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  #1  
Alt 12.03.2011, 21:50
emimaus2007 emimaus2007 ist offline
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Beiträge: 13
Standard Mein Vater hat Darmkrebs....

Hallo....

am 6.1. 2011 wurde bei meinem Vater bei einer Routine Darmspiegelung Darmkrebs festgestellt.
Im Dickdarm ...
Es ging alles ziemlich schnell...6 Tage später ins Krankenhaus, die Operation folgte direkt.
Der Tumor wurde großzügig emtfernt mit 19 Lymphknoten´zusammen.
Die OP verlief auch gut und die ersten 3 Tage auch...danach ging leider alles bergab.
Es folgte eine dicke Entzündung.....es hatte sich von der Darmnaht eine Fistel gebildet die nach aussen führte...
Eine lange Tortur und ein auf und ab...auch mit meinem Vater ,,,teils ging es ihm so schlecht das er nur noch sterben wollte..
Er hat innerhalb von 14 Tagen knapp 17 kg abgenommen und musste alles wieder lernen...
Mit viel Besuch und Aufmunterung hat er es aber soweit ganz gut überstanden...
es war eine schei... Zeit.
Er war 5 Wochen im Krankenhaus und ist nun ja ach wieder zu Hause. Er ist noch sehr geschwächt und auch psychisch noch angeschlagen.

Nun eine Frage...
Bei der Entnahme der Lymphknoten waren von den 19 stk. 3 stück leicht befallen, so wurde es ihm gesagt.
Erst sagten ihm die Ärzte , auch sein HA das es mit der OP gut sei und er solle halt jedes viertel Jahr zum CT gehen .
Nun haben sie ihm den Beutel am Bauch endlich weg gemacht da die Wunde gut verheilt ist und man sagte ihm das evtl. doch eine leichte Chemo in Frage käme.
Er weiß selbst nicht so genau was er nun davon halten soll. Er glaubt natürlich schon das die Ärzte recht haben und ich erst recht.
Ich habe schon 2 liebe Personnen verloren und möchte ihn auf keinen Fall verlieren-
Aber ich denke einfach das die Chemo jetzt einfach viel zu früh ist. Er ist nicht mal fit , er ist so schwach und soll nun sowas durch machen.
Vielleicht hat ja jemande Erfahrung.
Mache mir nur noch Gedamken.....
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  #2  
Alt 13.03.2011, 09:26
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 388
Standard AW: Mein Vater hat Darmkrebs....

Liebe Emimaus,

es ist schwer etwas zur Chemo zu sagen, wenn man nicht weiss wie weit der Tumor im Darm fortgeschritten war. Wenn er im Stadium T3 oder T4 war, ist es Standard, dass man immer sicherheitshalber eine adjuvante Chemotherapie an die Operation anschliesst, einfach um sicher zu sein, dass Krebszellen, die ja auch durch die Operation verstreut werden konnten, keine Metastasen bei Deinem Vater bilden. Doch um einen Effekt auf diese Krebszellen zu haben, muss man mit der Chemotherapie so schnell wie möglich anfangen. Das einzige, was man vorher abwarten muss, ist eine gewisse Heilung der Operationswunden, da diese während einer Chemotherapie schlechter heilen. Wartet man jedoch zu lange, können sich die Krebszellen in der Zwischenzeit so gut verankern, dass ihnen die Chemotherapie nicht mehr so viel ausmacht. Also, je schneller die Wunde verheilt ist und je schneller man mit der Chemotherapie anfangen kann, desto besser für die Aussichten auf ein längeres Leben.

Wenn der Tumor erst im Stadium T1 war, wird oft keine Chemotherapie durchgeführt, weil man davon ausgeht, dass er noch nicht gestreut hat. Bei einem T2 kommt es schon auf die äusseren Umstände mit an. Bei drei befallenen Lymphknoten kann der Krebs schon angefangen haben zu streuen. Da ist es in jedem Fall sicherer, schnell mit einer Chemotherapie zu beginnen.

Liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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  #3  
Alt 13.03.2011, 09:58
PantaRei PantaRei ist offline
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Registriert seit: 24.08.2005
Beiträge: 470
Standard AW: Mein Vater hat Darmkrebs....

