Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #301  
Alt 10.02.2003, 18:52
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo, Ihr Netten
aus diesem Forum,

ich habe als Angehörige eine Frage an alle Betroffenen, die auch schon oft gestellt wurde, die mich aber dauernd beschäftigt und ich allein einfach nicht weiterkomme.
Ganz kurz: Mein Papa hat Speiseröhrenkrebs, was wir erst seit Dezember wissen und dementsprechend durcheinander und furchtbar traurig ist die ganze Familie(Familie zu sechst). Jeder versucht zu helfen, aber das ist gar nicht so einfach.
Ich versuche ihm halt jeden Wunsch von den Augen abzulesen und frage immer nach, ob ich ihm was Gutes tun kann, wie ich helfen kann - aber genaues sagt er nie. Manchmal denke ich mir, daß ich es vielleicht übertreibe und ihm manchmal auf die Nerven gehe; zum Beispiel nachdem ich zum dritten Mal gefragt habe, ob er davon noch was essen möchte, ob er sich nicht doch wärmer anziehen will, ob er Lust hat spazierenzugehen usw. Aber auch das zeigt oder sagt er nicht.
Deshalb meine Frage an Euch: Wie kann man am besten helfen ? Ohje, darauf wird es schwer eine Antwort geben . . .
Kann es auch ZUVIEL-FÜRSORGE geben, die dann das Gegenteil von dem bewirkt, was man eigentlich will - nämlich ihm zu zeigen wie arg lieb man ihn hat ? Hängt es vom Typ Mensch ab ? - Wahrscheinlich- schon.
Wie gerne würde ich was tun . . . Grrrr, es fällt so schwer, einen Lieben Leiden zu sehen und so hilflos daneben zu stehen.

Vielen lieben Dank für ein paar Zeilen !
Steffi
Mit Zitat antworten
  #302  
Alt 10.02.2003, 21:52
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hi Steffi,
ja, es gibt ein "zuviel" an Fürsorge, die dann für den Kranken eher lästig werden kann.
Obwohl: Ich finde es schon toll, wie Du es machst, indem Du Deinem Vater FRAGEN stellst. Denn auf Fragen bekommt man - in der Regel - meistens Antworten.

Aber guck Dir die Fragen an, liebe Steffi:
"Hast Du Lust, zum Spazierengehen?" klingt gut, und darauf kann er ja oder nein sagen.
Gegenfrage: Akzeptierst Du dann auch sein "nein", oder versuchst Du ihn weiter, dazu zu "überreden"?
Das könnte dann schon zu viel des Guten sein.

"Willst Du noch was davon Essen?" ist ja auch eine gute Frage, worauf er ja oder nein sagen kann.
Gegenfrage: Warum fragst Du ihn dreimal?

Jetzt musst Du bestimmt auch lächeln, nicht wahr?
Wahrscheinlich weisst Du, was ich meine.

Aber jeder Mensch ist natürlich verschieden, da hast Du schon recht. Es kann gut möglich sein, dass ein Krebspatient sich ein bisschen in sich hinein "zieht", also kaum über seine Krankheit sprechen will. Vielleicht hat er schon immer Mühe gehabt, über seine Ängste zu sprechen? Über seine Gefühle oder Wünsche? Oder vielleicht war er schon immer ein sehr selbständiger Mensch, welchem es jetzt einfach auf den Keks geht, so "verhätschelt" zu werden?
Du kennst Deinen Vater besser als ich, Steffi. Erwarte aber nicht von ihm, dass er der genau gleiche bleibt wie bisher, dass er genau gleich auf Dinge reagiert, wie früher. Heute kann er nämlich überraschend fröhlich sein, morgen vielleicht wieder nicht mehr.
Wenn Ihr alle für ihn da seid, anwesend seid, dann ist das bereits schon sehr viel. Vielleicht willst Du ihn mal ein bisschen "ablenken", indem Du ihm was Lustiges aus einem Buch vorliest? Oder ihm eine lustige Alltagsgeschichte erzählst?
Manchmal sind es die einfachen Dinge, die Freude machen. Ungezwungen und mit Liebe.

Ich weiss, es ist nicht einfach, ... aber Dein Vater weiss, dass er von Euch geliebt wird, ganz bestimmt.

