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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Ihr Lieben,
mein gestriger Beitrag war doof und unfreundlich, entschuldigt, ich war nicht gut drauf. Alle hier finden immer so wahnsinnig gefühlvolle und einfühlsame Worte, da musste ich das einfach nochmal loswerden. Und meine Freunde, die mir in der schweren Zeit immer zur Seite standen und auch noch stehen, liebe ich doch auch; sie können doch auch nichts dafür, dass sie noch keine Todesfälle von nahen, jungen Verwandten zu betrauern hatten... Fühlt Euch alle gedrückt, Ihr seid wunderbare Menschen. Liebe Grüße Störchin |
#17
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Hallo ihr Lieben,
nach einem tagelangen Tief wollte ich mich vor Weihnachten noch einmal melden. Wir haben nun beschlossen, den Weihnachtsabend wie gewohnt durchzuführen. Mir graut bei dieser Vorstellung, den nächsten leeren Stuhl zu sehen. Ja, bei der Frage "Wie geht es dir?" werde ich auch schon fast verrückt. Was soll man antworten, wenn es einem immernoch dreckig geht und es keiner hören will. Ich bin 44 Jahre und mein Leben ist von ständigem Denken an den Tod begleitet, das Gefühl ist schrecklich. Eigentlich sollte ich leben und fröhlich sein, denn das Leben ist ja nun mal begrenzt. Aber es funktioniert nun mal nicht, ich bin tieftraurig und möchte mich auch anderen gegenüber nicht mehr verstellen. Sollen Sie doch bleiben wo der Pfeffer wächst. Ich bin froh, wenn diese Weihnachtszeit endlich vorüber ist. Leider begleitet mich seit langer Zeit schon die Schlaflosigkeit. Kennt ihr das auch? Morgens fühle ich mich wie erschlagen, bin müde und kann mich doch nicht auf die Nacht freuen. Versuche es gerade mit Baldrian nützt leider nichts. Momentan weiß ich auch nicht weiter. Fühle mich einfach . Ich denke an Euch und mal. Vielleicht sehen ja unsere auf uns herunter. Ach Störchin, ich fand deinen Beitrag nicht doof. Manchmal muss man eben seinen ganzen Seelenfrust loswerden. Ich wünsche Euch ganz viel Kraft, diese schwere Zeit zu überstehen. Liebe Grüße Mel Geändert von mel2013 (21.12.2013 um 19:02 Uhr) |
#18
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Ja, Weihnachten ist ganz nah - das Fest der Liebe, der Familie... Das erste Mal Weihnachten ohne meinen Bruder, ich sehe es vor mir, so wie es eben erst gewesen wäre, dabei feiern wir heuer bereits das zehnte Weihnachtsfest ohne ihn. Ohne ihn ist eigentlich nicht richtig gesagt, weil er ist immer bei uns, körperlich klarerweise nicht, aber in unseren Herzen, in unserer Erinnerung, in unseren Gedanken...
Aber zurück zum ersten Weihnachtsfest... Mit Beginn der Adventzeit war in mir sowas wie ein Countdownzähler, mit jedem Tag, wo der 24.te näherrückte, mit jedem Tag ging es mir dreckiger, ich hatte Panik eigentlich davor und dennoch war unser Sohn klein und dieser freute sich ja doch aufs Christkind, also ging es auch nicht, dass ich davonlief. Außerdem wo sollte ich denn hin? Vor Gefühlen kann man ja doch nicht fliehen, sie hätten mich doch auch am anderen Ende der Welt gefunden... Viele Tränen liefen am Hl. Abend und an den darauffolgenden Weihnachtstagen, meine tiefe Trauer, die vielen Tränen waren aber letztendlich nur eines - die tiefe Liebe, die ich für meinen Bruder empfand. Der (sinnlose) Tod hat mir seine Lebenshülle genommen, aber das Gefühl der Liebe ist geblieben und er ist nach wie vor bei mir, anders als zuvor, aber ich fühle einfach so und dieses Gefühl, diese Liebe ist bis jetzt unverändert geblieben und wird mein Leben lang bleiben. Ich weiß, wie schmerzhaft, ja ich hatte dadurch sogar neben den Seelenschmerzen wirklich körperliche Schmerzen auch dabei, diese Trauerarbeit ist... Ich wollte eigentlich nur sagen, dass es irgendwann anders wird, nicht besser (was soll auch besser werden bei etwas Endgültigem?)... Mittlerweile kann ich Weihnachten auch wieder mit Freude erleben, für ihn brennt eine Kerze im Fenster, wir denken viel an ihn und reden viel von ihm, er ist einfach mit dabei. Wollte Euch einfach nur sagen - es wird irgendwann wieder anders... Wünsche Euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest |
