Von der Seele schreiben!!

[mario1]

Liebe Alina!

Es hat mich sehr gefreut wieder mal von dir zu lesen!
Du fragst wie es mir geht! Sehr gute frage, die ich leider nicht beantworten kann! Ich hab riesen grosse Angst vor diesem Fest! Ich hab Angst an diesem Tag neben Laura in Tränen auszubrechen und das will ich nicht, ich will das die kleine dieses Fest mit freude erleben darf und nicht das dann da einer is der weint! Heute war ein guter freund bei mir, von dem ich seit Mamas Begräbnis nichts mehr gehört und gesehn hab! Wir haben eigentlich nur über Mama gesprochen und es tat gut, aber jetzt sitz ich den ganzen Nachmittag da und heul mir wieder nur die Seele aus meinem Körper obwohl ich mich doch schon langsam beruhigen sollte da ich in den Nachtdienst muss!
Ich würde liebend gerne alles so machen wie die Mama das immer gemacht hat, aber irgendwie bekomm ich das nicht hin!
Ich vermisse sie so, dieser Schmerz erdrückt mich und ich möchte diesen Schmerz aber auch nicht loswerden, da er eine Brücke der Liebe zwischen mir und Mami bildet! Ich muss wohl noch viel lernen!
Ich hab da ein Gedich in einem Buch gefunden, das mir sehr gut gefällt!

Mach dir keine Sorgen
um meinen Tod

Ich werde auch
unter der Erde lebem

Sie nimmt mich auf
hält mich
in ihren Atem

Wir wachsen zusammen.
(Rose Ausländer)

Und hier noch eines von Rose Ausländer

Nicht vorüber

Was vorüber ist
ist nicht vorüber
Es wächst weiter
in deinen Zellen
ein Baum aus Tränen
oder
vergangenen Glück.

So verbleibe ich mit dicken knutschern an euch alle, macht euch einen schönen 2ten Adventsonntag!
Euer Mario

[mario1]

Hallo an euch alle!

Irgendwie ist es total komisch, ich hab das bedürfnis zu schreiben, aber ich weis eigentlich gar nicht was ich schreiben soll!
Hab jetzt eine Woche Urlaub und wollte eigentlich wegfahren, aber das geht jetzt leider nicht, da sich eine grössere Autoreperatur angestellt hat! Naja, was solls, so werde ich versuchen mir hier eine schöne Woche zu machen, was auch nicht so einfach ist! Ich weis, nicht so leicht zu verstehn, aber es ist einfach nun mal so!
Ich wollte ja eigentlich ins Eurodisney, als wir damals erfahren haben das wir nicht mehr viel Zeit mit Mama verbringen dürfen, hab ich mir fest vorgenommen das mit Mama noch zu machen (ins Eurodisney fliegen)! Daher hab ich mir gesagt, ich mach es trotzdem und nimm Mama in meinem Herzen mit! Auch mich regt das auf das es nicht geht und es macht mich sehr traurig, dass ich es nicht erleben darf!
Ausserdem hab ich mich jetzt entschlossen, ein "Erinnerungsbuch" für Mama zu gestallten, ich bin mir sicher das mir das helfen wird, vielleicht die auch die Angst zu verlieren, dass ich irgendwas vergesse was mit ihr zutun hatte!

Liebe Briele,
wie geht es dir und Werner, ich hoffe doch ihr könnt die Adventzeit ein wenig geniessen! Fühl dich mal feste gedrückt von mir!

Auch dir liebe Alina, hoffe ich das es dir gut geht und du in deinen Dekorarbeiten aufblühst und du dich deiner Mama sehr nahe fühlst!

Euer Mario

[Briele]

Lieber Mario,


Deine Enttäuschung nun nicht die geplante Reise machen zu können, die versteh ich gut. Wenn mir so etwas passiert, dann denk ich oft, hm, wer weiß, vielleicht liegt nicht nur etwas Gutes darin, vielleicht ist es sogar ein Glück, daß nun alles anders kommt als geplant, als erhofft. Man könnte sich endlose Geschichten zusammen spinnen. Nun ist es wie es ist, Disneyland wird auf Dich warten, lieber Mario, und Deine Mama ist sowieso für immer bei Dir, wird Dich auf allen Deinen Wegen begleiten.

