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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Hallo Stefan,
über einige Deiner Zeilen muss ich noch etwas nachdenken..., richtig verstehen, Stellung dazu beziehen. Werde mich später nochmal melden! |
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
So, hier bin ich also nochmal.
Es fällt mir ehrlich nicht leicht, die richtigen Worte zu finden... "Wenn er sich nicht behandeln lassen will..." -tja, wie soll das auch gehen, wenn noch nicht mal die Einsicht "Krank" zu sein, vorhanden ist? Klar tun mir bestimmte Dinge weh oder ich werde wütend. Wie zum Beispiel heute Abend...meine kranke Mama steht in der Küche und kocht für ihre Familie. -als hätte sie nichts besseres zu tun. Und von meinem Papa kommt der Kommentar: "Wenn ich das schon seh dreht sich mein Magen um. Da blätter ich in der Speisekarte immer schnell dran vorbei." "Is mir egal obs fertig ist, ich ess es eh nicht." Was soll ich dazu sagen? Er hat eh extra-Essen gekriegt. So, dass ist die eine Seite. Meine Mama hat das echt nicht verdient-und hier ist es Gang und Gebe. Manchmal könnt ich ihn ohne Rückfahrkarte auf den Mond schicken. Macht mich so sauer!!! So ein ... Und dann gibts die Momente, in denen ich denke: "Es wird einen Grund für seinen enormen Alkoholkonsum geben. Früher schon. Es wird einen Grund für seine ewig gereizte Stimmung, komplette Überforderung geben. Oder etwa nicht? Ich meine, es wird schließlich "KRANKHEIT" genannt, da kann ich doch meinen eigenen Vater nicht vor die Tür setzen. -Also leiden wir besser alle?! Es ist einfach ein ewiges hin und her. Und am Ende so und so nicht meine Entscheidung. Die liegt eher bei meiner Mama. Ich könnte ja wieder gehen...mein Bruder in ein paar Jahren auch. Ich liebe meine Mama über alles, es war kein Zufall, dass ich gerade jetzt wieder nach Hause gekommen bin. Ich werde sie auf keinen Fall alleine lassen! Ob und welche Reaktionen ich zeige, wenn das ganze hier noch schlimmer wird, weiß ich nicht. Vielleicht nehm ich die 2 einfach und pack sie ins Auto, Mama und meinen Bruder. Vielleicht lass ichs über mich und uns ergehen. Ich hab einfach keine Ahnung, ich bin nur durcheinander und so...naja, müde irgendwie. Fertig...ist alles so anstrengend. Und ich bin einfach nicht in der Position, eine Entscheidung zu treffen. Ich muss "nur" für mich einen Weg finden, mit der Situation umzugehen... Für heute genug Gedanken.... gute Nacht von einem etwas verwirrtem Wölkchen |
#18
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Liebe Norma,
ich hab grad nochmal ganz aufmerksam deine Tipps gelesen-und dass du weißt, warum du das schreibst. Danke nochmal-ich wünschte nur, ich könnts einfach so umsetzen... Es müsste einen Knopf geben um das Gefühl in diesen Momenten abzuschalten! Nun ja, morgen ist ein neuer Tag-und ich werde wie so oft optimistisch aus meinem Bett krabbeln! Drücker |
#19
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Hallo,
Zitat:
Wie das gehen soll? IMHO mit Druck. Zitat:
Zitat:
Was würde in einer gleichberechtigten Ehe passieren, wenn der Mann so eine Bemerkung macht? Bei uns: meine Frau würde mir sagen: "Sofort raus aus der Küche. Wenn du mein Essen eklig findest, kannst du dir selbst was kochen und es allein essen, wenn wir mit Essen fertig sind. Oder geh' in's nächste Restaurant und bestell' dir da was, was dir schmeckt." Das finde ich "normal". Und würde meiner Frau das Gleiche sagen, wenn sie mir sie blöd käme. Deine Mutter kocht deinem Vater hingegen einfach so sein Individual-Menü. Und solange sie sowas tut, hat sie diese Behandlung eben doch verdient. Und das weiss sie auch. Zitat:
