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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Zitat:
"Nutzen" tun die Menschen diese Möglichkeit sowieso, egal ob todkrank oder nicht. In den westlichen Industrieländern seit Jahrzehnten auf ähnlichem Niveau. Zitat:
Es geht beim Reizthema Sterbehilfe nur um den Fall, dass jemand krankheitsbedingt nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu töten, aber den Wunsch äußert, getötet zu werden, und dass sich dann ein Mediziner findet, der das ohne Strafandrohung mit Zustimmung des Patienten tun kann. Mehr nicht. Und Mediziner in D dürfen das eben (noch) nicht. Privatmenschen dürfen das (passiv), und der Patient selbst darf das natürlich auch. Eine beträchtliche Anzahl von Patienten wählt in der Situation aus der Not heraus das, was Mediziner als "passiven Suizid" bezeichnen: sie hören auf zu essen und verhungern irgendwann. Ob das humaner ist... Viele Grüße, Stefan |
#17
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
hi,
ok jetzt fass ichs nochmal schnell zusammen irgendwie hab ich da nicht alles richtig durchdacht glaub ich...ok zurück zur Urfrage aktive Sterbehilfe: fände ich in keinster Weise in Ordnung (wie schon gesagt) ist ja die aktive Einwirkung zur Lebensverkürzung. Bei einer Legalisierung würde einfach die Hemmschwelle für Eingriffe in menschliches leben gesenkt und es gäbe Missbrauchsgefahren. Und das meinte ich dann auch mit freiwillger (<-- unglücklich formuliert), denn bei aktiver wären ja dann auch gesunde Menschen mit einbezogen, quasi selber sagen dass sie umgebracht werden wollen. Zum Thema Suizid ich denke es macht für einen Menschen in so einer Situation einen Unterschied ob er sich selber umbringt oder die Möglichkeit/Recht hat zu jmd. zu sagen er soll ihn umbringen ohne rechtliche Konsequenzen. Indirekte Sterbehilfe: Nebenfolge von einer Therapie die das Leben verkürzt. Mit Zustimmung seh ich dem eig. nichts entgegen, obwohl man eben nicht weiß ob man ihm damit einen Gefallen tut oder ob er vll in zwei jahren wieder eine gute lebensqualität hätte, aber halt länger zur Genesung brauchen würde(auch so ähnlich formuliert) ohne Zustimmung ähm ne auf keinen Fall, das wäre ja dann fast schon Gott spielen Passive Sterbehilfe: Verzicht/ Abbruch lebensverlängernder Maßnahmen mit Zustimmung OK wobei ich hier auch wieder unterscheiden müsste wie schwer krank der Mensch ist. Ohne Zustimmung ist es schwer, auch hier kommt es wieder darauf an wie schwer krank. Nochmal zum Thema selbstbestimmung: Es wird doch auch psychisch kranken in Psychiatrien ihr Selbstbestimmungsrecht genommen, und ein Mensch der Sterbehilfe verlangt, ist ja wie gesagt die Unterscheidung ob er wirklich krank ist (körperlich) oder ob er einfach keinen Sinn mehr sieht. lg
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Aus dem unendlichen Chaos erhob sich eine Stimme, sagte zu mir "Lächle und sei fröhlich es könnte schlimmer sein". Ich lächelte und war fröhlich und es kam noch schlimmer. Ich lächelte immernoch und war glücklich und auf einmal lächelte die Welt zurück. That´s mean live |
#18
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Hallo,
Zitat:
Zitat:
Also, zur Versachlichung: Du meinst mit "Psychiatrie" sicher die sog. "geschlossene" Psychiatrie, wo Patienten ohne Zustimmung des Personals nicht raus können - und gegen ihren Willen zwangsbehandelt werden. Das ist eine kleine Minderheit. Ansonsten kann jeder in einer psychiatrischen Klinik seine Sachen packen und nach Hause gehen, wann er will. Bei der "geschlossenen" gibt es 2 Möglichkeiten, dahin zu kommen. 1. mit Einwilligung der Patienten (und das ist der Normalfall - die Leute weisen sich selbst ein und sagen "schützt mich bitte vor mir selbst"!), 2. gegen den Willen des Patienten. Bei 2. geht das in D nur unter sehr strengen Kriterien. Voraussetzung sind 1. Selbst- oder Fremdgefährdung, also z.B. nach misslungenem Suizidversuch. Oder, wenn du durch die Gegend läufst und mit einem Messer jeden bedrohst, der dir über den Weg läuft. 2. ist diese Zwangsbehandlung nur im akuten Gefährdungsfall zulässig. Spätestens am nächsten Werktag muss ein Richter die Zwangseinweisung bestätigen (nachdem er persönlich beim Patienten war); und auch das gilt nur temporär. So einfach wird in D also niemandem sein Selbstbestimmungsrecht genommen - die Hürden dafür liegen extrem hoch. Und niemand wird hierzulande in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen, weil er öffentlich sagt "ich will nicht mehr leben" oder " ich bringe mich morgen um". Gefährlicher in Sachen Zwangsbehandlung leben Menschen, deren Recht auf Selbstbestimmung per Gesetz eingeschänkt ist. Das betrifft 1. Minderjährige (da entscheiden Eltern und Psychiater) und 2. gesetzlich betreute (früher: entmündigte) Menschen. Bei denen entscheiden Psychiater und gesetzlich bestimmter Betreuer. Natürlich auch da der Richter, aber der wird im Zweifelsfall auf die gesetzlich bestimmten Betreuer und Ärzte hören. Zitat:
Was qualifiziert dich (oder irgendjemanden sonst) zu so einer Entscheidung? Viele Grüße, Stefan |
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Eben weil ich nicht Gott spielen will, würde ich keinen Menschen töten, ob er es nun verlangt oder nicht. Insofern lehne ich aktive Sterbehilfe ab.
