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Angst!! Übergang in ein Adenokarzinom
Hallo,
ich bin 49 Jahre alt und seit heute angemeldet. Diesmal hat es mich erwischt und ich bin völlig am Ende. Ich lag bis Mittwoch wegen einer Unterleibsoperation im Krankenhaus. In der Zeit machte man auch eine Koloskopie, in deren Verlauf mit ein nur 8 mm großer Polyp (5 cm vom Schließmuskel entfernt bei 3 Uhr) entfernt wurde. Einen Tag nach meiner Entlassung rief der Arzt aus dem KH an und teilte mir mit, daß der Polyp nicht mehr ganz in Ordnung gewesen sei und der nächste Untersuchungsintervall bereits in 3 Monaten sein sollte. Weiteres bräuchte aber nicht veranlasst zu werden. Ich war aber beunruhigt (mein Vater verstarb mit 60 Jahren an Darmkrebs und meine Mutter hat derzeit ein Ovialkarzinom) und konsultierte noch am gleichen Tag meinen Hausarzt, der sich sofort die Histologie faxen ließ mit folgendem Inhalt: "Anteile eines Adenoms mit hochgradiger intraepithelialer Neoplasie und herdförmigem Übergang in ein intramukosales Adenokarzinom (pTis). Das Adenom reicht an die Ränder beider vorliegender Gewebestücke heran. Es kann somit nicht zweifelsfrei entscheiden werden, ob die Neubildung vollständig entfernt wurde. Eine entsprechende endoskopische Nachsorge und ggfls. Nachexzision wird empfohlen. Ein die Submukosa infiltrierendes Tumorwachstum ist nicht nachweisbar." Wir fielen aus allen Wolken. Mein HA rief den Arzt an und wollte wissen, warum nicht nachgeschnitten wird. Dieser meinte, damit würde man ja mit Kanonen auf Spatzen schießen???!!!! Wir gaben uns aber nicht zufrieden und mein HA schichte mich zu einem anderen Arzt und Darmerkrankungen. Dieser schaute mich sofort das Rektum an, da die Abtragung ja bereits eine Woche her war und meinte, man könnte den Schorf noch sehen und es müsse jetzt alles sehr schnell gehen. Er rief einen Arzt in einer anderen Klinik an, der mich sofort einbestellte und diese Stelle mit einem Metallplättchen kennzeichnete, da sich die Darmschleimhaut ja schnell regeneriert und man dann die Stelle nicht mehr finden würde. Für Dienstag ist jetzt die OP zur Schleimhautabtragung geplant. Was soll ich sagen - ich habe furchtbare Angst vor dem Ergebnis, zumal der Polyp nur 5 cm im Rektum liegt. Wer hat ähnliche Erfahrungen und kann mir helfen? |
#2
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AW: Angst!! Übergang in ein Adenokarzinom
Hallo, ich bin ebenfalls 49 Jahre und habe meinen Geburtstag im Krankenhaus gefeiert. Einen Tag nach meiner OP na toll. Bei mir wurde ein Rektumkarzinom festgestellt. Das war für mich ein großer Schock!!! Ich habe das noch nicht ganz verarbeitet, weil es erst knapp 2 Wochen her ist. Angst ist ganz normal und auch verständlich. Ich bin fast durchgedreht vor Angst. Mein Arzt hat mir Diazepam verschrieben zum ruhiger werden. Ohne die hätte ich es nicht gechafft.Ich bin aber schon einen Schritt und eine OP weiter als du. Also warte doch erstmal ab was bei der Untersuchung genau rauskommt. Und dann wird man sehen was gemacht werden muß. Wünsche dir viel Glück und Kraft.
