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  #16  
Alt 05.10.2009, 09:12
Juli76 Juli76 ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Hallo Ihr Lieben,

ich brauche Euren kompetenten Rat:

meiner Mutter geht es unverändert schlecht.... kräftemäßig geht leider gar nichts, und die Pleurodese hat wohl auch nicht richtig funktioniert; aber das kennen wir ja schon; warum soll es links gehen, wenn es rechts schon nicht funktioniert hat.... Das wirkliche Problem ist jetzt aber folgendes: seit mehreren Tagen hat meine Mutter nach dem Stuhlgang starke Blutungen (hellrot) im After/ aus dem After / Enddarm o.ä. ... die Ärzte sehen hierin keinen keinen besonderen Grund zur Beunruhigung, da gerade der Enddarm nach umfangreicher Darmresektion stark verklammert sei, da sei es dann normal, dass es beim Stuhlgang zu kleineren Verletzungen mit anchließenden Blutungen komme... Ich kann das aber gar nicht glauben, schließlich ist das Problem erst einige Wochen nach der OP aufgetreten; außerdem frage ich mich, warum hier nur per Augenschein diagnostiziert wird??!!

Kennt jemand das Problem von seiner eigenen OP? Welche Untersuchungen haltet Ihr in dieser Situation für sinnvoll?

Vielen Dank!

Juli

Geändert von Juli76 (05.10.2009 um 09:43 Uhr) Grund: Tippfehler
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  #17  
Alt 05.10.2009, 09:45
Juli76 Juli76 ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Gerade kam der Anruf aus dem Krankenhaus: die Blutungen machen den Ärzten jetzt doch Sorgen; morgen früh gibt es eine Endoskopie... meine Mutter ist fix und fertig...

Trotzdem würde mich immer noch interessieren, was Ihr davon haltet, und wer ähnliche erfahrungen gemacht hat!!!!
traurige Grüße

Juli

Geändert von Juli76 (05.10.2009 um 10:31 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #18  
Alt 05.10.2009, 18:08
Benutzerbild von Steffel
Steffel Steffel ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Liebe Juli,

ich kann Dir leider keine richtige Antwort geben, weil ich damit keine Erfahrungen habe. Aber da diese Blutungen doch wohl in erster Linie mit dem Darm zusammenzuhängen scheinen und nicht unmittelbar mit dem EK, wäre es evtl. eine Möglichkeit, mal im Darmkrebs-Forum nachzufragen? Ich könnte mir vorstellen, dass dort mehrere Leute ähnliche Probleme haben.

Ich wünsche Euch, dass Deiner Mutter schnell geholfen werden kann!!

Alles, alles Gute,
Monika
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  #19  
Alt 06.10.2009, 10:28
Juli76 Juli76 ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Liebe Monika,

stimmt, da hätte ich auch selbst darauf kommen können ! Da aber heute schon die Endoskopie stattfindet, werde ich erstmal abwarten, was sich ergibt... Hoffentlich ist alles ganz "harmlos". Meine mutter steht nämlich an der Grenze ihrer Belastbarkeit... eine weitere OP wäre nicht nur psychisch eine Katastrophe...

Dir wünsche ich für die jetzt anstehende Chemo alles, alles Gute!!! Meine Daumen sind jedenfalls ganz feste gedrückt!!!!!!

Liebe Grüße

Juli
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  #20  
Alt 08.10.2009, 13:53
Juli76 Juli76 ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Ich werde langsam wahnsinnig... es passiert einfach nichts: keine Verschlechterung (das wäre ja prinzipiell ganz gut) aber es kommt eben auch zu keiner Verbesserung... meine Mutter liegt jetzt seit über 7 Wochen wie ein Häufchen Elend in der Klinik, und kommt einfach nicht auf die Beine...

Um ihr etwas Pespektive zu gegen, ist jetzt eine AHB (ab 20.10) geplant; ob die jedoch tatsächlich durchgeführt werden kann, ist zur Zeit mehr als fraglich...