Das ist eine gute Idee ein Erinnerungsbuch anzulegen. Auch wenn es einen wehmütig macht, man dabei traurig ist. Aber man beschäftigt sich mit dem lieben Menschen, fühlt sich näher, auch wenn es weh tut.

Du empfindest Deinen Schmerz als Brücke zur Liebe, so in etwa beschreibst Du es. Ich glaube so ergeht es den meisten Trauernden. Kaum lässt der Schmerz ein wenig nach, kaum wird die Trauer um einen Hauch linder, schon hat man Angst, daß nun auch die Liebe weniger wird. Die Sache ist grundfalsch, ein Denkfehler, aber was soll man machen, in den meisten Fällen läuft es so. Vielleicht, mein Lieber, kannst Du manchmal daran denken.

Fürcht Dich nicht zu arg vor Weihnachten. Laura hält es bestimmt aus wenn ihr Onkel weint. Wenn`s geht, dann setz Dich nicht selber unter Druck alles, oder so viel als möglich so zu machen wie es Eure Mami gemacht hat. Das erwartet niemand und du solltest es auch nicht tun.

Hast immer schöne Gedichte und Sprüche, Mario!

Danke, Werner geht es wieder besser. Ich versuche, mich darauf einzustellen, daß es eben ein fast tägliches Auf und Ab ist.

Liebe Grüße
Deine Tante Briele

[mario1]

Liebe Tante Briele!


Danke für deine Nachricht!
Bin heute nur hier um euch zu sagen, dass ich nun wieder eine Woche nicht da bin, da ich wieder mal mit muss auf Gruppenurlaub!
Soweit geht es mir eigentlich gut, also macht euch mal keine Sorgen!Liebe Briele, das mit der Brücke werde ich dir wenn ich wieder zurück bin genauer erklären, wenn es dir recht ist!


So nun wünsche ich noch allen einen schönen 3ten Advent und eine ruhige, besinnliche und Kraftvolle Woche!


Euer Mario

[Daniela1]

Hallo meine lieben !

Wie geht es euch allen?

@Isa!
Von Dir haben wir schon lange nichts mehr gehört. Gehts dir gut ?

Da red ich von lange nichts mehr gehört und bin selbst eine treulose Tomate.

Wollte euch Bescheid geben, Mario ist wieder zuhause nur sein PC streikt.

@ Briele !
Du hast Mario geschrieben er soll sich nicht zu sehr fürchten vor Weihnachten , Laura wird es aushalten wenn er weint. Dessen bin ich mir auch sicher. Ich habe mit Laura vor ein paar Tagen gesprochen. Ich habe versucht sie vorzubereiten. Hört sich irgendwie blöd an. Also ich habe mit ihr über meine, Marios und Stefans Gefühle gesprochen, daß es eben sein kann das wir vielleicht traurig werden und vielleicht auch weinen. Sie hat mich umarmt und gesagt das ist gut und ist nicht schlimm, aber wir sollen nicht vergessen, daß Oma auch da sein wird und Sie es bestimt nicht gerne sieht wenn wir traurig sind, denn Oma wahr immer gut aufgelegt zu Weihnachten.
Meine Tochter. Dieses kleine Mädchen mit Ihren fast sieben( darauf legt sie wert) Jahren findet immer die richtigen Worte, besser als es freunde , bekannte es je tun könnten.
Aber auch Sie hat sich verändert, heuer gibt es keine wünsche vom Christkind nur das wir alle miteinander ein schönes fest haben, und sie lässt sich überraschen.
Liebe Briele ! Danke das es dich gibt. ich wünsche Dir und Werner schöne feiertage mit mehr auf´s als ab´s. Ich denke an euch. Ich umarme dich.

@ Alina !

