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  #16  
Alt 20.02.2008, 14:23
Ute30 Ute30 ist offline
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Standard AW: Mastektomie/Brustwiederaufbau in einer OP Wer hat Erfahrungen?

Hallo kathi,

Vor der OP wurde mir gesagt, dass die Hautdurchblutung ganz oft überprüft würde.

Die Erfahrung zeigte, ich war gegen drei aus dem Aufwachraum raus, (glaube ich),
dass einmal am frühen Abend und dann noch gegen 22:30 Uhr drübergestrichen wurde.

Der Arzt, der dies machte kündigte eine Wiederholung gegen 05:00 Uhr an, hat er aber nicht gemacht, sondern erst gegen 7:30 Uhr.

Erst später, auch bei anderen Dingen, habe ich allerdings auch festgestellt, wie oberflächlich dieser junge Assistenzarzt war. Ist also kein Maßstab für "normale" Verhältnisse.

Ansonsten hätte ich sagen können, dass der Eindruck von 22:30 Uhr wohl so gut war, dass er meinte ein weiteres Überprüfen bis zum Morgen auslassen zu können.

In der Folge wurde zu den üblichen Visiten, morgens um 7:30 Uhr draufgeschaut und drübergestrichen um eine Blutfüllung der Kapillaren zu prüfen. (in dem Moment des Drüberstreichens drückt man das Blut aus den kleinsten Gefäßen heraus, wenn es sofort wieder gut durchblutet rot ist, ist das ein sicheres gutes Zeichen)

Summasumarum sind wohl die ersten Kontrollen wichtig. Komplikationen, wie Blutgerinnsel oder Abreißungen der neuen Vene und Arterie können sicher auch noch später auftauchen.

Also, trink immer gut, halte dein Blut schön flüssig. Ist auch für andere Körperabläufe ganz, ganz wichtig. (Würde ich dir bei Bedarf sagen)

Solltest du selber Angst haben, dass es nicht anwächst, mache das deutlich, dass sie das schön oft überprüfen.
Denn ohne Angst bist du besser dran.
Angst wirkt sich negativ auf den Körper aus, gerade auch auf den Blutkreislauf. Das Blut würde weniger gut fließen, weniger Sauerstoffanteil haben, und es würde zentralisieren. Nur noch das Notwendigste wird mit Blut versorgt. Darum hat man auch häufig kalte Finger.

Entspanntes Gewebe kann gut durchblutet werden.
Also am Besten auch was gegen Schmerzen tun.

Ich glaube, dass du das gut hinkriegst.
Schreib ruhig nochmal, wenn du da Sorgen hast, vielleicht sind wir auf einer Wellenlänge und Dinge, die ich dir sage, kommen passend bei dir an.

Würde mich freuen.

Bis dahin.

Ute
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  #17  
Alt 21.02.2008, 06:37
Ute30 Ute30 ist offline
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Standard AW: Mastektomie/Brustwiederaufbau in einer OP Wer hat Erfahrungen?

Hallo, Ihr Lieben,

jetzt mit 1 1/2 Tagen Abstand bin ich besser in der Lage meine Eindrücke der OP und des Aufenthaltes mitzuteilen.

Vom ersten Tag an war mein Leben im Zimmer, ich musste ja drei Tage nach OP strikt auf dem Rücken liegen, geprägt von einer hospitalisierten alten Dame, die sicher unbewusst, aber nichtsdestotrotz sehr wirksam, mein Dasein zur Hölle gemacht hat.
Ihre ritualisierten "Abstürze" mit schweren psychischen u. körperlichen Auswirkungen, die immer wieder mit Hochs wechselten, solange sie Aufmerksamkeit bekam, machten mich derart mürbe, dass ich nach 4 Tagen nicht mehr konnte. Zum Schluss war ich so gar, dass ich auf Licht und Geräusche mit Muskelzuckungen reagierte. Horror!
Leider habe ich die gute Samariterin gespielt und die brave Patientin, habe den Mund nicht aufgemacht, um evtl. das Zimmer wechseln zu können. Ihre Hochs machten mir immer wieder Mut. Hielten nur Stunden an.

Die Pflegekräfte hatten Glück bei denen war irgendwann Schichtende.