Das darf doch alles nicht wahr sein!!! Irgendetwas muss doch passieren; natürlich ist mir völlig bewußt, dass eine Chemo kein Spaziergang ist, aber... so passiert doch gar nichts...

"Abwarten, vielleicht..." ich kann es nicht mehr hören!!! Es muss doch irgendeine medizinische Lösung geben!!! Hier sind soviele unterschiedliche Menschen, und soviele unterschiedliche Geschichten vertreten, ich verstehe einfach nicht, dass jeder für sich einen Behandlungsweg (-versuch) findet, und dass es nur für meine Mutter keinen geben soll. Versteht mich bitte nicht falsch, ich weiß dass alle Betroffenen (und auch Angehörige) einen schweren Weg gehen, und mit Sicherheit oft traurige und schwere Momente erleben, ich habe aber dass Gefühl, dass hier niemand ist, der gar nicht erst losgehen konnte. Das macht mich schon ziemlich unsicher... Ist die Einschätzung der Ärzte bezüglich der Situaion meiner Mutter richtig (mit Sicherheit, ich sehe sie ja selbst täglich)? Kann man wirklich keine Chemo geben? Ist sie tatsächlich nicht AHB-fähig? Zweitmeinung! Woher?.....

traurige Grüße

Juli
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  #21  
Alt 08.10.2009, 15:33
flipaldis flipaldis ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Hallo Juli,
ich kann ja verstehen, dass du ungeduldig bist, aber du musst auch die Mediziner verstehen.
Die große OP deiner Mutter im August, der nachfolgende Pleuraerguss, die MRSA-Infektion und alles andere sind schon für einen jungen Körper belastend.
Deine Mutter ist 66 Jahre alt und in dem Alter ist ein Körper nicht mehr so reaktionsfreudig wie ein junger. Ich weiß, als Tochter sieht man seine Mutter durch eine Tochterbrille und wir haben immer vor Augen, wie sie denn mal waren, aber wir sehen oder wollen nicht sehen, dass sie gealtert sind.

Deine Mutter braucht einfach noch etwas Zeit um sich zu erholen, bevor man mit der doch sehr belastenden Chemo beginnt, oder soll sie etwa an den Folgen der Chemo sterben?
OP und Chemo gelungen, Patient tot? Das kannst du doch nicht meinen.
Gib ihr, dir und den behandelnden Ärzten einfach noch etwas Zeit.
Wie ist denn der CA 125 Verlauf bei deiner Mutter?
Daran kannst du doch vielleicht auch in etwa ablesen wie dringlich die Chemo zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist.
Liebe Grüße
flipaldis
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  #22  
Alt 08.10.2009, 16:19
Benutzerbild von Steffel
Steffel Steffel ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Liebe Juli,

ich möchte mich auch nur der Antwort von flipaldis anschließen. Weisst Du, wir können hier ja keine eindeutigen medizinischen Ratschläge geben, was Du, was Ihr jetzt tun sollt, sondern nur eigene Erfahrungen und Kenntnisse austauschen.

Warten auf den nächsten Behandlungsschritt macht einen furchtbar mürbe, das hast Du sicherlich auch schon von anderen hier gelesen. Aber es ist genauso wie flipaldis schrieb, bei einer so belastenden Behandlung wie einer Chemo kann nicht einfach drauflosmarschiert werden, wenn der allgemeine Zustand es nicht zulässt. Ich weiss auch von einer älteren Frau mit EK, bei der eigentlich eine OP anstand und die sagte, aufgrund ihres Zustands geht das z. Zt. nicht. Das ist leider nicht ungewöhnlich.

Hast Du Dir schonmal überlegt, ob evtl. Nahrungsergänzungsmittel, z. B. Orthomol, eine Möglichkeit wären, Deine Mutter wieder aufzupäppeln? Es gibt darüber ganz unterschiedliche Meinungen. Es ist das einzige, was mir als Hinweis zu Eurer Situation einfällt.