Es ist schön von dir zu hören, daß es aufwärts geht. Du bist mir ein großes Beispiel und eine große Hilfe geworden, du lässt mich immer wieder wissen das es besser wird. Danke dir dafür.

Ich habe ziemlich lange gebraucht um unsere Wohnung zu dekorieren. Eigentlich habe ich es erst letztes Wochendende geschafft. Nur die Krippe hab ich am ersten Adventsonntag mit Laura aufgestellt. Und es gab Tränen. Laura und ich trösteten uns gegenseitig. Laura sagte nämlich:"Gell Mama diese Jahr müssen wir ohne Oma feiern, warum hatt sie nicht noch bis nach Weihnachten gewartet." Konnte meine Tränen nicht zurückhalten und so haben wir uns zusammengekuschelt und uns von Mami erzählt und geweint. Es tut weh, so weh. Jeder ist in Hochstimmung, jeder macht sich gedanken um die geschenke. Jeder hetzt durch die Straßen. Ich steh neben mir. Hab noch nicht ein geschenk. Egal. Ich sch..... drauf. Entschuldige diese Ausrucksweise.

Aber letztes Wochende fühlte ich mich gut, gut genug um doch die Weihnachtsdekoration zu holen. Es geht aufwärts und dann wieder so schnell abwärts, letztens in der Nacht bin ich wach geworden und konnte nicht mehr einschlafen. ich sah Mami immer wieder als wir sie noch sehen durften und ich sie nochmal umarmte und küßte und streichelte. Ich mußte so weinen, konnte nicht mehr aufhören. Bis ich dann doch vor Erschöpfung wieder eingeschlafen bin.
Ich vermisse Sie so unendlich viel. Ich wünschte Sie wäre da und alles nur ein böser traum.
Liebe Alina!

Auch Dir wünsche ich ein schönes fest und das Du deine Mutter ganz nah bei dir fühlst. In meinen Gedanken bist auch du.

Ich schicke euch allen dreien einen ganz dicken .

Eure Dani

[Gaby44]

Hallo Mario,

ich wünsche dir ,deinen Geschwistern und Familie ein schönes Weihnachtsfest.

Es werden schwere momente auf euch zukommen aber vergesse niemals, deine Mami ist bei dir und sie ist glücklich wenn es euch gut geht.In Gedanken bin ich bei dir mein lieber Mario.

Lass dich drücken und knuddeln

Gruß Gaby

[Briele]

Liebe Dani, lieber Mario,

danke Dani, für Deine lieben Zeilen. Deine kleine Tochter ist ein großer Schatz ! Ich freu mich immer wenn Du etwas über sie schreibst.

Ja, es ist kaum zu begreifen, daß scheinbar für alle anderen Menschen alles gleich weitergeht und für einen selbst hat die Welt einen Sprung, nichts ist mehr wie es war.
Man selbst ist auch nicht mehr der Mensch, der man einmal war, was aber - da kann ich natürlich nur für mich sprechen – kein Nachteil ist.

Ich wünsche Euch ein Frohes Weihnachtsfest. Mario wird sagen, was kann da froh daran sein, hm Mario? Ich bin aber ziemlich sicher, daß es auch frohe Momente geben wird. Wann und wie die sind, weiß ich nicht, aber der Geist Eurer Mami wird wie ein guter Engel über euch schweben, Ihr werdet viel Dankbarkeit empfinden, Liebe, froh sein, daß Ihr einander habt. Ihr werdet voll Sehnsucht sein. Aber Ihr werdet das alles aushalten.

Morgen abend erreicht die lange, dunkle Jahreszeit ihren Höhepunkt. Dann wird es immer länger hell und das wünsche ich Euch in jeder Beziehung.

Ich umarme Euch
Eure Tante Briele

[Daniela1]

Meine lieben!

