Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo Ihr Lieben,

Liebe Susanne, wie war deine Feier, hat alles in deinem Sinne geklappt? Bestimmt!
Liebe Barbara, war bestimmt schön mit dem Hund als Begleiter. Ich liebe auch Hunde, aber wenn man berufstätig ist, ist das nichts. Das ist der Nachteil an Katzen, man kann sie nicht mitnehmen zum spazieren gehen. Und alleine geht man eben nicht. Gibt’s bei euch nicht ein Tierheim, die froh sind wenn sie Leute zum Ausführen haben? Das wäre vielleicht für dich nicht schlecht, dann brauchst du dich nicht so zu binden und hast Zeit zum Überlegen. Vielleicht denkst du auch später irgend wann mal drüber nach, natürlich wenn du dich besser fühlst, wieder ein paar Stunden zu arbeiten. Bist ja erst 50! Ich darf das sagen, bin nämlich schon 56 und mich persönlich lenkt die Arbeit wirklich ab. Zumindest meistens.
Liebe Beate, vielleicht hast du die Möglichkeit während des Wochenendes mal hier vorbeizuschauen. Wünsche ein sonniges, erholsames, ablenkungsreiches Wochenende.
Da ich schon länger im Forum gelesen habe ist mir ist auch aufgefallen, dass kaum Männer schreiben. Glaube, sie stehen nicht so offen zu ihren Gefühlen wie wir. Viele werden wahrscheinlich ihre Traurigkeit in der Kneipe mit Alkohol versuchen zu betäuben. Oder suchen sich schnell was Neues. Aber jeder wie er meint.
Ihr habt recht, werde mich mal zur Hochzeitsfeier anmelden und dann mal abwarten. Ist ja erst am 25.09. Gestern war es ganz schlimm mit mir, habe schon morgens um 7 Uhr auf der Arbeit nur geweint und das ging so bis ich dann abends ins Bett ging. Deshalb hab ich mich heute aufgerafft und bin zu einer entfernten Verwandten, die ihren Mann vor 6 Wochen durch Herzinfarkt verloren hat, gefahren. Wir hatten irgendwie seit mehreren Jahren keinen richtigen Kontakt mehr und uns in der Trauer aber wieder gefunden. Sie ist schlecht dran, sitzt schon seit Jahren im Rollstuhl und ist nun vollkommen auf sich alleine gestellt. Schade nur, dass wir ziemlich weit entfernt von einander wohnen. Aber es war gut, dass ich mich selbst gezwungen habe, zu fahren. Waren viel an der frischen Luft, haben in einem schönen Lokal lecker essen und uns später noch Eis gegönnt. Hab heute soviel gegessen, dass ich morgen nichts mehr brauche (grins). War wirklich mal was anderes als nur grübeln, grübeln, grübeln. Es geht mir heute auch schon um einiges besser als gestern.
Hab von euch schon einiges gelernt, danke.
Wünsche euch ein sonniges Wochenende ohne zuviel Gedanken.
Liebe Grüße
Irene

Hallo ihr Lieben
Ich hoffe, eure Wochenenden waren gut. Meins war ganz passabel. Ich wurde von verschiedenen Freundinnen und Kolleginnen umhätschelt. Ich habe noch nie so eine Frauensolidarität gespürt. Tut eigentlich ganz gut.
Liebe Irene, es gibt ein Tierheim in der Nähe. Ich mag mich zur Zeit aber auf gar nichts festlegen. Es war schön, mit dem Hund spazieren zu gehen. Vielleicht werde ich mir wirklich einen anschaffen, aber noch bin ich nicht bereit, für die nächsten 12 Jahre die Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen. Ich werde sicher wieder etwas machen. Nur diese Auszeit gönne ich mir nun. Ich hab immer anspruchsvolle 100%-Jobs gemacht. Das möchte ich nicht mehr. Vielleicht mache ich mal ganz was anderes! Heute gings mir gut, wie's morgen ist, wir werden sehen! Nicht wahr, diese Schwankungen sind ganz unberechenbar.
Liebe Susanne, hat alles geklappt am Freitag? Ich hoffe doch!! Morgen sollte PEtra ja zurück sein. Ich hoffe, dass es ihr gut geht. Hat dein Turbo ab Morgen wieder Schule oder sind immer noch Ferien?
Auf allen Fälle wünsche ich euch einen guten Start in die neue Woche. LAss es euch möglichst gut gehen. Ich umarme euch und freue mich, euch zu kennen. Liebe Grüsse Barbara