Viel Kraft für Dich und Deine Mutter
wünscht Dir
Monika
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  #23  
Alt 08.10.2009, 19:34
Lizzy54 Lizzy54 ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Liebe Juli,

es tut mir sehr leid, daß Deine Mutter noch immer so geschwächt ist.
Deine Sorgen und Ängste laßen sich sehr gut nachvollziehen.
Nun weiß ich nicht, in was für einer Klinik Deine Mutter untergebracht ist.
Angesichts der Komplexität der Erkrankung würde ich vielleicht doch eine Zweitmeinung einholen. Das aber nur, falls sie nicht bereits in einem der EK-Zentren untergebracht ist.
Wiesbaden, die Charite in Berlin und das Klinikum rechts der Isar in München werden hier immer wieder als sehr kompetent genannt.

Dir und Deiner Familie wünsche ich sehr viel Kraft, Deiner Mutter eine baldige Besserung.

LG
Lizzy
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  #24  
Alt 09.10.2009, 16:41
Juli76 Juli76 ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Ihr habt ja recht... was nicht geht, geht natürlich nicht. Es ist auch gar nicht meine Intention, unbedingt eine Chemotherapie einzuleiten; ich sehe ja schließlich selbst, dass meine Mutter kräftemäßig am Boden liegt, und diese nicht verkraften würde... Es macht mich nur so unglaublich traurig, hilflos daneben zustehen, und einfach nichts tun zu können... natürlich versuche ich meiner Mutter so gut es eben geht psychisch beizustehen, ich würde halt nur so gerne auch "medizinisch" helfen. Ek in diesem Ausmaß ist zwar eine absolut ernstzunehmende Angelegenheit (die Ärzte haben mir ja schon Anfang an gesagt, dass eine kurative, und damit heilende, Therapie nicht möglich ist), ich kann einfach nur nicht begreifen, dass meine Mutter noch nicht einmal eine Chance haben soll... nach Diagnosestellung hatte ich wenigstens gehofft, die vielzitierte Lebensqualität wenigstens noch eine Zeitlang mit meiner Mutter / für meine Mutter zu haben... aber wer weiß, vielleicht passiert unser kleines großes Wunder...

Steffel hat es auf den Punkt getroffen, die Warterei auf die nächsten Behandlungsschritte ist einfach zermürbend; ich weiß ja aus euren Threads, das es allen Angehörigen und Beteiligten so geht... es ist aber eine ganz andere Sache, dies zum 1. mal selbst zu erleben...

@Lizzy54
Meine mutter ist leider nicht in einem der tollen EK-Zentren, nach Verdachtsdiagnose war leider keine Zeit mehr für eine Verlegung. Meine Mutter hatte aufgrund ihrer Pleuraergüsse höchste Atemnot; Punktion hat hier nichts mehr gebracht, deshalb wurden schon kurz nach KH-Einweisung Thoraxdrainagen gelegt, und dies hatte Auswirkungen auf die Transportfähigkeit meiner Mutter (nächstes EK-Zentrum etwa 200 km entfernt)... Außerdem hätte meine mutter eine Verlegung niemlas zugestimmt, "unser KH" genießt hier einen ausgezeichneten ruf, um meine Mutter davon zu überzeugen, dass sie hier mit EK aber wohl nicht so optimal versorgt werden kann, hätte man sie schonungslos über EK und die damit einherhende Prognose aufklären müssen... ob das aber so sinnvoll gewesen wäre, wag ich mal zu bezweifeln... aufgrund der Atemnot hatte meine Mutter wahnsinnige Panikattacken, die ein "Vorhoflimmern" ausgelöst haben... Hätte man ihre Panik jetzt noch verstärkt, hätte man eventuell noch ungünstigere ausgangsvoraussetzungen für die anstehende Op und die damit einhergehende Narkose geschaffen... Das war damals so die Wahl zwischen Pest und Cholera... Da dann tatsächlich auch keine RO, sondern nur eine R2, OP durchgeführt werden konnte, ist natürlich jetzt das "hätte, wenn und aber" meinerseits groß! Das läßt sich jetzt aber leider auch nicht mehr ändern... Sch...!!!!

