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  #256  
Alt 15.10.2003, 14:05
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Mia,

es hilft dir wahrscheinlich nicht besonders viel, wenn ich dir sage, dass du keinesfalls Schuldgefühle haben solltest.
Ich glaube, dass viele Hinterbliebene Schuldgefühle wegen irgendetwas haben. Ich hatte einen riesigen Haufen davon direkt nach Mamas Tod. Alles habe ich aufgeschrieben und sie um Verzeihung gebeten, und den Brief bekam sie mit in den Sarg.
Als sie im März erfuhr, dass sich Metastasen gebildet haben und man nichts mehr tun kann, da habe ich mir auch den Kopf darüber zerbrochen, wie oft wir uns früher gestritten haben. ich dachte "was für eine Zeitverschwendung". Meine Mutter und ich hatten uns ständig wegen Kleinigkeiten in der Wolle. Nachdem ich mit 19 ausgezogen war, wurde unser Verhältnis immer besser. Deswegen bin ich jetzt auch so wütend, dass ich als erwachsene Frau meine Mutter nicht mehr haben darf und sie nicht auch als Erwachsene richtig kennelernen kann. Verstehst du?
Naja, jedenfalls sind Schuldgefühle wegen unterschiedlichster Dinge wohl nicht ungewöhnlich: was auch immer man getan hat, man kann es nicht rückgängig machen, und man hat auch nicht mehr die Chance, es wieder gut zu machen.
Euer Verhältnis war eben kompliziert, und auf die eine oder andere Weise habt ihr vielleicht beide darunter gelitten. Aber deswegen fühle dich nicht schuldig!
Irgendwie kann ich mich nicht so richtig ausdrücken; vielleicht gelingt das ja jemand anderem hier besser.
Lieben Gruß,

Katrin
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  #257  
Alt 16.10.2003, 15:34
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo liebe Katrin, Sylvia, Meli, Kiki, Mia und alle anderen,

seit gestern ist bei mir wieder die Traurigkeit eingetreten. Es gibt Tage an denen ich mich völlig zufrieden fühle und damit zurecht komme, das meine Mama jetzt woanders ist. Aber dann werde ich nach 1 bis 2 Tagen wieder so runtergerissen und kann nichts anderes machen als nur zu weinen. Es tut immer noch so verdammt weh.

Liebe Kiki,
ich kenne dieses Gefühl nur zu gut, wenn man sich einen "Knoten" einbildet. Ich war im Mai diesen Jahres so verunsichert, weil ich dachte ich hätte einen Knoten in der Brust. Man fummelt dann die ganze Zeit daran herum, bis es weh tut. Ich bin dann gleich einen Tag später zum Arzt gerannt, aber es war nichts. Da war ich erstmal erleichtert. Aber ich spüre jedesmal eine Unruhe und Verunsicherung, wenn ich meine Brust abtaste und sie sich verändert hat. Aber das hat ja im Moment wegen der Schwangerschaft zu tun.
Ich kann auch Deine Angst vor dem Todestag deiner Mutter verstehen. Meine Ma ist war erst 5 Wochen tot, aber am 4 November ist ihr Geburtstag und da grault es mir vor. Aber richtig. Am meisten hat man Angst davor, wie man an diesem Tag reagiert. Es werden wieder die alten Gefühle hochkommen, all die Erinnerungen und das tut so weh.

Liebe Sylvia,
für mich wäre es auch nicht schlimm, wenn ich jetzt gehen müsste. Ich weiss ja das meine Mama mich abholt. Das nimmt mir meine Angst. Wenn man das fremden Leuten erzählt, die nichts über Nah-Tod-Erfahrungen wissen, die können das wohl nicht verstehen. Vielleicht war der Gnubbel unter deiner Achsel ein entzündeter Lymphknoten. Es war gut das du beim Arzt warst. Nichts wäre schlimmer als darauf zu warten, das es zu spät ist.
Bei mir wurde im März 03 ein gutartiger Weichteiltumor im rechten Handgelenk festgestellt. Der wurde dann im Mai entfernt und seitdem hab ich keine Beschwerden mehr. Aber man macht sich trotzdem Gedanken darüber, ob man nicht noch woanders im Körper sowas hat. Wo es vielleicht nicht so gut aussieht.