Bezüglich der Schmerztherapie geht die Klinik wohl streng nach Standard vor, wobei von leicht bis stark wirkend, erstmal alles laaaangsaaam durchprobiert wird.
Schlechte Organisation, wartete auf Tablette schon mal 2 Stunden, Rückmeldungen, dass bestimmte Wirkstoffe bei mir nicht anschlagen, wurden ignoriert und wohl auch fehlende Übergaben führten dazu, dass nach Verordnung stärkerer Mittel, wieder auf die Anfangsdosierung zurückgegangen wurde.
War nicht fordernd genug.

Die Operateure der Plastischen haben kein einziges Mal auf ihre Arbeit geguckt,
ein Abschlussgespräch hat es nie gegeben.

Die Sozialarbeiterin war so eng mit ihren Vorgaben verknüpft, dass ich den Eindruck hatte, sie sei Lohnempfängerin der ARGE, die mich zur AHB/REHA schicken sollte und bekäme für unfreundliche und gar nicht beratende Tätigkeit eine Kopfprämie.
Sie setzte mich maßlos unter Druck.

War ich froh, dem KH den Rücken zu kehren!!!!

Einziger und besonderer Lichtblick war die Gyn. und Operateurin aus dem Brustzentrum, die mir Bericht über ihren Anteil an der OP gab (am Sonntag)
mir half mit der Sozialtante, und die mir gestern, weil die Pathologie einfach nicht fertig wurde, gegen 21:00 Uhr aus ihrem Urlaub!!! heraus bei mir anrief, um mir die Ergebnisse des Mastektomieresektates mitzuteilen.

Eine größere Ausdehnung oder weitere Herde von DCIS hätten mich noch meine Brustwarze kosten können.

Es ist zwar noch ein weiterer (0,7 cm ), also insgesamt 3 tubulär invasive Knoten in meiner Brust, gefunden worden, aber das DCIS war weit genug weg von meiner Mamille.

Ich darf sie behalten!!!!

Jetzt muss ich heute nur noch einmal ins 70 km entfernte KH, weil sich gestern eine Entzündung an der Mamille ankündigte.

Ich hoffe, jetzt mit diesem Ergebnis geht da nichts mehr schief.

Alles weitere an Krebstherapie bespreche ich mit meiner tollen Dr. Cervelli, wenn sie aus dem KH zurück ist.

Ich will mich von den Eindrücken des KH-Aufenthaltes lösen, Kraft sammeln, damit die Wunden/Nähte am Oberschenkel (einmal halb rum aufgeschnitten) und die an der Brust gut heilen können.
Ich will duldsam den Kompressionstrumpf 6 Wochen und den BH Tag und Nacht für drei Monate.

Ich will daran arbeiten meinen Sohn, Bernd, er hatte letzten Samstag Geburtstag, der seit 1119 Tagen verschwunden ist, irgendwie endlich loszulassen oder zumindest besser damit leben zu können.

Dies wird meine größte Aufgabe und ich bin dankbar für einen wenig agressiven Krebs, der mir aber deutlich aufgezeigt hat, dass ich nicht einfach mein Leben wegwerfen darf, sondern mutig nach außen trete, damit ich mein Leben wieder als kostbar und lebenswert betrachte.

Mit hoffentlich mehr Zuversicht, dass mein Bernd noch lebt und dem Glauben daran, dass er irgendwann hier vor der Tür stehen wird, möchte ich, bis dahin und darüber hinaus, mein Leben anders und bewusster führen.

Ich wünsche mir, dass ich das tun darf.

Liebe Grüße

Eure Ute
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  #18  
Alt 21.02.2008, 08:13
Optimistin43 Optimistin43 ist offline
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Standard AW: Mastektomie/Brustwiederaufbau in einer OP Wer hat Erfahrungen?

Hallo guten Morgen Ute,

lass dich erst mal ganz lieb in den Arm nehmen.
Habe gerade deinen Text gelesen. Und da dachte ich immer ich hätten die 1 a Arschkarte gezogen . Ich bewundere dich für deine Kraft und bin sicher du schaffst das. Irgendwann wird dein Sohn sich melden und mit der Gesundheit und dem Willen alles zu überstehen kommt auch das Glück zurück.
Ich glaube daran . Lass dich nicht unterkriegen.
Ganz lieber Gruß Marietta
__________________
Leben ist das , was einem zustößt während wir auf die Erfüllung unserer Wünsche und Träume warten !
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  #19  
Alt 21.02.2008, 19:32
katzenkatze katzenkatze ist offline
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Standard AW: Mastektomie/Brustwiederaufbau in einer OP Wer hat Erfahrungen?

