Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin/Non-Hodgkin)

Thema geschlossen
 
Themen-Optionen Ansicht
  #376  
Alt 20.03.2008, 20:22
Andorra97 Andorra97 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.11.2007
Beiträge: 1.685
Standard AW: ganz am Anfang

Liebes Zicklein!
Ich gratuliere dir ganz herzlich zu deinen überstandenen Chemos!! Wir haben es ja jetzt auch erst ein paar Tage hinter uns und es ist ein tolles Gefühl, wenn man es erst mal realisiert!
Lass' es dir gutgehen heute, schon dich, pfleg dich und erhol dich gut!
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
  #377  
Alt 20.03.2008, 20:42
Benutzerbild von betapeter
betapeter betapeter ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.03.2008
Ort: Tirol
Beiträge: 57
Standard AW: ganz am Anfang

auch eine herzliche gratulation von mir!!! ich schaff meine auch noch!
__________________
lg
peter

Fehldiagnose Morbus Hodgkin am 6.3.08
Richtigstellung 4 Monate später.
Pathologie Innsbruck
  #378  
Alt 21.03.2008, 00:48
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.04.2007
Ort: Am Tor zum Odenwald
Beiträge: 3.063
Standard AW: ganz am Anfang

Liebes Zicklein,

herzlichen Grlückwunsch, das war wirklich eine Leistung
Ich hab ja nach der 5. gesagt, nein danke, und ich bin immer ganz ehrfürchtig, wenn es einer richtig durchzieht. Bravo.

Feier schön, jetzt können die Ostertage kommen.

Lieben Gruss
Beate
  #379  
Alt 27.03.2008, 22:58
Zicke Zicke ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 08.10.2007
Ort: cuxhaven
Beiträge: 657
Standard AW: ganz am Anfang

hallo, ihr lieben!

lange habe ich mich nicht gemeldet, aber jetzt bin ich (glaube ich) weitestgehend mit dem sortieren meiner gedanken fertig. deswegen versteh ich sie zwar nicht unbedingt besser, aber ich habe sie zumindest sortiert...

was ich nicht für möglich gehalten habe, hat mich tatsächlich erwischt--ein ohnmachtsgefühl nach der letzten chemo. bis dahin hatte ich etwas "zu tun", ich mußte jede einzelne dieser acht chemos hinter mich bringen, mußte mit nebenwirkungen klarkommen, mit freßattacken, mit schlaflosen nächten dank kortison. mit meinem schlechten gewissen, wenn ich mich nicht um die kinder kümmern konnte, weil ich einfach zu müde war.

jetzt ist es erst eine woche her, daß ich die letzte chemo hatte, ich hatte nebenwirkungen, fressattacken, schlaflose nächte u.s.w.---aber ich habe keine aufgabe mehr. ICH habe jetzt alles getan, was ich und mein körper tun konnten, jetzt muß ich warten bis zum 7.april, bis zum abschlußstaging und kann nichts mehr machen. und jetzt ist es da, das ohnmachtsgefühl...

diese bohrenden fragen in mir, ob ich wirklich alles getan habe, die chemo mit meiner einstellung, meinen gedanken, meinem willen positiv zu beeinflussen. die frage, ob ich mich "gesund genug" ernährt habe, um wirklich alles "rauszuholen"....himmel, warum habe ich erst vor ein paar wochen aufgehört zu rauchen und nicht schon vor monaten??? all das geht mir jetzt durch den kopf.

fragen, die mir während der chemo nicht gekommen sind, jetzt sind sie da...was mache ich, wenn das abschlußstaging nicht "remission" ergibt? was, wenn der blöde krebs nur kurz weg ist, brötchen holen? das kenne ich nicht von mir, ich halte mich eigentlich ungern damit auf, in problemen zu denken, ich denke lieber in lösungen. und genau das kann ich jetzt eben nicht mehr, ICH habe ja alle chemos geschafft....

wirr, hm? heute morgen habe ich mit meinem spiegelbild geschimpft...."undankbares luder" habe ich euer zickchen genannt! boah, da ist die aber böse geworden.... ach, ihr lieben...ich schwanke so zwischen freude und bockingkeit, zwischen hoffen und bangen....

ihr alten hasen, sagt mal...ist das normal? gibt sich das wieder??

habe ich vielleicht nur das, was man bei längeren auslandsaufenthalten als "re-entry-shock" kennt? ich meine, ich bin noch so gefangen in den chemo-eindrücken, daß ich mir ein leben ohne chemo schwer vorstellen kann...

uiiii...das ist jetzt aber lang geworden...danke für eure geduld!