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft, und Deinem Vater die beste Gesundheit, gell?
Liebe Grüsse von
der "krassen" Brigitte
Mit Zitat antworten
  #303  
Alt 11.02.2003, 13:52
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo Zusammen

Ich bin Angehörige und habe meinen Vater am 8 Jan. o3 verloren.Mein Vater war ebenfalls ein Mensch der dachte daß er immer Stark sein müßte aber ich habe ihn immer wieder mit Gesprächen aus der Reserve gelockt und eines Abends hat er dann plötzlich über seine Angst und sein bevorstehenden Tod geredet.Wir haben geweint gelacht diskutiert ich habe ihm versprochen daß ich ihn begleite so lange es möglich ist.Es war die Hölle zusehen zu müßen wie er leidet und sich quält trotz daß er eine Hohe Dosis Morphium und zusätzliches Schmerzmittel benötigte war er geistig voll da .An seinem letzten Abend bekam er noch einmal furchtbare Schmerzen ich hielt seine Hand streichelte seine Schmerzenden Stellen umarmte ihn und versuchte ihm seine Angst zu nehmen bis er dann seine Augen für immer schloß.Ich würde es immer wieder so machen denn in dieser Zeit wurde mir bewußt wie furchtbar es für einen Menschen sein mußte alleine zu sein.Dennoch ich blieb zurück und kämpfe ganz furchtbar gegen die Wellen.Ich vermisse ihn fürchterlich und durchlebe Nachts das erlebte Ich sehe die Angst und die Traurigkeit in seinen Augen.
Ich hoffe daß ihm meine Anwesendheit hilfreich war

liebe Grüße Petra
Mit Zitat antworten
  #304  
Alt 12.02.2003, 07:36
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hi Petra,
Deine Anwesenheit war für Deinen Vater garantiert sehr hilfreich. Ich glaube, mehr konntest Du für ihn eigentlich gar nicht tun, es war alles was Du geben konntest, und alles, was er auch brauchte.

Ich wünsche mir, dass wenn es mal bei mir so weit ist, auch jemand DA ist für mich, so wie Du für Deinen Vater da warst. - Im Moment zweifle ich ein bisschen daran, ehrlich, denn was ich bisher so an meinen Leuten erlebt habe, wie sie meine Krankheit ignorieren, wie sie sich zurück ziehen, ... würde es mich eigentlich auch nicht mehr wundern, wenn sie mich dann auch in meinem "letzten Moment" alleine lassen würden!
Das klingt vielleicht krass, aber wenn man so viele verängstigte Menschen um sich herum hat, die nichts mit "Krebs" und "Tod" zu tun haben wollen, ... kommt man als Betroffene von ganz alleine auf diesen Gedanken, hm-hm.
Na, immerhin gibt es ein paar ganz wenige "Menschen-Engel" in meiner Nähe, und vielleicht ... werden DIESE mich dann in meinem letzten Moment begleiten? Ich wünsche es mir jedenfalls.

Siehst Du, liebe Petra, ... Du würdest Dir doch genau das selbe so wünschen, nicht wahr?
Wir sind alle nur Menschen und haben Angst vor Schmerzen und Tod. Eigentlich müssen wir alle ja notgedrungen "alleine" gehen, ... aber es ist schöner und erträglicher, "alleine" zu gehen, wenn einem da wenigstens ein lieber Mensch bei Seite steht und DA ist. Einfach nur DA ist.
So wie Du für Deinen Vater.

Ich umarme Dich ganz fest.

Liebe Grüsse von
der "krassen" Brigitte
Mit Zitat antworten
  #305  
Alt 12.02.2003, 16:29
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Liebe Brigitte und liebe Petra,

ich erkenne, daß man einen Kranken nicht mit zuviel Fürsorge überschütten soll. Ihm gleichzeitig aber auch zeigt, daß man ihn lieb hat und für ihn da ist. Ganz schön schwierig, das auszuloten.

Deine bewegenden Zeilen, Petra, haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, in dem schlimmen Moment ganz nah bei ihm zu sein. Ich weiß, ich kann Dich mit Worten nicht trösten, ich kann Dir nur einen Drücker und Sonnenstrahlen schicken.