Hallo emimaus,

auch von mir ein Willkommen, auch wenn der Anlass kein schöner ist.

In dem Fall Deines Vaters ist - soweit ich weiss - laut den relevanten Richtlinien eine Chemo als Standard vorgesehen. Das "T" - das Alpenveilchen erwähnt - hat etwas damit zu tun, wie weit der Tumor lokal gewachsen ist. Also am Darm bzw. über den Darm hinaus ins umliegende Gewebe.

Wenn Lymphknoten (in der Tumorformel als N bezeichnet - bei Deinem Vater müsste irgendwo N1 stehen) befallen sind, dann macht man eigentlich immer eine Chemo, weil der Tumor eben nicht an einem Ort begrenzt ist sondern begonnen hat, sich über Lymph oder Blutbahnen im Körper auszubreiten. Genau darauf soll die Chemo wirken.

Aus dem T und dem N (und weiter einem M für Fernmetastasen) errechnet sich das Stadium: Insgesamt dürfte Dein Vater ein frühes Stadium III haben. Damit sind die Heilungschancen immer noch gut. Chemo ist zwar kein Zuckerschlecken - aber erträglich und man kann es überstehen.

Viel Erfolg und alles Gute,

PantaRei
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  #4  
Alt 13.03.2011, 19:11
emimaus2007 emimaus2007 ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: Mein Vater hat Darmkrebs....

Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Mein Vater wird sich
mal den Bericht vom Krankenhaus holen, da mich das auch interessiert.
Also er willja die Chemo machen da er alles tun möchte um den Krebs zu bediegen, aber ich und auch er haben einfach Angst das er das alles nicht übrsteht.
Er ist noch so schwach.
Er hat soviel abgenommen und wir haben tierisch Angst.
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  #5  
Alt 13.03.2011, 21:16
emimaus2007 emimaus2007 ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: Mein Vater hat Darmkrebs....

Also mein Vater hat wohl stadium 3.
Nun habe ich für mich auch ein wenig gelesen.... Und bin doch irgendwie etwas durcheinander...
Sein Arzt sagte ihm wenn er die Op hinter sich hat müsste er sich ne neue Todesursache suchen....hat ihm viel Hoffnung gemacht.
Und nun lese ich aber d das doch alles nicht so gut ist.
Keine ahnung was ich denken soll. Ist gerade glaubd ich echt zuviel.
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  #6  
Alt 13.03.2011, 21:45
biene67 biene67 ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat Darmkrebs....

Hallo emimaus2007!

Meine Mutter hatte 2008 auch Darmkrebs mit genau auch, 3 befallenen Lymphknoten.
Sie machte auch hinterher gleich eine adjuvante Chemo, die meistens Standard ist.

Mittlerweilen hat sie die letzten zwei Jahre alle Vorsorgeuntersuchungen gut überstanden und ihr geht es gut.

Ich wünsche euch auf diesen Wege alles, alles Gute.

LG Sabine
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  #7  
Alt 17.03.2011, 20:58
emimaus2007 emimaus2007 ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: Mein Vater hat Darmkrebs....

Hallo...

also heute war Arztgespräch mit den Onkologen.
Ja also sie sagte er hat nur noch 2 Wochen zeit um mit der Chemo anzufangen.
Und naja sie müssen noch abwarten mit der Wunde an seinem Bauch.
Wenn die Wunde bis dahin nicht richtig zu ist, wären die Zeit um dann bräuchten sie nicht mehr anfangen.
Es ist natürlich so ne Sache und irgendwie sind wir jetzt auch durcheinander.
Weil wenn die Wunde nicht richtig verheilt ist wollen sie das auch nicht machen da das dann nicht mehr heilt bzw. weder schlimmer werden kann.
Am Anfang haben sie ja auch von ca. 4- 5 Monaten gesprochen bis alles verheiolt ist und deswegen haben sie ihm gesagt das er die Chemo nicht machen kann...
Ist das denn so das man wenn es zu lange zeit her ist keine Chemo mehr machen braucht ????
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  #8  
Alt 18.03.2011, 13:38
cypher61 cypher61 ist offline
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Beiträge: 76
Standard AW: Mein Vater hat Darmkrebs....