Hallo, ihr Lieben,

ich bin auch wieder eingetroffen. Schön, dass es scheint, als seien die Wochenenden diesmal für alle ganz erträglich gewesen. Vielleicht hat ja auch das herrliche Wetter etwas dazu beigetragen.
Liebe Susanne, hoffentlich war auch deine Party gut?
Meine Eltern haben mich umsorgt, wie früher, als ich noch klein war. Das tat unheimlich gut. Dort habe ich auch erstmals wieder 6 Stunden am Stück durchgeschlafen. Da meine Eltern aber nicht mehr die Jüngsten (74) sind, sollte es eigentlich andersrum sein!
Ich habe jetzt alle Wochenenden bis Mitte Oktober erstmal verplant. Hoffentlich geht das gut. Momentan beschäftigt mich vor allem die Organisation der Seebestattung. Meine Schwiegerfamilie ist so wahnsinnig unselbständig! Die Eltern meines Mannes sind erst 63, aber sie kriegen nun nicht mal eine Übernachtung organisiert, aber der Opa mit 86 Jahren hat sich schon eine besorgt!
Ich wünsche euch allen eine gute Nacht und einen guten Wochenanfang. Hier soll das Wetter sommerlich bleiben, falls es bei euch nicht so ist, schicke ich euch etwas Sonne in eure Herzen.
Liebe Grüße von Beate

Hallo all ihr lieben, ich bin wieder zurück aus einem Urlaub, der nicht so wirklich erquicklich war, in dem ich mich von meiner Familie allein gelassen fühlte und ín dem einzig meine Freundin mit half, die Zeit angenehm und kurzweilig zu verbringen. Es waren leider nur drei Tage. Der Rest war von Langeweile und von Unverstehen geprägt.
Ich glaube, hier bin ich besser aufgehoben.
Irene, herzlich willkommen (ist bestimmt nicht ironisch gemeint)
bei unserem Frauen''tratsch''. Ich kann nur sagen, die letzten 2 Wochen ohne euch und ohne Gaby(schreibt nicht mehr im Forum) waren nicht so wirklich zu ertragen. Ich bin froh wieder zu Hause zu sein, sitze hier wieder vor dem PC und heule mir die Augen aus dem Leib, habe Axels Bild vor mir zu liegen, und frage micht schon wieder, ob irgendwann das Leben wieder lebenswert werden wird.
Ich freue mich sehr, dass ihr mich in den letzten 14 Tagen nicht vergessen habt.
Beate, ich werde am 24.09. bei dir sein, da kannst du dir ganz sicher sein. Heute habe ich nach der Rückkehr aus dem Urlaub die Urkunde von der Seebestattung bekommen. Ich habe jetzt ganz genau den Punkt, an der Axels Urne ins Wasser gelassen wurde.
Oh verdammt, jetzt wo ich wieder zu Hause bin, heule ich mir wieder die Augen aus dem Leib, obwohl ich ja gedacht hatte, dass es jetzt langsam bergauf gehen würde, es ist so schrecklich, ich vermisse Axel so sehr und kann vor lauter Tränen die Tastatur nicht mehr erkennen.
Mache daher jetzt Schluss und werde ins Bett gehen. Ich bin froh, dass ich mich bei euch ausheulen konnte und wünsche euch eine gute Nacht.
Alles Liebe sendet euch Petra