Mario hat noch immer keinen PC.
Ich möchte euch allen von mir, Mario, Stefan und Laura schöne Weihnachten wünschen.
Briele für dich eine extra Umarmung von Mario.
Ich glaube morgen wird alles Sch.....
Ich bin voll am Streiten mit meinem Schatz.
Mein kleiner Bruder (stefan voll am Fetzen mit seiner Maus.
Briele was soll ich nur tun. Stefan ist seit drei Tagen nur am sich betäuben(saufen). Weint ist agressiv, gegen alles und jeden. Und ich kann ihn nicht runterholen.
Ich weiß wie es sich fühlt, aber ich kann ihn nicht mehr beruhigen.
Ich bin am verzweifeln.
Und ich glaube ich bin eigentlich schuld am Streit mit meinem Schatz.
Ist man wirklich anders? Unbewußt? Ausnahmezustand?
Aber warum verletzt man dann einen sehr wichtigen Menschen?
Bin total neben mir.

Ich knuddle euch. und Mario auch
Dani

[Alina]

Liebe Dani, Lieber Mario !

habe mich ein bisschen rar gemacht beim Antworten, aber ich habe immer mitgelesen und nachgeschaut, ob ihr euch gemeldet habt.

Dani, sei nicht zu hart zu dir selber und gib dir nicht alleine die Schuld an dem Streit.Es ist so eine schwierige Zeit momentan, man lebt da bewusst oder unbewusst wie in so einem Schnellkochtopf. Wenn der Druck zu groß wird, geht oben der Dampf ab.
Ich verstehe deine Sorge um Stefan, es tut weh mitansehen zu müssen, wie er leidet und so selbsthassend unterwegs ist. Ich kann dir Stefan betreffend nicht wirklich zu etwas raten ,weil ich befürchte, dass er momentan nicht zugänglich, nciht erreichbar ist. Trotzdem kannst du trotzdem viel für ihn tun. Ich denke, er fühlt sich u.a. heimatlos, denn eure Mama war sicherlich eben Heimat, Halt und Hafen für ihn.Du kannst ihm immer nur sagen und zeigen, dass du als seine Schwester da bist für ihn, dass du ihm ein stückweit auch "nachgehst", um ihn zurück zu holen. Er wird das zwar wissen, aber doch froh sein, es zu hören. Wenn es halbwegs im Rahmen bleibt und er sich nicht ernsthaft schädigt, kann ich mir sogar vorstellen, dass ihm diese Verzeiflungstage helfen, nochmal durch seinen Kummer durchzugehen, um nachher dann ruhiger und gezielter über seine Probleme, seinen Schmerz um eure Mama nachdenken zu können. Das hoffe ich sehr.
Es ist schwer für dich, Dani, es kommt mir so vor, als ob du es nun bist, die die Familie "zusammenhält" . Schaue dich um Kraftquellen für dich um und sei gut zu dir. Eine Kraftquelle ist sicher deine kleine, gescheite Tochter Laura, die mich sehr beeindruckt.
Vergiss bitte nicht, Dani, ihr seid alle immer noch in einem Ausnahmezustand, immer noch in der Trauer und im mühsamen, schmerzlichen Begreifen, dass eure Mama gegangen ist.Eure Weihnacht muss heuer daher auch anders sein, mit schönen Teilen, aber auch mit Kummer und eben Streitigkeiten. Nimm es einfach mal so hin, es wird nicht so bleiben, ihr müsst euer Weihnachten ohne die physische Anwesenheit eurer Mama ( auf andere Art ist sie ja bei euch ) einfach neu finden.

Es wird leichter werden, Dani, vertraue darauf, wenn es auch selbst nach vielen Jahren so sein wird, dass eine Lücke bleibt, die unsere lieben Mamas hinterlassen haben.

Ich wünsche euch viele schöne Momente morgen !

Ich umarme euch,
eure Alina

[Briele]

Liebe Dani, lieber Mario,

heute ist der Tag vor dem sich so viele fürchten, die hier schreiben. Die einen, weil ein lieber, wichtiger Mensch fehlt, andere, weil sie sich fragen ob es das letzte Mal ist und schließlich jene, die ziemlich sicher wissen, daß das so ist. Das ist sehr traurig, aber es ist etwas was jeder Mensch so, oder so, durchmacht. Nun ist das überhaupt kein Trost, aber ein ganz klein wenig relativiert es doch.