Liebe Katrin,
deine Mama ist ja erst dieses Jahr gestorben. Wie gehst Du mit Weihnachten um? Hast Du genauso viel Angst vor diesen Tagen wie ich? Oder siehst Du es schon anders, weil es nicht ganz so frisch ist? Ich weiss, es hört sich doof an, aber ich kriege jetzt schon Alpträume, wenn ich an die Feiertage denke. Gerade auch weil meine Schwiegereltern schon wieder so denken, als wenn wieder alles gut wäre. Jetzt kommen schon die blöden Fragen wie " Was wünscht ihr euch zu Weihnachten". Das macht mir ganz schön zu schaffen. Alles war ich mir gewünscht habe, ist nicht erfüllt worden.

Liebe Meli,
ich kann dich so gut verstehen. Bei dir ist es genauso frisch, wie bei mir. Es gibt immer noch Tage, wo man aufwacht und denkt man habe alles nur geträumt. Doch dann kommt der Hammer und man heult nur noch. Besonders schlimm ist es, wenn mein Vater anfängt von Mutti zu erzählen. Ich merke jedesmal das er sich das weinen verkneifen will. Ich würde ihm so gerne helfen, aber die Trauer kann ich ihm nicht abnehmen.
Ich habe mich auch genauso wie du, jahrelang vor dieser Endgültigkeit gefürchtet. Man ist davor weggelaufen. Als ich deine Geschichte auf seite 12 zum ersten Mal gelesen habe, hab ich so unendlich geweint. Ich hab mich selber in dir wiedergefunden. Hast du mit deiner Mama über den Tod gesprochen? Über ihren Tod? Ich wünschte ich wäre mehr auf sie eingegangen. Aber diese Angst sie zu verlieren, hat mich so gelähmt.

Liebe Mia,
ich kann mich an eine Zeit vor der Erkrankung meiner Mutter erinnern. Da haben wir uns nicht gerade toll verstanden. Ich muss dazu sagen, das ich da gerade mitten in der Pubertät war. Ich hätte sie an manchen Tagen würgen können, weil sie mich so eingeengt hat. Als sie dann krank wurde, besserte sich unser Verhältnis sehr, aber es gab auch Zeiten wo mir alles zuviel wurde und ich nicht mit ihr klar kam. Auch weil sie durch die Chemos solche Schmerzen hatte und ihre Wut an uns ausgelassen hat. Ich nehm ihr das aber nicht übel. Das du depressiv geworden bist kann ich gut nachvollziehen. Ich bin letztet Jahr auf Arbeit umgefallen und musste eine Woche in eine Nervenklinik. Dort fand ich dann heraus, das ich an einer Depression litt. Ich musste dann zum Neurologen und habe eine Therapie angefangen, aber nur in Tablettenform. Ich bin mir aber ganz sicher, das ich bald wieder eine Therapie machen darf. Ich merke körperlich die ersten Ánzeichen einer neuen Depression. Mein Freund ist auch mit daran Schuld. Ich wollte in diesen 3 Jahren immer über Mutti reden und was wäre, wenn sie nicht mehr ist, aber er hat immer abgeblockt und gesagt, das alles gut wird und das ich nicht so negativ denken soll. Aber richtig geholfen hat er mir in der Zeit nicht. Erst als es dem Ende zuging. Das hat mich oft traurig gemacht. Und das war mit einer der Gründe für eine Depression. Jetzt fängt er aber schon wieder so an. Ich will mit ihm über Muttis Tod sprechen, aber er lässt mich einfach nicht an sich ran. Hast du damals eine Psychotherapie gemacht oder was hat dir geholfen, mit der Depression fertig zu werden?