#19
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Ihr Lieben,
mein Tannenbaum steht und ich erwarte morgen meine Familie bzw. das, was davon noch übrig geblieben ist. Mein Freund ist schon vorgefahren zu seinen Eltern, wo ich ihn übermorgen wiedertreffe. Ich genieße es ein wenig, mal den ganzen Tag ungestört weinen zu können, wenn mir danach zu Mute ist. Gestern habe ich Freunde vom Abi wiedergetroffen, die ich seit Ewigkeiten nicht gesehen habe. Ihnen habe ich dann, weil die Situation passte, von meinen OPs erzählt (ich habe mir wie Angelina Jolie prophylaktisch das Brustdrüsengewebe entfernen lassen, allerdings ein Jahr vor ihr) und sie waren mitfühlend und geschockt-interessiert. Ich kann es ihnen nicht verübeln, dass sie nicht viel nach meinem Bruder gefragt haben, bestimmt wussten sie nicht, ob ich über ihn reden wollte. Ich wollte die ganze Zeit schreien "hey, diese ganze Geschichte ist nichts gegen den Tod meines lieben, lieben Bruders". Heute habe ich wieder festgestellt, dass mein Onkel, festes Mitglied meiner engsten Familie, sein Herz abgeschottet hat. Er sagte etwas in der Richtung "ja, das wird Weihnachten nicht so leicht, aber so ist es nun mal und wir können es nicht ändern." Fertig. Ich würde so gerne gemeinsam an ihn denken, z. B. möchte ich daran erinnern, wie er einmal als Kind seine Indianerschmuck-Federn in die Weihnachtsgans im Ofen steckte, weil sie ihm so nackt vorkam. Mein lieber, lieber Bruder. Chrisi, ich finde diesen Satz Zitat:
Liebe Mel, Dein Satz Zitat:
Aber nun schiebe ich diese ganz düsteren Gedanken mal zur Seite. Ich freue mich durchaus auf Weihnachten. Man lernt die verbliebenen Familienmitglieder und gute Freunde noch mehr zu schätzen als vorher. Und Mel: ich habe meine Schlafstörungen überwunden. Sie waren so schlimm, dass ich teilweise mit nur 2 Stunden Schlaf oder so auf der Arbeit erschienen bin. Ich hatte festgestellt, dass mir z. B. das Angucken von Fotos von ihm direkt vor dem Schlafen gar nicht guttat. Mittlerweile schlafe ich wieder wie vorher, nur morgens ist der Schreck wieder da. Sagt mal, kommt jemand von Euch zufällig aus Hannover? Ich würde so gerne eine Trauergruppe für jüngere Trauernde gründen. Nun wünsche ich Euch allen und Euren Familien ein schönes Weihnachtsfest, auf dass der Frieden und der Zauber der Weihnacht die Schmerzen ein klein wenig verdrängen und Ihr etwas Freude empfinden könnt. Herzliche Grüße von Störchin |
#20
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Liebe Stoerchin, liebe andere Mitglieder in diesem Thread,
Du (darf ich Du sagen?) als erwachsene Frau mit Deinem verlorenen erwachsenen Bruder - jemanden wie Dich habe ich immer in diesem Forum als stille Mitleserin gesucht - und bisher nie gefunden. Ich bin 28 und meine Schwester verstarb vor über drei Monaten an metastasiertem Brustkrebs. Sie wurde 34 Jahre alt. Nie habe ich Menschen getroffen, die exakt das nachfühlen können, was ich fühle. Meine Eltern erlebten diese letzten vier Jahr nach Diagnose sicherlich anders als ich. Meine Schwester war eine unheimlich bemerkenswerte udn willenstarke Frau, die Hilfe nur begrenzt zuließ - erst als es nötig wurde. Sein erwachsenes Kind zu begraben ist nicht das gleiche wie ein Geschwister. Mich hat dies alles reifer gemacht (auhc die letzten Jahre schon, ich wusste dass der Tag einmal kommen wird, wo ich "Einzelkind" werde), und dennoch breche ich manchmal noch zusammen. Verschiedene Anlässe gibt es dafür: Totensonntag 2013 und Weihnachten 2013 war eine brutale Zeit. Es ging ganz gut zeitweise, und dann wieder doch nicht. Keine Geschenke für sie dieses Jahr gekauft....usw. War froh als die Feiertage rum waren. Auf der anderen Seite rückt nun, Anfang 2014 wieder mein anderes Problem nahe: Habe derzeit viel äußeren beruflichen Druck - bzw. mache mir den vielleicht auch selber. Ich kämpfe also an mehreren Fronten, und manchmal weiß ich gar nicht wofür. Ich freue mich, dass ich in diesem Forum schreiben und lesen kann. Habe jahrelang immer wieder hier gelesen und viele Menschen bewundert. Freue mich, hier Austausch zu finden. |
