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AW: Freie Klinikwahl bei Reha?
Hallo Wachenbergia,
auch ich habe Eierstockkrebs, Diagnose im März 2006, 4 Chemos dann OP im Juli 2006, danach nochmal 2 Chemos. Ich war dann im März 2007 zur Reha in Scheidegg im Allgäu. Ich kann dir nur sagen: auch wenn du nicht weißt, was eine Reha bewirken soll, du wirst es bestimmt genießen. Ruhe, Erholung und herrliche Anwendungen, Entspannungsübungen usw. Hast du von der Chemo keine Nervenschädigungen in Händen und Füßen? Hast du nur eine Monotherapie bekommen mit Carboplatin oder auch Taxol? Ich jedenfalls hatte mit dieser Polyneuropathie zu tun und habe in der Reha erfahren, was man dagegen tun kann, auch gegen die Gleichgewichts- und Konzentrationsstörungen. Außerdem hat bei mir die Reha die Kondition ungeheuer gestärkt. Und ich habe auch sehr nette Leute kennengelernt. Herrliche Landschat, wunderschöne Wanderungen, Erholung pur! Ich wünsche dir viel Spaß und gute Erholung. Leider kann ich dir zu Baden-Baden und Wiesbaden nichts sagen. Liebe Grüße Mosi-Bär |
#17
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AW: Freie Klinikwahl bei Reha?
Hallo Mosi-Bär.
Vielen Dank für deine Antwort. Außer der Polyneuropathie hielten sich die Nebenwirkungen in Grenzen; und die Schmerzen in den Beinen konnte ich ganz gut ertragen, weil sie ja "nur" ein paar Tage andauerten (maximal fünf Tage). Die Hände und Arme waren gar nicht betroffen. Das Taubheitsgefühl in den Zehen ist noch da, wird aber auch von Woche zu Woche weniger. Defizite bei Gleichgewicht und Konzentration hab ich nicht bemerkt, dafür aber andere bizarre Nebenwirkungen - zB lief mir immer die Nase in einem Ausmaß, dass mein Tempoverbrauch sich mindestens verzehnfachte, sehr lästig war das, denn wenn ich nicht aufgepasst habe, tropfte sie (fast) unbemerkt vor sich hin. Die größte Beeinträchtigung war und ist für mich die Schwäche. Einmal Spülmaschine ausräumen ergab 140 Puls. Ein Gang durch die Wohnung machte mich so kurzatmig, wie eine Kletterpartie auf die Zugspitze. Die eingesetzten Mittel der Chemo waren Carboplatin und Taxol. Immer, wenn ich ganz frisch infusioniert war, hatte ich bis zu zwei Tagen diesen ekelhaften Metallgeschmack im Mund. Und doch: Insgesamt hielten sich die Nebenwirkungen in erträglichen Grenzen, vielleicht auch deshalb, weil ich mir das alles viiieel schlimmer vorgestellt hatte und dadurch "angenehm enttäuscht" war. Meine Frage nach dem Nutzen der Reha hat den Hintergrund, dass ich mich ja gut fühle (bis auf die Schwächezustände, die aber mittlerweile auch immer weniger werden). Außerdem war ich noch nie zur Kur, und gehe vielleicht unterbewusst davon aus, dass man dafür ja "richtig" krank sein muss. Ich meine, akut krank, wie zB Rheuma oder Asthma oder so ähnlich. Meine Frage nach Wiesbaden oder Baden-Baden hat den Hintergrund, dass ich davon ausgehe, dass in solchen eher größeren Kurorten oder besser Kurstädten das Ausweichangebot größer sei, als in kleineren Orten. Letztendlich spielt es aber keine entscheidende Rolle. Ob nun Bad Waldsee oder Baden-Baden, es kommt auf mich an, was ich daraus mache. Und es wird wohl so werden, wie du es beschreibst. Wie geht es dir mittlerweile nach gut einem Jahr? Was hat sich für dich verändert? Gesundheitlich, Lebensumstände ... Ach ja, noch eine "Nebenwirkung", die aber vielleicht gar keine ist, sondern einfach eine Reaktion auf den Schuss vor den Bug, den die Diagnose Krebs bedeutet: Bisweilen breche ich in Tränen aus, und mein armer Mann weiß gar nicht, wie ihm geschieht, weil die Anlässe einfach nur PillePalle sind. Ich finde das jetzt nicht wirklich beängstigend, denn schon immer hatte ich nah am Wasser gebaut, nur jetzt ist es oft so, dass die "Anlässe" so dämlich sind, dass ich selber dann ganz verwundert bin. Nochmal herzlichen Dank für deine Antwort und alles Gute für dich. Wachenbergia |
#18
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AW: Freie Klinikwahl bei Reha?