Liebe Leute, ich muss nun Schluss machen, muss mich ein bisschen um ´meine Familie kümmern. Lasst es euch gut gehen und steckt nicht den Kopf in den Sand.
Seid lieb gedrückt und viele Grüsse

Tina
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  #258  
Alt 16.10.2003, 20:47
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Katrin, hallo Tina
hallo an alle anderen,
Katrin ich war auf der Jenseits homepage. Hatte nicht viel Zeit, fand es aber sehr interessant und werde mir Zeit dafür nehmen.. Natürlich will ich noch keinen Kontakt aufnehmen, aber irgendwann würde ich es gern. Peter beschreibt dort ja wie es ihm ging und warum er Kontakt aufgenommen hat. Aus dem Grund will ich es auch, ich glaube es wäre doch das Tröstlichste was es gibt, zu wissen, daß es ihr gut geht und sie noch da ist..
Tina, hab mit meiner Mami nie über den Tod gesprochen, unsere Angst war glaub ich zu groß davor und gleichzeitig diese große Hoffnung noch genug Zeit zu haben..

Abends geht es mir immer besonders schlecht, Euch auch? Es wird dunkel und ruhig...
bis bald
Meli
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  #259  
Alt 16.10.2003, 21:33
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Tina,

tja, Weihnachten, da bin ich unsicher.
ich habe die Vorweihnachtszeit immer geliebt: Die Gerüche, die Lichter, habe meine Wohnung dekoriert und mit meiner Mitbewohnerin gemütliche Stunden verlebt. das werde ich mir auch nicht nehmen lassen. Mama wusste, was für ein Weihnachts - Fan ich bin, und sie wäre sicher traurig wenn sie sehen würde, dass ich nun wegen ihr zu traurig bin, um es dieses Jahr zu genießen.
Dass auch traurige Stunden dabei sein werden lässt sich nicht vermeiden, und ist ja auch gut und okay.
Vor Weihnachten selber...Angst... hm, eigentlich nicht. mein Papa, meine Schwester, ihr Sohn und ich werden dieses Jahr das Fest einfach etwas anders gestalten: bei meiner Schwester feiern vielleicht, und natürlich zum Friedhof gehen. Ja, traurig wird es auf jeden Fall irgendwie, aber wir werden uns eben daran festhalten, dass wir uns noch haben, und werden an diesen Tagen sicher viel in Gedanken bei Mama sein.

Liebe Meli,
meine Schwester sagt auch, dass sie die Dunkelheit nicht gut leiden kann im Moment. Mir geht es eigentlich nicht so. vielleicht kannst du sie ein bißchen vertreiben und mit schönem Licht, einem schönen Buch, einem weichen Sofa etc. etwas erträglicher machen.

Seid alle ganz lieb gegrüßt!