Halli hallo, bin wieder zu Hause, mir gehts gut hab die Op. gut weggesteckt, war ja auch nur eine kleine. Ich bekam eine Narbenkorrektur an der Brust und am Bauch weil diese Stellen dickwulstig waren. Aber das wichtigste war das ich eine "Nippelrekonstruktion" hatte. Jetzt muß ich 14 Tage den Verband drauf lassen und darf dann nicht duschen iiihhh
Circa in 2 Monaten bekomme ich,wenn die Krankenkasse die Kosten übernimmt, den Brustwarzenhof "Tätoowiert" eigentlich heisst es pigmentiert.
So vielleicht kann mir jemand seine Erfahrung zu diesem Verfahren erzählen ich würde mich freuen.
Hat eine von euch schon die Erfahrung gemacht das die KK die Kosten nicht übernommen hat ??
@Ute du hast ja echt das Glück gepachtet lass dich mal gaaaanz fest drücken, aber ich hoffe du wirst bald wieder gesund und deine Wunden heilen gut ab und die Entzündung an der Brustwarze geht wieder zurück!!!
Ich musste auch 3monate einen festen SportBH tragen und dann noch zusätzlich eine Art Korsage um den Bauch, um die Bauchmuskulatur zu stützen.Was wir alles über uns ergehen lassen glaubt kein Mensch. So noch alles gute lass von dir hören!

LG katzenkatze

Geändert von katzenkatze (21.02.2008 um 19:47 Uhr) Grund: was vergessen
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  #20  
Alt 22.02.2008, 09:59
Ute30 Ute30 ist offline
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Standard AW: Mastektomie/Brustwiederaufbau in einer OP Wer hat Erfahrungen?

Liebe Katzenkatze,

Guten Morgen.

Im KH wurde mir gesagt, dass alles für Brustkrebspatientinnen getan würde, bis hin zur Angleichung auch der gesunden Brust.

Aus dieser Antwort heraus wurde mir klar, oder habe ich mir so gedacht, dass diese Erkrankung OP's, Behandlungen in kosmetischer Hinsicht unbedingt zulässt.

Ob es allerdings Bundesländer/Krankenkassen gibt, die das anders sehen und das nicht unterstützen wollen, dafür fehlt mir die persönliche schlechte Erfahrung.

Ich glaube fest daran, das es finanzierbar ist und bleibt.

Darum, mit allem Vertrauen,

Liebe Grüße

Ute
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  #21  
Alt 23.02.2008, 10:21
katzenkatze katzenkatze ist offline
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Standard AW: Mastektomie/Brustwiederaufbau in einer OP Wer hat Erfahrungen?

Liebe Ute,

Guten morgen, hoffe es geht dir gut. Was hat die entzündete mamille ergeben ? Ist die entzündung besser? Ich mache mir Sorgen, denn ich hatte mich sehr für dich gefreut das diese Op. die ich jetzt hinter mir habe erspart bleibt, obwohl im Vergleich zu den anderen "pillepalle". Aber jede Narkose die man sich ersparen kann ist weiniger belastend für unsere geschundenen Körper.

Meld dich wenn du Lust und Zeit hast.

Biba katzenkatze
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  #22  
Alt 23.02.2008, 11:47
Ute30 Ute30 ist offline
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Standard AW: Mastektomie/Brustwiederaufbau in einer OP Wer hat Erfahrungen?

Guten Morgen Biba,

danke, für deine Rückmeldung
mir geht's gut.

Tanze gerade ein bißchen. Musik ganz laut. ------ Pause. ------ War schön.

Nun hier weiter.
Kann noch nicht gut schlafen, aber ich mach mir meinen eigenen Rhythmus und der "normale" wird sich, wenn ich keinen Druck mache, schon wieder entwickeln.
Was ist schon normal?

Seitdem ich eigene Entscheidungen treffe,
- was die postoperative Wundversorgung angeht,
- meinen langen Kompressionsstrumpf auslasse und nur den
operierten Oberschenkel bis hoch in die Leiste wickle, habe ich keine Schmerzen mehr in der Nacht und die durch OP-Lagerung entstandene kleine taube Stelle am Großzeh hat auch die Chance sich zu erholen.

