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AW: wir sind noch so jung...
Hallo Zusammen!
Ich bin auch wieder zurück und versuche im Leben Fuss zu fassen.... Verena, es tut mir sooooo Leid, dass ihr nun auch in dieser schrecklichen Phase des Wartens, Hoffens, Aushaltens und auch des Wissens um das Ende seid. Ich weiss, wie das tut, es ist bei mir ja auch erst ein Monat her.... In der Trauerfeier für meinen Schatz hat der Pfarrer in der Predigt etwas für mich sehr Entscheidendes gesagt: Wenn uns die Sinnlosigkeit bedroht, dann reagieren wir Menschen immer ähnlich: zuerst versuchen wir wegzuschauen. Wenn das nicht geht, weil sie zu gross ist oder zu nahe, dann versuchen wir sie kleiner zu machen, zu relativieren, irgendwie in ein grösseres Ganzes einzuordnen. Wir nennen sie dann Schicksal und haben ihr damit einen Namen gegeben, und etwas von der Gewalttätigkeit des Todes scheint fort zu sein. Wir nehmen die Philosophie zu Hilfe, welche die Dinge im allgemeinen ordnet und im Besonderen die Stellung von uns einzelnen Menschen in grössere Zusammenhänge setzt, - und der Tod verliert seine Brutalität und wird zur Grenze des Denkens. Wir suchen Halt im Glauben daran, dass Gott unser Leben lenkt und zu unserem besten einrichtet, und wir seine Pläne für uns zwar nicht verstehen, aber doch in ihren für uns undurchsichtigen Sinn zu vertrauen haben, - und die grosse Sinnlosigkeit scheint zu schrumpfen. Aber nichts von alledem ist in Wirklichkeit wahr: es gibt kaum ein leereres Wort als „Schicksal“, und die Philosophie mag wohl den Schein der Dinge zu durchdringen und das Sein exakter zu erfassen, aber sie heilt nicht die Wunden, die der Tod in unsere Seele reisst, und ein unverstehbarer Gott mag gross sein, aber er kann uns niemals nahe sein in unserem Leid. Wenn wir nicht bloss weiterfunktionieren, sondern überleben wollen, müssen wir diesem sinnlosen Tod standhalten; und wenn wir leben wollen, richtig leben, dann müssen wir uns ihm stellen. Und standhalten heisst zuerst, ihn auszuhalten. Das ist es, was wir alle in dieser Kirche jetzt gerade tun: wir halten diesen Tod aus. Es fällt uns sehr schwer, und wir wünschten, wir könnten jetzt irgendwo anders sein, wir wünschten, irgend ein Trost würde sich über uns legen wie der leichte weisse weiche Schnee über das Land. Wir halten gemeinsam aus, und wir halten dem Tod stand. Dieses Aushalten und Standhalten ist das einzige, was wir tun können und müssen. Ich schaff es selbst fast nicht und doch wird es immer wieder Abend und auch wieder Morgen. Ich wünsche dir von Herzen die Kraft, auszuhalten was auch immer jetzt kommen mag..... Ich denke an dich! Lisa |
#1667
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AW: wir sind noch so jung...
liebe lisa,
das ist wunderschön und hat mich sehr tief berührt. was in der trauerfeier gesagt wurde, trifft bei mir genau zu. obwohl ich nicht in dieser letzten phase mit meinem mann bin. ich danke dir, weil ich kraft daraus schöpfen kann. alles, alles liebe dir für deinen schweren weg, tina.
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Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand, die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt. Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009 |
#1668
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AW: wir sind noch so jung...
hallo meine forumsengel..
