#16
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AW: "Beste Freundin...?"
Hallo Mo!
Kurze Frage: Zitat: "Du hörst gern Kunze." Das verstehe ich nicht. Wer soll das sein? Hast Du vielleicht im falschen Profil nachgeschaut? Bitte klär' mich doch auf! Danke! Hallo, Ihr Lieben alle! Du liebe Zeit, da habe ich ja schon mächtig Stoff zum Nachdenken von Euch bekommen. Habe alle Beiträge interessiert gelesen und werde das aber nochmal in Ruhe der Reihe nach tun. Bin ich wirklich zu erwartungsvoll? Autsch! Witzig ist, dass ausgerechnet das eine Zeit lang ein Thema zwischen mir und meiner Freundin war und zwar beim Thema Männer. Ich habe ihr immer gesagt, man solle keine Erwartungen an den anderen haben und sie war gegenteiliger Meinung. Sieht die Realität genau entgegengesetzt aus? Puh. Muss mich jetzt erstmal sortieren. Ich habe mich RIESIG über Eure Anteilnahme gefreut und möchte mich ganz dolle bedanken: D A N K E !!! Bis in Kürze! |
#17
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AW: "Beste Freundin...?"
Hallo Mo!
Ach so, Heinz Rudolf Kunze. Das einzige Stück, was ich von ihm kenne ist "1000 mal berührt" und das war's. Das ist ja ein Ding. Da zitiere ich was, was ich gar nicht kenne. Tsstss. Sollte das ein Zeichen sein? Ich bin nämlich der Meinung, dass es keine Zufälle gibt! Auch liebe Grüße! |
#18
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AW: "Beste Freundin...?"
Hallo Ullala
Ich kann beide Seiten verstehen. Klar, geht ihr Leben weiter wie vorher da sie ja keinen BK hat und für sie sind andere Dinge wichtig. Aber ich verstehe Dich auch, denn bei mir ist es ähnlich. Eine gute Bekannte die ich seit ich 18 Jahre alt war kenne, hat sich nach meiner Diagnose nicht einmal gemeldet und gefragt wie es mir geht. Und das war im März! Ich habe das Thema abgehakt, ich rufe sie nicht an und sie mich nicht mehr. Ich bin etwas enttäuscht aber auch sauer...aber so its es nun mal. Es interssiert sie offenbar nicht wie es mir geht also ist sie auch keine 'gute Bekannte' mehr von mir...Oh well.... Gruß Jennifer |
#19
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AW: "Beste Freundin...?"
Ich hatte 28 Jahre eine gute Freundin.Wir haben oft telefoniert, weil sie ca 650 km weit weg wohnt und einmal im Jahr haben wir uns gesehen.
Wir haben zusammen viel erlebt. Vor einem jahr ist sie umgezogen, wohin weiß ich nicht. Telefonisch ist sie nicht mehr erreichbar, alles ohne Kommentar, von jetzt auf gleich. Es hat mich tief getroffen, daß ich ihr nicht mal einen Abschiedbrief wert war. Sie hat eigentlich auch nie gefragt, wie ich mich fühle und wie es mir mit meinem Krebs geht. Das Thema wurde ausgeklammert. Dafür habe ich nach ihre Trennung von ihrem Mann von ihren vielen Liebhabern erfahren und wie toll sie sich fühlt. Ich habe Glück gehabt, ich habe eine Frau kennengelernt, die ich sonst nie wahrgenommen habe, bei uns im Tierschutz. Sie hat mir geholfen auf einen Pflegehund aufzupassen, während ich arbeiten mußte. Wir kenne uns jetzt ein Jahr und verstehen uns prima. Wir können über alles reden. HIer muß ich nicht immer fröhlich sein, obwohl wir viel lachen, hauptsächlich über uns selbst. Einmal war ich sauer, weil ich mich nicht beachtet gefühlt habe und habe geschmollt. Nach einer Woche habe ich ihr gesagt, daß ich sauer bin auf sie und enttäuscht. Habe über unsere Freundschaft geredet und meine Gefühle geredet, es war einfach ein Mißverständnis. Ich habe jetzt wirklich eine Freundin, auf die ich mich 100% verlassen kann und wir sind noch immer per Sie. Jede respektiert die Eigenschaften der anderen, manchmal können wir darüber lachen, wenn wir diese überzogen wiederspiegel. Da wir immer im Austausch sind, ist diese Freundschaft lebendig, daß war bei meiner anderen Freundin zum Schluß nicht mehr. Sie hatte selbst Krebs und deshalb kann sie es nachvollziehen, wie ich mich manchmal fühle und was in mir vorgeht. Ich bin dankbar, dafür, daß ich sie kennengelernt habe. Wenn es wirklich eine Freundin ist, solltest du mit ihr reden und ihr erzählen, wie du dich fühlst und was du erwartest, sie ist ja keine Hellseherin. Vielleicht erwartet sie von dir, daß du mit ihr darüber redest. Liebe Grüße Tamina |
#20
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AW: "Beste Freundin...?"