@ all:
Das muss jetzt mal gesagt werden: es ist unglaublich toll, dass ihr alle soviel Verständnis und Mitgefühl für andere habt, obwohl ihr selbst als Betroffene und Angehörige wohl auch genung mit euren eigenen Sorgen und Nöten zu tun habt... Ich verfolge eure Geschichten; bin mit euch traurig, freue mich mit euch etc. habt jedoch bitte Verständnis, dass ich mich nicht überall mit eigenen Beiträgen engagieren kann. Ich drücke aber jedem einzelnen von euch die Daumen, und wünsche ihm kraft, und das bißchen Glück, das auch wir gebrauchen können!!!

Juli
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  #25  
Alt 10.10.2009, 13:28
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Steffel Steffel ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Liebe Juli,

bitte berichte doch mal wieder, wie es Deiner Mutter geht. Es wäre so schön zu hören, dass sie wieder Kräfte sammelt und es bergauf geht.

Du schreibst, sie ist in "Eurem KH" welches einen ausgezeichneten Ruf geniesst. Weisst Du, sich auch menschlich im "Krankenhaus um die Ecke" gut aufgehoben zu fühlen, das ist vielleicht genauso wichtig wie in einem der bekannten EK-Zentren zu sein. Und schlussendlich kann auch die Behandlung in einem angeblich erstklassigen KH keine Garantie sein, dass sie die optimale Behandlung ist.

Alles Gute für Dich und Deine Mutter
Monika
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  #26  
Alt 21.10.2009, 13:40
Juli76 Juli76 ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Leider gibt es immer noch keine wirklich guten Nachrichten. Zwar hat sich der Zustand meiner Mtter leicht gebessert, jedoch bringt sie das nicht wirklich weiter... aber der Reihe nach:

Nachdem zunächst Entwarnung wegen der Darmblutungen gegeben worden ist, wurde es richtig dramatisch. Es hörte gar nicht mehr auf zu bluten, die Blutwerte gingen in den Keller und es wurde eine erneute Darmspiegelung angesetzt (bei der 1. Darmspiegelung konnten nur die letzen 15 cm des Darms besichtigt" werden; das hatte uns zum damaligen Zeitpunkt aber keiner gesagt...). Leider hat aber das Abführmittel nicht die gewünschte Wirkung erzielt, die Spiegelung konnte erst 3 Tage später als geplant durchgeführt werden. Bis dahin hieß es Nahrungsentzug und Unmengen an Abführmitteln schlucken... Die verfehlten ihre Wirkung zwar nicht, aber verursachten eine weitere Schwächung meiner Mutter... Da nach der Darmspiegelng aber feststand, dass es Probleme im Bereich der Darmnaht gibt, und jetzt eine medikamentöse Behandlung notwendig ist, konnten so wenigstens die Blutungen gestoppt werden... Dies wiederum hatte zunächst positive Auswirkungen auf den Allgemeinzustand meiner Mutter; die psychische Belastung wegen der Bltungen hat sie doch arg nieder gedückt... Nachdem dann endlich auch die Thoraxdrainage gezogen werden konnte, habe ich schon fast daran geglaubt, dass es jetzt aufwärts geht. Auch die Ärzte wurden etwas optimistischer... man wolle jetzt doch eine i.v. Chemotherapie wagen; zwar komme immer noch nicht der Goldstandard in Frage, aber man könne es ja mal mit Carboplatin mono in abgeschächter Dosis 1 x wöchentlich versuchen; sie sei auf einem guten Weg, und man könne sich vorstellen, dass sie nach der AHB (die auf den 28.10 verschoben wurde), die nötige Kraft für eine abgeschächte Chemo habe...