Ich musste mich erst einmal auf mich besinnen, auf meine Fähig- und Fertigkeiten!
Die Angst vor Fehlern in der eigenen Entscheidung und den Mut für ein Vertrauen in mich zu entdecken!
Ich bin doch schließlich vom Fach!
Habe unter dem Eindruck der Diagnose Krebs stehend noch meine Weiterbildung zur Wundexpertin abgeschlossen. Und Gott sei Dank genug Wundtherapeutika zu Hause.
Was den Kompressionsstrumpf und den damit verbundenen hohen Ruhedruck in der Nacht angeht, hatte ich irgendwie ein Brett vor dem Kopf, dass ich da nicht eher draufgekommen bin.
Alles im Grunde genommen mein Fachwissen für den Beruf, aber aus eigener Betroffenheit, ich sag mal, den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen.

Ich habe zudem festgestellt, dass ich mich ständig selber runtermache und erkläre und entschuldige.
Damit ist jetzt Schluss!!!!!!!!!!!!!!!

Sollte jemandem hier auffallen, dass ich in alte Gewohnheiten verfalle, bitte ich darum, aufmerksam gemacht zu werden.

DANKE!

Ein wunderschönes Wochenende für Euch alle,

für Dich, Biba

LG
Ute

Schreib nachher noch was,
wegen empfohlener AHT, (Gespräch nächsten Donnerstag im Brustzentrum mit meiner fantastischen Fr. Dr. Cervelli, die dort mein einziger Lichtpunkt war);

OP-Berichtanforderung;

und Besuch in der Pathologie, um mir meinen Krebs unterm Mikroskop anzuschauen und auch bewusst von einem Teil meines Körpers zu verabschieden, und noch einiges mehr.

Und jetzt los.
Da kommt ein geiles Lied.
Gut für Rekonvaleszenten, laaaaangsaaaam.
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  #23  
Alt 23.02.2008, 12:56
katzenkatze katzenkatze ist offline
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Standard AW: Mastektomie/Brustwiederaufbau in einer OP Wer hat Erfahrungen?

hallo Ute, ich nochmal.
Muß leider gestehen das ich auch ständig damit beschäftigt bin mich für alles zu entschuldigen und rechtfertige warum und wieso dies oder jenes nicht mehr so geht wie früher. Schritt für Schritt versuche ich es zu unterbinden. Ich helfe dir und du mir JA? ( Übrigens Biba steht für die Abkürzung bis bald nicht böse sein für den Hinweiss )

Aber du schreibst nicht was denn nun mit der mamille ist??

Trotzdem wünsche ich dir und allen anderen ein schönes WE

LG katzenkatze
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  #24  
Alt 23.02.2008, 13:52
Ute30 Ute30 ist offline
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Standard AW: Mastektomie/Brustwiederaufbau in einer OP Wer hat Erfahrungen?

Hallo Katzenkatze,

Ja stimmt, bin ich ein wenig umgangen.

Laut Ärztin sollte ich mal die Nekrosen weiter trocknen lassen. Dann würde zu 95 % die BW bleiben können. Für die Brustwarze sehe ich das auch so, aber die linke Seite des Hofes, wo sich das eingesetzte Hautstück befindet, wird knubbelig hart und zieht sich ganz schmal zusammen. Ist auch nicht gut durchblutet.

Das Verbleiben von abgestorbenen harten, dunklen Hautzellen ist so eine Sache. Wenn es da drunter entzündliche Vorgänge gibt, dann ist das so, als würde man einem Dampfdrucktopf Feuer machen.

Die Anzeichen sind nicht wirklich gegeben, 100%ig weiß man es aber nicht.

Ich habe den Zwischenweg gewählt und die Nekrosen teilweise mit Wundtherapeutika gelöst und hoffe, dass in der Zwischenzeit mein Organismus in der Lage ist, neue feine Gefäße in die hellen kleinen, wie abgestorben wirkenden Hautbereiche einschießen zu lassen.

Vermutlich wird sowieso mal irgendwann, außer ich habe mich dran gewöhnt, es akzeptiert, oder, das Narbengewebe wird von alleine noch wesentlich besser, eine kleine Korrektur notwendig.

Dann kann man die jetzt, etwas aufgeworfen wirkenden Narben mit dem vielleicht nicht mehr regenerierbaren Hof in einem Wutsch machen.