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Einen schönen Tag wünsche ich euch! Nicole Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008 Zur Zeit geht es uns gut. |
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
na ja das Beamtungsgerät müsst immer noch der Arzt abstellen. Und wenn ich es als Arzt machen müsste, trotz der Zustimmung des patienten wüsste ich nicht ob ich es kann.
Aber es ist eben genau der Punkt, wenn es abgestellt wird, er stirbt, kann keiner sagen ob es ihm vielleicht in einem Jahr besser gegangen wäre. Das meine ich mit meiner "wie schwer krank er ist" mti der psychiatrie meinte ich ja die geschlossene, aber dass sollte nicht auf Sterbehilfe bezogen sein sondern einfach ein Beispiel dass es manchmal trotzdem kein Selbstbestimmungsrecht gibt. zu der Entscheidung wer "sie haben darf und wer nicht" ist keiner fähig, was das thema eben noch schwieriger macht.
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Hallo Illian,
Zitat:
Entweder respektiert man den Willen des Patienten oder nicht. Und wenn man ihn nicht respektiert, kann man das durch tausend gute (Gewissens)Gründe rechtfertigen. Nur: wenn man den Willen anderer Menschen nicht respektiert und sich darüber stellt, aus welchen Gründen auch immer, dann sollte man sich darüber klar sein, wie man da handelt und welches Grundverständnis von Selbstbestimmung und Autonomie des Menschen man hat. Und anderen Menschen vorzuschreiben, wie sie (nicht) zu sterben haben, sondern weiterleben müssen, obwohl sie das nicht wollen... das finde ich sehr mutig - damit möchte ich nicht schlafen gehen. Zitat:
Viele Grüße, Stefan |
#22
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Geht es wirklich nur um den Willen des Patienten?
Es wird gedanklich einfach ausgeklammert, dass sich auch Gefahren hinter der Euthanasie verbergen. Wir Menschen sind nun einmal keine Heilige, so mache Schwäche würde für einen Kranken, selbst wenn er sich für die Sterbehilfe entscheiden würde, auch bedeuten können, dass er früher geht als gedacht. Wenn dabei sogar ausser Acht gelassen wird, wie Mitmenschen mit den Schwächsten, auch Kranke gehören dazu, umgehen, kann der Staat garnicht die Sterbehilfe befürworten, denn der Schutz der Kranken steht nun einmal moralisch, wie menschlich an erster Stelle! |
#23
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Ja, natürlich! Bei jeglicher Sterbehilfe, ob aktiv oder passiv, ist Voraussetzung, dass der Betroffene das will. Sterbehilfe ohne klare Zustimmung des Patienten ist und war niemals in der Diskussion! Jeder, der nicht ausdrücklich Sterbehilfe verlangt, wird natürlich wie gehabt medizinisch so versorgt, als würde er um jeden Preis am Leben bleiben wollen.