Vielen Dank für Deine Antwort, Brigitte. Das hilft mir sehr !
Ich denke in der ersten „Schockphase“ ist die Krankheitssituation für alle Beteiligten Neuland. Da bricht erstmal eine Welt zusammen - es ist einfach nicht mehr so wie früher. Und dann muß man lernen miteinander umzugehen. Hier befinden wir uns gerade . . .
Ich denke auch, daß ein Angehöriger nie wirklich wissen wird, wie es einem Betroffenen geht – kann er eingentlich gar nicht -. Aber die Angehörigen leiden so schrecklich mit und wollen ihren Lieben aus diesem dunklen Raum rausholen (Liebe Brigitte, ja, hab Deinen Vergleich gelesen). Es geht nicht und wie soll man das akzeptieren ?

Wir machen meinen Papa kleine Freuden, so liegt z.B. - wenn er zur Chemo für einen Tag ins Krankenhaus muß – dort schon ein Brief für ihn bereit. Wenn er länger rein muß, besuchen wir ihn natürlich und gehen spazieren (hm, ich weiß – wir fragen ihn, ob er das möchte).
Nur der „Alltag“ daheim, da ist es nicht leicht, das richtige Maß zu finden.

Viele Sonnenstrahlen,
Steffi.
Mit Zitat antworten
  #306  
Alt 12.02.2003, 21:09
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallöchen Steffi,
danke für die vielen Sonnenstrahlen!

Ach ja, mein Vergleich mit dem dunklen Raum ... ich glaube, der geht hier im Kompass bald mal in die Geschichte ein (lächel!).
Aber ich finde es schön, wenn ich weiss, wenigstens annähernd ein paar Worte gefunden zu haben, die das Ganze ein bisschen erklären können. Und wenn es Angehörige lesen, diese dann ein wenig versuchen können, es zu verstehen. - Es ist ja eh schon so schwierig, überhaupt darüber zu sprechen, über diese Gefühle und Ängste, und man findet meist nie die richtigen Worte dafür.

Tja, Steffi, und das ist es ja eigentlich auch: Du kannst Deinen Vater nicht aus diesem dunklen Raum heraus holen. Es geht nicht. Es bleibt wirklich nichts anderes übrig, als dies akzeptieren zu müssen. Genau so wie Dein Vater drinnen ist, und akzeptieren muss, dass er nicht raus kann.
Das ist jetzt natürlich nur "bildlich" gemeint. Aber wenn man davon ausgeht, dass ein Mensch Krebs hat, dann HAT er ihn, und selbst wenn er "geheilt" ist, wird er noch mit dem "Mörder" im Raum weiter leben müssen, also mit dieser Angst, dass der Krebs wieder kommen kann.
Diese "Angst" ist dann am Ende - wieder bildlich gesehen - genau wieder dieser "Raum".

So gesehen kann man diesen "Raum" also erst ... zerstören, niedertrampeln, abbrechen lassen, einschlagen, oder was auch immer, ... wenn es eine absolute, hundertprozentige Garantie für Heilungen bei Krebs gibt.
Weisst Du, wie ich meine?
Uff, schwer zu beschreiben, das Ganze.

Das mit dem Brief, welcher bereits bereit liegt für Deinen Vater, wenn er ins Krankenhaus muss, finde ich aber eine Super-Idee!
Aber willst Du noch ein bisschen was über den Alltag daheim erzählen, Steffi? Wo habt Ihr das Problem mit dem "richtigen Mass"? Magst Du darüber plaudern?

Bis dann, und ganz liebe Grüsse
von der "krassen" Brigitte
Mit Zitat antworten
  #307  
Alt 14.02.2003, 22:09
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo an alle,

seit Anfang Februar sind so viele Beiträge neu; ich konnte sie noch nicht mit Ruhe lesen.

Meine Mutter ist immer noch im Offenbacher Krankenhaus und es wird für meinen Vater zunehmend schwerer hinzugehen. Allein durch das wissen, dass sie nie mehr wie früher leben wird, wenn überhaupt noch einmal außerhalb des Krankenhauses, hat ihre schon immer vorhandene Veranlagung zu Angstzuständen stark explodieren lassen. Sie darf sich nach wie vor nur in die Senkrechte begeben, wenn sie das Korsett für Rücken und Hals trägt. Der Tumor direkt an der Wirbelsäule wurde von innen bestrahlt. Die erste Chemo hat auch schon stattgefunden.

Mittlerweile geht sie abends nicht ins Bett, hat Angst vor der Hilflosigkeit, wenn sie das Korsett abgelegt hat. Allein kann sie es nicht anziehen und die Schwestern stehen auch nicht eine Minute, nachdem sie gedrückt hat, neben dem Bett. Sie hat praktisch zwei Nächte nicht geschlafen.