Tja, so weit, so gut. Seit gestern ist meine Mutter jedoch wieder im Sinkflug... rezidiviernde aszites, Herzrythmusstörungen, Darmblutungen ect.
Jetzt heißt es wieder warten und hoffen. Ich darf gar nicht daran denken, wenn keine kurzfristige Besserung eintritt, muss die AHB abgesagt werden, kann die chemo nicht durchgeführt werden, ist eine aszitespunktion notwendig...

traurige Grüße

Juli
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  #27  
Alt 21.10.2009, 19:46
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Steffel Steffel ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Liebe Juli,

das tut mir so leid zu hören. Ich hatte gehofft, dass es mit ganz kleinen Schritten bei Deiner Mutter aufwärts geht. Ich glaube, sie muss aber dennoch eine sehr starke Frau sein, nach allem was sie bis jetzt schon ausgehalten hat! Allein schon drei Tage auf eine Darmspiegelung warten, das hört sich horrormäßig an.

Ich wünsche Euch, dass es doch endlich langsam bergauf geht und Deine Mutter noch Kraftreserven übrig hat. Ich finde es so hart, was sie nach Deinen Schilderungen schon alles durchgemacht hat.

Ich weiss nicht, wie Du bzw. Deine Mutter zu Homöopathie oder ähnlichem steht. Wäre das für Euch eine Möglichkeit, auf so einer sanften Schiene mal zu versuchen, Deiner Mutter etwas Gutes zu tun, sie zu stärken? Ich bin auch nicht überzeugte Anhängerin von Homöopathie- oder Bachblüten oder was es da alles so gibt, aber in so einer schweren Situation würde ich vielleicht doch etwas aus der Ecke probieren. Und wenn es nur der Glaube daran ist... der ja bekanntlich Berge versetzen kann....

Liebe Juli, ich wünsche Euch viel Kraft weiterhin und dass Du doch mal was Positives berichten kannst!

Viele Grüße
Monika
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  #28  
Alt 22.10.2009, 09:41
Juli76 Juli76 ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Liebe Monika,

ja, meine Mutter ist eine verdammt starke Frau! Sie hat bisher nicht aufgegeben, und wird es auch jetzt nicht tun, auch wenn der Weg verdammt steinig ist. Das ist auch der Grund, warum ich hier, und nicht im Angehörigenforum schreibe. Es geht mir nicht um mich und meine Gefühle, sondern um Hilfe für meine Mutter. Sie selbst kann sich ja nicht mit Euch austauschen... Eure Geschichten geben mir und damit auch meiner Mutter Kraft, und den Mut nicht aufzugeben. Manchmal hilft es nämlich sehr, zu wissen, dass auch andere diesen Weg gehen, und mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Durch Eure Geschichten, im negativen wie auch im positiven, ist man eher bereit, zu Glauben, man kann es schaffen. die Ärzte meiner Mutter versuchen zwar hier ihr bestes zu geben, aber die Waagschale schlägt hier leider mehr zu Gunsten der Realität als zu Gunsten des Wunders aus... Und wenn ein Arzt sagt "ja, vielleicht, wenn ein kleines/großes Wunder geschieht" klingt das irgendwie doof. Es ist etwas ganz anderes, wenn man die betroffenen Fraen dann selbst hört. Dann verlieren die schlechten Nachrichten ihren Schrecken, und die guten Nachrichten bekommen einen ganz anderen Stellenwert.

Ich setze zwar voll und ganz auf die Schulmedizin, aber Tipps und Tricks nebenher können nicht schaden. Homöopathie, Nahrungsergänzungsmittel etc... ja, Glaube kann Berge vesetzen!!! Ich habe schon eine verdammt lange Liste; der Onkologe wird seine helle Freude an mir haben Aber ich denke, es ist sehr wichtig, abzuklären, ob Kontraindikationen etc bestehen, Alternativmedizin soll ja helfen, und nicht schaden...