Katrin
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  #260  
Alt 18.10.2003, 15:51
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Katrin, Tina und alle...
Ihr Lieben. Habe gerade nochmal bei Tina nachgelesen wie alles bei ihr war. Kam unserer Geschichte schon sehr nah. Diese Woche war eine Kollegin von mir da. Sie hat ihren Papa vor einem Jahr an Krebs verloren und hatte eine ähnlich starke Bindung zu ihm wie ich zu meiner Mami. Tat sehr gut das Gespräch. Besonders als sie sagte: Die Angst um ihn ist weg. Das ist das einzige was mich tröstet! Hatte irgendwie nie gewagt es so zu sehen, weil ich dachte:wie egoistisch. Aber es geht anscheinend auch anderen so. Es ist ja wirklich so, auch das ist ein kleiner Trost. Diese ständige Angst, beim Aufstehen, beim Einschlafen.. immer. Jeden Abend habe ich gebetet daß meine Mama noch lange lebt, unzählige Kerzen habe ich angezündet ,voller Hoffnung. Im Jahr 2000 war in Rom die heilige Pforte auf, dort bin ich mit meinem Mann mit dem großen Wunsch hingeflogen und weinend durch die Pforte gegangen. Es war sehr egreifend dort so viele Menschen mit Hoffnungen zu sehen.Viele Kranke waren dort mit der einzigen Hoffnung...
Irgendwie kommt es mir schon vor als seien wir alle gescheitert. Dabei habe ich mich auch vorher oft gefragt, ob ich meine Mami nicht überfordere mit Dingen die sie nehmen und machen soll, weil sie ihr gut tun( weil ich irgendwo gelesen hatte, daß dies+jenes anderen schon geholfen hat) Ich habe auch immer gedacht, daß wir mit unserer Taktik die Krankheit immer wieder zurückdrängen könnten. Nun bin ich oft nachdenklich und traurig, wie ich das denken konnte. Man hat einfach keine Chance!! Wir waren ständig am Ball, habe zusätzliche Therapien gemacht, jeden Verdacht sofort abgeklärt... Meine Mama hätte so gern noch gelebt. Wenn ich daran denke wie sehr sie an ihrer Familie hängt finde ich keinen Trost, daß sie vielleicht irgendwo anders weiter existiert. Sie will doch bei uns sein.. nicht im Himmel oder sonstwo... Das alles läßt mich dann wieder zweifeln, daß es wirklich ein "Danach" gibt und raubt mir gleichzeitig den einzigen Trost!! Meine Kollegin sagte auch, daß sie immer mit ihrem Papa spreche, aber merke, daß es ihr nicht reiche, weil halt keine Antwort kommt. So ist es ja auch. Es ist ein einseitiger Dialog.
Äußerlich wirke ich sehr gefaßt, ich weine auch nicht viel. Meine Seele aber ist glaube ich tief verletzt, vielleicht zu tief um sich zu öffnen und die richtige Trauer zuzulassen, ich weiß es nicht. Ich merke, daß ich durch meinen kleinen Sohn auch zu wenig Zeit für mich habe nachzudenken und alles zu verarbeiten und all die Bücher zu lesen, die mir vielleicht ein bischen helfen würden. Andererseits bin ich auch froh, daß er mich so viel ablenkt und ich mich nicht reinsteigern kann, das kann ich nämlich nur zu gut.. bis zur Selbstaufgabe..Vor Weihnachten habe ich auch große Angst, ich liebe Weihnachten so sehr und meine Mama auch.. wir hatten diese besinnliche Zeit so gern, sind zusammen Glühwein trinken gegangen und haben uns erzählt wie wir es uns gleich gemütlich machen... wahrscheinlic werden wir nach Italien zu der Familie meines Paps flüchten. Mal sehen, war so eine Idee von mir, allerdings weiß ich auch nicht, ob ich wirklich ein paar Tage ohne Friedhof auskomme und so weit weg zu sein??? Weiß aber auch nicht, wie wir W. anders gestalten könnten. Wenn ich z.B. an Heiligabend denke, da wird es glaub ich keinem von uns gut gehen. Wenn ich an letztes Jahr denke: welch ein Glück! Unser Kleiner war gerade einen Monat alt und alle strahlten.. meine Mami am meisten...

Bin verwirrt und heute etwas traurig.Hoffe meine Zeilen waren nicht zu weit ausgeholt.
Ganz liebe Grüße, das Forum tut mir gut:-)
Meli
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  #261  
Alt 20.10.2003, 09:28
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Meli und alle anderen,

ich hoffe, ihr hattet ein erholsames Wochenende.
Ich war bei meinem Papa, mit meiner Schwester und meinem Neffen zusammen, und das ist immer schön.

Meli, ich muss sagen, dass auch ich diese Erleichterung spüre, dass diese immerwährende Angst um meine Mutter weg ist. Ich habe erst im Nachhinein gemerkt, wie schlimm es wirklich war, dieses permanetne Bangen, 24 Stunden am Tag unter Adrenalin stehen.
Und dazu kommen dann noch Hilflosigkeit, das Mit-Leiden...