Wieso ist die Tatsache, dass es für eine Suchtkrankheit einen (vielleicht sogar sehr nachvollziehbaren) Grund gibt ein Argument dafür, dass keine Behandlung stattfindet. Diese Sichtweise gibt es nur bei psychischen und Suchtkrankheiten. Und sie ist m.E. völlig verfehlt. Weil sie impliziert, dass man solche Krankheiten ja 'verstehen können', mit besonderer Nachsicht behandeln oder gar durch Verständnis und Mitgefühl heilen können müßte. Das hat noch niemals funktioniert. Nicht bei Alkis, nicht bei schwer Depressiven, nicht bei Schizophrenen, nicht bei drogenbedingten Psychotikern, nicht bei... Zitat:
Zitat:
Zitat:
Viele Grüße, Stefan |
#20
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Hallo Stefan,
schade das deine mail auf der Startseite nicht angezeigt wird...hätte ansonsten schon früher geantwortet. Meine Familie hat Probleme. Richtig. Manches läuft sicher total daneben und einige leiden auch darunter. Aber, Stefan, es ist meine Familie! Verstehst du nicht, dass das auch Zusammenhalt bedeutet? Ich empfinde deine Äußerungen teilweise als sehr kalt und kränkend. Im Moment habe ich nicht die nötige Kraft entsprechend zu antworten/ zu argumentieren/ mich zu wehren/ meine Meinung und mein Empfinden zu vertreten. Wenn ich sie habe, werde ich näher auf deinen Beitrag eingehen. |
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Liebes Wölcken,
bitte nehme Dir diese Worte nicht so zu Herzen, Stefan meint es bestimmt nicht böse. Ich lese hier schon länger in Deinem Thread, habe mich bisher aber nicht dazu geäußert. Ich verstehe Dich jedenfalls sehr gut und ich kann Deine Probleme gut nachvollziehen. Und das, was hier so über den Umgang mit Alkoholikern geschrieben wird, nehme man auch nicht alles für bare Münze. Dies ist übrigens auch der Grund, warum ich hier bisher nicht geschrieben habe. Ich bin nämlich Alkoholikerin und seit 11 Jahren trocken. Und das Phänomen, dass sich Außenstehende mit dieser Krankheit "besser" auskennen als die Kranken selbst, ist mir schon oft begegnet. Meine Ansicht ist: niemand, der nicht selbst Alkoholiker ist, hat auch nur eine ungefähre Vorstellung davon, was es bedeutet an dieser Krankheit zu leiden. Und dementsprechend vorsichtig sollten andere sein, sich darüber eine feste Meinung zu bilden.
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Viele Grüße Julie Hilfe zu allen Fragen rund um die Themen ALG I u. ALG II, ARGE, Antragsabgabe usw. gibt es beim Erwerbslosen Forum Deutschland Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht (B. Brecht) |
#22
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Liebe Julie,
herzlichen Dank für deine Antwort!! Ich habe so gehofft, dass nochmal jemand schreibt... Fühle mich oft so überfordert, ich liebne meine Familie- auf meine Art. Nie wollte ich, dass sie auseinanderbricht. Irgendwie sind wir uns alle wichtig! Ich weiß mir nur oft nicht zu helfen. Beiträge wie die von Stefan mögen eventuell nicht böse gemeint sein, trotzdem empfinde ich sie als verletzend. Ich bin niemand, der andere oder sich selbst eben mal aufgibt. Bin dir dankbar, dass du als Betroffene schreibst. Wie schlimm muss es sein, wenn man von Mitmenschen so "verurteilt" wird? Hast du vielleicht einen Rat, was meinen Papa und unsre Familie betrifft? Lgs, Wölkchen |
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Und überhaupt, dickes fettes stolz sein auf dich!!
