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#1
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hallo zusammen,
ich habe ein neues thema eröffnet weil ich nirgends wirklich einen passenden threat gefunden habe. bei mir ist es mein vater, erst hatte er nierenbeckenkrebs, es wurden ihm die linke niere und der harnleiter dazu entfernt. dann war erstmal ruhe, nun hat er immer wiederkehrende lungenmetastasen, die entweder durch eine chemo verkleinert, oder operativ entfernt wurden. eine chemo und 2 ops hat er hinter sich. nächste woche folgt die zweite chemo. und er ist so verdammt stark dabei. so stark kann ich aber manchmal nicht sein. klar vor ihm und den rest der familie bin ich die, die alles regelt, mit den doks sprechen lösungen suchen und finden, dinge erledigen... aber wir kämpfen jetzt schon im 4. jahr gegen diese .... krankheit und ich bin oft so wütend, wütend, dass es meinen pa erwischt hat, wütend dass man nur dastehen und NICHTS tun kann, wütend dass jedesmal die hoffnung nach dem ct-ergebnissen sinkt und man in ein gesicht sieht, dass stärke zeigen will man aber wenn man genau hinsieht eine träne flackern sieht. man hat gute tage man hat schlechte tage, heute ist für mich ein verdammt schlechter tag. die ...krankheit verändert die ganze familie. wie geht ihr damit um, was macht ihr gegen eure ängste, gegen eure ohnmacht und eure wut? und bitte erzählt nichts von positiv denken, es fällt einem verdammt schwer immer nur positiv zu denken wenn man keine pause bekommt und man immer nur schlechtes hört, man mittlwerweile besser über therapien und krankheitsbilder bescheid weiß als vom wetter, das morgen ist. klar versuche ich das beste draus zu machen. mein dad und ich wir lachen dennoch viel sogar wenn wir bei den ärzten sitzen, versuchen wir das beste daraus zu machen. und ich weiß auch, dass er auch für mich so kämpft, aber diese verzweiflung die mich manchmal überkommt ist gnadenlos. und wenn ich mich manchmal so fühle, wie wird es ihm dann manchmal gehen??? wie hält man das alles aus? gruß tortosendo |
#2
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Ja die Frage ist gut - Wie hält man das aus - ehrliche Antwort : Ich kann Dir nicht sagen wie ich es geschafft habe.Man stirbt irgendwie jeden Tag ein wenig mit und trotzdem rafft man sich irgendwie immer auf.Mir hat dieses Forum die letzten Wochen Kraft gegeben.Ich bin froh das es das gibt und dankbar für jeden der mir schrieb und noch schreibt.Ich war mit meinen Ängsten nicht mehr allein und konnte alles schreiben.Das hat geholfen und hilft immer noch.Ich drück Dich ganz doll und viel Kraft
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#3
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hallo kleine fee, vielen lieben dank für deine antwort. ja das forum habe ich früher schon besucht, es hilft wirklich und die leute bemitleiden einen nicht so wie die "außenstehenden", die zwar helfen möchten, aber nicht wirklich wissen wie... darf ich dich nach deiner geschichte fragen?