Was das "Danach" angeht: ich habe ja mal von meiner Mutter geträumt, vor etwas 2 Monaten. In dem Traum sprachen wir miteinander und ich habe sie gefragt, ob es ihr jetzt gut geht. Da hat sie "Ja" gesagt, aber mit einem gewissen Widerwillen in der Stimme, als wollte sie sagen "Ja, schon, aber ich wäre trotzdem lieber bei euch".
Ich schätze, dass das der Wahrheit ziemlich nahe kommt, und bei deiner Mutter wahrscheinlich auch so ist.
Ich habe seit ihrem Tod das Gefühl, das Mama unheimlich weit weg ist. nach diesem Traum war sie wieder ganz nah, aer inzwischen ist sie wieder weit entfernt.
Und wenn ich dann mit ihr spreche, kommen mir auch Zweifel, ob ich jetzt nicht doch bloß mit mir selber rede und es ein Jenseits eben nicht eine haarigegibt. Glauben ist eben manchmal nicht so einfach. Aber solche Zweifel hat wohl jeder irgendwann; im Grunde glaube ich aber schon, dass meine Mutter jetzt irgendwie, irgendwo noch existiert und ich sie wiedersehe.

Auf der Jenseits - Homepage war ich auch schon, aber ich hatte keine Geduld, alles zu lesen. Werde mir auch mal etwas Zeit dafür nehmen. Jetzt muss ich mir aber Zeit für die höchst weltlichen Dinge nehmen: ich sitze nämlich grad im Büro bei meiner Praktikumsstelle. :-)

Viele liebe Grüße an alle,

Katrin
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  #262  
Alt 21.10.2003, 14:11
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Ihr Lieben,

letzte Nacht ist mir etwas passiert, was mir ein bisschen Trost gibt. Ích hab nämlich von meiner Mama geträumt. Das erste Mal seit langem und ich freue mich sehr darüber. Wir haben uns unterhalten und ich hab ihr gesagt, wie traurig ich bin, das sie gehen muss. Aber sie hat bloss gesagt, das ich nicht traurig sein soll. Ich hab sie zwar auch tot daliegen gesehen, aber da bin ich dann gleich aufgewacht. Ich hatte auch das Gefühl, das mir jemand beim aufwachen geholfen hat. Ich hab gespürt, wie mich jemand an Wange und Hals berührt hat. Vielleicht hab ich mir das auch nur eingebildet. Ich weiss nicht.
Gestern war ich wieder auf´m Friedhof und die Leute haben wieder mal doof geglotzt. Die fragen sich bestimmt jedesmal, was so ein "jungsches Ding" auf´m Friedhof will. Eigentlich sollten dort nur alte Menschen hin, aber leider werden es immer mehr Jüngere.
Ich habe gestern auch ein bisschen auf der Jenseits-Homepage gestöbert. Aber das war mir dann doch ein wenig zuviel. Würdet ihr von euch aus Kontakt zu eurer Mama aufnehmen wollen? Ich weiss nicht, ob ich bereit wäre irgendwann Kontakt zu Mama aufzunehmen. Ich bin ein sehr ängstlicher Mensch im Bezug auf solche Sachen. Ich würde auch niemals über andere Menschen Kontakt zu ihr aufnehmen wollen. Wenn sie sich meldet, freue ich mich darüber, aber von mir aus will ich nichts unternehmen. Besonders Nachts schrecke ich manchmal zusammen, wenn ich Geräusche höre, die eigentlich nicht dasein sollten. Ihr denkt bestimmmt ich bin ein Schisshase, aber das ist mir egal. Früher hatte ich nicht solche Angst. Aber da war die Welt ja noch in Ordnung.

Nun muss ich wieder los.
Viele Grüsse
Tina
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  #263  
Alt 21.10.2003, 14:27
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Tina!!!

Meine Mama ist vor sieben Monaten im Alter von 52 gestorben. Ich bin 26 und habe auch solche Dinge wie du erlebt.
Du brauchst keine Angst haben.