dat zickchen
  #380  
Alt 27.03.2008, 23:56
Benutzerbild von betapeter
betapeter betapeter ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.03.2008
Ort: Tirol
Beiträge: 57
Standard AW: ganz am Anfang

ich hab ja noch nicht angefangen, aber ich hab mir, da mir ein bekannter (leukämie) auch schon davon erzählt hat, gedanken über dieses loch danach gemacht.

er hat mir aus seiner erfahrung folgenden tipp gegeben: mach dir eine stundenplan für jeden tag, wo du alles was du vorhast, reinschreibst. angefangen vom frühstücken bis zum spaziergehen, einkaufen, fixe zeiten zum aufräumen, tee tirnken (mit genuss, wenn s noch geht, er kann tee nicht mehr sehen), und das für jeden tag, sodass er verplant ist. vergiss nicht, ein oder zwei schläfchen auf der couch einzuplanen, in der bücherei nach guten lesestoff zu suchen (mit termin) und mit freundInnen auf einen cafe zu gehen.

auch der besuch beim friseur und der kosmetikerin darf nicht fehlen.

also, besorg die einen kalender (evtl. moleskine diary daily, der hat stil), das erste was reinkommt ist: 20 - 21 uhr: forum besuchen. das zweite: 22 uhr: 1/2 stunde yoga, probiers aus, du wirst sehen das hilft. das nächste: 8.00 Uhr 1/2 Stunde Yoga, 8.30 Frühstück, oder halt so ähnlich.

ihm hats geholfen, vielleicht ist das was für dich. wenn nicht, schmeiss einfach den kalender weg.
__________________
lg
peter

Fehldiagnose Morbus Hodgkin am 6.3.08
Richtigstellung 4 Monate später.
Pathologie Innsbruck
  #381  
Alt 28.03.2008, 00:24
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 19.08.2006
Beiträge: 3.455
Standard AW: ganz am Anfang

Hallo mein liebes Zicklein,


Du hast doch keinen Grund Frust auf Dich selbst zu "schieben"!!!
Du bist einen ziemlich langen Weg gegangen der nicht einfach war und der Dir nicht die Zeit gegeben hat, sich mit vielen anderen Dingen auseinander zu setzen. Ein schlechtes Gewissen egal welcher Form wird Dir nicht helfen und zum Anderen ist es mehr als überflüssig. Du hast Dir die Krankheit nicht ausgesucht! Dein Ziel hast Du mit bravour erreicht. Am 7.4. ist das Abschlußstaging und dann wird sich zeigen was Sache ist. Peter hat eigentlich hier einen sehr guten Tipp für Dich: den Tag etwas strukturieren damit Du auch auf andere Gedanken kommst. Versuche ein wenig "Farbe" in denTag zu bringen. Diese Wartezeit ist tatsächlich bitter, wie immer - dennoch nicht zu ändern! Versuche Dich selbst nicht zu überfordern oder Dir ein schlechtes Gewissen einzureden, das macht keinen Sinn. Woher sollst Du die Kraft haben. Erst jetzt nach Abschluss der Behandlung kommt die Aufarbeitung, das ist wohl bei den Meisten so und es ist eine wahrlich schwierige Situation. Wenn Du glaubst dem nicht gewachsen zu sein (diesen Berg zu bewältigen) kann ich Dir auch den Tipp geben den viele nutzen: suche Dir eine Psychotherapeutin/en, damit Du Unterstützung gerade in diesem Bereich bekommst. Mit Familie sind die Belastungen auch nicht gerade unerheblich, wenn Du allen gerecht werden möchtest, solltest Du in erster Linie Dir gerecht werden! Du hast Deine Gedanken wie Du schreibst sortiert, der Rest wird sich auch finden, bestimmt

Jetzt wünsche ich Dir schöne Träume und mach' Dir nicht unnötige Vorwürfe oder Sorgen!


Liebe Grüße
Ina


  #382  
Alt 28.03.2008, 01:58
Benutzerbild von Linnea
Linnea Linnea ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.07.2007
Beiträge: 1.337
Standard AW: ganz am Anfang

Liebes Zicklein

jetzt bist Du mir zuvor gekommen - ich hatte mir nämlich fest vorgenommen, Dir heute abend hier einen kleinen Gruß zu hinterlassen. Schon seit ein paar Tagen habe ich mich gefragt, ob Du Dich wohl inzwischen mit der Idee, in den Harz zu reisen, angefreundet haben wirst und wie es Dir und Deiner Familie inzwischen gehen mag...