Liebe Wachenbergia!
Ich bin 40 Jahre alt und war im April/Mai für 4 Wochen in Bad Waldsee. Ich kann es nur wärmstens empfehlen! Viele liebe Grüße Anke |
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AW: Freie Klinikwahl bei Reha?
Herzlichen Dank, Anke.
Eine Frage brennt mir am meisten auf den Nägeln. Auf der Web-Seite las ich, dass es Ein- und Zweibettzimmer gibt. Hat man da eine Wahlmöglichkeit? Ich stelle mir vor, dass es ganz sicher auch Leute gibt, die gar kein Einzelzimmer wollen, ich gehöre zur anderen Fraktion: Die Vorstellung, vier Wochen keine Rückzugsmöglichkeit zu haben, lässt mich nicht gerade jubeln. Genauer gesagt, wäre das für mich schlichtweg unmöglich, und damit eine Art Ko-Kriterium. Liebe Grüße und alles Gute für Gegenwart und Zukunft - aber erstmal Gegenwart, gelle Wachenbergia |
#20
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AW: Freie Klinikwahl bei Reha?
Hallo,
mein Rehaantrag wurde inzwischen bewilligt. Aus der von mir beantragten med. Reha wurde eine onkologische Reha gemacht. Bewilligt wurden 3 Wochen. Als Wunschklinik hatte ich das Rehazentrum in Bad Brückenau, Hartwaldklinik angegeben. Wurde auch so bewilligt. Staune bloss immer, wie das mit den Bewilligungszeiträumen ist. Manche erhalten von vornherein 4 Wochen, manche widerrum 3 Wochen. @Wachenbergia: Wow, das nenn ich wirklich eine schnelle Bearbeitungszeit, habe jetzt gut 6 Wochen auf meine Bewilligung gewartet. Wegem dem EZ würde ich einfach mal in der Klinik anrufen und nachfragen.
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Gruß floh |
#21
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AW: Freie Klinikwahl bei Reha?
Liebe Wachenbergia,
Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen. Bevor ich nach Bad Waldsee gefahren bin, habe ich dort angerufen, um genau das mit den 2-Bett-Zimmern zu erfragen. Die Antwort war: "Wir legen keine fremden Leute gemeinsam in ein Zimmer." Diese 2-Bett-Zimmer sind nur für gemeinsam anreisende Ehepaare o. ä. Viele liebe Grüße Anke |
#22
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AW: Freie Klinikwahl bei Reha?
Es ist fast nicht zu glauben: Heute erhielt ich von der Reha-Klinik bereits den Einrücktermin: 26. Juni.
Das freut mich natürlich doppelt; zum einen, weil meine Ungeduld sich nun verabschieden kann, zum anderen, weil ich nun vier Wochen mitten im Sommer habe, was zwar keine Garantie für gutes Wetter ist, aber immerhin vergrößert es die Chancen ein wenig. Allerdings wäre mir jede Jahreszeit recht gewesen, denn weder bin ich körperlich wetterfühlig noch psychisch anfällig für "schlechtes" Wetter. Die Sache mit dem Einzelzimmer ist auch geklärt. Nachdem du, Anke, ja schon meine Bedenken zerstreut hast, hab ich heute nochmal angerufen, und es ist genau so, wie du sagst. Also alles im grünen Bereich. Jetzt muss ich mich aber noch outen als eine Art "Bauerntrampel". Im Infoblatt der Klinik wird von Badeschuhen gesprochen. Was um Himmels willen sind denn Badeschuhe? Ist das so was die die Adiletten? Und eine Thermoskanne soll man mitbringen, da bin ich mal gespannt, zu welchem Zweck. Nun bin ich im Reisefieber, denn ich gehöre zu den Leuten, die sozusagen in der Vorfreude baden und sich ein Loch in den Bauch freuen. Yippie! Wachenbergia |
#23
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AW: Freie Klinikwahl bei Reha?
Liebe Wachenbergia!
Ehrlich, ich beneide Dich. Mir hat die Zeit in BW so gut gefallen und auch gut getan. Also, mit Badeschuhen sind die üblichen "Badelatschen" (ich hoffe, dieses Wort sagt Dir mehr) gemeint. Eine Thermoskanne hatte ich nicht dabei, habe ich aber auch nicht gebraucht. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass man die zum Tee-Abfüllen benutzen könnte. Viele liebe Grüße Anke |
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