Wenn du möchtest kannst du mich ja mal anschreiben.rbeer@surfeu.de

P.S.: Die Jenseits -Seite hat mich sehr enttäuscht. Zum lesen ist sie geeignet aber für mehr auch nicht!!

Würd mich freuen mal von dir zu hören

LIebe Grüße

Michele
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  #264  
Alt 22.10.2003, 20:39
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hi Katrin,Tina und Michele,
ich finde mich so oft wieder in dem was Ihr schreibt. Am liebsten würde ich dann laut sagen:ja genau, so empfinde ich das auch. Diese 24Std Ängste von Katrin, Die Blicke der Leute auf dem Friedhof Tina, die Gedanken der Jenseits-Seite bei Michele..
Ich muß sagen, ich war jetzt öfters dort, finde es sehr interessant und weiß noch nicht genau was ich glauben soll! Ich würde sehr gern "wissen", daß es das DANACH wirklich gibt. Es würde mich sehr trösten, daß ich meine liebe Mami irgendwann wiedersehe(und das wäre schon schwer..wann?) und daß es ihr gutgeht. Glauben alleine kann ich nicht, immer wieder bin ich hin und her gerissen( bin Waage Sternzeichen), ob ich es nun wirklich glaube oder nur glauben will um mich zu trösten. Daher versuche ich irgendwelche Dinge zu lesen bzw erfahren, die mich überzeugen könnten. Ich hoffe irgendein Zeichen zu bekommen, aufmerksam darauf zu sein.
Ich denke, daß ich mal Kontakt zu meiner Mami aufnehmen möchte. Aber jetzt noch nicht. Sie soll erst ihren Frieden finden an ihrem neuen Ort und es wird mich dann von allein bewegen es zu tun.. so hoffe ich und möchte ich denken...
Gestern habe ich lauter Erinnerungen aus der Wohnung meiner Eltern geholt. Ein Poesie-Album aus ihrer Kindheit, alte Briefe die ich ihr geschrieben habe, Gratulationskarten zu meiner Geburt und alte Hefte von ihr wo sie alles eingetragen hat als ich geboren war. Ich wollte es eigentlich mit meinem Mann alles in Ruhe lesen, aber wir kamen nicht weit. Mußten beide weinen und er sagte dann, es sei zu früh, er könne es noch nicht. Meine Mami war wirklich ein so großartiger Mensch, sie war immer für alle da. Vor allem für mich, sie hat immer alles getan, damit es mir gut geht und nur an mich gedacht. Ich frage mich dann, wenn ich so grüble, wie ich ohne sie eigentlich auskommen soll. Ich muß, es geht ja auch. Aber das Leben mit ihr war so viel lebenswerter!!! Mir fehlt ihre Stimme, ihre Mimik und ihr:"Na Kleine?" wenn ich wüßte, daß sie weiter da ist und irgendwo auf uns alle wartet würde es mir besser gehen. Ich hoffe nicht, daß es so ist wie Katrin schrieb. Daß sie unglücklich ist, weil sie uns so vermißt. Ich möchte so gern, daß es ihr gut und besser geht, auch ohne uns.. daß es "dort" wirklich so unglaublich und voller Liebe ist, daß es ihr gut gehen kann. Ich werde versuchen mehr darüber zu erfahren um meine innere Ruhe zu finden..
Gute Nacht
Meli
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  #265  
Alt 22.10.2003, 22:09
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Hallo Meli!!

Es ist wirklich so das alle die gleichen Gefühle haben. Denselben Schmerz. Den man wohl so nur zu seiner Mami haben kann.
Aber glaub mir sie ist wirklich bei dir oder euch. Sie kann euch sehen und alles hören was ihr zu ihr sagt. Und mit der Zeit wenn du darauf genau achtest bekommst du auch ein zeichen von deiner Mami. Es tut ihr auch sehr weh dich so ´leiden zu sehen. Aber trotzdem fängt für allen unserer MUTTIS ein neues Leben an . Ohne SCHMERZEN, ÄNGSTE und vieles mehr!!!!!