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Hallo Waldkäuzchen,
natürlich darfst Du "Du" sagen! Auch Du hast Deine Schwester so früh - viel zu früh - an diese schreckliche Krankheit verloren. Es tut mir sehr leid, Du hast mein tiefes Mitgefühl. Dennoch freut es mich, wenn ich Dir mit meinem Thema zusammen mit allen, die hier schon geschrieben haben, vielleicht etwas helfen kann. Ich weiß so sehr, wie Du Dich fühlst. Es muss noch schlimmer sein, jetzt "Einzelkind" zu sein. Ich habe ja noch meine Schwester. Die Weihnachtszeit war schwer wie erwartet (wenn auch mit schönen Momenten dazwischen, wir sind ja geflüchtet und waren für 1,5 Tage gar nicht zu Hause), wie ging es Euch anderen hier? Es lag allerdings nicht nur an Weihnachten und der emotionalen Zeit (das Gute daran war sogar, dass ich viel mit dem Rest meiner Familie zusammen war, was mir immer gut tut) sonderen auch daran, dass man einfach mal Zeit zum Nachdenken hatte. Somit hat die Arbeit auch etwas Gutes, sie lenkt ab, auf der anderen Seite habe ich tatsächlich genau das gleiche Problem wie Du, Waldkäuzchen: Zitat:
Ansonsten steht für mich eine weitere Herausforderung an: am Sonntag hat mein Bruder Geburtstag, er wäre dann 33 geworden. Ich weiß es noch wie gestern, wie wir letztes Jahr gefeiert haben. Fühl Dich gedrückt, Waldkäuzchen, ich freue mich darauf, mich auch mit Dir sowie mit allen hier weiter auszutauschen. Liebe Grüße Störchin |
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Liebe Mitleser und -schreiber,
Weihnachten war schwierig, und hin und wieder hats mich zerbröselt, zb. als ich ihr Blumen ans Grab gebracht habe. aber wir (Eltern, Freund, Familie vom Freund) haben uns alle gegenseitig getragen. Am 1. Feiertag waren wir ganz unkonventionell bouldern - hauptsache raus. ich bin derzeit auf Jobsuche da mein befristeter Vertrag endete, etwa 1,5 Montate nach dem Tod meiner Schwester. Das machts jetzt nicht unbedingt einfacher. Einerseits gut um durchzuatmen aber den ganzen Tag allein zu Hause sitzen, Bewerbungen schreiben und Interviews vorbereiten ist jetzt auch nicht sehr gut für die privat Kommunikation und Verarbeitung. @Stoerchin: Am 19.1. hätte Dein Bruder Geburtstag? Ich bin auch am 19.1. geboren - so ein Zufall. Im übrigen bin ich auch manchmal wütend auf meine Freundinnen und ihre alltäglichen Fragen nach Jobsuche etc - es fragt fast nie jemand, wie es mir geht, wenn wird nach dem Befinden meiner Eltern gefragt. auf der anderen Seite wissen sie es vielleicht nicht, wie sie reagieren sollen. wer dies nicht durchlebt hat, versteht auch nicht. aber etwas mehr Zuwendung würde ich mir manchmal schon wünschen. Ich freu mich von Euch zu hören. Einen schönen Abend |
#23
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Hallo Waldkäutzchen, hallo an alle
auch ich möchte dich hier begrüßen, wenn auch aus wenig erfreulichen Gründen. Und natürlich sagen wir hier alle DU, man fühlt sich dabei doch gleich viel mehr miteinander verbunden. Ja, ich bin sowas von froh, dass wir Weihnachten und Neujahr hinter uns gebracht haben. Es war "schön" für meinen Sohn, aber auch schrecklich für mich. Dieses erste Mal ohne meine Schwester Dieses endgültige Niemehrwiedersehen macht mir ganz schön zu schaffen. Auch ich bin jetzt "Einzelkind", kann dich also total verstehen. Ein Gefühl der Leere, der Trauer, ach es ist einfach unbegreiflich. Ich verstehe auch, dass du nach deinen Gefühlen gefragt werden möchtest aber manchmal können solche Fragen auch ganz schön nerven. Die meisten "Freunde" oder Bekannte möchten eigentlich nichts negatives hören, jedenfalls geht es mir so. Liebe Störchin, von einer Trauer-Reha habe ich noch nichts gehört. Allerdings wäre so etwas mal angebracht, fände ich toll. Leider komme ich nicht aus deiner Nähe, sonst wäre das mit der Trauergruppe auch eine Option für mich, schade So ihr alle, jetzt werde ich mich noch etwas um meine kleine Familie kümmern und auf eine erträgliche Nacht hoffen. Ich bin froh, dass es euch gibt Liebe Grüße Mel |