Liebe Dani, Weihnachten ist die Zeit in der am meisten gestritten wird und es wird auch viel geweint. Du bist so eine Liebe, ich geb Dir nun eine Umarmung zurück und die gibst Du Deinem Schatz.

Leider weiß ich gar keinen Rat was Stefan betrifft. Wenn er sonst mit Alkohol kein Problem hat und jetzt nicht so viel trinkt, daß es gefährlich wird, ich weiß nicht, vielleicht kann man ihn lassen? Ich kann zu diesem Thema so gar nichts sagen, weil ich damit überhaupt keine Erfahrung habe.
Fußball ist ihm doch wichtig und er wird ja wissen, daß man mit einem dumpfen Schädel keine Tore schießen kann. Stell ich mir zumindest vor.

So sehr Ihr Euch hin fürchtet auf diesen Abend, ich verspreche Dir, es wird nichts passieren. Ein ganz klein wenig habt Ihr es auch in der Hand. Eure Mama ist ganz im Licht und in Sicherheit, vielleicht könnt Ihr heute auch einen Schritt hin zum Licht gehen. Laura macht Euch das doch so gut vor.

Ich denke fest an Euch und wünsche ein Weihnachtsfest mit frohen Momenten.
Eure Tante Briele

[Daniela1]

Liebe Alina!

Als ich über Stefan geschrieben habe, bin ich noch in der selben Nacht um fünf Uhr früh losgefahren . Seine Freundin hat mich angerufen. Er ist am raufen. Ich also los richtung Disco. Dazwischen har er sich gemeldet er ist schon zuhause. Also zu ihm. Er wahr voll betrunken. Echt schrecklich. Konnte kaum noch stehen.
Dann liegt er auf der Couch, brüllt rum. Scheiß weihnachten, alle bring ich um . Das was ich mir wünsche, was mir fehlt bekomme ich sowieso nicht, und neben seinem agressiven verhalten rinnen ihm die Tränen runter. Ich habe ihn in meine Arme genommen und gehalten. Er hat sich dann etwas beruhigt.
Wenn ich ehrlich sein soll macht mir sein Alkoholkonsum weniger Sorgen. Er besäuft sich halt in letzter Zeit etwas mehr. Aber unter der Woche trinkt er gar nichts. Ich denke welcher 20 jähriger trinkt nichts am Wochende beim feiern, wenige. Was mir mehr Sorgen macht ist seine Agression wenn er getrunken hat, er lässt es dann draufankommen und wenn ihm der gegenüber darauf einsteigt schlägt er zu. Und er hört nicht mehr auf. und das macht mir Sorgen. Ich habe ihm geagt das bringt dir Mami auch nicht zurück. Und er weiß es eigentlich auch, aber wenn er dann getrunken hat sieht er rot. Dazu muss ich sagen, das er das vor Mamis Tod nicht hatte. Wohl wurde auch gestenkert, aber nicht gleich so geprügelt, das man den anderen mit der Rettung holen muss. Werd wohl nochmal eine länger Unterredung mit Ihm führen müssen.

Der Steit mit meinem Schatz ist wieder gut.Normaler weise streiten wir zu Weihnachten nie. Aber wahrscheinlich hast Du bezüglich Druckkochtopf recht.

Und unser Weihnachten wahr anders. Bitte entschuldigt muss schluß machen. Besuch steht an.
Meld mich morgen mit einem ausführlichen Bericht.

Wir haben euch lieb.
Mario und Dani

[mario1]

Hallo meine Lieben!


Man, bin ich froh das mein PC wieder geht, ihr könnt euch nicht vorstellen wie es mir ohne dem Teil gegangen is, aber vorallem drückte es auf mein Herz, da ich euch nicht selber frohe Weihnachten wünschen hab können!