Ich denk an euch ALLE und Grüße EUCH

Michele
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  #266  
Alt 22.10.2003, 23:33
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hallo sandrah,
bist du ab und zu noch da? ich konnte und wollte die letzte zeit nicht. mir ist aufgefallen, dass es mich oft noch mehr runtergezogen hat. ich glaube, ich brauche etwas mehr abstand - nicht von dir, aber die anderen texte etc. machen es nicht leichter für mich. Ich habe dich aber nicht vergessen wie du siehst. ich hoffe, du bist - wie man es so schön sagt - einigermassen stabil. ich zumindest versuche es derzeit mit ablenkung. wie schön, ich hab viele andere probleme derzeit. der kopf ist derzeit voll mit sämtlichen mist, den ich zu erledigen, bzw. zu bewältigen habe. weltliche dinge eben... eine gewisse ablenkung ist da.
ansonsten der übliche trott.
und bei dir? ich würd mich über ein paar zeilen von dir freuen.
wie gesagt, ich hab dich nicht vergessen.
alessa
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  #267  
Alt 23.10.2003, 01:16
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Hallo Ihr Lieben!
Liebe Alessa,
ich freu mich sooo von Dir zu lesen.
Wieder mal hat es der Zufall (?) so gewollt, daß ich noch wach bin und so schreib ich gleich mal.
Vor einer woche, glaube ich, war ich schon mal hier, war seitdem stiller Leser, war noch nicht mal beim Schluß angekommen.
Mir gehts im Moment nicht so gut, eigentlich ist das noch "milde" ausgedrückt. Ich weiß auch nicht warum :-(
Es ist nicht direkt was schlimmes passiert, aber ein Problem kam noch zu meiner Trauer und den anderen sorgenmachenden Gedanken dazu.
Es tut mir leid, daß ich noch nicht wieder hier geschrieben habe, aber ich sitze seit Tagen immer vor dem Compi, möchte schreiben und plötzlich geht nichts mehr.
Auch jetzt denk ich schon wieder, lösch ich die Zeilen wieder ?
Hmmm, ich kann mich im Moment so schwer konzentrieren.
Liebe Alessa, ich schreib hier nochmal meine Email-Adresse
sandrah-@gmx.de
Ich sag dann also für heute GUTE NACHT !
Und würd mich doll freuen, bald von Dir zu hören !
Sandra

Ganz, ganz liebe Grüße auch an die anderen!
Ich kann im Moment nicht schreiben, es fällt mir unendlich schwer zur Zeit Worte zu finden, ich hoffe, daß es mir bald besser geht. Ich denke oft an Euch hier !
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  #268  
Alt 23.10.2003, 01:33
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Ich hab noch was vergessen,
ich wollte noch kurz sagen "Kiki, ja, Du hast Recht"
ich glaubte der Urlaub hilft mir Energie zu tanken.
Irgendwie war es auch so, ausschlafen, eine andere Umgebung, andere Leute, das alles hat mir gut getan. Aber man kann vor der Trauer nicht weglaufen. Ich weiß, daß ich versuchen muß, mich nicht noch mehr abzukapseln, nicht noch öfters zu sagen "ich hab keine Lust, ich hab zu nichts Lust". Aber im Moment sind meine Gedanken, Gefühle, die Trauer stärker. Ich hoffe sehr mit eigener Kraft ohne fremde Hilfe meine Krise zu überstehen.
Ich weiß nicht, ob daß Buch was ich mir morgen kaufen werde bald wieder in der Ecke landet, aber ich will versuchen mit
"Yoga für die Seele" von Ursula Karven
Ruhe zu finden.