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Ihr Lieben,
heute nur mal kurz: Kennt Ihr das Buch "Geschwistertod" von Minke Weggemans und Waltraud Heitzer-Gores? Es ist wohl das einzige, das nur dieses Trauer-Kapitel thematisiert. Es ist so là-là, aber dieses Problem Zitat:
Ja, Waldkäuzchen, am 19.1. hat mein Bruder Geburtstag. Ich weiß noch gar nicht, wie ich den Tag überstehen soll. Wir treffen uns an seinem Grab und essen dann noch zusammen Abendessen. In seine Wohnung, in der seine Freundin noch wohnt, habe ich mich bis heute noch nicht getraut. Ich bin auch sehr froh, Euch gefunden zu haben. Waldkäuzchen: Dir wünsche ich trotzdem schonmal einen schönen Geburtstag! Liebe Grüße Störchin |
#25
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
da habt ihr recht glaube das viele die trauer der geschwister unterschätzen, gibt mir schon zu denken da ich auch eine freundin habe der ihr bruder an krebs verstorben ist, muss schrecklich sein, denn er hatte auch noch kleine kinder, wünsche dir ganz viel kraft, und irngedwie wird dein bruder bei euch sein, lg maria
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Guten Abend und mein aufrichtiges Beileid an alle hier.
Ich habe Euch gefunden, weil auch ich auf der Suche war, nach "Gleichleidenden". Meine Schwester ist am 2. 1. an Brustkrebs gestorben, mit 46 Jahren. Wir waren drei Schwestern, jetzt sind wir nur noch zwei. Meine Mutter verloren wir, da waren wir 16, 20 und 22 Jahre alt. Ihr Tod hat uns noch mehr verbunden. Heute war das Treffen mit dem Trauerredner, in der Wohnung meiner verstorbenen Schwester. Mein Schwager, die gemeinsame Tochter, unser Papa und meine kleine Schwester waren da. Wir haben einen ganz eigenen Text als Geschwister an unsere Schwester geschrieben und den Redner gebeten, ihn bei der Beerdigung zu verlesen. Gerade, weil wir wollen, dass wir unseren Schmerz als Geschwister auch ausdrücken wollen. Auch haben wir neben unserem Familienkranz noch ein ganz eigenes Blumengebinde, da sind nur unsere beiden Namen drauf. Es ist schön, diese Seite gefunden zu haben. LG Birgit |
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Hallo Birgits Schwester,
es tut mir aufrichtig leid, dass auch du deine Schwester an diese Krankheit verloren hast, fühl dich gedrückt und willkommen hier. Es wird eine schwere Zeit auf euch zukommen, aber auch das könnt ihr gemeinsam durchstehen. Wir alle hier kämpfen gegen dieses ohnmächtige Gefühl der Hilflosigkeit und der Trauer. Waldkäuzchen: Alles Gute nachträglich zu deinem Geburtstag. Ich hoffe du konntest dich etwas darüber freuen auch wenn es schwerfällt. Störchin: Habe von dem Buch noch nie gehört, aber es klingt sehr interessant. Ja und ich, ich kämpfe gerade wieder mit mir. Am 05.02. hat mein Sohn Geburtstag und genau an diesem Tag vor einem Jahr, kam meine Schwester ins KH. Ab da ging es nur noch bergab. Naja und einen Tag später hat dann mein Vater Geburtstag, oh mann, meine Gefühle fahren gerade wieder Achterbahn. Ich wünsch euch viel Kraft und drück euch Traurige Grüße Mel Geändert von mel2013 (20.01.2014 um 12:33 Uhr) Grund: Schreibfehler |
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Liebe Stoerchin,
