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#1
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AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Liebe "bauchspeicheldrüse13",
das Zitieren von Karpatenkarlas Text läßt vermuten, daß Du gerade einen fetten Durchhänger hast. Ich war bei meiner Freundin, als diese schlimme Phase eintrat, vor der alle Angst haben. Morphium lindert und beseitigt den Schmerz, der mit anderen Mitteln nicht mehr zu bekämpfen ist. Es nimmt Dir das Bewußtsein, immer mehr. Es ist irrelevant, welches Organ zuerst aufhört. Relevant ist, mit dieser Scheißangst leben zu lernen, damit besser umgehen zu können. Der exzellente Psychologe meiner Freundin hat sie dann immer gefragt: Was ist los mit Ihnen, wollen Sie morgen sterben? Nicht, dann erzählen Sie mir lieber, was sie noch vorhaben. Vorwegnahmen können manchmal sehr hilfreich sein, aber es kommt, wie wir wissen, immer anders als man denkt. Und vor dem Morphium gibt es noch ein probates natürliches Mittel, mit dem in der Krebsforschung endlich auch experimentiert wird: Cannabis. Sowohl in der Tüte geraucht oder in Kekse gebacken, half es ziemlich gut. Du aber scheint mir bist ganz neu in gerade diesem Forum und ich drücke ganz doll die Daumen, daß Du allen Mut ergreifen kannst, Dich gegen diese zermürbende Angst zur Wehr zu setzen, daß Du Mittel und vor allem Deine Wege finden kannst, gegen Übles zu kämpfen! Bleib tapfer! LG a. |
#2
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AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Ich denke das Problem ist weniger was passiert wenn ich sterbe mit meinen Schmerzen, sondern was will ich was gemacht werden soll.
Habe es nun bei meinem Schwieva gesehen, er wollte dann letztendlich keine Ernährung mehr auch keine künstliche - man merkte dass er gehen wollte. Er war die letzten Tage seines Lebens mit Schmerzmittel morphium und co regelrecht "niedergespritzt" dass alles wunderbar und wunderschön war. Andererseits - ob er geistig dazu in der Lage gewesen ist das zu entscheiden - dass wissen wir nicht. Die Famillie hat bis zum letzten atemzug geklammert - Sauerstoff, Beatmung, Ernährung und antibiotische Abschirmung... An was soll denn der arme Mensch sterben "können" oder "dürfen"? Ich habe für mich beschlossen eine Patientenverfügung machen zu lassen, ich will meinen Kindern nicht antun dass sie entscheiden was ich will oder gewollt hätte. Sondern ich regel das jetzt. Das mit dem Erbe - tja daran sind schon einige Familien zerbrochen....Da wird man nichts ändern können nur eben mit den Leuten bereits vor dem Tod darüber reden dass man keinen Streit haben will - vielleicht geht das auch testamentarisch... der erste der einen Rechtsstreit vom Zaun bricht wird nachträglich noch enterbt. Bei meinen Schwiegereltern hiess es immer - die Tochter kümmert sich wenn was passiert. Ja sie soll das machen. Mittlerweile sieht man es anders, die Tochter ist nervlich weit mehr am Ende wie die Mutter die sie "pflegt" seelisch und dazu noch Kinder und Arbeit. Man soll pflege gerne machen und mit einer Art Freude und Vertrautheit... Nur sich um jemanden kümmern zu müssen weil das vor zigjahren mal ausgemacht wurde... aber ich weiss da hängen sich die alte Menschen fest. Wir in unserer Familie haben nun fast 1 Jahr Krebsdiagnose hinter uns, wir haben lange vor uns hin getrauert, der Tod war für uns eine Erlösung. Es heisst jetzt nicht dass wir nicht immer noch traurig sind und ein paar Tränen flliessen wenn wir an unseren Opa denken, wir denken er hätte nicht gewollt dass wir um ihn weinen und am Leben verzweifeln. Wir haben uns sehr die Hilfe von Experten geholt von Kindertrauer und co - und haben so viele nette Menschen kennen gelernt die uns die Urängste genommen haben. Geändert von Hase72 (22.09.2013 um 07:38 Uhr) |
#3
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AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo und einen schönen Abend bzw. eine gute Nacht,
ich schicke Dir ersteinmal ein gaaaanz groooooßes Kraftpaket. Sich mit diesem Thema zu beschäftigen, ist - so empfand und empfinde ich es immer noch - sehr schwer. Aber manchmal wenn die Angst zu groß oder wie bei mir eine massive Depression entstanden ist, kommen die Gedanken und ich möchte wenigstens wissen, was auf mich zukommt, das wollte ich während meiner Krankheit ja auch. Ich spitze jetzt immer öfter die Ohren, wenn im Bekanntenkreis oder sonstwo jemand an Krebs verstorben ist, "wielange" es dem Betroffenen noch einiger- maßen "gut" geht also Lebensqualität hat. Ich weiß das hört sich übel makaber an, aber es hilft mir bei meinen Ängsten. Bei jedem, von dem ich es gehört habe, ging es am Ende sehr schnell, d.h. z.B. eine Bekannte hat noch im Büro stundenweise gearbeitet und 4 Wochen später ist sie dann an Brustkrebs verstorben. Auch bei meiner Patin ging es sehr schnell (ich mußte das unbedingt wissen wegen dem "Siechtum" vordem ich so wahnsinnig Angst habe oder hatte). Also ein wenig beruhigt das mich doch - möchte hier niemanden mit diesem schweren Thema "auf die Füße treten", falls sich jemand verletzt oder angegriffen davon fühlt, bitte verzeih - es ist nicht böse gemeint und soll keine "Statistik" "Studie" werden. Auch das mit dem Morphium oder Cannabis habe ich gehört. Ich glaube wenn ich das richtig verstanden habe und man einen guten Arzt bzw. Schmerz- therapeut hat, dann bekommt man soviel, daß man schläft und gar nichts mehr merkt? So wie "dauerbreit"? Ich hoffe, daß es so in der Art gemeint ist. Denn damit kann ich leben. Ist schon wirklich ein Sch....thema. Alles alles Liebe Euch allen und noch ganz viele sonnige Herbsttage wünsch ich Euch. Bis bald Karpatenkarla
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