Was wir jetzt beim eingehenden Betrachten der Medikamente zufällig gesehen haben, ist, dass das Schilddrüsenmedikament, dass sie schon früher einnahm (75) mittlerweile von der Klinik auf 125 erhöht wurde, angeblich in Abstimmung mit den Blutwerten, die in letzter Zeit gemessen wurden. Dass sie aber die Schilddrüse entfernt bekommen hat, war dort unbekannt. Eigentlich müsste doch erst einmal mit dem Patienten oder dessen Angehörigen Rücksprache gehalten werden bei solch einer Veränderung, oder? Ich weiß nicht mehr was muss und was muss nicht. Aber dass solche Angstzustände durch Schilddrüsenfehlfunktion entstehen können, habe ich schon gelesen.

Hinzu kommt, dass meine Mutter auch aufgrund der starken Schmerzmittel nicht ganz klar denken kann. sie tut sachen, von denen sie hinterher nicht weiß, warum. Oder sie erzählt Sachen und verliegt mitten im Sprechen den Faden.

Außerdem wird sie zunehmend rechthaberisch und bockig. Man hat den Eindruck, dass die zeitweise Gegenwart von Besuch nicht mehr aussreicht. Wenn mein Vater geht, sei es um 17.00 Uhr, wenn sie um 11.oo Uhr morgens angerufen hat und gebeten hat, dass er kommt, weil es ganz schlimm wäre, sei es um 19.30 Uhr (seit 13.00 Uhr), klammert sie, wird noch nervöser und unruhiger, auch teilweise und gerecht und vorwurfsvoll ob des nahenden Abschieds.

Da ich einen kleinen Sohn habe (5 Jahre) und ihn im Moment auf keinen Fall ins Krankenhaus mitnehmen will, komme ich nur am Wochenende zu Besuch, rufe aber jeden Abend an. Es ist jedesmal ähnlich: Einziges Thema ist "Wie bringe ich die Nacht rum?" Sie könne nicht ins Bett. Mit Korsett sei es zu unbequem, ohne könne sie nicht allein aufstehen.

Die Schwestern lassen sie bis mitten in der Nacht so sitzen und schauen immer mal nach ihr, weil sie sich weigert, ins Bett zu gehen. Den Beruhigungstrunk, der für diese Angstfälle auf ihren Tisch steht, fasst sie nicht an, den braucht sie dort stehend, hält sich daran fest, dass sie ihn im Notfall trinken könnte. Wann ist denn bitteschön der Notfall, wenn nicht mitten in der Nacht? Eine Diskussion ist müßig, es läuft immer wieder auf die Frage hinaus "Wie bringe ich die Nacht rum?".

Wir wissen nicht mehr, was wir noch tun können. Es sieht so aus, aus, als würde sie dort verwaltet, aber nicht betreut.

Ich will auch nicht ausschließen, dass sie der einen oder anderen Schwester auf den Keks geht; sie tut nicht immer verständliche Dinge.

Dann kommt auch hin und wiede die Wut durch "Ihr dürft gehen, ich will auch hier raus"

Was können wir tun? Ich habe nicht das gefühl, dass sie dort gut aufghoben ist.

Es grüßt Euch
KarinM
Mit Zitat antworten
  #308  
Alt 14.02.2003, 23:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallöchen KarinM,
naja, als erste Idee käme mir in den Sinn: Ist es möglich, dass man Deine Mutter in eine andere Klinik verlegen könnte? Vielleicht gibt es eine in der Nähe, welche bekannt dafür ist, dass die Pflege der Kranken dort ein bisschen "menschlicher" gehandhabt wird?
Ich kenne mich leider nicht aus, bei Euch in Deutschland, Karin. Aber wenn Du - und vor allem Deine Mutter - das Gefühl habt, sie ist dort nicht so gut aufgehoben, dann lohnt es sich vielleicht, sich ein bisschen nach einer anderen Klinik umzusehen. Das "Verlegen" in ein anderes Krankenhaus sollte - versicherungstechnisch - eigentlich kein Problem sein, oder?