Hat Zeit und drückt mich auch nicht mehr so, wie vor 2 Tagen.

Liebe Katzenkatze, alles ist relativ.

Herzliche Grüße
Ute
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  #25  
Alt 23.02.2008, 20:11
Ute30 Ute30 ist offline
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Standard AW: Mastektomie/Brustwiederaufbau in einer OP Wer hat Erfahrungen?

Hallo,

Musste erst ein bißchen auf's Sofa, seit kurz nach eins in der Nacht wach, da meldet sich der Körper.

Nun bin ich wieder fit.

Nächste Woche will ich am Donnerstag zum Brustzentrum.
Bis dahin will ich mir Gedanken darüber machen, ob ich es evtl. ohne AHT,
ich bin ja noch nicht in den Wechseljahren, müsste mir zusätzlich monatl. oder alle drei Monate die Eierstöcke funktionsuntüchtig spritzen oder sie mir rausnehmen lassen
und
zusätzlich Tamoxifen einnehmen. Über viele Jahre.

Ich weiß, dass das die Therapieempfehlungen sein werden.

Empfehlungen, und ich muss ihnen nicht folgen.

Hatte einen einfachen Krebs. Vielleicht auch keine wandernden Tumorzellen, die sich jetzt schon fleißig an meinem Östrogen ernähren.
Aber ich weiß auch, dass Tumore mit Blut versorgt werden, selbst wenn sie ganz klitzeklein sind, ist es dem Blutkreislauf gegeben diese Zellen überall hin zu verteilen.
Da meine Tumore langsam wachsend waren, drei, war da viel Zeit für.

Ich möchte aber auch nicht gerne so krass in die Wechseljahre, und die Nebenwirkungen von Tamoxifen lassen mich abwägen, ob ich mein Leben so, ohne Tam weiter mache.

Vielleicht für einen gewissen Zeitraum, mich spüren, bewusst machen, wie es sich mit diesem Risiko leben lässt.

Es wird niemanden geben, der sagt, wenn sie jetzt nicht sofort damit anfangen, kriegen Sie das Zeug später nicht mehr.

Ich kann doch jetzt auch nicht sagen, dass mein Leben mit und durch AHT risikoärmer geworden ist.

Und dann bin ich wieder bei meinem anderen Thema, auch sehr wichtig.

Normalerweise, von dieser Norm weiche ich ab (ich hoffe, ich wünsche, es gibt da noch irgendwo jemanden, der sich auch traut, sich damit zu zeigen) hat der Krebskranke Angst zu sterben.
Bei mir ist es eher umgekehrt.
Ich habe auch Angst.
Aber mehr vor dem Leben.

Und ich möchte aufhören, mich damit schuldig zu fühlen.

Angst vor dem Leben habe ich, weil die Ungewissheit und diese quälende Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, dass ich seit mehr als drei Jahren nichts vom Schicksal meines Sohnes weiss, weil mich Gedanken, Vorstellungen und Schuldgefühle plagen.

Nein, nein ich bin auch ein ganz lustiger, humorvoller Mensch, ich liebe die Natur, fühle mich als ein Teil der Schöpfung, ich singe und tanze sehr gerne.

Und ich weiß auch, irgendwo gibt es einen Sinn für das Ganze. Und ich darf auch nicht so ungeduldig sein, diesen Sinn nach drei Jahren schon erkennen zu können.
Alles hat seine Zeit.

Ist schon eine dicke Geschichte. Mein Bernd.

So ohne Abschluss.

-----------------------

Dafür bin ich jetzt mit meinem Krebs sehr aktiv. Den Sinn dafür hatte ich zwei Wochen nach der Diagnose. War auch plausibel.

Und seitdem kümmere ich mich ganz stark um mich.
Verändere mich in verschiedenen Bereichen.

Und ahne, weiß dass da noch viele Aufgaben vor mir liegen.

Nächste Woche will ich auch in die Pathologie und mir die Schnitte von meinem Krebs anschauen.
Und ich werde Beweise bei mir haben, die belegen werden, dass die Pathologie fehlerhaft gearbeitet und befundet hat, was mir zusätzliche Sorge und Ängste um den Erhalt meiner Mamille gemacht hat.