Hallo Petra,ich wollte dir doch zuvorkommen und einen guten Start zurück wünschen.Vielleicht ist es eine Ahnung,es war nicht schön,schreibst du!Also wünsche ich dir hier bei uns einen guten,besseren Start in diese Woche,sei umarmt und lass dich von uns vollquatschen,du wirst sehen,es bringt was.
Was war denn los,kann deine Familie nicht mit der Trauer umgehen,sind sie nicht in der Lage ,dich zu verstehen?Blöde frage,dich verstehen,kann nur der,der dies hinter sich hat,alle anderen sind unbeholfen und manchmal auch wie ein Elefant im Przellanladen!Denk daran!!,wenn es wieder losgeht.Petra,Barbara,Beate und Irene,wir bilden seit einiger Zeit doch etwas,wie eine Familie,an uns kommt keiner ran,zusammen sind wir stark.
Irene,du hast alle Möglichkeiten offen(bei der Feier),es stht dir frei,zu gehen oder zu bleiben,solange DU es möchtest.Die Schwieeltern sind aber wirklich hilflos,erst die Bemerkung mit dem Hund und jetzt mußt du dich auch noch um eine Bleibe kümmern,also wirklich,es sind doch noch junge Menschen.Deine Eltern haben es bestimmt genossen,dich zu verwöhnen und zu umhegen,es ist doch für sie auch eine schwere Situation und so können sie einwenig Freude in dein Jetzt bringen,schön.Barbara,was macht eigentlich dein Pa?Wir haben schon lange nichts mehr von ihm gehört,grüß ihn doch bitte mal wieder.Ja,unsere Feier war schön,von nachmittags bis 22.30 Uhr.Am anächsten Tag haben wir Schwiema und meine Eltern zum Resteessen noch eingeladen,dann hat es aber auch gereicht.Es waren für mich fremde ,neue Kollegen dabei,das ist schön,denn so hat man Nachher beim Namen auch ein Bild vor Augen.Das Wetter hat ja auch ,dank eurer Wetterwünsche mitgespielt,es war ein entspanntes Fest,manchmal weiß ich dann nur nicht,ob man mich"kennt"mit dem Ding da im Kopf und wie man mich so nimmt,aber das ist eigentlich auch egal,da es diese Menschen ja im Grunde nnicht viel angeht.Einen Hund wünscht sich Vanessa auch ganz doll,aber ich habe die Argumente auch,drei Vormittage bin ich aus dem Haus,wer weiß,was mal wird und ich möchte es auch nicht,das ein Tier dann immer alleine ist oder herumgereicht werden muss.Vanessa hat wieder Schule,es ist so ruhig hier,muss mich erst wieder zurecht finden(obwohl ich mich in den Ferien schonmal nach Ruhe gesehnt habe),vermisse ich es jetzt schon,mit ihr zusammen zusein.Das wiederum darf sie aber nicht spüren,denn Selbständigkeit ist viel wert heute.
Heute ist es nochmal sehr warm hier,ich versuche euch etwas Wärme mit in eure Herzen zuschicken,legt die Hand auf den Bildschirm und nehmt die Wärme in euch auf,Susanne

Hallo alle zusammen,

ich hoffe es stört euch nicht daß ich mich hier so einklinke, ich lese schon sehr lange mit. Eigentlich bin ich schon über 3 Jahre im Krebskompass, seit die Ärzte meinem Mann sagten daß es keine Hoffnung mehr gibt. In der Zeit als er im Krankenhaus lag, war ich am Abend auch immer im Chat. Aber nach seinem Tod wollte ich dort nicht mehr hin, ich wollte denen die Hoffnung haben, diese nicht nehmen.
Nun ist mein Mann schon bald 3 Jahre nicht mehr bei mir und alles was ihr schreibt kommt mir so bekannt vor. Am Anfang Erleichterung daß er nicht mehr leiden muß, dann viele Behördengänge und dadurch wenig Zeit zum Nachdenken, aber dann...
Dann kommt diese Leere, diese Unruhe und das langsame Begreifen. ( obwohl ich es bis heute nicht ganz begriffen habe )
Als ich nach 1,5 Jahren langsam wieder etwas Licht am Horiziont sah, erkrankte meine Mama und innerhalb von 10 Wochen war sie auch nicht mehr bei mir. Gerade sie war nach dem Tod von meinem Mann meine größte Stütze, immer für mich da, immer hat sie versucht meine Tränen zu trocknen.
Langsam frage ich mich wie ich aus diesem Tief wieder rauskommen soll, keine Ahnung...
Jeden Tag lese ich bei euch mit und jeden Tag heule ich und doch zieht es mich immer wieder hierher.
Trauergruppe habe ich schon hinter mir, leider gibt es bei uns nur eine und da waren die Frauen ab 70 Jahre. Natürlich trauern die auch, aber ich hatte wenig schöne Gedanken dort, dachte immer die haben ihn doch so lange gehabt.
Jeder denkt natürlich daß seine Trauer die Größte ist.
Das Thema Hund ist bei mir auch schon sehr lange in Gedanken, aber ich kann mich nicht dazu entschließen. Im Tierheim zum spazieren gehen war ich schon, war keine gute Idee, die gaben mir einen Dobermann, fragten nicht mal ob ich Erfahrung mit Hunden hätte. Dieses Tier war etwas gestört, hatte Angst und konnte gar nicht langsam gehen, ich flog meist hinterher.

Ich hoffe es stört nicht daß ich euch geschrieben habe, hatte es schon länger vor, aber ich hatte mich bisher nicht getraut.