Hallo Ullala,
das ist schon komisch. Meine beste Freundin erkrankte im Mai 2005 an Brustkrebs. Sie ist mehr durch Tiefen gegangen als Höhen. Ich habe Ihr sehr viel geholfen, Sie immer wieder aufgerafft. Die anderen trauten sich nicht und haben sich immer nur hintenrum nach ihr erkundigt. Als ich dann im Mai 2006 auch an Brustkrebs erkrankt bin, verlief erst alles ganz normal. Wir halfen uns gegenseitig. Nun kam bei Ihr der Krebs zurück. Metastasen in Lunge und Niere. Sie ist 29 Jahre alt (3 Jahre jünger als ich). Ich versuchte ihr anfangs trotzdem zu helfen. Während meiner Therapie (Chemo, OP, Bestrahlung, Tamoxifen) ist aber alles auseinander gegangen. Bei mir schlug die Therapie sehr gut an. Der Tumor hatte einen Durchmesser von 6 cm und schrumpfte nach jeder Chemo mehr. Ich konnte das meiner Freundin gar nicht mit Freude mitteilen, da ich immer Angst hatte, sie wieder runter zu ziehen. Das Ende vom Lied ist das, das Sie mir die Freundschaft gekündigt hat. Ich könnte heulen. Mir liegt sehr viel an ihr, und denke mir manchmal, wenn ich Ihr nur etwas von Ihrem Leid abnehmen könnte. Doch ich muss nach vorne schauen, ich habe zwei kleine Kinder und einen Mann. Die brauchen mich. Und ich brauche Sie. Viele Grüße Sylvia75 |
#21
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AW: "Beste Freundin...?"
Ihr lieben Ratgeberinnen alle,
ich bin immer noch nicht mit dem Thema durch. Ich habe allerdings gemerkt, dass ich meine beste Freundin nicht einfach so "ad acta" legen kann und will! Ich werde über kurz oder lang den Kontakt zu ihr suchen (eher über "kurz", denn ihr Geburtstag steht vor der Tür; vielleicht ist DAS die Gelegenheit) und dann werden wir sehen, wie es weitergeht. Witzigerweise hat das ganze Beschäftigen mit dem Thema "Freundschaften" dazu geführt, dass ich mich von vier (!) so genannten "alten Freundinnen" (besser: "alten Bekannten") verabschiedet habe. Ganz ohne Groll oder großes Bedauern; bei uns war die Zeit einfach vorbei. Und bei dieser "Gelegenheit" habe ich gespürt, dass ich meine beste Freundin nicht einfach in der Versenkung verschwinden lassen werde! Sollte es vorbei sein, haben wir beide auf jeden Falle ein besseres Ende verdient. Und sollte es weitergehen, dann muss ein neuer Anfang her. Es bleibt spannend und, auch, wenn das jetzt vielleicht komisch klingt, ich freue mich drauf! "Ein neuer Start", das ist wohl das eigentliche Thema. Danke Euch! Geändert von Ullala (15.09.2007 um 22:36 Uhr) |
#22
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AW: "Beste Freundin...?"