Natürlich hat sie es auch nicht leicht. "Ihr dürft gehen, ich will auch hier raus!" sagt oder denkt wohl jeder Krebspatient hin und wieder. Aber es zeigt auch, dass sich Deine Mutter nicht so wohl fühlt. Hätte sie wirklich liebes Pflegepersonal um sich herum, das sich gut um sie kümmert, würde sie es Dir bestimmt auch sagen, oder Dir ein wenig von dem lieben Personal "vorschwärmen".
Oder was meinst Du?
Vielleicht willst Du sie mal fragen, ob sie gerne in ein anderes Krankenhaus gehen möchte?
Ich finde, gute und richtige Pflege ist schon sehr wichtig. Letzten Endes geht dies nämlich auch auf die Gesundheit zurück. Besonders bei schlaflosen Nächten.

Ganz liebe Grüsse an Dich, Karin,
von der "krassen" Brigitte
Mit Zitat antworten
  #309  
Alt 16.02.2003, 17:02
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Liebe krasse Brigitte,

vielleicht hängt das richtige Maß an Fürsorge im Alltag auch von der momentanen Gemütsverfassung des Kranken und auch der Angehörigen ab.

Manchmal sind wir als Angehörige so gut drauf, daß wir unsere Stimmung weitergeben können. (So ist es oft bei mir – ich muß dann gleich meine „Sonne“ weitergeben und Freude machen, schreibe fröhliche Faxe an meinen Papa – z. B. im Namen von unserem Kater oder so...)
Manchmal sind wir aber auch so sehr traurig, daß uns einfach die Tränen runterlaufen. Und machmal sind wir auch richtig wütend - auf den Hausarzt, der den Krebs ein Jahr zu spät erkannt hat, auf die Behörden, die alles so kompliziert machen und auch auf das Leben, das einen aus der Familie in diesem dunklen Raum verbannt.

Mein Papa ist auch mal so, mal so drauf – nur extremer - finde ich.
Einmal ist er richtig „gut drauf“, sprüht vor Energie, sagt selbst, daß alles wieder gut wird, spricht über seine Krankheit (NICHT über seine Gefühle), verspricht mir sogar, daß wir eine bestimmte Skiabfahrt im nächsten Winter zusammen anpacken. - Dafür könnte ich ihn umarmen, es ist schön, ihn so reden zu hören !

Dann spricht er von „früher“, also vor der Krebsdiagnose im Dezember 2002, wie gut ihm das Weißbier und der Wein geschmeckt haben – er wird traurig und allmählich ganz still. Hm, meist wissen wir dann an diesem Punkt gar nicht, wie wir reagieren sollen . . . hast Du einen Rat für uns ?

Und dann gibt es die Situation, in der man ihn auf etwas hinweist. Er reagiert dann stur (gut – ein richtiger „Sturkopf“ war er schon immer) aber auch recht agressiv und laut.
Beispiel: Durch die Chemo ist er kälteempfindlich geworden, zieht sich aber nicht entsprechend warm an. (Warum auch immer – ich weiß es nicht). Wenn wir spazieren gehen, muß man ihm manchmal sagen, daß er sich wärmer anziehen soll – Seine Reaktion: „dann bleiben wir halt da“.
Das kenne ich bei ihm gar nicht ! Ist es zuviel des Guten ? Wie soll ich da ein Maß finden ?

Liebe Grüße und
viel Sonne !
Steffi
Mit Zitat antworten
  #310  
Alt 16.02.2003, 17:51
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Mann zeigt kein Interesse an der Erkrankung !