Liebe Grüße und auch etwas Sonne im Herzen
Mona

Hallo Mona,bin ausnahmsweise jetzt mal hier,da ich eigentlich etwas anderes nachlesen wollte.Schön,das du da bist und uns schon vom lesen kennst.Warum sollte sich denn jemand gestört fühlen,du kannst einzig die vergangene Zeit am besten beurteilen und allen hier mit deinen Erhahrungen helfen,willkommen bei uns!
Es zeigt aber auch,wie du schreibst,das wir uns hier schon sehr nahe stehen und uns schon einige Zeit intensiv kennengelernt haben,erzähl uns doch noch mehr von dir,wenn du magst.Das mit dem Riesenhund war ja wohl echt ein Fehlgriff vom Tierheim,ganz schön gemein,da will mal jemand helfen,und dann so,schade für dich.Melde mich später wieder,meine 8J.alte Tochter hat gestern hier eine Seite entdeckt,wo sie jetzt unbedingt rein muss,tschüss und nochmals willkommen im "Club",Susanne

Hallo Ihr Lieben,

gut, dass mal wieder ein Wochenende vorbei ist. Wobei ich den Sonntag als besonders schlimm empfinde, Samstag geht noch so einigermassen. Heute hat die Arbeit mich wieder – zum Glück – gut abgelenkt. Diese Stimmungsschwankungen sind wirklich ganz unberechenbar. Würde wünschen, könnte mal eine Nacht –wie früher – durchschlafen. Das Einschlafen geht noch ganz gut, aber dann alle 2 Stunden wieder wach. Meine Güte, das ganze Leben ist aus den Fugen geraten.
Liebe Barbara, dachte auch nicht daran, dass du dir einen tierischen Kumpel zulegen sollst, sondern nur, dass du ab und zu mal einen ausführen könntest. Muss ja nicht so ein Fehlgriff sein wie bei Mona. Klar, dann besteht natürlich die Gefahr, dass man sich so daran gewöhnt. Hast aber natürlich recht, wir wissen ja nie, wie es uns am nächsten Tag geht.
Liebe Susanne, freut mich, dass dein Fest gelungen war. Hoffe, Vanessa hat ihren ersten Schultag gut hinter sich gebracht, gehe aber davon aus, sonst hätte sie bestimmt nicht Interessen an einer Internetseite gehabt. Finde toll, wie du das machst, sie nicht spüren zu lassen, wie allein du dich ohne sie fühlst. Ist natürlich richtig, trotzdem, ich bewundere dich immer mehr.
Hallo Beate, schön, dass du auch wieder hier bist und dich bei deinen Eltern umsorgt und verstanden fühltest. Meine Güte, wie hast du das geschafft, so viele Wochenenden schon zu verplanen, ich kann mich zu kaum etwas aufraffen.
Hallo Petra, natürlich weiß ich wie dein herzlich willkommen gemeint ist und bedanke mich. Schade, dass dein Urlaub nicht das gebracht hat, was du dir erhofft hast. Ich weiß auch nicht, sind wir durch unser gemeinsam Erlebtes viel empfindlicher und dünnhäutiger geworden. Muss Susanne mal wieder beipflichten, richtiges Verständnis finde ich auch nur hier. Gut, meine Eltern sind verständnisvoll, einfühlsam und tun alles für mich. Aber, will sie auch nicht beim täglichen Telefonieren mit meinen Sorgen und Tränen belasten. Würde es ihnen auch noch schwerer machen.
Bin froh, dass ich das hier kann, auch ich kann mal wieder kaum was sehen, vor lauter Tränen.
Hallo Mona, auch von mir herzlich willkommen. Hab mich auch erst vor einer Woche entschieden, hier mal zu schreiben. Ich bin so nett aufgenommen worden, obwohl die anderen Frauen sich schon so lange schreiben. Hab erst gedacht, na, in so eine „verschworene Gemeinschaft“ aufgenommen zu werden, wäre nicht so einfach.
Aber, ich bin so froh, dass es euch gibt und ich den Weg zu euch gefunden habe.
Wünsche einen erträglichen Abend und eine gute Nacht
Liebe Grüße
Irene