Nun schreibe ich hier das erste Mal, meine beste Freundin, so kann ich sie mittlerweile wieder nennen und sie ist der Grund, hier immer wieder mitzulesen, hat Brustkrebs. Vor ihrer Krankheit haben wir uns entzweit, entfernt, und ich weiß nicht recht warum. Durch ihre Krankheit bekamen wir wieder ein sehr inniges Verhältnis.
Wir haben seit 2 Jahren seit Erstdiagnose, OP,Chemo, Bestrahlung, Metastasen, Chemo unsere alte Freundschaft erneuert. Ich bin froh, so einen wertvollen Menschen als Freundin zu haben. |
#23
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AW: "Beste Freundin...?"
Liebe Ullala,
ich freue mich,das Du in der Beziehung zu Deiner besten Freundin,noch eine Chance siehst.Ich denke der bevorstehende Geburtstag ist eine gute Gelegenheit. Falls es sich nicht mehr "einrenken " lässt,das blicke ohne Groll auf die bestimmt sehr schöne gemeinsame Zeit zurück,und versuche dich an die schönen und bestimmt auch verrückten Sachen,die Ihr gemeinsam erlebt habt zu erinnern.Vielleicht gibt es ja in ferner Zukunft noch einen neuen Anlauf, Wünsche Dir von ganzem Herzen,das der Kontakt nicht abbricht,und Ihr nochmal einen Neustart wagt. Liebe Grüsse Elli |
#24
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AW: "Beste Freundin...?"
Jetzt ratet mal alle, wem ich eben per mail zum Geburtstag gratuliert habe, wer mir nach 10 Minuten gerührt zurückgemailt hat und wer morgen ein "Alte-Zeiten-Neue-Zeiten-Geburtstagsgeschenk" in seinem Briefkasten findet und sich noch mehr freut???
Na??? Richtig!!! Boah, Mädels, ich bin so froh und danke Euch allen nochmal für die "Schubserei" - egal in welche Richtung! Gute Nacht zusammen! Ullala |
#25
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AW: "Beste Freundin...?"
Hallo Ullala
ich bin stolz auf dich. Hast du richtig gemacht LG Marietta
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Leben ist das , was einem zustößt während wir auf die Erfüllung unserer Wünsche und Träume warten ! |
#26
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AW: "Beste Freundin...?"
Zehn Monate später.
Kurz nach dem Geburtstag haben meine alte Freundin und ich uns noch einmal persönlich getroffen. Es war ein netter Nachmittag ohne besondere Vorkommnisse. Danach haben wir weder noch einmal voneinander gehört noch uns gemailt oder gesehen. Möglicherweise ist unsere Zeit einfach vorbei und/oder eine Freundschaft "ohne besondere Vorkommnisse" ist einfach nicht genug. Ich habe, nachdem diese "Tür" zugegangen ist, einige wunderbare Frauen kennengelernt, die mich hoffentlich noch lange und intensiv in meinem Leben begleiten werden und die ich um nichts in der Welt gegen meine alte Freundin zurücktauschen würde! |
#27
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AW: "Beste Freundin...?"
Hallo Ullala
das liest sich gut. Und ist sicher eher "Normalität" - je nach Sensibilität spürt man's, oder man spürt's nicht In meinem Freundeskreis sind zwar keine Türen zugegangen, aber bei manchen ist nur noch ein Spalt offen - und das ist mögl. gut für alle Betroffenen Ich wünsche Dir für Deine alten und neuen Freundschaften den richtigen Abstand mit ganz herzlichen grüßen
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Ilse |
#28
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AW: "Beste Freundin...?"