Hallo !! hab ja schon vor ein paar Tagen hier was geschrieben. so, nun war ich im KH zur Chemo und Stammzellsammlung. Hat alles prima geklappt. Nur mit meinem Mann klappt gar nix mehr. Er kümmert sich überhaupt nicht sonderlich um mich. Er hat nicht mal angerufen um zu fragen wie es mir geht oder so. (OK,meist hab ich angerufen ob alles ok ist zuhause da wir 2 Kinder haben). Auch weiss er so gut wie gar nix über meine Therapie die gemacht wurde bzw noch ansteht. Wenn ich Ihn darauf anspreche, sagt er er wüsste bescheid (tut er aber nicht da er immer sehr unwissend ist wenn ich sage was gemacht wurde/wird). Hier zuhause liegt Tonnenweise Infomaterial aber der Herr liest nix. Er betreibt die reinste Vogelstrausspolitik, verdrängungstaktik usw. Er redet auch mit keinem darüber. Ich glaube es ist die pure Angst aber sollte man der Wahrheit nicht ins Auge sehen ?? Mittlerweile bin ich auch schon so abgestumpft das ich von mir aus auch nix mehr rede (den Herrn interessiert es eh nicht, bzw. Er will es nicht wissen) Was meint Ihr dazu ??
Mit Zitat antworten
  #311  
Alt 16.02.2003, 21:10
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallöchen Ihr Lieben,
hi Schnüffel, naja, Vogelsträusse sind eben Vogelsträusse. Ich glaube, wenn jemand nicht WILL nachdenken, einfühlen, verstehen, ... aus Angst, oder wie auch immer, ... dann WILL er nicht!
Das gibt's eben auch.
Ist MIR persönlich zwar unverständlich, - Dir wahrscheinlich auch, gell? - aber irgendwann oder irgendwo müssen wir diesen Punkt eben akzeptieren. Für den Moment jedenfalls, Schnüffel.
Ich glaube, im Moment wäre es für Dich eben von Vorteil, Du hättest SONST noch jemanden. Egal, ob Psychotherapeut, Selbsthilfegruppe, ... oder eine gute Freundin, irgend jemand, der Dich einfach versteht und Dich auch ein Stück begleitet.
Lass Deinen Mann im Augenblick Dein Mann sein, so wie er ist, ich glaube, Du musst sonst nur viel zu viel Energie in ihn hinein stecken. Such Dir NEBENBEI andere Menschen, andere Orte, wo Du den "Ausgleich", die Hilfe findest.
Für den Moment einfach. Ich denke, das ist ganz wichtig für Dich.
Damit meine ich nicht "Trennung" oder "Scheidung", gell? Aber Du musst etwas haben, worauf Du Dich freuen kannst. Menschen, mit denen Du über Deine Sorgen und Ängste sprechen kannst. Auch wenn es nur einmal die Woche eine Selbsthilfegruppe ist. Oder eine Therapiestunde.
Es ist so wichtig. Und es tut auch gut.
Ich weiss, die Situation mit Deinem Mann belastet Dich sehr, ... aber vielleicht braucht er einfach auch eine menge Zeit, BIS er verstehen kann?

Ich jedenfalls, umarme Dich ganz feste!

Hi, Steffi, Du Sonnenschein!
Ja, das ist eben dieses Auf und Ab, was Du von Deinem Vater erzählst.
Krebs macht einen ganz komisch irgendwie. Da ist natürlich diese "Todesangst", und die bewirkt eine ganze Menge. Mal ist da dieser Moment, wo man nur über die Vergangenheit nachgrübelt, über Erinnerungen und sein ganzes Leben überhaupt, ... dann ist da ein Moment der plötzlichen Traurigkeit, einer Deperession, der Angst und Furcht, ... und dann ist da plötzlich wieder mal ein Moment, wo man den Augenblick so wahnsinnig intensiv erlebt, wo man sich über ein simples Blümchen freuen kann, wo man lacht, wo man wieder Pläne schmiedet ...
... und am nächsten Tag sieht wieder alles anders aus. Vielleicht ist man da plötzlich zornig und aggressiv, wütend auf alles, auf die ganze Situation, die Krankheit, man ist so empfindlich ...!
Es ist nicht einfach zu erklären, Steffi, ich glaube (wenn ich jetzt bei mir zurück blicke), so hat es schon was mit "Verarbeitung" des Ganzen zu tun. Jedoch nützten damals bei mir solche Sätze wie: "Du musst halt lernen, damit zu leben!" eigentlich gar nicht viel, weil mir das zwar logisch war, aber weil ich mich da erst "am Anfang" oder "mittendrin" in der "Verarbeitung" befand, und das Ganze noch gar nicht richtig fassen konnte.
Es braucht schon seine Zeit, und ich denke, jeder ist da ein wenig anders, der eine braucht länger, der andere weniger lang.
Aber selbst heute, bei mir so nach zwei Jahren, ist "es" immer noch nicht einfach so "vorbei", weisst Du. "Es" ist einfach da, (dieser bedrohliche Mörder) und begleitet mich Tag für Tag.
Ignorieren geht nicht!
Einfach locker akzeptieren geht auch nicht so schnell!
Also kommt da alles immer wieder hoch: Angst, Wut, Freude, Aggression, Trauer, Lachen, Tränen ...
Hm, wie geht man damit um?
Meistens müssen die eigenen Angehörigen darunter "leiden". Aber man will ja nicht, dass sie darunter leiden. Also versucht man wieder fröhlich zu sein (tut einem ja selber auch gut), ... aber dann drückt es einem wieder auf der Seele, diese Angst. Auf und Ab eben.

