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leben mit krebs in der schule & deren probleme
hallo zusammen...
ich bin seit 2006 an einer leukämie (ALL) erkrankt, und habe bereits mein 2. rezidiv hinter mir. trotz krankeheit, bin ich weiterhin zur schule gegangen, auf der hauptschule war das alles fast kein problem, mit den ganzen 'problemen' wie, 'ich-zieh-meine-mütze-nicht-aus, oder 'Ich-kann-keinen-Ordnungsdienst-machen oder 'Ich-darf-keinen-sportunterricht-mitmachen' da gabs überhaupt nichts, lehrer, sowie schüler haben das akzeptiert. doch jetzt wo ich, (trotz krankheit) nen sehr guten 'Quali' (hauptschulabschluss) gemacht habe, bin ich auf einer anderen schule, wo sich alles als problem darstellt.. wollten die doch ernsthaft von mir verlangen, dass ich in der schule meine mütze/ kopftuch abnehme.. ich fand das echt mies.. nach einem etwas längerem gespräch mit direktor & meinen eltern, dürfte ich dann wenigstens meine mütze auflassen. dennoch verstehen, sie nicht, dass ich keinen ordnungsdienst machen kann und mülldienst.. genauso ist das mit den mitschülern.. da wird man abgestempelt, als kranke, unnützige, bevorzugte & gestörte... nur weil man ein atest bringt, wenn man gefehlt hat, wo kinder & jugendpsychologe drauf steht. genauso, über die kommentare, der mitschüler könnte ich echt ausrasten, bzw auch in tränen ausbrechen.. ich bin nunmal krank.. ob sie es wollen oder nicht.. sie müssen das doch akzeptieren oder?? Habt ihr auch (solche) erfahrungen gemacht? mit mitschülern, lehrern & co.? Wie seit ihr dagegen vorgegangen.. bin etwas verzweifelt.. liebe grüße leo
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Egal wie arm du bist, einen Hund zu besitzen macht dich reich.! ♥ -Louis Sabin- |
#2
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AW: leben mit krebs in der schule & deren probleme
Hallo Leolui
Erst einmal Hut ab von deiner Leistung. Es kostet Kraft, Tag aus, Tag ein mit einer solch schweren Krankheit um zu gehen und zu gleich das Alltags-Leben nicht im Stich zu lassen. Das finde ich eine riesige Leistung. Ich bin während meiner akuten Behandlung auch so gut es ging zur Schule und zur Arbeit gegangen. Viele meiner Kollegen und Kolleginnen haben Verständnis gezeigt. Aber da gab es auch welche, die waren nicht so nett mit mir. Aber so brutalo wie sie zu dir sind, das waren sie nicht. Ich versuchte, diesen Menschen einfach aus dem Weg zu gehen. Die haben keine Ahnung. Ich will mit niemandem befreundet sein, der nicht ein "klitzekleines" Mitgefühl mir gegenüber entwickeln kann. Aber eben, ihnen aus dem Weg zu gehen, konnte ich auch nicht immer. Als letzte Woche ein Mitschüler ganz entnervt zu mir gesagt habe, er sei einversüchtig auf mich, dass ich eine gewisse Arbeit nicht machen müsse habe ich ihn gefragt, ob er dann gerne diese fürchterlichen medizinischen Behandlungen für mich machen würde! Dem ist der Laden runter und er sagte nichts mehr. Als mir ein Chef einmal sagte, ich sollte die Zeit, die ich für eine Zahnbehandlung, aufgrund von Nebenwirkungen der Strahlentherapie machen musste, nacharbeiten müsste, habe ich ihm einfach gesagt, dass ich auch nicht gerne dort hin gehen möchte und dass ich es halt auch satt habe und dass ich es nicht fair von ihm finde, dass ich die Zeit nacharbeiten müsste, wurde er ganz rot und verlegen. Ich musste die Zeit nicht nacharbeiten. Was mir geholfen hat und immer noch hilft ist mit den Menschen das Gespräch suchen. Aber auch einmal bei einer Freundin oder einem mir sehr nahen Menschen weinen zu können und in den Arm genommen zu werden. Auch das Gefühl stark zu sein und schon vieles geschafft zu haben. Mein Selbstbewusstsein eben. Und das kannst du auch. Jawohl. Du hast es neben der Krankheit geschafft einen Schulabschluss in der Tasche zu haben und du hast bereits zwei Rezidive erfolgreich bekämpft. Das ist ne riesige, riesige Leistung. Wer macht das schon? Hm... ich hoffe dir hilft mein Geschreibsel etwas. Lass dich nicht unterkriegen. Liebe Grüsse Chilipeperli |