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#24
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Hallo,
also, nun möchte ich hier auch mal einiges los werden. Gerade was die beiträge über das "verstoßen" des "Alkis" betrifft. Einerseits ist das schon eine richtige Antwort, dass man jemanden erst fallen lassen muss, damit er aufwacht, auch wenn das nicht immer der Fall ist. Aber ich muss dazu sagen, es gibt Situationen, da ist das nicht so einfach, gerade in dieser. Ich kenne diese Situation genau, denn eigentlich ist sie meine eigene. Mit meinem Vater im ruhigen zu reden ist unsinn, denn er behauptet dann immer sowas wie "Ich hab ja garnicht soviel getrunken" und der "beste" Spruch war: " Ich vertrag viel mehr, ich kann nach 5 Bier noch Autofahren" Meine Antwort auf sowas ist ganz simpel:"Das ist ja dann schon schlimm genug!" Er wird nicht aufhören, egal was ich mache. Das ist was, da muss er selber drauf kommen. Er wird auch nicht aufhören, wenn ich nun sage, weißt du was, ich mag nix mehr mit dir zu tun haben, denn wenn er getrunken hat und mir dumm kommt bekommt er die Retour sofort. Ich habe auch schon angedroht demnächst, wenn niemand da ist jeglichen Alkohol aus dem Haus zu entfernen. Noch denkt er es sind leerre Worte... aber....! Zu sagen, "deine Mutter hat das verdient" ist denke ich nicht wirklich richtig! Natürlich suchen sich unsere Mütter aus, da zu bleiben, aber vielleicht sollte man da auch einfach mal existenzängste sehen, die wirklich gravierend sind. Und es ist ja nicht so, dass sie ihre Männer nicht lieben würden, das tun sie und das macht es umso schwerer. Und manchmal vermute ich, dass unsere Mütter in sich auch das Gefühl haben, das verdient zu haben und deswegen nicht ausbrechen. Aber verdient hat das niemand! Dann müßte es jedes gutgläubige Kind verdient haben mißbraucht zu werden und jede Frau, die geschlagen oder vergewaltigt wird auch, nur weil sie vielleicht nicht genug selbstvertrauen hat zu gehen. Das, was da am Ende raus kommt ist ein schleichender Prozess der Abhängigkeiten, der sich über Jahre hin aufbaut und niemand schafft es da von heute auf morgen auszubrechen. Wenn man das nicht erlebt kann man schnell sagen "wie dumm bist du dass du da bleibst". Zu dem "einer schlägt quer und 3 ziehen aus".. tja, wenn konsequenzen, warum dann nicht diese? Streiten, dass der andere auszieht, der doch garnicht weg will? was soll das bringen? Ich denke, einen Grund für das trinken des Vaters zu suchen ist unsinnig, denn der Grund steht eigentlich schon in jedem Beitrag. Die Angst um das Leben der Frau, die der Mann lieb (so absurd das auch klingen mag), das nicht-akzeptieren- können und nicht- über- gefühle-reden- können. Eigetnlich ein Stück hilflosigkeit und die wird ärgerlich auf genau die Person projeziert, die "an dem Gefühl" schuld ist. Kein erwachsener Mann wird sich von seiner Tochter irgendwo einweisen lassen. Und dass verstoßen.... glaub mir, auch das bringt nichts, denn diese Spezies denkt, sie wären im Recht. Und dazu kommt dann noch diese belastende Krankheit, die sowieso alle kaputt macht. Ich weiß, was es heißt für die ganze Familie stark zu sein. Alle wollen meine Mutter nicht belasten und rufen deswegen bei mir an. Mein Vater,meine Oma´s, meine Tanten und Onkel und Freunde meiner Mutter. Und meine Mutter natürlich auch.Meine Oma hat heute gesagt "Mein Gott Kind, bist du stark!" Bin ich das? Weiß nicht, eigentlich nicht, aber wenn ich aufhöre stark zu sein... wer ist denn dann noch da, um stark zu sein? Diese Krankheit steht im moment im Vordergrund, alles andere kommt danach und das ist schwer zu akzeptieren, auch für Ehemänner. Das ist wie mit Kindern... Hauptsache Aufmerksamkeit und wenn es negative ist. Aber ich denke, man sollte eins nach dem anderen angehen, auch wenn dieses