Hallo Ullala,
vielleicht verändert uns die Krankheit so, dass man instinktiv erkennt, wenn eine Freundschaft/Beziehung brüchig geworden ist - während man vorher (in der Normalität) diese unterschwelligen Signale nicht mitbekommen hat. Meine sog. "beste Freundin" rührte sich seit Beginn meiner Erkrankung so gut wie gar nicht mehr - bis auf einmal, wo sie mir während einer guten halben Stunde am Telefon in allen Details über die Brustkrebs-Erkrankung ihrer Mutter berichtete (die bereits einige Jahre her war) - und wie fürchterlich das alles gewesen sei. Zu sagen wäre, dass meine Behandlung damals noch gar nicht angefangen hatte, ich steckte mitten in der Diagnose. Wie erbaulich, welch eine Art Mut zu machen!!! Hilfsangebote hingegen waren reine Lippenbekenntnisse - wenn sie überhaupt kamen. Unnötig zu erwähnen, dass ich in ein tiefes schwarzes Loch fiel. Es dauerte drei Tage, bis ich mich berappelt hatte und die Nase wieder über den Tellerrand streckte. Und wie es das Schicksal so wollte: Bei einem Spaziergang traf ich ihren Vater, der mir die ganze Geschiche von neuem erzählte, brühwarm und in allen Einzelheiten. Ich hätte schreien mögen, was ich im übrigen dann auch getan habe - im Wald. Mein Hund muss mich für irre gehalten haben. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass ich mich bei ihr nicht mehr gemeldet habe. Der Kontakt ist auf ein Minimum herabgesunken. Wenn man sich zufällig mal trifft, kaut sie mir ein Ohr ab und beklagt sich. Darauf kann ich doch glatt verzichten. Hilfsangebote kamen dann von einer Seite, aus der ich sie überhaupt nicht erwartet hatte. Mit diesen Leuten verbindet mich heute eine herzliche Freundschaft - die in beide Richtungen geht. Ich wünsche Dir / Euch allen alles Gute! Paddy |
#29
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AW: "Beste Freundin...?"
Liebe Barbara, Brigitte, Ilse und Paddy,
ich finde mich nahezu "eins-zu-eins" in jedem Eurer Beiträge wieder. Es erstaunt (und freut!) mich immer wieder, wie wenig man manche Dinge Menschen, die auch mit Krebs leben, erklären oder näher erläutern muss. Wenige Sätze genügen und die Andere weiß sofort, wovon man spricht. Dieses Verständnis und diese Nähe ist mir bei "Gesunden" oft nicht (mehr?) möglich. Es tut mir dann gut, wenn ich ein für mich positives feedback bekomme, dann komme ich mir nicht ganz so wunderlich vor. Vielleicht habe ich eine zu hohe Erwartungshaltung an Freunde, die mir nahe stehen (oder gestanden haben), aber dann sehe ich, dass es auch Menschen gibt, denen ich intensiver am Herzen zu liegen scheine und die mich das auch immer wieder spüren lassen. Das "Immer wieder" ist mir dabei ganz wichtig. Mit einem tiefschürfenden Gespräch und nachfolgender wochenlanger Kontaktlosigkeit kann ich nichts mehr anfangen. Die wenigen Beziehungen, die ich mit Anderen habe, möchte ich auch kontinuierlich - "in guten, wie in schlechten Zeiten" sozusagen. Alles andere ist mir zuwenig geworden. Dazu verändern sich meine körperlichen und seelischen Befindlichkeiten auch zu schnell. Jemand der "dicht an mir dran ist", kann mich besser einschätzen, mit mir und der Situation leichter umgehen lernen, als jemand, der nur ab und an auftaucht und dem man alles mögliche erklären muss. Dadurch bekommt die Bedeutung dieser Scheiß-Krankheit für mich immer wieder auf's Neue so eine Intensität, die ich ihr nicht einräumen will; erst recht nicht, wenn es mir einigermaßen gut geht. Menschen, die mich tagein, tagaus miterleben, neigen auch nicht mehr dazu mich mitleidig anzuschauen, sondern sind eher bereit, mich so zu nehmen wie ich bin und bei Hilfsbedarf mal mit anzupacken. Ohne Gedöns drumherum. Da habe ich, zum Beispiel, in meiner Nachbarschaft zwei patente Frauen, die mir in dieser Normalität unglaublich guttun und auch, wenn ich mit dem Begriff "Freundschaft" sehr vorsichtig umgehe, so kann ich doch sagen, dass wir sehr freundschaftlich miteinander umgehen. Und das ist mehr, als ich von alten so genannten Freunden, oder auch meiner besten Freundin, sagen kann. So, und jetzt halte ich es mit Barbaras Worten "Lebe jetzt" und gehe auf meinen Balkon, die Sonne geniessen. Danke Euch!!! |
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