Ich denk an Euch!
Bis bald,
Eure Sandra


www.amazon.de
"Yoga für die Seele" von Ursula Karven
Für Ursula Karven war Yoga die Rettung nach dem Verlust ihres kleinen Sohnes. Schon nach wenigen Sitzungen konnte sie die vom Arzt verschriebenen Beruhigungsmittel absetzen und ihre Trauer selbst tragen. Doch es muß nicht gleich der Tod eines geliebten Menschen sein, auch traumatische Trennungen, schwierige Lebensphasen, Stress oder Krisen können durch Yoga leichter bewältigt werden. Ursula Karven zeigt in ihrem Buch, welche einfachen Yogaübungen ihr persönlich besonders helfen, Geist und Seele in harmonischen Einklang zu bringen. Die einfachen Übungen kann auch der Ungeübteste sofort nachmachen. Ursula Karven demonstriert, wie Yoga seelischen Schmerzen entgegenwirken kann, die einem buchstäblich "den Atem rauben.
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  #269  
Alt 23.10.2003, 01:36
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aller guten Dinge sind 3, ich schon wieder,
wollte noch kurz fragen, ob jemand von euch bereits erfahrung mit yoga oder ähnlichen guten "dingen" für seele und körper hat ?
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  #270  
Alt 24.10.2003, 09:59
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Katrin, hallo Tina, hallo alle anderen,
Vielen Dank Euch, Katrin und Tina, für Eure teilnahmsvollen Antworten. Nachdem ich neulich meine Gedanken formuliert hatte, habe ich ein bißchen geheult und danach ging es auch schon ein bißchen besser.
Ich war letztes Jahr in psychologischer Behandlung, dabei ist mir vieles klar geworden. Bücher habe ich auch gelesen, alles, was ich über das Mutter-Tochter-Verhältnis finden konnte.
Das hatte mich schon immer interessiert, aber letztes Jahr hatte ich das große Bedürfnis, Ordnung in mein Gefühlswirrwarr von Trauer, Wut und Liebe zu bringen. Oft bin ich heute noch sauer auf meine Mutter wegen irgendwelcher Streits, die wir hatten. Aber ich glaube inzwischen, daß ich nur sauer bin, um nicht traurig sein zu müssen. Wenn ich wütend auf sie bin, ist sie noch anwesend, aber es schmerzt nicht so sehr, wie wenn ich an die vielen, 10000000, schönen Momente denke, die ich mit ihr hatte. Eigentlich habe ich keinen Grund, wütend zu sein auf sie. Aber manchmal ist es das einzige Mittel, mit ihrem Tod klarzukommen.
Puh, ich hätte Psychologie studieren sollen anstatt Jura, so wie ich meine seltsamen Gefühle seziere.
Drückt mir bitte die Daumen, ich habe in einem Monat mein 2. Staatsexamen, durch das ich schon 2x durchgerasselt bin. Beim ersten Mal hat meine Mama noch gelebt, aber da hatten wir wenige Monate vorher von ihren Lebermetastasen erfahren. Eine Woche bevor ich den Bescheid bekam, durchgefallen zu sein, ist sie dann gestorben. Da ging mir mein Durchfallen dann ziemlich sonstwo vorbei. Ein halbes Jahr nach ihrem Tod mußte ich erneut antreten. Vielleicht hätte ich es unter den Umständen verschieben können, aber soweit habe ich in dieser Zeit gar nicht gedacht. Da hat sicher auch der Wunsch mitgespielt, wieder "normal" sein zu wollen. Aber das normale Leben kommt nicht zurück, wenn man das so will. Es kommt, wenn es kommt. Es hat also zum zweiten Mal nicht geklappt, obwohl ich mich so gut wie möglicxh bemüht hatte. Daraufhin bekam ich eine Depression, die mir aber geholfen hat zu erkennen, daß ich mir einfach die Zeit nehmen muß, die ich brauche. Man kann nicht auf zwei total schwierigen Gebieten Leistung erbringen, gleichzeitig. Ich kann es zumindest nicht.
Naja, jetzt bin ich aber ganz optimistisch, daß es klappt.
Bis bald, Mia
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