Alkoholproblem zusätzlich belastet, so ist es doch meißt "langwieriger und schwieriger" zu bewältigen, weil hier nicht nur der Körper sondern vor allem die Seele geheilt werden muss und da ist die Mithilfe und das Akzeptieren des Kranken gefordert. Man sollte nicht "Alki" mit "Alki" vergleichen, denn jeder ist individuell und auf seine Weise krank. Mein Tip, sobald du ein dummes Wort hörst, dreh ihm den Rücken zu und höre nicht hin. so schwer das auch fällt. Geh ihm aus dem Weg und versuche nicht zu diskutieren, denn das schaukelt sich hoch. Ein Wort reicht meißtens aus. Mein Vater sagte mal zu meiner Tochter " Tritt mich nur wenn du das Echo vertragen kannst" Meine antwort" Wir gehen sofort, dass muss sich mein Kind bestimmt nicht sagen lassen" Er versuchte zu diskutieren worauf ich nicht eingegangen bin, er hat sie geärgert und sie wußte sich irgendwann nicht mehr zu helfen. Das habe ich noch gesagt und bin dann auf nichts mehr eingegangen. Er stand wortlos auf und ging und mein Kind hat ihn Tage danach auf einem Fest nicht beachtet... da hat er wirklich gemerkt, dass er was falsch gemacht hat. Auch deine Mutter sollte so reagieren. Lasst ihn stehn und reden und am besten ignoriert ihr in, bis ihm das Lichtleich aufgeht. Das wäre ein erster Schritt um euch aus dem Scheiß zu halten. Wenn deine Mutter wieder "gesünder" ist.. kann man überlegen, was der zweite Schritt ist! Ich könnte noch ne Menge schreiben, aber ich müßte alles noch mal lesen um nicht alles doppelt und dreifach zu schreiben,... und ehrlich??? Keine Lust mehr heute Viel Kraft und alles alles Liebe Rebecka |
#25
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Hallo Wölkchen,
ja, die KK-Foren haben offenbar gerade leichte technsiche Probleme. Deshalb auch mein 3-fach-posting. War keine Absicht. Zitat:
Wie du so richtig sagtest, liegt die Entscheidung ohnehin bei deiner Mutter. Und du musst halt schauen, inwieweit du damit leben kannst. Leid tut mir nur dein Bruder. Der kann das als Minderjähriger nämlich nicht. Der muss aushalten, was kommt :-( Dass ich oft (hier in den KK-Foren erst recht) als "herzlos" gelte, ist mir bekannt. Vielleicht beruhigt es dich, dass ich über diese "Herzlosigkeit" nicht nur theoretisiere. Ich kenne schwere Depris mit suizidalen Phasen. In solchen Phasen haben Depressive mit Alkoholikern sehr viel gemeinsam: sie sind völlig egoistisch, verantwortungslos, selbstmitleidig, uneinsichtig in ihre Krankheit, hasserfüllt von Rachegelüsten... und sie lassen es an den Menschen aus, die sie am meisten lieben - terrorisieren sie und ziehen sie irgendwann mit in den Abgrund. Meine Frau hat mit mir damals das einzig richtige gemacht: sie war (in ihrem Eigeninteresse, daran nicht zu zerbrechen) so "herzlos", mich vor die Wahl zu stellen: entweder stationäre Behandlung in der Klinik - oder Rauswurf aus der gemeinsamen Wohnung. Also ging ich in Behandlung. Das war gut, und ohne ihre "Hartherzigkeit" wäre es nie passiert. Muss jeder selbst wissen. Dazu finde ich einen Spruch ganz treffend: "Es gibt immer tausend Gründe dafür, nichts zu ändern und weiter zu leiden. Aber nur einen einzigen für eine Veränderung: man hält es einfach nicht mehr aus." Bei euch liegt es an deiner Mutter, diesen Zeitpunkt abzupassen. WAs ich mit dem "sie hat das verdient" meine, versuche ich nochmal etwas freundlicher zu formulieren: Zu jeder Beziehung zwischen Menschen, und wenn sie noch so verkorkst ist, gehören mehrere: it takes two to tango. Und ich bin der festen Überzeugung, dass es bei Menschen oft so etwas wie einen "Wiederholungszwang" gibt. Soll heissen: sie führen Situationen, unter denen sie früher gelitten haben, selbst wieder herbei (z.B. mit der Wahl der Partners). Sei es als "Täter" oder "Opfer". In der Hoffnung, es diesmal "besser zu machen". Und das "wollen" oder "müssen" sie wegen ihrer Befindlichkeit so lange tun, bis sie es schlichtweg nicht mehr ertragen können. Wenn das nicht mehr geht, werden sie handeln müssen. So oder so. Du musst auf meine postings auch nicht näher eingehen. Das, was bei euch jetzt passiert, hat starke Parallelen zu meinem Schwiegervater. Und seine Frau war ähnlich drauf wie deine Mutter. Ich kenne das also mit etwas Distanz. Und weiss genau, dass das keine rationale Frage ist, zu der man die "richtige" Lösung findet, wenn man nur lange genug "diskutiert" :-( Da müßt ihr tun, was ihr tun müßt. Völlig egal, was ich oder sonstwer ausserhalb eurer Familie dazu sagt. Viele Grüße, Stefan |
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Liebes Wölkchen,
Deinen Thread habe ich wegen Deines Themas angefangen zu lesen. Ich selbst bin in einer alkoholkranken Familie aufgewachsen. Mein Vater war alkoholkrank. Anfang der 80ziger Jahre hat er den Weg zu den Anonymen Alkoholikern gefunden und war seitdem viele, viele 24 Stunden trocken. Letztes Jahr ist mein Vater an SPRK verstorben. Ich schreibe Dir, weil ich Dir die Familiengruppe der Al-Anon eine "Untergruppe" der AA dringend empfehlen möchte. Sie können Dir Hilfe und Rückhalt im Umgang mit Deinem Vater geben. Dort wird man verstanden, ohne große Erklärungen zu geben, einfach weil dort alle das gleiche Schicksal teilen. In vielen großen Städten gibt es übrigens auch Hilfe für Deinen Bruder. Diese Gruppe heißt Alateen. Ich kann Dir diese Organisation nur wärmstens empfehlen. Denn leider ist es so, dass was Rebecca und Stefan schreiben ist wahr und richtig - auch wenn man dies vielleicht nicht hören möchte (was ich sehr gut verstehen kann!!) Ich wünsche dir ganz viel Kraft mit dieser Situation umzugehen. Alles Liebe. Kiraluna P.S. Mein Vater hat übrigens den Weg zu AA und zur Trockenheit gefunden, nachdem sich die Familie von ihm abgewand hat - aber auch dies ist kein Heilmittel für Jedermann. |
#27
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Zitat:
es ist fast unmöglich, anderen zu derartigen Dingen einen Rat zu geben. Jeder Alkoholiker ist anders und jeder Krankheitsverlauf ist ein anderer. Immer wieder hört/liest man, dass Alkoholiker erst dann aufwachen, wenn andere sie fallen lassen. Bei mir war es genau anders herum. Ich habe es (unter anderem) deshalb geschafft, weil wichtige Menschen in meinem Leben immer zu mir gestanden haben. Eines ist allerdings wahr: so lange der Betroffene nicht selbst erkennt, dass er ein Alk-Problem hat, ist jede weitere Hilfe für ihn zwecklos. Ich wollte Dir aber heute doch einen Rat geben, aber das hat jetzt schon "Kiraluna" für mich übernommen. Es wäre sicherlich sinnvoll, wenn Du Dir eine Beratungsstelle oder eine Selbshilfegruppe suchst. In Deinem Profil steht nur, dass Du in der Nähe von München lebst. In München selbst, gibt es bestimmt viele Möglichkeiten. Ich weiß aber nun nicht, wo Du genau wohnst und weit es von München entfernt ist. Vielleicht gibt es auch Möglichkeiten direkt in Deinem Wohnort. Du kannst mir per PN gerne Deinen Wohnort mitteilen und ich werde Dich per Internet bei der Suche unterstützen. "Kiraluna" hat Dir ja schon Gruppen genannt, aber es müssen ja nicht zwangsläufig die AA's (Anonyme Alkoholiker) sein. Ich persönlich bin damals mit der "Politik" der AA's überhaupt nicht zurecht gekommen und habe mir dann eine andere Gruppe gesucht. Aber das ist eine Sache, die jeder für sich selbst entscheiden muss. Ich kann Dir nur noch folgenden Tipp geben: Vielleicht magst Du ja ein bißchen in diesem Forum lesen = Selbsthilfe-Alkoholiker-Forum Foren-Übersicht (einfach anklicken) Forum für erwachsene Kinder von Alkoholikern (einfach anklicken) Lesen kannst Du dort ohne Registrierung. Wenn Du selbst schreiben möchtest, musst Du Dich dort anmelden.