Dann ist es eben schön, wenn die lieben Angehörigen trotzdem DA sind, egal wie die eigene Stimmung gerade ist. Wenn sie auf die eigene Stimmung eingehen können. Wenn sie mitlachen oder mitweinen können. Wenn sie unsere Wut teilen.
Aber manchmal ist auch Ablenkung richtig, wenn z.B. die Traurigkeit oder die Wut nicht mehr aufhören will. Oder ein Spaziergang um die Seele baumeln zu lassen.
Na, jetzt MIT Jacke oder OHNE?
Nun, einerseits ist es wichtig, ihm SEINEN Willen zu lassen (weil er ja sonst GAR nicht spazieren gehen will). Andererseits ist ja auch die Vernunft gefragt, weil er sich ohne Jacke da draussen ja auch erkälten kann, nicht?
Tja, mein Tipp: Frag ihn gar nicht erst, schnapp Dir seine Jacke unter den Arm und raus mit ihm! Wenn er draussen friert, wird er froh sein, dass Du die Jacke dabei hattest!

Ich grüsse Dich ganz lieb, Du Sonnenschein!
Die "krasse" Brigitte
Mit Zitat antworten
  #312  
Alt 17.02.2003, 21:46
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Sagen wir es ihm oder nicht ???

Hallo liebe Betroffenen und Angehörige,
vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben, wie wir (meine Mutter und ich) uns meinem Vater gegenüber verhalten sollen. Hier die traurige Geschichte: bei Papa wurde im letzten Frühsommer Speiseröhrenkrebs (T4N1M1)festgestellt, erste Chemoetappe hat er gut überstanden. Im November hatte er Pleuraerguss mit mehrmaligem Absaugen von 1,5 l Flüssigkeit, danach ging es immer schlechter. Da es ihm seitdem immer schlechter geht und er immens abgenommen hat, habe ich die Aussage seines Onkologen "sieht ganz gut aus, Herr H...) immer stärker angezweifelt. Heute bin ich mit meiner Mutter zu seinem Hausarzt gefahren um endlich genaues zu erfahen. Und siehe da, er hat überall in der Lunge Metastasen, die auch den Pleuraerguss ausgelöst haben. Bisher hat kein Mensch/Arzt etwas darüber verlauten lassen. Kann das denn angehen? Mein Vater weiß von gar nichts und denkt nur, dass die letzte Chemo ihn so runtergehauen hat, die er dann auch im Januar abgebrochen hat. Fakt ist laut Hausartzt, das da nichts mehr zu machen ist. Wir können es ihm nur noch so angenehm wie möglich machen. Wir möchten ihn auch gerne zu Hause lassen, weil er sich dort am wohlsten fühlt. Er denkt jedoch, er müßte jetzt noch in ein anderes Krankenhaus zur Behandlung, damit es ihm endlich wieder besser geht. Sollen wir das unterstützen?, denn ich/wir fühlen uns nicht in der Lage ihm die Hoffnung zu nehmen. Aber andererseits ist das auch alles so verlogen. Was sollen wir bloß machen?
Ich weiß gar nicht, wie ich das alles hier so kurz fassen soll, ohne das Forum zu überfrachten. Vielleicht schreibt mir ja mal jemand seine Meinung. Ich wäre sehr dankbar.
Ihr könnt mir auch gerne eine e-Mail schicken: O-G.Grolms@t-online.de
Besten Dank
Gudrun
Mit Zitat antworten
  #313  
Alt 17.02.2003, 23:17
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo, Gudrun!

Bin eine andere Gudrun.

Hausärzte sind zu weiten Teilen unsensible Idioten. Ich bin ein Verfechter der Meinung, daß man den Patienten nicht alles sagen muß, was irgendein Arzt daher gequatscht hat.Es weiß sowieso niemand, wann es zu Ende geht und wie es zu Ende geht - also nimm niemandem die Hoffnung.