Hallo ihr Lieben, habe in dieser Woche noch Urlaub un dkann mich trotzdem nicht dazu aufraffen mal früher bzw. am Tag zu schreiben.
Aber ich denke, es hat alles einen Hintergund. Ach Irene, wenn ich deine Zeilen lese, komme ich mir vor wie ein alter Hase. Mit dem Schlafen ging es mir genau wie dir. Einschlafen ging gut, dann aber nach 2-4 Std. aufgewacht und nicht mehr eingeschlafen, zusätzlich hatte ich noch Schweißausbrüche. Bei mir fing es allerding schon vor Axels Tod an und zwar Anfang März. Axel starb dann am 17.05.2004. Ach ja, heute ist wieder Montag, heute vor 15 Wochen ist er gegangen. An den Montagen geht es mir nie so sonderlich gut. Aber was ich noch sagen wollte ist, dass meine Schlafprobleme nach der Seebestattung am 02.08.04 so langsam besser wurden. Mittlerweile fange ich auch wieder an zu träumen, was zur Verarbeitung ja beiträgt.
Es ist schön, hier eine Familie gefunden zu haben.
Herzlich willkommen Mona,
schön, dass du dich entschlossen hast, unsere ''Tratsch''Runde zu erweitern. Ich denke, hier haben wir eine gute Trauerbewältigungsgruppe. Mir geht es ähnlich wie dir. Ich denke auch immer, wenn ältere Leute sterben, na gut, die haben aber ihr Leben gelebt, aber unsere Männer ?
Susanne, bin sehr froh wieder bei euch zu sein.
Ich denke, meine Familie kann nicht so richtig mit meiner Trauer umgehen. Meine Schwester meinte, dass ich komisch geworden sei, meine Mutter wusste nicht, was sie mit mir reden soll, denn schließlich sei sie schon alt (69) und erlebt ja nichts mehr. Es war Horror. Ich fühlte mich wirklich sehr unverstanden. Als meine Freundin dann endlich aus dem Urlaub zurück kam, konnte sie es nicht fassen, sie meinte und selbts wenn ich komisch wäre, dann würde es mir in dieser Situation auch zustehen, denn schließlich sollte man doch mal bedenken, dass Axel erst 3 1/2 Monate tot sei. Diese Äußerung tat mir sehr gut und die letzten 3 Tage mit ihr waren auch sehr schön. Sie hat mir viel neues von Berlin gezeigt und wir konnte auch gut reden, die drei Tagen waren zwar sehr anstrengend, haben mir aber unheimlich viel gegeben.
Beate, wie geht es dir heute ?
Ich wünschte, ich könnte meine Wochenende auch so lange Zeit im Voraus verplanen. aber ich habe gar keine Leute, mit denen ich etwas planen könnte, Axel und ich, dass Boot fahren und überhaupt, wir waren uns einfach genug, ja wir hatte lockere Bekannte ...
Ich denke, wir sollten uns langfristig doch mal irgendwo in der Mitte Deutschlands treffen. Für Barbara wäre es dann aus der Schweiz auch nicht ganz so weit.
Ich würde euch auf jeden Fall gerne mal persönlich kennenlernen.
So ich hofffe, dass ich jetzt niemanden vergessen habe und wenn doch, bitte nicht böse sein, denn ihr seid mir alle ans Herz gewachsen, auch wenn ich nicht jede erwähne.
Schlaft gut und träumt vor allem süß.
Liebe Grüße sendet euch Petra

Hallo, Ihr Lieben alle,

nachdem mein Wochenende ganz gut war, waren die letzte Nacht und der heutige Tag umso schlimmer. Bei meinen Eltern hatte ich halbwegs gut geschlafen. Hier in meinem/unserm Bett ging es wieder wie vorher. Schwer eingeschlafen, Alpträume gehabt und aller 1-2 Stunden schweißnass aufgewacht, so schlimm, dass ich die Bettdecke wechseln musste. Euin kleiner Trost ist ja, dass ihr meint, es wird vielleicht mit der Zeit besser.
Ich habe zwar liebe Freunde, aber hier bei euch im Forum ist es doch was anderes, hier fühle ich mich richtig zu Hause, da ich weiß, dass ihr mich versteht.
Liebe Mona, schön, dass du uns geschrieben hast, du wirst sehen, es hilft wirklich, hier zu schreiben.
Liebe Petra, schade, dass dein Urlaub nicht so gut war. Ich kann aber mit meinen Verwandten auch nur begrenzt über Ralph sprechen, sie wollen es dann nicht mehr hören. Schön, dass du am 24.09. an uns denken wirst. Ich habe ganz schön Angst vor dem Tag.Hoffentlich spielt das Wetter mit, ich glaube, eine Verschiebung könnte ich nicht ertragen. Zuerst wollte ich den Termin immer weiter nach hinten verschieben, aber jetzt bin ich froh, dass er bald ist. Ich könnte mir ein Treffen von uns allen irgendwo in Deutschland auch sehr gut vorstellen. Vielleicht sollten wir mal daran arbeiten? Was meint ihr? Aber ihr kennt mich ja nun schon, ich muss immer etwas planen!!
Liebe Susanne, ich weiß, wie schwer es ist, den Kindern nicht zu zeigen, dass man viel lieber sie den ganzen Tag umsorgen möchte. Aber für sie ist es besser, wenn sie selbständig werden. Wie alt bist du eigentlich, liebe Susanne?
Liebe Irene, ob das mit den Wochenenden verplanen so gut ist, weiß ich selbst nicht. Aber ich hatte nach einem Wochenende, was ich hier allein verbrachte, so einen Horror, dass ich vielleicht etwas über das Ziel hinausgeschossen bin. Zumal es ja auch nicht die Lösung sein kann, irgendwann muss ich wohl doch allein zurecht kommen - auch am Wochenende.
Wie sieht es mir dir aus, liebe Barbara, du machst doch auch so viele Aktivitäten, planst du auch lange im voraus, oder entscheidest du spontan?
Nun will ich mal versuchen, ob es heute mit dem Schlafen besser geht. Ich wünsche euch schöne Träume und gebe euch wieder etwas von der vielen Sonne hier ab.
Liebe Grüße von Beate