Leider habe ich in den letzten Wochen die Erfahrung machen müssen, dass auch der verständnisvollste Arzt meist nach Schema 08/15 arbeitet... Die haben alle ihren Standardplan, wenn der auf den konkreten Patienten aber nicht anwendbar ist, wird es haarig. Die Entwicklung von Alternativen, ich meine hier nicht Alternativmedizin, nimmt wohl eine Menge Zeit in Anspruch. Im Falle meiner Mutter mußten sich immer wieder Internisten, Gynäkologen und Chirugen zusammensetzen... Wenn ich da nicht so hartnäckig hinterhergesessen hätte, würde meine Mutter heute nicht da stehen, wo sie steht. Der Chef der Gyn hat mir vor ein paar Tagen mal gesagt, dass ich im positiven Sinne anstrengend wäre; jedes unserer Gespräche würde ihn richtig ins rotieren bringen, meine Einwände seien nämlich "leider" nie von der Hand zu weisen, und hätten manche seiner Entscheidungen beeinflußt..(ich bin halt gut informiert; Medizinrechtlerin mit hervorragendem ärztliche Netzwerk, da ich beruflich auf Behandlerseite stehe) Mir geht dabei nie ein Satz aus dem Kopf, den ich hier mal gelesen habe "Macht euch zu eurem Anwalt; vertretet eure Interessen, es geht um euer Leben". Da ist viel Wahrheit dran; tja, und da meine Mutter das nicht kann, mach ich es eben!!!

Meine Mutter wird tatsächlich morgen entlassen, am 28.11. geht es dan in die AHB... Drückt uns bitte die Daumen!! Auch ich möchte endlich mal positive nachrichten verkünden! Bei allem Realismus möchte ich nämlich nach wie vor an ein Wunder glauben...

Euch, und ganz besonders Dir, liebe Monika, wünsche ich Kraft, Mut und Zuversicht; genießt die schönen Augenblicke, den sie tragen uns durch die schweren Zeiten... Aber ich denke, hier weiß jeder, wovon ich spreche..

Liebe Grüße

Juli

Geändert von Juli76 (22.10.2009 um 09:53 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #29  
Alt 22.10.2009, 10:29
HeikeL HeikeL ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Liebe Juli 76 !

Es tut mir sehr leid, dass Deine Mutter einen so schwierigen Verlauf hat und vorerst nicht in der Verfassung ist, die Standard-Chemo zu bekommen, aber ich möchte etwas zu der Einstellung zur Krankheit sagen, möchte aber vorab betonen, dass es meine Einstellung dazu ist.

Ich habe grundsätztlich ein Problem mit den Termini "aufgeben" oder "kämpfen".
Ich frage mich, was "aufgeben" heißen soll. Wenn es bedeutet, sich nicht hängen zu lassen, kann ich nur beipflichten, dass es eine positive Sache ist. Wenn es dagegen heißen soll zu verneinen, dass man sich eventuell auf den letzten Weg macht, sehe ich es für mich anders.

Unser aller Leben ist endlich und davor kann man die Augen nicht verschließen. So schwer es auch ist, mir hat es sehr geholfen, meine Krankheit zu akzeptieren, mich darauf einzustellen, dass ich die meiste Zeit meines Lebens hinter mir habe und dass ich in relativ absehbarer Zeit sterben werde, es sei denn, es geschieht dieses besagte Wunder, was doch sehr unwahrscheinlich ist.

Auch möchte ich nicht kämpfen. Ein "Kampf" würde mir zu viele wertvolle Energien rauben, die ich viel besser zum Leben gebrauchen kann. Was widerum nicht heißen soll, dass ich resigniere, nein im Gegenteil, ich stelle mich der Situation.

Nun bin ich in einer ganz anderen Situation als Du oder Deine Mutter, es ist natürlich überhaupt nicht miteinander vergleichbar ( obwohl ich auch schon sehr lange totgesagt bin).

Jede(r) muss seinen Weg finden, mit der Krankheit umzugehen. Vor allem die Betroffenen selbst. Oftmals -nicht immer- ist die Sicht von Angehörigen eine ganz andere als die der Betroffenen und die Betroffenen möchten auch den Angehörigen nicht die Hoffnung nehmen, obwohl sie eventuell anders darüber denken.

Ich glaube aber, Ihr seid auf einem guten Weg.
Wichtig ist Ehrlichkeit, auch wenn sie bitter ist.