auch ich habe meine Schwester im April 2013 verloren. Gerademal 2 Monate nach Erstdiagnose an BDSK. Meine Schwester war 12 Jahre älter als ich und war immer für mich da. Wir waren auch drei Schwestern. Jetzt sind wir nur noch zwei. Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen. ich bin diejenige von uns, die raucht und auch gerne mal ein bisschen was trinkt. Meine anderen beiden Schwestern leben sehr gesund, Bio-Fleisch, viel Gemüse und Obst. Irgendwie denke ich, dass es mich hätte treffen sollen (Meine noch lebende Schwester hat auch eine schwere Krankheit). Ich weiss nicht, wie ich mit diesem Verlust umgehen soll und habe immer das Gefühl, dass die anderen auch denken, warum sie und nicht die "Kleine". Meine Schwester war meine Vertraute, meine "zweite" Mama und ich fühle mich verloren. Traurige Grüße, Maira |
#29
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Hallo Mel,
Danke schön für Dein Willkommen. Am Donnerstag ist die Beerdigung, ich mag gar nicht daran denken. Meine Schwester war heute bei ihrer Blumenfrau und hat die Kränze bestellt... und gleichzeitig einen wunderschönen Frühlingsstrauss für unseren Papa gekauft.... der ist heute 70. geworden. Wir fahren alle zu ihm, an Feiern ist nicht zu denken, aber wir sind alle beisammen. Das ist schön und tröstend. Liebe Maira, auch ich, wie wir wahrscheinlich alle hier, wissen nicht, wie wir mit dem Verlust umgehen sollen. Bitte mache Dir nicht solche Gedanken... wir haben es doch nicht in der Hand. Als wir unsere Mutter verloren, sie war 45 Jahre alt,ist für mich ist eine Welt zusammengebrochen, ich habe geglaubt, nicht weiterleben zu können. Aber glaube mir, es wird irgendwann besser, nie gut, aber besser. Das Wissen darum, nimmt mir nicht meine Trauer um meine Schwester, aber gibt mir Hoffnung... Davon gebe ich Dir gerne ein Stück ab. An alle hier Mut und Kraft in dieser traurigen Zeit. Birgit |
#30
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AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister
Guten Abend,
liebe hm Maria: Zitat:
Liebe Birgits Schwester, liebe Maira, auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns, auch wenn der Anlass ein so trauriger ist, und mein herzliches Beileid zum Tod Eurer Schwestern. Zitat:
Liebe Maira, Birgits Schwester hat Recht: Bitte rede Dir nicht ein, dass Du es eigentlich an Stelle Deiner Schwester verdient gehabt hättest, zu sterben. Ich kenne diese Gedanken zwar auch, da mein Bruder der allerletzte war, der den Tod verdient hatte; alleine schon, wie er sich liebevoll trotz eigener Krankheit um unseren schwierigen Vater gekümmert hat und seitdem er 12 war ohne Mutter aufwachsen musste, aber das ist doch einfach Quatsch. Noch ist es eine Abwesenheit, das Gehirn hat einfach noch nicht realisiert, dass ich meinen Bruder nie wiedersehe. Ich habe Angst vor dem Moment, in dem das passiert und auch vor der Zeit, in der er nicht mehr so präsent ist wie jetzt, in dem seine Stimme nicht mehr in meinem Ohr ist und wir sicherlich auch nicht mehr in so einer großen Gruppe wie gestern zu seinem Geburtstag an sseinem Grab stehen. Und es macht mich wahnsinnig, dass ich nicht weiß, wohin er gekommen, was mit ihm passiert ist. Von so einer neuen Erfahrung hätte er uns doch sicherlich sofort berichtet. Aber diese Frage ist wohl so alt wie die Menschheit...Trotzdem geht es mir schon ein kleines Stückchen besser als ganz direkt nach seinem Tod. Ihr lieben starken Frauen, auch heute habe ich wieder sehr von Euren Worten gezehrt und es tut gut, nicht alleine zu sein (auch wenn ich das Gefühl habe, heute nicht so viele Weisheiten weitergeben zu können, denn ich fühle mich immer als schwächste in unserer Familie). Ich schicke Euch allen dicke Kraftpakete und würde mich sehr freuen, wenn wir uns auch weiterhin bei der Trauer um unsere verstorbenen Geschwister gegenseitig Halt geben könnten. Liebe Birgits Schwester: Dir wünsche ich alle Kraft der Welt für die Beerdigung Deiner Schwester. Irgendwo nimmt man die Kraft her, um dem Verstorbenen eine würdevolle Abschiedsfeier zu schenken. Herzliche Grüße von Störchin |
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