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Krebs, Chemo & Antidepressiva
Hallo
In den letzten Wochen hat sich mein psychischer Zustand massiv verschlechtert. Anfangs (nach Diagnose und in der Zeit vor/nach der OP) war ich ja eher gut drauf (weil mein "Autopilot für Notfälle" aktiv war). Irgendwann ging dieser jedoch in den "Off-Modus". Zudem bekam ich nach und nach mehr Infos zu meiner Erkrankung. Diese Infos waren nicht sehr erfreulich und sind schwer zu verdauen. Ich stürzte richtig gehend in ein Loch ... Ziemlich früh meldete ich mich bei einer Psychoonkologin, die ich bisher 3 mal besucht habe. Sie diagnostizierte eine schwere Depression. Sie denkt auch, dass ich schon vor der Diagnose eine Depression hatte. (Ich erlebte in den letzten Jahren Einiges, was mich meine Kraftreserven aufzehrte ... und fühlte mich in der Tat schon lange fix und fertig.) Jetzt - mit der Krankheit - ist es noch um einen Zacken schlimmer geworden: Meine Gedanken kreisen fast nur noch um das Thema und ich kann nur für ganz kurze Momente "abschalten" und etwas anderes denken, mich freuen ... Es gab sogar Momente, in denen ich dachte, jetzt melde ich mich dann bei der Psychiatrischen Klinik ... Meine Psychoonkolgin und mein Onkologe meinen, im Notfall könne ich das natürlich tun, aber sie würden mir erstmal vorschlagen, es mit einem Antidepressivum und ambulanter Therapie zu versuchen. Nächsten Dienstag will mein Onkologe mir dann das Rezept geben. Ich habe schreckliche Angst vor Psychopharmaka, bin aber inzwischen so weit, es zu probieren. Ich hoffe, das Zeug tut mir wirklich gut und verwandelt mich nicht in ein "Zombie". (Ich höre ja immer wieder von Horror-Geschichten und habe psychisch kranke Tanten, die einiges erlebt haben ...) Ich weiss, meine psychischen Probleme sind nichts Besonderes. Sicher haben hier einige damit zu kämpfen und sind in weit schlimmeren Situationen als ich, aber es würde mich interessieren, ob jemand von euch schon Erfahrung mit Depression und Antidepressiva gemacht hat. Arsinoe |
#2
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AW: Krebs, Chemo & Antidepressiva
Zitat:
ich habe zwar keine Erfahrungen mit Depression oder Antidepressiva möchte dir aber trotzdem antworten. So eine Diagnose haut einem natürlich um und die Behandlung tut ihr Übriges. Gut finde ich dass du schon den Schritt zum Psychoonkologen gegangen bist Und dir Hilfe holst. Gibts es bei euch vielleicht so einen Verein, z. B. Krebsnachsorge oder so? Die haben meist auch so Gruppen die sich treffen und darüber reden. Ich fand das z. B. bei einer Reha immer ganz gut für mich mit Anderen Betroffenen darüber zu reden, mir Infos und Tips geben zu lassen. Ich hatte während meiner Behandlung immer ein Bild im Kopf: Ich bin am Versinken und ziehe mich selber an den Haaren heraus. Das hat mir sehr gut geholfen anscheinend . Ich wünsche dir weiterhin alles Gute Liebe Grüße Wangi
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AW: Krebs, Chemo & Antidepressiva
Hallo Wangi
Danke dir für deine Antwort! Es gibt eine Selbsthilfegruppe, die sich im örtlichen Krankenhaus trifft. Bin aber noch nicht hin gegangen. Sie trifft sich nur einmal im Monat. Da schätze ich den schnellen Austausch wie hier im Forum doch sehr. Aber wer weiss, vielleicht gehe ich doch noch hin ... Der direkte Kontakt ist ja nochmal was anderes. Wobei ... manchmal ergibt sich auch ein Gespräch während der Chemo. Wir sitzen ja mehrere Leute während einiger Zeit in einem Raum ... Wobei ich bin da eher zurückhaltend. Es gibt ja auch Leute, die ihre Ruhe haben wollen. Das "Bild", das du beschreibst, kenne ich. Ich habe es bei einigen Krisen erfolgreich angewendet. Bis jetzt hat es nichts genützt. Ich habe den Eindruck im Moment sitze ich echt in der Sch... Liebe Grüsse Arsinoe |
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AW: Krebs, Chemo & Antidepressiva
@Arsinoe
Mir gehts wie Wangi, ich habe ebenfalls keine Erfahrungen mit Depressionen und Antidepressiva, aber nach einer schwer zu verarbeitenden Diagnose mit dieser umzugehen und sich neu zu sortieren, das kenne ich (und die Meisten hier) durchaus. Ich finde es gut, dass Du dahingehend schon ausführlich mit Onkologen und PsychoOnkologen gesprochen und auch schon eine Selbsthilfegruppe im Blickfeld hast. Du hast Recht, nicht alle Betroffenen - die Du während der Chemo antriffst - wollen in ein Gespräch verwickelt werden, aber Du wirst sicher erkennen, wer zugänglich ist und wer nicht. Wichtig sind Verwandte, Freunde und/oder ArbeitskollegInnen, deren Umgang sozusagen wohldosiert ist Ich hatte da mehr als Glück.... Dir wünsche ich alles erdenklich Gute mit herzlichen Grüßen
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Ilse |
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AW: Krebs, Chemo & Antidepressiva
@Ilse
Herzlichen Dank! Ich habe nun zwei Mittel verschrieben bekommen. Ich werde aber noch mit der Psychoonkologin darüber sprechen. Nachdem ich die Packungsbeilage gelesen habe, habe ich den Eindruck, es geht mir danach schlechter, als jetzt. Bin noch nicht sicher, ob ich das Zeug überhaupt nehmen werde. Liebe Grüsse Arsinoe |
#6
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AW: Krebs, Chemo & Antidepressiva
Hallo
Da es mir inzwischen psychisch bessser geht, habe ich zusammen mit der Psychoonkologin entschieden vorerst die Mittel nicht zu nehmen, sondern es mit Lavendeltropfen, etc. zu probieren. Bis jetzt klappts gut. Mit dem Lavendelduft schlafe ich tatsächlich besser. Arsinoe |
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