Es geht mir soweit gut, Weihnachten war dieses Jahr alles andere als schön! Dani hat sich sehr viel Mühe gemacht und dafür bin ich ihr sehr dankbar, aber es fehlten mir einfach die Herzlichkeit, die Wärme, aber am meisten meine Mama! Es war eher emotionslos das ganze, wir haben fast nichts über Mama gesprochen, obwohl ich zu gern ein wenig über sie sprechen wollte und sie somit ins Weihnachtsfest einbeziehen! Wir (Dani und ich) gingen dann am 19 uhr auf den Friedhof, es war eine sehr schöne Atmosphäre dort, die Gräber wurden fast alle von grossen Kerzen ausgeleuchtet und am Weg zur Mama hatte ich Gänsehaut!


Ich hoffe euch allen geht es gut und ihr werdet jetzt wieder häufiger von mir lesen!

Euer Mario

[Alina]

Lieber Mario, Liebe Dani !

Da bist du ja wieder, Mario ! Denke dir nix wegen der Weihnachtswünsche, Dani hat uns ja berichtet, dass du PC-Probleme hattest.
Ich glaube, wir sind alle ein wenig erleichtert, dass Weihnachten vorbei ist, oder ? Ich hatte zwar eine schöne Einladung bei meiner besten Freundin, sie aber mit ihrer sehr lieben Mutter zu erleben, zu sehen, wie sie sich umarmten und küssten, tat mir sehr weh.Wir können das nicht mehr erleben, dafür gibt´s nicht wirklich Trost, nur ein sich damit Abfinden.

Wie geht es dir die meiste Zeit über Mario ? Hast du das Gefühl, dass es ein kleines bisschen heller um dich wird ?
Wie geht es eurem Bruder Stefan ? Hat er sich wieder gefangen ? Ich hoffe, dass seine Agressionen nur ein Durchgang sind und er dann zu seiner Traurigkeit findet.

Dani, ich kann mir gut vorstellen, wie sehr du dich bemüht hast, Weihnachten unter diesen Umständen so schön wie möglich zu machen. Du bist eine ganz Liebe und die Fäden der Familie werden wohl bei dir zusammenlaufen, denke ich mir.

Jetzt kommt noch Silvester. Für mich war das erste Silvester nach Mamas Tod ein wichtiger Zeitpunkt. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein neues Jahr anfangen kann ohne sie. Es bedeutete auch ein weiteres Loslassen, das Loslassen des Jahres, an dem ich Mama noch hatte. Das war schwierig, aber ein weiterer Schritt vorwärts ins Leben zurück.

Ich schicke euch ganz liebe Grüße,
Alina

[mario1]

Liebe Alina!

Hab mich wahnsinnig über deine Nachricht gefreut!
Um ganz ehrlich zu sein, ich bin froh das "es" vorbei ist!
Ich finde es eine sehr schöne sache von deiner Freundin, dass sie dich eingeladen hat und ich kann zu gut nachvollziehen wie es dir gegangen ist als sie ihre Mutter umarmt und geküsst hat! Wir waren ja auch noch bei meinem Vater und bei unserer Stiefmama und irgendwie schaute ich auch eher mit wehmut zu und kämpfte mit meinen Tränen da ja die beiden anderen Brüder ihre Mama noch haben! Aber ich bin auch auf der anderen Seite froh, dass sie ihre Mutter noch haben und somit ich eine Stiefmama!

Wie geht es mir sonst? Ich sag mal, es könnte mir schlechter gehen aber auch besser! Es gibt Tage wo ich mir denke, wow heute bist aber wieder gut drauf und dann sind wieder Tage dabei wo ich wieder nicht weiter weis! Ich denke mein Erinnerungsbuch hilft mir da sehr viel weiter! Ich nehm es immer zur Hand wenn ich eher schlechte Erinnerungen an Mama hab, zB wenn ich sie wieder nur mit Krankheit oder auf der Intensivstation sehe! Dann mach ich mir bewusst gedanken über schöne Zeiten und diese schreibe ich dann auch nieder! Das geht sehr oft, dass ich die schlimmen Bilder aus meinem Kopf verbannen kann aber sie kommen dann auch auch so schnell wieder wie sie gegangen sind! Keine Sorge ich will natürlich nicht die Krankheitszeit aus meinem Kopf verdrängen, ich will nur damit erreichen das ich auch endlich wieder schöne Zeiten in meinem Kopf bekomme! Ich hoffe du verstehst was ich meine!