Hallo ihr Lieben
Ich bin heute auf der Terrasse gesessen und hab ca. 2 Stunden konzentriert an einem Krimi gelesen. Das ist absoluter Rekord. Abends hab ich Pizza besorgt und bin zu meiner Tante gefahren. Es war ein friedlicher Abend.
Liebe Petra, sei ganz lieb gedrückt und tröstlich umarmt. Der erste Urlaub ohne Axel - das ist schon schlimm. Deine Familie kann halt nicht nachvollziehen, was es bedeutet, seinen Partner zu verlieren. Ich weiss, das tut zusätzlich weh. Ich habe Ähnliches erlebt bei meinem Bruder. Er zieht sich von mir zurück weil er nicht mit der Situation umzugehen weiss. Ich bin sicher, dass er auch denkt, dass ich komisch geworden bin. Volles Verständnis hingegen finde ich bei meiner Tante und bei Pa und Anna, da hab ich wirklich Glück. Ich fange auch an, ganz bewusst meinen Bekanntenkreis zu erweitern. Inzwischen haben ein entfernte Verwandte in meinem Alter und ich wieder Kontakt aufgenommen und festgestellt, dass wir uns noch gleich gut mögen, wie als Kinder. Sie hat sich vor ein paar Monaten von ihrem Mann getrennt. Wir tun einander gut und unternehmen jetz viel gemeinsam. Sie versteht mich auch, leidet sie doch ebenfalls sehr unter der Trennung von einem geliebten Menschen. Ich drück dir die Daumen, dass dir etwas ähnlich Gutes passiert.
Liebe Beate, ich freue mich so für dich, dass du so behütet worden bist. Da sieht man mal wieder, dass es nicht auf die Jahre ankommt, ob man alt ist oder nicht. Ich wünsche dir viel Nervenstärke und Gelassenheit. Verplane ruhig deine Wochenenden. Irgendwann kommt der Punkt, wo du dann froh bist, mal etwas Ruhe zu haben. Dann kannst du immer noch einen Gang zurück schalten.
Liebe Susanne, super, dass deine Fete gelungen ist. Es ist ein Stück Normalität und das tut allweil gut. Pa geht es gut. Er ist froher Dinge und fühlt sich wieder gesund. Er fährt jeden Tag Rad und ist unternehmungslustig wie eh. Morgen machen wir zusammen eine Rad-Schifftour kombiniert. Das Wetter soll nochmals herrlich werden. Ich werde den Beiden deine Grüsse bestellen. Sie werden sich sicher freuen. Hat Vanessa die Schule gut angefangen?
Liebe Mona, hier bist zu genau richtig! Willkommen im "Club". Erzähl uns ein bisschen von dir. Wir sind ja schon fast so etwas wie eine Selbsthilfegruppe. Mir tut es jedenfalls sehr gut.
Liebe Irene, ja diese Stimmungsschwankungen sind wirklich völlig unberechenbar! Dann denkst du, endlich bist du auf dem Weg, dann ist plötzlich wieder der Boden weg. Ich hab eben schon geliebäugelt, einen Hund anzuschaffen, aber noch bin ich nicht bereit, die Verantwortung zu übernehmen, na und ein Dobermann muss es auch nicht sein. Ich liebe zwar grosse Hunde, aber nicht unbedingt Dobermänner.
Was meint ihr zu Petras Vorschlag, uns irgendwann mal zu treffen - ich wäre dabei.
Ich freue mich, dass es euch gibt und ich euch gefunden habe. Wer heute noch liest, dem wünsche ich ebenfalls schöne Träume. Allen anderen wünsche ich einen erträglichen Tag, dass jede ein ganz kleines bisschen Freude empfinden kann. Ich umarme und drücke euch ganz fest. Liebe Grüsse Barbara