lg torto |
#4
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Ja natürlich. Irgendwie begann es schon 2008 mit mir selber.Ich war beim Arzt und nach dem 3. abstrich stand fest das ich wahrscheinlich Gebärmutterhalskrebs habe.Mama war der Meinung gleich raus weil Kinder hatte ich ja schon.Aber so einfach war es nicht.Januar war ich einen Tag im Krankenhaus da haben sie ein kleines Stück rausgenommen.Ende Februar überschlug sich dann alles. Ma erzählte das sie Blutungen hatte.Da sie selber schon lange nicht beim Arzt war rief ich meinen an.Wir mußten sofort hin.Am gleichen Tag ins Krankenhaus.Chemo mit der Hoffnung das es kleiner werden würde.Er blieb unverändert.Mai waren wir beide zusammen drin.Ma mit chemo und ich gebärmutterentfernung.Sie kam gleich nach der OP zu mir nach dem rechten schaun obwohl es ihr selber so schlecht ging.Sie bekam im selben Jahr noch Bestrahlungen 36 Stück davon zwei von innen.Dann stand der Krebs erst mal.2011 Juli bekam sie thrombose.Beim ct waren die Lymphknoten schon leicht vergrößert, aber sie sagten man müßte nichts machen ,da es vllt.von der thrombose kommt und deswegen bekommt sie ja spritzen.Dezember 2011 chronisches Nierenversagen.Heiligabend durfte sie die Klinik verlassen unser letztes weihnachtsfest
![]() So ich weiß lang geworden aber es tat mir unheimlich gut es niederzuschreiben Sei lieb geknuddelt ![]() |
#5
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Hallo Torto,
wir müssen vorallem lernen uns selbst auszuhalten... uns annehmen in unserer Hilflosigkeit, uns annehmen das wir nicht wirklich etwas tun können, zumindest nicht die Dinge, die uns so vertraut sind. Und dennoch gibt es viel zu "leisten", Kontakt halten in Gesprächen und Berührung, gemeinsame Erlebnisse nacherzählen, den Frühling durch einen Blumenstrauß ins Zimmer holen, Lieblingsmusik gemeinsam hören, gemeinsam Fernsehen, den Lieblingskuchen backen, das Lieblingsgericht kochen, evtl. bei der Körperpflege behilflich sein, sich trauen zu fragen woran denkst du gerade, was beschäftigt dich, ein kurzer Anruf um nur einige zu nennen. Mir hat es sehr geholfen nicht immer schon an morgen oder übermorgen zu denken, es gab sicherlich Dinge die geplant werden mußten, aber einmal gemacht, habe ich sie wieder losgelassen um wirklich im Hier und Jetzt zu sein, um nicht die vielen kleinen Momente zu verpassen. Die Hoffnung haben wir erst ganz zum Schluß zu Grabe getragen und so gab es keinen Streit, vielmehr ein sanftes Hinübergleiten in eine andere Dimension. Die damals gesprochenen Worte, das lachen, die strahlenden Augen bei den kleinen Überraschungen, das gemeinsame Schweigen, die gemeinsamen Tränen, meinen Mann beim schlafen zuzusehen... all die vielen Selbstverständlichkeiten geben mir heute Kraft und Mut meinen Weg nun alleine zu gehen. Sjarissa
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Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe. Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012 |
#6
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hallo ihr zwei,
@ kleine fee: das ist wirklich eine traurige geschichte mit noch traurigerem ausgang... mein beileid. in dieser phase sind wir noch nicht. mein paps ist so gesehen sogar noch wohl auf. er hat nächste woche seine 2.chemo vor sich. die erste hat er wirklich gut überstanden, er hat kein gewicht verloren und die haare sind auch nicht ausgegangen. müde war er ja aber mehr hat er auch nicht gesagt, er versteckt gerne sachen, weil er stark sein möchte. ich habe die angst, dass es von nun an schnell bergab geht, ich habe es oft gelesen, dass viele nach der 2. chemo abbauen.... und da ist es wieder... das .... warten und nichts tun , einfach nur warten was da kommt, ich hasse es. @ sjarissa: erstmal ganz lieben dank für deine worte. und auch mein beileid für dich. es ist erschütternd, was ein mensch alles aushalten kann, psychisch wie körperlich. es ist sowohl für den erkrankten als auch für seine familie schwer, sich damit auseinandersetzen zu müssen, dass man irgendwann den kampf gegen diese krankheit verliert. mein dad ist ein südländer. er hat die angewonheit keine schwäche zu zeigen und alles wegzulachen und macht alles mit sich selbst aus. das habe ich von ihm. vor der familie die starke spielen und sobald ich aus der tür rausgehe, krieche ich quasi auf allen vieren zu meinem auto und weine, da verlässt mich meine "kraft" dann bin ich alleine und habe angst. angst vor dem was kommen wird. manchmal wünsche ich mir, dass mein familienverhälnis schlecht ist, dann würde das alles nicht so nah an mich rankommen, aber das ist so ein quatsch man muss doch froh und stolz sein, dass man so etwas besonderes hat. dann muss man aber auch die negativen aspekte annehmen, wie du geschrieben hast... man muss akzeptieren dass man nichts ändern kann, das habe ich oft gehört. aber ich kann es nicht ich kann nicht hinnehmen, dass mein dad irgendwann nicht mehr ist, wegen dieser mist krankheit. man muss doch was machen können? irgendwas??? und es ist garantiert nicht beten. ![]() |
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