Außerdem weißt Du gar nicht, ob Dein Vater nicht doch etwas mehr Kenntnis hat, als Du denkst. Die Onkologen reden nämlich üblicherweise nur dann mit der Familie, wenn der Patient dies ausdrücklich erlaubt.

Und die Lungenmetastasen sind offenbar doch ab und zu mit Chemo in Griff zu kriegen. Habe ich jedenfalls erlebt. Was aber nichts mit der Grunderkrankung zu tun hat.

Grundsätzlich stelle ich mir bei diesen schwerwiegenden Fragen immer den alten Spruch vor: "Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg' auch keinem andern zu" .
Aus der jetzigen (einigermaßen gesunden Sicht) würde ich niemandem sagen, was irgendein Mediziner zu den Prognosen von sich gegeben hat. Hilft nicht; frustriert nur.

Alles Liebe
Gudrun


Alles Liebe

Gudrun
Mit Zitat antworten
  #314  
Alt 17.02.2003, 23:35
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo Gudrun,
ja, das ist immer eine schwierige Situation. Naja, weil es diese Ärzte und jene Ärzte gibt.
Manchmal kann ich es noch verstehen, wenn Ärzte die reine Wahrheit dem Patienten nicht sagen wollen. Es ist eine rein menschliche Reaktion, um einem Kranken, der eh schon leidet, durch so eine Hiobsbotschaft nicht noch mehr zu schwächen.
Aber dann wäre es wenigstens ein bisschen fairer, wenn so ein Arzt es zumindest den Angehörigen genau erklärt.

Und dann gibt es auch Patienten, die mögen es GAR nicht, wenn man sie belügt, oder ihnen wichtige Dinge verschweigt. Ehrlich gesagt, ich hätte das auch nicht gern. Ich würde gerne wissen wollen, WIE es um mich steht.
Anders würde es dann - bei mir zumindest - wieder aussehen, wenn mir der Arzt eine "zeitliche" Prognose geben würde. DAS fände ich hingegen wieder übertrieben "Gott gespielt".
Aber ... nun ja, auch hier gibt es Patienten, die auch DAS gerne wissen möchten. - Vielleicht um sich darauf vorzubereiten?

Aber es gibt vielleicht auch Menschen, welchen es noch zusätzlich schaden könnte, ... die Wahrheit, und nichts als die reine Wahrheit.
Was meinst Du, Gudrun, wie Dein Vater auf die Wahrheit reagiert?
Ist er ein Mensch, der lieber Tatsachen hören möchte?
Es kann auch umgekehrt sein: Durch die Wahrheit werden Selbstheilungskräfte gefördert, die kaum jemand so erwartet hätte.

Nun, wenn Dein Vater in ein anderes Krankenhaus möchte ... warum nicht? Es ist seine Hoffnung, sein Antrieb. - Aber dazu müsste er vorher die Wahrheit kennen, finde ich.
Oder Du könntest vorher versuchen, mit diesem "schweigsamen" Arzt dort in jenem Krankenhaus zu sprechen, und ihm sagen, was Du von dem Hausarzt vernommen hast. Höre Dir die verschiedenen Meinungen und Ansichten an. Vielleicht meint dieser Arzt ja wirklich, dass alles "gut aussieht" bei Deinem Vater? Frag ihn doch mal, wie er das meint, wie er darauf kommt, und weshalb er das zu Deinem Vater so sagt.

Was meinst Du, Gudrun? Es sind einfach so meine Gedanken dazu.
Ganz liebe Grüsse an Dich, und die besten Wünsche an Deinen Vater, gell?
Die "krasse" Brigitte
Mit Zitat antworten
  #315  
Alt 17.02.2003, 23:50
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Ah, noch schnell was:
DIAGNOSEN und PROGNOSEN ... sind ein himmelweiter Unterschied für einen Krebspatienten!
Diagnosen haben die Ärzte dem Patienten mitzuteilen.
Prognosen aber, sind Hellseher-Spielchen!

Und sonst: Ja, Du hast Recht, Gudrun (die Zweite), Krebspatienten wissen oftmals genau, wie es um sie steht.
Aber nur oftmals! Das heisst, nicht jeder und immer.

Liebe Grüsse von
der "krassen" Brigitte
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
aktuell betroffene Bronchial-Ca Angehörige Rieke K Forum für Angehörige 80 18.06.2006 01:19
Hilfe für Angehörige und Betroffene Gästebuch 1 18.01.2002 15:55


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:16 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55