Ich hatte ebenfalls nach der OP eine Wundheilungsstörung an der Naht und in der Folge eine offene Bauchwunde, man hat damals auch gewartet bis die Wunde geschlossen war was ziemlich lange gedauert hat. Allerdings hatte ich nicht soviel Zeit verloren wie Dein Vater. Ich habe im Web verschiedene Seiten gefunden auf denen was davon steht, dass eine adjuvante Chemo innerhalb eines gewissen Zeitraums begonnen werden muss. Leider kein Hinweis darauf, warum das so ist. Eine mögliche Erklärung wäre, dass sich die Ziele der adjuvanten Chemo nur innerhalb eines gewissen Intervalls nach der OP erreichen lassen. Da würde mich mal interessieren, warum das so ist. Denn wenn die adjuvante Chemo zum Ziel hat, Tumorzellen zu vernichten, welche unter der OP in den Kreislauf gelangt sind und so einem Rezidiv vorzubeugen, so müsste das doch auch später noch Sinn machen. Schliesslich würde man bei Auftreten eines Rezidivs auch eine Chemo machen, warum also nicht vorbeugend? Frag doch noch mal bei dem Onkologen nach, das könnte man vielleicht telefonisch klären ohne lange auf einen Termin zu warten.

Gruss Frank.
__________________
Adenokarzinom des Rektums, ED August 2009
Neoadjuvante Radiochemo, Oktober 2009
Operation Dezember 2009 (ypT2 pN0(0/12) G2 R0 L0 V0 cM0)
Adjuvante Chemo Januar - April 2010
Stoma RV Ende Mai 2010

Geändert von cypher61 (18.03.2011 um 13:40 Uhr)
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  #9  
Alt 18.03.2011, 13:52
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Beiträge: 2.079
Standard AW: Mein Vater hat Darmkrebs....

Hallo!
Auch ich hatte eine Wundheilungsstörung und deswegen wurde die Chemo aufgeschoben. Ich wurde Ende August operiert und bekam die erste adjuvante Chemo am 01.11.
Das ist nun über 4 Jahre her und mir geht es trotzdem gut

Ich hoffe, Ihr bekommt eine plausibele Erklärung. Notfalls würde ich über eine Zweitmeinung nachdenken.

Viele Grüße
hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
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  #10  
Alt 18.03.2011, 22:22
emimaus2007 emimaus2007 ist offline
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Registriert seit: 12.03.2011
Beiträge: 13
Standard AW: Mein Vater hat Darmkrebs....

Hallo...
dank euch ...

auch heute hatte ich wieder mal ein gespräch und mein Vater möchte auf jeden Fall eine 2. Meinung.
Weil er von sich aus auch sagt er weiß nicht ob er das in seiner momentanen verfassung alles durch hält...
Teils ist er jetzt noch sehr schwach und psychisch sehr labil....
Er wird sich am MOntag einen Termin holen und möchte fragen ob es nicht auch möglich ist in 2 Monaten damit anzufangen..wenn er alles etwas verarbeitet hat.
Denn die Ärzte in dem Krankenhaus wo er operiert wurden sagten ihm wie gesagt nur das er innerhalb von 3 wochen anfangen muss sonst ist nix mehr.
Und ich frage mich was sie gemacht hätten wenn es bei meinem Vater jetzt zum schluss nic ht so gut geheilt wäre und es die 5 Monate gedauert hätte was die Ärzte vorraus gesagt haben .
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  #11  
Alt 26.03.2011, 22:58
emimaus2007 emimaus2007 ist offline
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Registriert seit: 12.03.2011
Beiträge: 13
Standard AW: Mein Vater hat Darmkrebs....

Also kurz den stand der Dinge. Mein Vater war bei einem weiteren onkologen. Auch dieser hat ihm gesagt das die behandlung nur bis 10 wochen nach op etwas bringt. Danach bringt es nicht mehr viel.
Also hat er sich nun entschlossen die chemo anzufangen...
Ich hab echt angst
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