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles, alles Gute und dass sie nach der Reha in der Lage sein wird, Ihre Chemo durchzuziehen.

Liebe Grüße
Heike

Geändert von HeikeL (22.10.2009 um 10:31 Uhr)
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  #30  
Alt 23.10.2009, 13:34
Benutzerbild von Steffel
Steffel Steffel ist offline
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Standard AW: meine mama jetzt auch.....

Liebe Juli,
liebe Heike,

danke an Euch, aus Euren zwei ganz verschiedenen Beiträgen konnte ich so viel mitnehmen.

Juli, was Du in Deinem ersten Absatz über die verschiedenen positiven und negativen Geschichten der Frauen hier geschrieben hast spricht mir voll aus dem Herzen. Genau daraus beziehe ich auch meine Kraft, weiterzugehen und nicht zu resignieren. Aus erster Hand zu hören bzw. zu lesen, was doch noch alles möglich ist.
Und Deine Gedanken zum Schema 08/15, genau das Gleiche ging mir auch vor einiger Zeit durch den Kopf. Allerdings in dem glücklichen Zusammenhang, dass ich seit einiger Zeit bei zwei Onkologen in Behandlung bin, bei denen es so NICHT ist und mir zum ersten Mal bewusst wurde, was für ein gutes Gefühl es ist, sich als ganz individueller Krebspatient betrachtet zu fühlen.

Es hat mir auch sehr gutgetan wieder zu hören, wie wichtig es ist, notfalls hartnäckig zu sein und für sich einzustehen. Das wurde hier schon öft erwähnt, kann garnicht oft genug erwähnt werden. Du hast es jedenfalls ganz eindringlich rübergebracht und ich glaube, Deine Mutter könnte keine stärkere "Kämpferin" zur Seite haben - wenn Du auch noch Medizinrechtlerin bist, da könntest Du uns hier ja sogar noch einiges erzählen.

Bitte gibt doch mal wieder Bescheid, wie es Deiner Mutter geht - und Dir natürlich auch!!


Liebe Heike,

Dir wollte ich schreiben, dass Du genau das ausdrückst, worüber ich mir auch schon oft Gedanken gemacht habe. Dieses Wort kämpfen, das ich im Zusammenhang mit Krebs so verabscheue. Es ist genau so, wie Du es in Deinem 2. Absatz ausgedrückt hast. Ich hatte mal einen langen Bericht hier über "Kampf gegen den KRebs" geschrieben, doch Du hast das viel besser in Deinen paar Sätzen ausgedrückt.

In einem anderen Forum hier habe ich zufällig den Bericht einer Tochter über den Weg und dann den Tod Ihres Vaters durch Krebs gelesen. Dass er seine verbleibende Zeit sehr intensiv genossen hat, behandlungsmäßig getan hat was ging und als nichts mehr ging, sich in Ruhe und Würde und ohne Hadern auf seinen letzten Weg begeben hatte. Sie schrieb dann, rückblickend, den wunderbaren Satz, dass ihr Vater den Kampf gegen den Krebs eigentlich nicht verloren, sondern gewonnen hätte.
Das hatte mich sehr beeindruckt.

Ich bin auch darauf eingestellt, nur noch eine begrenzte Zeit zu leben wenn kein Wunder geschieht, wie Du geschrieben hast. Da es mir, wofür ich sehr dankbar bin, auch körperlich noch immer gutgeht, fällt es mir leicht, viel leichter als zu Beginn der Krankheit, im Hier und Jetzt zu leben und wirklich jeden Tag auf seine Weise zu genießen - im Bewusstsein, dass dies ein Geschenk ist. Wenn es dann irgendwann mal soweit ist, hoffe ich, den letzten Weg auch in Ruhe und Würde beschreiten zu können.

Es tut so gut zu hören, dass andere gleiche Gedanken/Meinungen haben - und sie, wie Ihr jetzt, auch noch viel besser ausdrücken können, auf den Punkt bringen.

Herzliche Grüße und
schönes Wochenende,
Monika
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