ich kam eben heim das ct untersuchungsergebnis hat mich aus dem patschen gewofen, obwohl ich damit gerechnet hab. massive raumforderung der leber.... die metastasen sind mittlerweilen nicht mehr zählbar und messbar weil sie sich zu einer riesigen tumormasse verschmolzen haben. nur 2 herde a 4 & 7cm konnten gemessen werden, alles andere ist ein riesiger tumorklumpen. die gesamte leber ist nun betroffen, fast keine freie lebermasse mehrnachweisbar. das wasser befindet sich zwischen den darmschlingen, eine punktion wäre zu gefährlich und erst dann möglich wenn der bauch extrem prall und hart ist. sie sagen sein bauch wäre noch zu "weich" - wobei er mir vorkommt wieder einer im 6 monat schwangeren frau ausserdem hat sich eine thrombose in der linken beckenvene gebildet... die ärztin hat mich an der hand gehalten und gesagt dass so schlimm es klingt.. es eine erlösung für ihn wäre wenn diese sich löst... sein gesamtzustand ist schlecht. und dennoch: er kommt morgen nach hause. er hat einen revers unterschrieben, weil er einen zimmernachbarn bekommen hat, ich wusste dass er gehen wird wenn er nicht mehr alleine im zimmer schlafen darf. morgen also der umzug zu den eltern... die ärzte werden morgen auch besonders mit seiner mutter reden, die zwar spürt was passieren wird, aber es noch nicht weiß. sie werden sie vorbereiten auf das was nun kommen wird. ich bin sowas von taub und gefühllos, dass ich nichtmal kälte oder wärme empfinden kann. ich war bei ihm, aber nur 30 minuten, denn er schlief und ich spürte dass er allein sein will, obwohl er meinte ich kann bleiben.. nunja.. was soll ich sagen... ich weiß nicht wie ich ein leben ohne ihm leben soll... wie ich meinen job weiterhin machen soll.. wie ich meinen lebensunterhalt alleine bestreiten soll.. wie ich alleine auf die beine komme... wir haben den gleichen job, wir haben uns immer gematcht.... ich kann nicht glauben was jetzt passiert. die ärztin hat zu mir gesagt dass ich mich auf vieles gefasst machen muss, dass es ab jetzt noch(????) schlimmer wird... er bekommt vendal, morphium. das bekommt er verschrieben und mit nach hause, das kann er sich dann selbst einteilen und selbst spritzen. ich hab gedacht ich spinn, die ärzte meinten er besteht drauf und da er kein problem hat sich selbst spritzen zu geben.... kann er sich die spritzen auch selbst geben. sie haben an ihn appelliert, diese spritzen gewissenhaft einzusetzen.. aber mal ehrlich: was würde es ausmachen wenn er sich eine überdosis spritzt? ich könnte es verstehen! ich wusste nicht, dass patienten sich selbst morphium spritzen können. so.. ich sitz jetzt zuhause und hab dauernd das gefühl er sitzt im wohnzimmer oder blättert im arbeitszimmer in seiner zeitung... ich bin wie weggeschossen im moment. @ninanani: danke für deinen lieben post. die gefühle die du nach diagnose von deinem schatz hattest, sind nicht minder schlimm als meine. nur haben meine gefühle keine pause bekommen, kein ende und keine hoffnung. ich freue mich sehr sehr dass ihr eure "prüfung" bestanden habt deinen virtuellen drücker nehm ich sehr sehr gern an und drück mal zurück @lisa: du bist mir so nah versteh das nicht falsch.... aber es ist alles so gleich.. deine zeilen haben mir etwas geholfen.. sie sind sehr einfühlsam und offen geschrieben, für einen kirchlichen text! das gefällt mir @desi: ich probier nochmal... @tina: du hast recht, ich sehe jetzt mehr vor- als nachteile in der sache dass er zu seinen eltern geht. aber vorallem weil ich ihn verstehen kann.. weil ich ihn erfühlen kann... :kuddel: ich drück euch... rückt mal zusammeen eure verena
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Ich habe dich sicher in meiner Seele - ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt. alle im forum von mir verfassten beiträge dürfen ohne meine zustimmung nicht weiterverwendet werden. |
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AW: wir sind noch so jung...
liebe verena,
ich wünsche dir weiterhin ganz viel kraft und drücke dich ganz feste! liebe grüße tatin
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25.09.1976-12.06.2007
Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile. Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren Herzen |
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AW: wir sind noch so jung...
Ach Verena
ich nehme still Deine Hand.
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Liebe Grüße Cee © HUNGER, PIPI, KALT - so sind Mädchen halt! |
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AW: wir sind noch so jung...
arme, liebe verena,
man meint sicher, noch schlimmer kanns nicht kommen.............. es tut mir so sehr leid, für dich, für ihn, für seine eltern, einfach für alle, die mit auf seinem weg sind. aber du trägst die hauptlast der angehörigen, da es dein mann ist, um den es da geht. ich kann mir, gottlob, deine lage garnicht vorstellen. aber ich erahne das fürchterliche. alles, was du berichtest, läßt ja nur einen schluß zu. daß patienten ihr morphium mit heim kriegen können, wußte ich. auch, was für möglichkeiten dann bestehen. vllt. doch grade jetzt sehr gut, daß dein mann zurück will, in sein elternhaus. erst recht jetzt mußt du auf dich schauen, in dich hören, bedürfnisse wahrnehmen, auch die nach abschalten. aber ich habe so das gefühl, daß du das alles instinktiv richtig machst. diese taubheit und gefühllosigkeit, die du empfindest, ist womöglich ein ganz eigener schutz. und das ist gut so. ich bin mit all meinen guten wünschen und gedanken bei dir, bussi, tina.
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Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand, die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt. Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009 |
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AW: wir sind noch so jung...