Eigentlich habe ich vorgehabt, diese Fotos nur vorzulegen, Genugtuung zu erfahren, dass ich sicher weiß, wo in meiner Brust wieviele Tumore in welcher Größe vorhanden waren.
Die Art und Weise, wie die mich immer wieder haben auflaufen lassen, um keinen Preis der Welt zugeben konnten, dass Proben in ihrer Lokalität vertauscht, ihr Bericht falsch war und ist, sogar nach einem Telefonat noch einen schriftlichen Nachbericht verfassten,
lässt mich richtig wütend werden!

Ich will mal gucken.
Jetzt bin ich der Papiertiger/PCtiger
Drückt mir mal die Daumen bitte, dass ich das am nächsten Do noch draufhabe und nicht zur lieben Schmusekatze mutiere.

So, ich danke Euch fürs Lesen,
mir ist leichter, selbstverständlicher und ich
fühle, weiß, dass ich so sein darf.

Euch wünsche ich einen angenehmen Abend (mir auch)
Seid mutig, geht Risiken ein, lebt. (ich auch)
Bis bald.

Eure Ute
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  #26  
Alt 27.02.2008, 18:27
katzenkatze katzenkatze ist offline
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Standard AW: Mastektomie/Brustwiederaufbau in einer OP Wer hat Erfahrungen?

hallo Ute,

ehrlich gesagt wäre ich nie auf die Idee gekommen mir meinen Krebs unter dem Mikroskop anzuschauen, geschweige denn das es möglich ist. Aber ich wünsche dir für morgen viel Glück und NICHT VERGESSEN das du nicht zu einer Schmusekatze mutierst


LG katzenkatze
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  #27  
Alt 14.03.2008, 15:53
kathi 33 kathi 33 ist offline
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Standard AW: Mastektomie/Brustwiederaufbau in einer OP Wer hat Erfahrungen?

hallo - mal eine frage an alle, die mit eigengewebe einen brustaufbau hatten:

ich war nun in der anästhesieambulanz ( op anfang april) und dort wurde mir eine pda angeboten - mein erster einwand: nein - ich will dem chirurgen nicht 6 - 8 std bei der arbeit zuschauen.
er hat mich dann beruhigt - bekomme natürlich vollnarkose - man kann aber über diesen schlauch schneller und leichter schmerzmittel verabreichen( schmerzpumpe - hat er mir auch noch erklärt).
habe mich jetzt aber dagegen entschieden, weil der rücken die einzigste stelle ist, wo ich die nächste zeit draufliegen kann ( 24 std auf dem schlauch liegen kann nicht angenehm sein), das risiko das durch den einstich entsteht ist auch nicht ohne. würde vor der verabreichung der narkose gemacht - muss ich auch nicht haben .
habe einige aufbauberichte durchgelesen - aber über die pda nichts gefunden.
ist euch so ein vorschlag gemacht worden?
wie stark waren bei euch die schmerzen - waren die mit infusionen in schach zu halten?
habe jetzt mal abgelehnt ( pda und nadelphobie vertragen sich nicht ) - könnte mich aber laut arzt noch bis einen tag vor der op umentscheiden.

kathi
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  #28  
Alt 14.03.2008, 17:46
Jewles Jewles ist offline
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Standard AW: Mastektomie/Brustwiederaufbau in einer OP Wer hat Erfahrungen?

Hallo Kathi
Ich hatte einen S-Gap Aufbau, also aus meiner Kehrseite Ich kann mich kaum an richtige Schmerzen erinnern. Natuerlich war ich eingeschraenkt und am Anfang taten manche Bewegungen weh, aber wie gesagt weh und nicht Schmerz! Ich denke da wurde ich richtig gut eingestellt. Eine Schmerzpumpe hatte ich wie meine Nachbarin nicht. Was immer mir in all den Infusionen reingegeben wurde hat prima ausgereicht.

LIebe Gruesse
Jewles
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  #29  
Alt 15.03.2008, 09:34
kathi 33 kathi 33 ist offline
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hallo jewles

danke für die rasche antwort- hatte deine zimmernachbarin auch einen brustaufbau? wenn ja, würde mich interessieren welchen. ich habe tram/diep lappen.(vielleicht hängts ja mit der methode zusammen).

schönes wochenende kathi
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  #30  
Alt 15.03.2008, 11:18
Ute30 Ute30 ist offline
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Hallo,

Und vielen Dank, Brigitte, für Deine Wünsche.