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Viele Grüße Julie Hilfe zu allen Fragen rund um die Themen ALG I u. ALG II, ARGE, Antragsabgabe usw. gibt es beim Erwerbslosen Forum Deutschland Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht (B. Brecht) |
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Hallo Kiraluna und Julie!
Vielen Dank für Eure mails, dankbar für jeden Tipp...weil ich mich oft so hilflos fühle. Werde eurem Ratschlag mit Beratung/Selbsthilfe etc nachgehen und mich hier in der Gegend mal schlau machen. Hilfe wäre sicher unterstützend! Gestern abend war ich ziemlich durcheinander, gefühlsmäßig irgendwie total daneben. Mir wächst das zuweilen echt übern Kopf... Neuer Tag, neue Power! Mein Kopf kann beide Seiten nachvollziehen, das "herzlose" Abwenden und auch für den jenigen auf andere Weise da zu sein. Mein Gefühl kann sich allerdings für keines von beiden entscheiden... Stefan, deswegen auch gestern das Wörtchen "kränkend", das Gefühl hat überwogen! Heute würd ichs wahrscheinlich anders nennen. Wie gesagt, mein Kopf kann vieles aus deinen postings nachvollziehen-und du bringst mich als Ganzes dazu, auch über andere Seiten nachzudenken. Ich denke, nur, indem ich mich damit auseinander setze, kann ich auch für mich den richtigen Weg finden. Mich für diesen entscheiden und diesen auch gehen. Letztendlich ist es wie du sagst, meine Mama muss entscheiden (sagt übrigens mein Kopf!). Ich und mein Bruder, wir brauchen den richtigen Weg/Umgang für uns. Ich bin sehr dankbar für die verschiedenen Sichtweisen und Tipps. Irgendwie, wie Julie schon sagte, hat jede Variante etwas wahres in der Aussage. Die Frage ist nur, was passt zu wem...und was zu uns. Vielleicht war meine Antwort jetzt genauso wirr wie ich es gestern abend war... hoffe trotzdem ihr vertseht was ich damit sagen möchte Wünsche euch noch einen ruhigen Abend und verschicke viele Drücker |
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Liebes Wölkchen,
lass Dich ganz fest umarmen. Du bist mit Deinen Gedanken auf dem richtigen Weg. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, Deine Mutter, Dein Vater, Du und Dein Bruder. Die Al-Anon / Alateen Familiengruppen findest Du im Internet unter: www.al-anon.de. Das Zentrale Dienstbüro ist in Essen, Emilienstr. 4, Telefon: 0201 - 77 30 07. Wenn Du dort anrufst, werden Sie Dir helfen, eine Gruppe in Deiner Nähe zu finden. Das soll natürlich nicht heißen, dass Al-Anon das einzig Richtige ist. Sondern es ist so wie Julie sagt, auch hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er mit dieser Form zurecht kommt, oder nicht. Alles Liebe und gute 24 Stunden. Elke Geändert von kiraluna (30.10.2007 um 11:03 Uhr) |
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AW: Angst, dass wir daran zerbrechen
Liebe Elke...
...danke, ich lass mich gerne fest umarmen! Danke für den Tip mit der Web-Seite, hab schon geschnuppert! Werde ab Donnerstag eventuell zu Freunden nach Hessen fahren- wo ich bis Mai noch gewohnt habe. Mal andere Luft schnappen, mehr Abstand bekommen und viele liebe Menschen treffen. Vielleicht wird dann einiges klarer für mich. (An der Stelle, danke "Gb" fürs letzte Wochenende!!) Ebenso gute, ruhige Stunden und Tage für euch alle! Liebe Grüße, Wölkchen |
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