Gruß Kimba |
#3
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AW: Angst!! Übergang in ein Adenokarzinom
Hallo Ninfea,
Deine Sorgen sind für mich und sicher viele andere hier gut nachvollziehbar. So wie sich das darstellt deuten die Ergebnisse auf einen Polypen hin, der bösartige Anteile enthält. Ein Tumor "in situ", im Entstehen. Einerseits ist das naturgemäss ein Schock. Aber versuch es mal so zu sehen: Es ist in einem äusserst frühen Stadium entdeckt worden, und die Behandlungsaussichten sind da sehr günstig. SEHR günstig. Viele in diesem Forum müssen langwierige und mit äusserst unangenehmen Nebenwirkungen verbundene Behandlungen über sich ergehen lassen. Sofern sich keine weiteren Tumorabsiedlungen bei Dir finden wird Dir das erspart bleiben, ein Tis kann soweit ich weiss durch lokale Abtragung ohne Chemo und ohne Radiatio erfolgreich behandelt werden. Natürlich bist Du verunsichert aufgrund der notwendigen Nachexzision. Aber es war absolut richtig, darauf zu bestehen, und ich halte es nach den Informationen die Du gepostet hast für unwahrscheinlich, dass sich daraus schwerwiegende Probleme ergeben - oder was hat man Dir dazu gesagt? Der Krebs ist da - damit müssen wir uns hier alle abfinden. Aber Darmkrebs ist in einem frühem Stadium zu nahezu 100% heilbar. Mach Dir also nicht soviel Sorgen und versuch etwas zu entspannen. Gruss Frank.
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Adenokarzinom des Rektums, ED August 2009 Neoadjuvante Radiochemo, Oktober 2009 Operation Dezember 2009 (ypT2 pN0(0/12) G2 R0 L0 V0 cM0) Adjuvante Chemo Januar - April 2010 Stoma RV Ende Mai 2010 |
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AW: Angst!! Übergang in ein Adenokarzinom
Hallo Frank,
danke für Deine Info, das baut mich ein wenig auf. Ich hoffe nur, daß es mit dem sog. Nachschneiden im Gesunden sein Bewenden hat und ich nochmal davongekommen bin. Aber Du hast Recht, der Krebs ist da, zumal ich die ganze Geschichte ja bei meinem Vater hautnah miterleben musste. Normalerweise bin ich ein Mensch, den nichts so leicht aus der Fassung haut - aber das hier traf mich völligst überraschend, aber das ist ja wohl leider bei vielen so. Hatte auch immer die Vorsorgeuntersuchungen vorgenommen und nie waren Probleme aufgetaucht, die letzte war erst vor gut 5 Jahren. Ich versuche mich mal zu entspannen, weiß allerdings nicht, ob ich das schaffen werde. Nächsten Freitag sehe ich wohl weiter. |
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AW: Angst!! Übergang in ein Adenokarzinom
Hallo Ninfea,
deine Angst kann hier jeder nachvollziehen. Aufgrund deiner Historie wäre es gut, würdest du deine Ärzte auf eine Untersuchung eines eventuellen genetischen Defekts -z.B. HNPCC/FAP - ansprechen! Hier ein Link dazu: http://www.hnpcc.de/ Mein Vater (und dessen direkte Familie) hatten Darmkrebs, meine Mutter begann mit Gebärmutterhalskrebs. Wäre dies der Fall, bist du in der Zukunft in ein sehr engmaschiges Untersuchungsnetz eingebunden. Bitte begebe dich grundsätzlich in die entsprechende Ärztepraxis oder gleich an ein Darmzentrum.
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Jutta _________________________________________ |
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AW: Angst!! Übergang in ein Adenokarzinom
Danke Jutta,
ja, bei mir ist das so: Mein Vater Darmkrebsw, meine Mutter Eierstockkrebs. Ich wurde ja schon alle 5 Jahre kontrolliert. Aber es hat wohl nicht ausgereicht. Mein Krankenhaus nennt sich Darmzentrum e.V. und dort sitzt auch jetzt der Arzt, der mich am Dienstag operiert bzw. auf Nummer sicher bezüglich der Schleimhaut gehen will. Er meinte auch, man sollte bei dem Hintergrund nicht einfach nur zuwarten und wies mich auch daraufhin, daß jetzt noch engmaschiger kontrolliert werden muss. Ich denke mal, dort bin ich auf jeden Fall besser aufgehoben als bei dem Arzt, der meinte, man solle abwarten, was sich tut, es wäre seiner Meinung nach nicht nötig, jetzt noch nachzuschneiden, das könne man auch noch in drei Monaten. Ich konnte aber mit dieser Ungewißheit nicht umgehen. Es heißt doch Früherkennung!!! Aber danke für den Hinweis auf diese Erbfaktoren, danach werde ich gleich morgen nachmittag fragen. |
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