Mir ist völlig unklar, wieso das immer durcheinander gebracht wird. Vergleiche es mit der Organspende: Solange du nicht den selbst unterschriebenen Ausweis bei dir trägst, der die Ärzte zur Organspende ermächtigt, bleibst du unversehrt. Wo ist das Problem? Im Moment ist das Problem leider, dass in der Intensivmedizin Ärzte solche Entscheidungen in einer rechtlichen Grauzone treffen. Unabhängig von Patientenverfügungen, sondern je nach Gusto. Die wären heilfroh, wenn sie ein verbindliches "ja" oder "nein" vorliegen hätten und sich danach richten könnten - und nicht Gott spielen müßten. Zitat:
Viele Grüße, Stefan |
#24
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Stefans,
es wird ganz bewußt die Dunkelziffer der durch die Sterbehilfe gedeckten Morde ausgeklammert. Ich jedoch bin der Meinung, eh`ein Mensch unfreiwillig zu früh stirbt, (einer wäre schon zu viel, man darf doch wohl nicht menschliche Opfer bringen um selbstbestimmend wirken zu können) sollte die Schmerzforschung intensiviert werden, denn die meisten Menschen haben Angst, berechtigterweise, vor einem qualvollen Tod. Wenn diese Angst genommen werden kann, wird sich der Ruf nach selbstbestimmten Tod sehr schnell minimieren! Geändert von Wolfgang008 (31.01.2010 um 14:09 Uhr) Grund: Änderung |
#25
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Zitat:
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Einen schönen Tag wünsche ich euch! Nicole Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008 Zur Zeit geht es uns gut. |
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Hallo Wolfgang, Nicole, Stefan und alle anderen,
ich lese hier jetzt seit ein paar Tagen mit, hatte auf der ersten Seite auch schon mal was dazu geschrieben. Irgendwie finde ich, dass die meisten verständliche Ansichten haben, aber nur wenige (z.B. Stefan oder ich selbst) waren schon in so einer Situation, dass man einem Menschen, den man sehr liebt, daliegen sieht und ihm helfen möchte, menschlich zu sterben, weil er es auch selber will. Wolfgang schrieb hier über bessere Schmerztherapie, meine Mutter hatte aber z.B. dank Morphinpflastern keine Schmerzen, aber sie würgte und hustete über Wochen unerträglich, bekam Lungenentzündungen, konnte nur liegen (hatte einen künstlichen Mageneingang nach Magen-CA, aber da es keinen Ausgang gab, waren ständig die Windeln voll). Jeden Tag, wenn sie sprechen konnte (geistig war sie völlig klar) flehte sie mich an, ihr zu helfen zu sterben. Und ehrlich, hätte ich nicht die nette Ärztin gehabt (siehe mein erster Beitrag), ich hätte es getan. Aber ich hatte ja eine kleine Tochter, die noch keine 4 Jahre alt war und die brauchte mich doch...... Vor dieser Situation war ich auch eher gegen Sterbehilfe, aber inzwischen hab ich einige Fälle kennengelernt, wo es eine Gnade wäre oder war, die meistens haben gottseidank Möglichkeiten gefunden und mein Wunsch ist, dass ich, wenn nötig, auch einen menschlichen Weg finde.... Liebe Grüße Petra |
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
hallo
ja es stimmt es ist eig. alles sehr theoretisch geschrieben hier, aber verständlich. ich habe zum Glück noch nie so eine Situation miterlebt und wüsste auch nicht ob sich meine Meinung ändern würde, wenn ich es miterleben müsste wie jemand so leiden muss. lg
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Völlig theoretisch ist es bei mir nicht. Ich habe es schon bei einigen Menschen erlebt (meine beste Freundin ist an Krebs gestorben und beide Großeltern starben bei uns zuhause). Zum Glück ging es im Endeffekt bei allen dann doch immer sehr gnädig.
Trotzdem. Ich bleibe dabei, dass ich passiv alles an Hilfe befürworte, was nur irgendwo möglich ist, aber aktive Sterbehilfe ablehne. Das habe ich auch in meiner eigenen Patientenverfügung so festgehalten.
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Einen schönen Tag wünsche ich euch! Nicole Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008 Zur Zeit geht es uns gut. |
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Hallo Wolfgang,
Zitat:
Sterbehilfe folgt allein dem klar geäußerten Willen des Patienten. Alles andere ist eine Straftat. Und in der Praxis passieren solche Straftaten jetzt schon in großer Zahl. Aber nicht, wenn Patienten Sterbehilfe für sich verlangen. Sondern, wenn sie sich dazu nicht geäußert haben, mangels Pateintenverfügung, und der Chefarzt der Intensivmedizin halt nach "Laune" entscheidet. Oder wenn sie als Dauer-Pflegefall Zuhause liegen und völlig verzweifelte und überforderte pflegende Angehörige keinen anderen Ausweg mehr wissen, als die zu Pflegenden passiv oder aktiv zu töten. Das ist beides ein Skandal, stimmt. Hat aber mit Sterbehilfe nichts zu tun. Zitat:
Wer glaubt, dass ein schmerzfreies Sterben automatisch nicht qualvoll ist, sollte ein Praktikum in Altersheim, Hospiz oder auf der Onkologie-Station eines Krankenhauses machen. Ich glaube, die meisten Menschen wollen _in Würde_ sterben. Und das ist nicht gleichbedeutend mit Schmerzfreiheit. Was das bedeutet, muss jeder Mensch für sich entscheiden dürfen. Viele Grüße, Stefan Geändert von Stefans (01.02.2010 um 12:40 Uhr) |
#30
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AW: Sterbehilfe - was meint ihr dazu ?
Zitat:
Gruß Wolfgang Geändert von Wolfgang008 (01.02.2010 um 15:32 Uhr) Grund: Nachtrag |
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