Hallo verena
Puh das sind nachrichten die ein aus den puschen hauen ich weiß nix zuschreiben ausser ich drück dich ganz toll und du weißt ja wo du mich findestpass auf dich auf Liebe Grüsse Heike |
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AW: wir sind noch so jung...
Liebe Verena,
tröstende Worte gibt es glaube ich keine. Es gibt nur Worte die dich in dem was du tust bestätigen. Du bist eine tolle Frau und findest immer rein gefühlsmäßig den richtigen Weg. Ich glaube jetzt auch das es gut ist, dass dein Schatz in sein Elternhaus geht, denn dort seid ihr nicht alleine. Egal was passiert du wirst Hilfe haben. Weißt du auch in Form von mehreren Händen die helfen können. Ich schicke dir ganz viele gute Gedanken, verbunden mit unendlich viel Kraft und Mut. Alle Liebe für dich Iris |
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AW: wir sind noch so jung...
Liebe Verena,
puh, diese Nachrichten hauen tatsächlich um. Ich kann dir nur Kraft wünschen. Und ich denke ehrlich gesagt, immer mehr die Entscheidung, dass er zu seinen Eltern geht, ist gut. Du kannst ihn besuchen, du kannst auch für ihn da sein; das wirst du auch, aber du hast nicht die ganze Last zu tragen. Und du siehst in Eurer Wohnung dann nicht immer die schlimmen Bilder - und der Wunsch von deinem Schatz ist ja das du in Eurer Wohnung bleibst. Gefühlstaub, dass ist gut beschrieben, und es ist wohl so - man funktioniert. Man kapiert aber nicht - ich denk das ist der normale Selbstschutz. Manchmal kommts mir vor, ich wär immer noch in diesem Schutz, weil ich mir denke, wie könnte man sonst dass alles durchmachen. Aber du wirst das packen, ich glaub an dich! Ach Verena, wenn ich dir irgendwie helfen könnte.... Liebe Lisa, ein schöner Text, und so wahr. Ich wünsch auch dir weiterhin viel Kraft, den schweren Weg weiterzugehen. Was ich aus meiner Situation sagen kann, es geht weiter. Irgendwie schwer, aber man funktioniert irgendwie, mal besser mal schlechter. Ich drück euch einfach mal alle Liebe Oma2 - Ingrid, ich versteh dich. Ich wünsch dir alles alles Gute, und deinen Kindern auch. Liebe Grüße Heike
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Mein Schatz 07.03.78 - 11.07.08 ~Paare die sich lieben, sagen 1000 Dinge ohne miteinander zu sprechen~ |
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AW: wir sind noch so jung...
Liebe Verena,
Was kann ich dir schreiben..... Zum einen schön, dass er nach hause darf, ich bin sicher, dass seine Eltern es ihm so angenehm wie möglich machen werden. Was mich aber eher beunruhigt ist die Thrombose, zu einem kann das sehr,sehr schmerzhaft werden, und zum anderen, wenn sie sich wirklich löst, gibts eigendlich keine Hilfe mehr, da kann es sehr schnell gehen. Ich hoffe die Ärtze im KKH wissen, was sie tun. Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft. LG Elli
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Meine Mama +15.06.2008 Dich zu verlier'n war schwer, Dich zu vermissen noch viel mehr |
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AW: wir sind noch so jung...
Hallo Taffisima-liebe Verena,
was soll ich nur sagen, alles was ich sagen könnte wurde so banal klingen. ich umarme dich virtuell und schicke dir eine grosse ladung voller kraft und zuversicht für dich und deinen mann. stille und traurige grüsse das fightergirl geniesse jeden augenblick den es gibt sie nur einmal |
#1677
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AW: wir sind noch so jung...
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken) Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million! _____________________________________________________Soviel zu Statistiken! mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008 mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007 meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011 |
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AW: wir sind noch so jung...
Liebe Verena,
ich habe keine passenden Worte, aber meine Gedanken sind bei. Es ist unfassbar. Ich drücke Dich. Jasmin
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RIP Mama 11.12.59-25.08.04 |
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AW: wir sind noch so jung...
liebe verena,
ich denk an euch. mir fehlen die worte und ich wünsche deinem schatz wenig leiden....und dir die kraft das durchzustehen. Marion |
#1680
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AW: wir sind noch so jung...
Liebe Verena,
es tut mir unglaublich leid, dass du so jung verheiratet solchen Schmerz ertragen musst und eurer gemeinsames Leben diese Wendung genommen hat. Du hast so tapfer für und mit deinem Liebsten gekämpft, ich wünsche euch von ganzem Herzen alles Gute. Liebe Grüße, Martina
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An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser -Charlie Chaplin- |
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