guten morgen, auch ich lese als "betroffene"(mein mann ist voriges jahr mit 48 jahren an bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben) schon seit geraumer zeit die beiträge in diesem forum. die beiträge rühren mich manchmal zu tränen, und trotzdem empfindet man einen gewissen trost, dass man mit seinem schicksal , seinen empfindungen usw....nicht allein auf dieser welt ist.
tiere können in diesen situationen wirklich trost geben. ich habe zwei hunde ( nicht ganz pflegeleicht) aber sie fordern zuneigung und geben ablenkung.

liebe grüsse

Hallo Susanne, Barbara, Petra, Erika, Beate, Irene, Sigi,

sorry, falls ich jemand vergessen habe, aber mittlerweile sind es eine Menge Namen.

Tja, was soll ich von mir erzählen? Ich wurde vor bald 3 Jahren Witwe, ich war damals 38 Jahre. Mein Mann war 14 Jahre älter als ich und starb an Lymphdrüsenkrebs. Im seinem letzten Jahr lag er von Januar bis Juni alle 2 Wochen zur Chemo in der Klinik und von August bis Januar kam er gar nicht mehr heim. Ich hatte das Gefühl daß ich in eine große, schwarze Tonne rutsche und nicht mehr raus komme.
Nun will ich euch nicht alle Hoffnungen auf etwas Sonne nach der Trauer rauben, nein, ich denke ich bin nach dem Tod von meiner Mama ( 68 Jahre )wieder fast am Anfang.
Natürlich ist der Tod eines Partners etwas anderes als der der Mutter, aber in meiner Situation war ich gerade dabei aus meiner Tonne ein Stück hochzukrabbeln, dann kam der Krebs meiner Mutter und nach 10 Wochen der Tod und ich fiel wieder ganz tief runter. Ich war nicht bereit für wieder einen neuen Schicksalsschlag anzunehmen, nicht schon wieder der Tod nach dieser sch..Krankheit. Und wo ich mich jetzt gerade befinde, kann ich nicht mal genau sagen. Zur Zeit kümmere ich mich sehr um meinen Vater ( 73 Jahre ), manche sagen ich würde es übertreiben. Stimmt wahrscheinlich, aber ich kann nicht anders. Sein Wohlergehen geht zur Zeit vor meinem, nun weiß mein Kopf daß das nicht richtig ist, aber er ist im Moment der Einzigste der mir noch nahe steht und was bedeutet.

Ein Haustier, vor allem ein Hund, ist bestimmt was sehr schönes, aber ich bin berufstätig und er wäre schon sehr lange alleine.

Mein Leben besteht zur Zeit aus Beruf, Haus- und Gartenarbeit und meinem Vater. Ziemlich langweilig, aber unsere ganzen Bekannte und Freunde sind Paare und nach einer gewissen Zeit wurde ich nicht mehr sehr oft eingeladen. In der Not lernt man doch oft wahre Freunde kennen. Kolleginnen haben auch mal Zeit, aber meist nur wenn ihre Männer verhindert sind. Und es stimmt schon, ich bin auch empfindlicher geworden, ich mag nicht immer nur gefragt werden ob ich mit zum Essen komme, wenn der Ehemann nicht anwesend ist. Wenn ich dann ( vor Trotz ) sage daß ich keine Zeit habe, kommt sehr erstaunt die Frage, wieso, Du bist doch alleine? Da könnte ich die glatten Wände hochgehen.

Ich denke dieser Roman reicht fürs Erste, normalerweise bin ich gar nicht so, daß ich drauflos schreibe wie eine Verrückte, aber ihr seid mir irgendwie schon so vertraut, daß ich bei euch das Bedürfnis habe, einiges loszuwerden.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Abend und bis bald
Mona

Hallo Mona, Susanne, Petra, Erika, Beate, Irene, Sigi
Ich melde mich heute nur kurz, wollte euch aber sagen, dass ich an euch denke! Pa und Anna lassen dich Susanne herzlich grüssen.
Ich wünsche euch einen friedlichen Abend und eine gute NAcht. Schlaft gut, ich umarme euch Barbara