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AW: leben mit krebs in der schule & deren probleme
hallo leo
kannst du nicht mit Hilfe deiner Lehrer und mit Hilfe deines Arztes eine Fortbildung zum Thema Leukämie machen, damit deine Mitschüler erst einmal begreifen um was es eigentlich geht? Die Reaktionen zeigen , meiner Meinung nach nicht nur Unreife sondern eben auch, das die keine Ahnung von der Thematik haben. Wäre das nicht ein Weg deen du gehen kannst? alles Gute für dich, ein Leben ohne Rezidiv und weiter viel Kraft für deinen Weg silverlady |
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AW: leben mit krebs in der schule & deren probleme
@chilipeperli
huuuii.. da werde ich ja ganz rot.. danke.!! jaa, ich gebs zur.. leicht war es nicht.. meine positive einstellung.. das war nicht immer so.. (ich glaube das kennt jeder) doch ich denke mir jeden tag aufs neue 'DU BESIEGST MICH NICHT.!!' Ich will mir nicht von so einem schei* mein leben versauen lassen, und ich hab mich hingesetzt & hab gelernt.. was nicht immer einfach war, durch die ganzen nebenwirkungen, schmerzen & co. doch auf das was ich bis jetzt geschafft habe, darauf bin ich solz! Ja, so wie manche menschen zu mir sind... jaa, ich hab auch schon millionen von malen gesagt, tauschen wir?! aber dann drehen sie einem nur den rücken zu ! das finde ich mega mies!! reden... jaa.. ich hab mir schon den mund fusselig geredet.. ich bin in tränen ausgebrochen.. ich konnte nicht mehr.. aber es gibt ja auch noch meine lieben freunde in der klasse, die den anderen schon manchmal die meinung gesagt haben.. jaa, das mit dem selbstbewusst sein.. das spielt bei mir manchmal verstecken.. @silverlady meine lehrer haben meine klasse schon über mich & meine krankheit aufgeklärt, ich denke das problem ist, dass sie nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen.. ich habe ihnen schon gesagt, dass ich einfach normal behandelt werden will.. aber wer behandelt eine krebskranke schon normal.. liebe grüße leo
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AW: leben mit krebs in der schule & deren probleme
Liebe Leo,
Das gefällt mir, dass du mein Kompliment annimmst. Das braucht man doch auch manchmal. Jemand der einem aufmuntert und einem das Gefühl gibt, dass man richtig stolz auf sich sein kann. Ich find deine Einstellung dem miesen Kerl gegenüber genau richtig. Jawohl. Er darf dich NICHT BESIEGEN. Genau so bin ich auch jeden Tag vorgegangen. Und so wie es bis jetzt aussieht, hat der Krebs nicht mich besiegt sondern ICH habe ihn BESIEGT. Aber ich kenn dass gut, neben all den Schmerzen, Nebenwirkungen und co. hinter die Aufgaben zu gehen und zu sagen: Ich mache weiter. Egal was kommt. Ich will einen Abschluss und nun stehe ich kurz davor. Mach das was dir gut tut. So kannst du auch dein Selbstbewusstsein stärken. Bei mir war das z.B. mein Pflegpony. Ich bin immer hingegangen. Auch wenn ich aufgrund der Nebenwirkungen bzw. der Schmerzen nicht reiten konnte. Schon nur ihm durch sein seidiges Fell zu streichen bewirkte Wunder. Reden hilft manchmal und manchmal dreht man damit auch nur im Kreise. Halte dich am Guten fest. Auch wenn es nur klitzeklein ist. Du schaffst das. Ich bin überzeugt. Liebe Grüsse Chili |
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AW: leben mit krebs in der schule & deren probleme
Ohjaa.. da hast du recht.. eine aufmunterrung tut immer mal gut..
besonders heute.. hatte heute nen echt beschissenen tag.. & mir gehts zur zeit nicht so gut (psychisch)... jaa, reden tut manchmal gut.. nur ich kann das nicht mehr.. immer wieder alles hoch zu holen.. das pack ich zur zeit einfach nicht.. & wenn dass dann manche nicht akzeptieren (mitmenschen) dann werde ich aggressiv, was ich eig. ja gar nicht will.. das kenn ich.. tiere bewirken wunder.. für mich kommt nichts vor meinem hund (außer natürlich der kampf)! mein hund ist ein wunder, und ich bin so froh, dass ich ihn habe! danke liebe grüße leo
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