ich lieber gar nichts, bevor ich was schreibe, was sich blöd anhört. Ja das mit den Männern ist so eine Sache: meiner ist auch immer totel hilflos wenn ich traurig bin und weiss gar was er machen soll. Ach liebe Carla, es tut mir sehr leid dich so traurig zu sehen. Ich hoffe, das der Interessent das Auto von deinem Papa nimmt, damit du das dann abarbeiten kannst. Die Sachen auszuräumen fällt dir super schwer, das kann ich sehr gut verstehen. Vor diesen Momenten habe ich auch Angst, weil ja unsere Mamas auch unsere Hilfe angewiesen sind. Lass deinen Schmerz raus, wann immer es nötig ist. Vielleicht kannst du die Termine bei deiner Therapeutin öfter machen? Umarme dich ganz liebe Grüße Jäcky
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mein liebster Papa seit 2006 Multiples Myelom seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom Nach langem, schmerzvollem Kampf am 25.07.12 um 15.00 Uhr im Kreise seiner lieben Familie eingeschlafen. Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig! Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!!! |
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Liebe Carla,
ja ich kann dich absolut verstehen. Auch für mich ist das Forum ein Ventil, habe aber immer das Gefühl mich nicht 100%ig ausdrücken zu können. Formulieren war noch nie meine Stärke ;-) Aber mir geht es mit meinem Freund so wie dir mit deinem Mann. Auch er ist manchmal überfordert. Wir standen letztens im Urlaub in einem botanischen Garten und ich fing plötzlich an zu heulen, weil ich genau wußte, wie sehr Mama diese riesige Kamelie gefallen hätte. Da muss er dann erst einmal verstehen, warum ich heule und dann die richtigen Worte finden. Bei mir kommen die Stimmungswechsel auch sehr plötzlich, so dass er es auch nicht leicht hat ;-) Wir haben Mamas Auto auch noch, obwohl es zwei Interessenten gibt. Ich habe das Gefühl mein Papa kann sich nicht so recht davon trennen, aber mir versetzt es immer einen Stich wenn ich zu ihm fahre und ich möchte das Kapitel auch endlich schließen. Ich drück dich
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Mama: 19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs 29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen 03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2 04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie, 30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner 21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg 18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU 25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-( Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas) 16.06.2011: Jetzt doch OP? 11.07.2011 : friedlich voraus gegangen Geändert von Eithne_1982 (19.09.2011 um 16:05 Uhr) |
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Hallo Ihr Lieben alle hier,
vielen Dank für die aufmunternden Worte. Es tut so gut, hier so viel Zuspruch und Verständnis zu erfahren. Ganz lieben Dank dafür. So, nun ist Papas Auto verkauft. Das junge Mädchen, dass am Freitag probegefahren ist, wird ihn nehmen. Die Mutter und sie waren gestern da und wir haben das klar gemacht. Jetzt noch die Formalitäten und dann ist das erledigt. Meine Mutti hat gestern alle Sachen von Papa abholen lassen, ein Anruf hat da genügt und die Mitarbeiter vom drk kamen und haben das alles mitgenommen. Ich habe im Moment so dass Gefühl, meinen Vati dadurch weiter zu verlieren. Hört sich jetzt vielleicht doof an, aber so fühlt es sich für mich an. Eigentlich will ich nur meine Ruhe haben, mal nachdenken können und endlich mit diesen Gefühlen klar kommen. Und in Ruhe alles ordnen. Statt dessen kümmere ich mich um tausend Kleinigkeiten und der Jobtermin-Kalender ist auch schon wieder randvoll. Meine Therapeutin wird heute abend wieder einiges "beheben" müssen... Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf, die ich manchmal einfach abstellen möchte, mal nichts mehr sehen oder hören, auch mal nichts denken und fühlen. Nur so schweben und alles ist leicht. Morgens ziehe ich jetzt immer Vatis schöne schwarze Lederjacke an. Es ist ja schon recht kühl. Da habe ich immer das Gefühl, dass er ganz nah bei mir ist. Ach Mann, das ist echt ein besch... Jahr. Nun liegt auch noch die Mutter von meinem Mann (Lebensgefährten) im KH mit schweren inneren Blutungen (Darm) und keiner weiß bisher, wo das herkommt. Liebe Grüße an Euch alle. Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark |
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Liebe Tanja,
Du brauchst Dich doch nicht entschuldigen. Du hast selber so viel um die Ohren mit Deinen Kindern, Schule usw. Ich weiß, dass Du an mich denkst. Und das ist genauso wichtig, wie das Schreiben hier. Ich komme selber manchmal kaum noch dazu, weil die Arbeit und die vielen Termine mich einfach auffressen. Beim letzten Termin bei meiner Therapeutin sind viele Dinge hochgekommen, da habe ich mal wieder eine Packung Taschentücher gebraucht. Sie macht ja auch Familienaufstellungen und mir ist im Gespräch klar geworden, dass in unserer Familie so einiges im Argen ist, wer wo zu wem steht usw. Vielleicht war ich meinem Vater viel näher als es mir bis dahin bewußt war. Das erklärt auch, warum er gerade mich auf seinem letzten Weg an seiner Seite haben wollte und nicht meinen Bruder oder meine Mutter. Deshalb auch dieser extreme Schmerz jetzt nach seinem Tod. Wahrscheinlich habe ich das schon immer gefühlt, nur jetzt ist es mir bewußt geworden. Ich muss das ja immer verstehen, woher das alles kommt. Gestern abend schnell mit dem Pferd eine Stunde in den Wald, aber auch da kamen wieder Erinnerungen hoch. Manchmal hat mein Vati mich angerufen, wenn meine Eltern mit dem Hund im Forst spazieren gehen wollten. Und wir haben uns dann im Forst getroffen, die beiden mit Hund und auch mit dem Pferd... Der Hund hat immer das Pferd angebellt. Zum Glück ist mein Pferd total ruhig und lieb. das wird nie wieder so sein... Liebe Grüße an Euch alle. Carla
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AW: Uns blieben ganze 17 Tage
Liebste Carla....
ja ......genau so ist das wie du es beschreibst.... bei mir ist durch die Psychotherapie auch einiges ans Tageslicht gekommen..... Ich hab dir ja schon damals geschrieben ....Versuch es wenigstens-.--- ich konnte mir auch nicht vorstellen mich bei einem FREMDEN Menschen auszukotzen.....Aber ich habe je öfter ich da hin bin mich auf diese Stunde gefreut....2 Jahre lang,,,Woche für Woche....in dieser Zeit habe ich sehr viel über mich und mein Leben auch über die Vergangenheit gelernt....ich möchte diese Zeit nicht missen.... Weißt du jetzt kommen ja die eckelhaften dunkeln Tage ich hasse den November ganz besonders.....da wird man sooooo schwermütig... Ich möchte dir heute auch mal sagen das ich denke wenn dein Papa dich von oben herab sehen kann er mächtig stolz auf dich ist..... Laß dich drücken und ich laß dir für alle Fälle eine Lastwagenladung voll mit Kraftpaketen hier.... Sybille
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Ganz liebe Grüße Billchen |
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