Und da wären wir nämlich auch schon an dem Punkt, auf den es ankommt:

Für sich selber wissen, was richtig, passend ist.
Es ist ja nur ganz NORMAL, dass frau das Beste für sich dabei herausnehmen möchte.

Du, Kathi, kennst Dich selbst am Besten. Dein Erschrecken über die pda und Deine weiteren ablehnenden Vorbehalte machen doch deutlich, dass Du den "anderen" Weg gehen willst.

Es gibt z.B. in Frankfurt noch eine ganz andere OP-Methode, um Schmerzen und Stressfaktoren für den operierten Bereich zu minimieren. (da wird ein Nervenknoten im Rückenbereich schachmatt gesetzt, soll auch gute postoperative Folgen haben) (Wo wirst Du operiert?)
Hätte mich auch interessiert. Wurde aber wohl in meinem Klinikum nicht angewendet und ich habe mich gehütet, den Göttern in Weiß irgendwelche Ideen beizubringen.:
Na ja, bis auf meine Gegendarstellung zum Arztbrief.

Ich habe mich ganz individuell durch meine Schmerztherapie durchgequält. Habe erst nach vielen Stunden mit Schmerzen den entsprechenden Druck gehabt, mich vehement zurückzumelden.
Drohte an, 2 Tage nach OP, das KH zu verlassen.

Die haben eine bestimmte Form standardisierten Vorgehens zur Schmerztherapie. Vom "Schmerzmanagment" haben die aber sicher noch nichts gehört, da keine Transparenz in dieser Hinsicht erklärt oder auch nur irgendwie öffentlich gemacht war!

Kathi frage doch mal nach, ob die sowas wie ein Schmerzprotokoll/-tagebuch in der Praxis zum Einsatz bringen?
Weiß von einer Kollegin, deren Mann zur Nach-op los musste, dass dort ein sog. Schmerzmanagment groß geschrieben war und jeder Patient mit Aufnahme dahingehend befragt und eingordnet wurde.

Bei mir wurden die venösen Zugänge, hatte zwei im rechten Arm/Hand, schnell rot und wurden gezogen. Neue Zugänge wurden, aus welchen Gründen auch immer nicht gelegt, alles oral, wenn denn mal was kam.
Hat nicht geholfen.
Nach meiner Androhung zu "kündigen" erhielt ich dann ein halbe Ampulle einer richtigen Dröhnung unter die Haut gespritzt plus, was sehr wichtig war, einer Tablette gegen Rückenschmerzen.
Dieses Doppelpack aber nur EINMAL!!!!!!!!
Bei der Folgegabe mitten in der Nacht meinte die Schwester, die Spritze würde schon reichen, wäre ja echt eine Dröhnung.
Stimmte auch die Wundschmerzen waren weg.
Allerdings, die Rückenschmerzen sorgten von 01:30 Uhr bis zum Morgen dafür, dass ich ständig Bewegungsübungen machte. (eigene Blödheit!, dass ich mich nicht nochmal gemeldet habe)
Über Tag kam ich den dritten Tag n. OP gut ohne Schmerzmittel zurecht. Konnte das erste Mal am Mittag kurz zum Bettrichten aufstehen.
In der Folgenacht wachte ich mit starken Schmerzen gegen 04:20 Uhr auf und weil keiner richtig in die Kurve schaute, bzw. Übergaben wohl auch nicht wirklich stattgefunden haben, erhielt ich EINE PARACETAMOL.

Ich habe sie genommen, wie eine Ertrinkende. Hatte auch keine Lust mehr darauf hinzuweisen, dass doch schon längst was Anderes, viel Stärkeres verordnet war!

Siehst du, Kathi, das sind meine Erfahrungen mit Schmerzen. Wirklich ganz individuell.

Fakt ist, dass heute NIEMAND mehr Schmerzen haben muss!
Durch Schmerzen entstehen weitere Ängste und Verspannungen, die die Wunheilung verzögern können.
Klar ist, das Schmerz ein wunderbarer Indikator dafür ist, wieviel man sich zumuten darf/kann und somit ein guter Schutzmechanismus.

Entscheide Du bitte für Dich, sammle Deine Erfahrungen.
Und lerne aus ihnen.
Dafür wünsche ich Dir viel Mut und Erfolg.

Sag nochmal, wenn Du magst Deinen OP-Termin.
Für Daumendrücken, an Dich denken und Kerze anzünden, und noch viel mehr.

Liebe Grüße

Ute
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