Hallo Ihr Lieben,
als erstes: ich wäre bei einem Treffen gerne dabei! Barbara kommt ja aus der Schweiz, wo kommt ihr anderen denn so her? Ich komme aus Köln.
Hallo Petra, meine Schlafprobleme bestehen auch schon länger, seit Monaten eigentlich. Klaus war ja insgesamt ein Jahr krank, die letzten zwei Wochen dann KH und Hospiz. Er ist ja erst am 13.08. verstorben (Freitag, der 13.....).Ist es nicht grauenhaft, essen klappt zu Hause überhaupt nicht, zum Fernsehen hab ich keine Lust und dann nicht schlafen. Klaus hatte sich eine anonyme Feuerbestattung gewünscht und heute kam vom Friedhof die Bescheinigung, dass die Urne beigesetzt wurde. Vielleicht find ich so langsam auch mal wieder etwas Schlaf.Mir geht es wie dir, kann meine Wochenende auch nicht verplanen, denn hab auch keine Leute dazu. Bei uns war es auch so, nur einige lockere Bekannte. Wir waren bzw. ich bin ja auch volltags berufstätig und waren froh, die Feierabende/Wochenende für uns zu haben. Hinzu kommt, dass wir noch unsere beiden lieben Wohnungskatzen haben, die ja schon tagsüber alleine sind. Timmi und Micky freuen sich auch, wenn sie nicht alleine sind. Muss Sigi beipflichten, die beiden sind für mich auch ein großer Trost. Sonst hätte ich überhaupt keine Lust mehr, nach Hause zu kommen. Liebe Beate, auch ich werde ganz fest am 24.09. an euch denken. Kann mir vorstellen, dass eine Verschiebung nur schwer zu ertragen wäre. Habt euch ja jetzt auf dieses Datum seelisch und geistig eingestellt. Wird schon klappen! Natürlich müssen wir alle versuchen, alleine zurecht zu kommen, auch an den Wochenenden. Irgendwann wird es uns auch gelingen.Hallo Barbara, schön, dass es dir gelungen ist, mal ein einige Zeit abzuschalten und konzentriert zu lesen und du alte Kontakte wieder aufleben lässt. Irgendwann wird es mir dann vielleicht auch mal gelingen, einen neuen Bekanntenkreis aufzubauen. Ist mir aber alles noch zu früh. Liebe Sigi, auch dir ein herzliches Willkommen bei unserem „Tratsch-Treff“ wie Petra es so schön genannt hat. Es ist schon so, hier merkt man richtig, dass man mit seinem Schicksal etc. nicht alleine ist und es anderen genau so geht. Hab zuerst gedacht, dass nur ich diese Probleme hätte.Hallo Mona, meine Güte, tut mir wahnsinnig leid, was du alles erleben musstest. Dann hast du gehofft, dass es ganz, ganz langsam wieder etwas bergauf, dann noch der schlimme Verlust deiner Mutter. Ist doch total in Ordnung, dass du dich jetzt um deinen Vater so intensiv kümmerst. Weiß es ist gut gesagt, solltest dich aber auch um dich kümmern, aber das weiß man ja alles selber und trotzdem kann man nicht aus seiner Haut raus. Theorie und Praxis.......Nun möchte ich mal was fragen. Wie habt ihr das mit den Sachen eurer Liebsten gemacht? Manchmal denke ich, ich könnte die Kleidungsstücke etc. nicht mehr ertragen und müsste sie sofort weggeben (wohin auch immer), dann wiederum kann ich keinen einzigen Gegenstand, den Klaus benutzt hat, überhaupt wegtun. Alles liegt an seinem Platz, Brille, Schlüssel etc. Auch kann ich mich nicht aufraffen, „sein“ Auto zu verkaufen. Ich fahre lieber mit meinem kleinen Auto, musste ihm aber versprechen, das Auto (er hing sehr daran) an einen Liebhaber zu verkaufen und nicht an irgendeinen Händler. So steht er noch angemeldet in der Garage. Ist ja nicht schlimm, aber es ist für mich kaum vorstellbar,wenn der Wagen von einem anderen weggefahren wird. Selbst bei der Vorstellung laufen schon mal wieder mehr Tränen. Muss ja auch nichts überstürzen.
Ist irgendwie schon seltsam, dass uns das Schicksal so zusammen geführt hat. Es ist für mich aber tröstlich, dass wir alle gleich empfinden und ich nicht alleine bin. Bin so froh, dass es euch gibt und wünsche eine erholsame Nacht und morgen einen erträglichen Tag.
Liebe Grüße
Irene