Das mit Silvester wird bei mir auch so sein wie bei dir, hab mir ja schon ein paar Gedanken darüber gemacht! Weisst du, ich hab letztes Jahr auch schon ohne Mama gefeiert und heute denke ich mir warum nur??? Ich kann es heute nicht mehr ändern und ich weis auch das der Schritt ins neue Jahr ein sehr trauriger moment sein wird aber auch eine Chance ein Stück weit in ein schönes Jahr einzutreten!


Euer Mario

[Briele]

Lieber Mario, liebe Dani,

fein, daß du wieder da bist Mario, aber eigentlich warst Du ja nie weg, das weißt Du ja. Auch wenn Du hier nicht schreiben kannst, auch nicht lesen, so bist Du in meinen Gedanken, ich manchmal in den Deinen, man verliert sich nicht.

Das bleibt auch für immer zwischen Brigitte und Euch. Es dauert halt lange, wirklich lange bis die schmerzhafte, körperliche Sehnsucht nicht alles andere zudeckt, was für immer da ist.

Liebe Dani, ich hab auch oft an Dich gedacht, wie schwer es bestimmt war alles zu bedenken und dabei die eigene Trauer im Herzen zu haben. Für Laura ein schönes Weihnachtsfest vorzubereiten, sie den Zauber erleben zu lassen, der ohnehin nur von einem Kind erlebt werden kann und wir, die Erwachsenen, durch und mit den Kindern. Deinen Brüdern ein Weihnachtsfest zu bereiten und dabei zu wissen, sie werden es mit den anderen messen. Deinen Schatz nicht zu kurz kommen zu lassen. Und selbst hast Du wahrscheinlich Momente gehabt, in denen Du am liebsten allein gewesen wärst.

Aber Ihr habt es gut gemacht. Damit meine ich nicht, daß es anders rum schlecht gemacht wäre. Ich finde nur, es ist immer gut, wenn man sich bemüht – anderen zuliebe.

Dieses Weihnachtsfest war, wie es war und das nächste wird anders sein.

Wie geht es Stefan? Das ist bestimmt eine heikle Situation. Allein zu wissen, wann der Zeitpunkt ist, daß man ihn umarmt, oder doch ein bisschen rüttelt und schüttelt.

Morgen ist Sylvester. Mario, Du schreibst, das letzte Mal warst Du nicht bei Mama. Ach Mario, kein Mensch, wirklich niemand kann so leben, denken, fühlen, als wäre alles das letzte Mal. Das würde niemand aushalten. Nicht einmal die Menschen, die krank sind und wissen, daß das Leben zu Ende geht.

Wenn ich an meine Eltern denke, dann sehe ich sie nie von Krankheit gezeichnet, dem Tod nahe, vor mir. Diese Bilder muß ich mir mühsam heranholen. Aber das ist ja in Ordnung, es gäbe weder für mich, noch für meine lieben Eltern einen Vorteil, sähe ich sie anders.

Weihnachten, die Adventzeit, das ist die Zeit der wehmütigen Momente, der Nostalgie. Mit Sylvester, dem Beginn des Neues Jahres hatte ich hingegen nie ein Problem, weil ich ein ausgesprochener Sylvestermuffel bin.

Eines steht fest – die morgige Nacht wird rumgehen. Ich wünsche Euch, daß es halbwegs gut geht. Und für das Neue Jahr wünsch ich Euch alles Gute, daß Ihr gesund bleibt, Stefan es auf die Reihe kriegt, Euer Schmerz sanfter wird. Ich wünsche Euch gute Begegnungen mit lieben Menschen, Erlebnisse, die Freude machen und daß Ihr weiter so gut zusammenhaltet.

Ganz feste Umarmungen
Von Eurer Tante Briele