Du weißt ja, was bei mir gerade los ist und hast mir ja auch so lieb dazu geschrieben Aber unterschwellig ist bei mir etwas sehr Ähnliches im Gange wie bei Dir: Diese Frage "Was mach' ich wenn's das doch noch nicht war?" (Darauf, daß meine Krebse Brötchen mögen könnten, bin ich allerdings noch nicht gekommen). Leider hat mein Abschlußstaging bezüglich des Hodgkin ja noch keine Entwarnung gebracht - ich sitze also ähnlich zwischen den Stühlen wie Du, und ich glaube, da ist es völlig normal, wenn so allerlei in einem rumort. Abgesehen davon, daß es auch dann noch rumoren wird, wenn das heißersehnte Wörtchen "Remission" gefallen ist... Mein Psychotherapeut wird sich noch lange mit mir abrackern müssen...

Allerdings habe ich mich nicht gefragt, ob ich wirklich alles getan habe, um gesund zu werden. Aber vielleicht hat das auch mit dem speziellen Verlauf zu tun: Wegen der Herzmuskelentzündung hat meine Therapie-Phase nicht so abrupt nach der Chemo geendet, und das Ganze ging in die vorgezogene AHB über. Gerade in der AHB tut man ja permament etwas für sich. Vielleicht fehlt Dir einfach noch so ein Reha-Erlebnis zur "Abrundung"?

Außerdem könnte es sein, daß Du mit irgendeiner Therapieform, die Dir während der AHB begegnet, so gute Erfahrungen machst, daß Du daraus etwas für die "Zeit danach" gewinnen kannst und nicht Knall auf Fall im neuen, therapielosen Alltag landen mußt. Ich habe meiner Schwiegerfamilie unterdessen gesagt, daß sie mir alle zusammen zum Geburtstag und zu Weihnachten einfach nichts besseres schenken können, als Atemtherapiestunden... Ich weiß ja nicht, wie es mit Deiner Verwandtschaft aussieht, aber ich würde Dir gerne für alle Fälle diesen Kerl hier


vor die Tür stellen, damit Du Dir nach Herzenslust etwas Gutes tun und leichter in den neuen Lebensabschnitt hineingleiten kannst. Ja ja, das schreibt sich so leicht, ich weiß...

Liebes Zicklein, jetzt wünsche ich Dir erstmal eine gute Nacht ohne den Cortison-Effekt und anschließend ein paar ablenkungsreiche Tage bis zum Abschlußstaging. Ich drück' Dir fest die Daumen, daß es seinem Namen gerecht wird und einen Abschluß markiert!!!

Sei ganz lieb gegrüßt von
Deiner Linnea
__________________
Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -
  #383  
Alt 28.03.2008, 09:32
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.04.2007
Ort: Am Tor zum Odenwald
Beiträge: 3.063
Standard AW: ganz am Anfang

Liebes Zicklein,

als ich Deine Zeilen las, erinnerte ich mich an mein Loch, in dem ich nach der Chemo plötzlich sass (meine Taste für eszet/Fragezeichen und sechs ist defekt).
Vielleicht erinnerst Du Dich, ich hatte damals ja nicht nur mit meinem eigenen Loch zu tun, sondern mein Töchterchen sass ja seit Monaten ebenfalls in einem und es war sehr beängstigend, weil ich einerseits so wenig Energie hatte, und die Kleine (wird bald sechzehn ) sich si eingeigelt hatte und ich gar nicht an sie ran kam.
Dann meine Idee mit dem Hund. Und Maya hat, wie ihr alle wisst, unsere Minifamilie ganz schön aufgemotzt mit ihr kehrte Leichtigkeit wieder ein und es gab oft was zu lachen, denn Maya kehrt es einen Dreck, ob wir depri sind oder nicht. Sie zeigt uns die wirklich wichtigen Dinge im Leben: Gassi gehen....kraulen...Fressi....sich im Dreck wälzen.....

Und Maya wurde nicht nur ein neues Familienmitglied, sondern unser Therapiehund.
Körperlich war ich ziemlich ausgelaugt, durch die vielen Spaziergänge mit dem Hund bin ich Schritt für Schritt (was hab ich gekeucht) wieder auf ein besseres Level gekommen. Nicht mein altes, nein, das hab ich immer noch nicht. Aber ein ganz gutes. Wie ist es, schnapp Dir Frau Schmitt und raus, ich stelle es mir traumhaft vor, am Nordseestrand, den Wind in den Haaren....

Ich gehe ja täglich, mal mehr mal weniger lang, und dieses Laufen in der Natur heilt meine Seele langsam immer ein bisschen mehr.
Die Idee mit dem Kalender klingt auch gut, für mich wäre es nichts gewesen, weil ich zwar einerseits plötzlich keine Struktur mehr hatte, aber andererseits genau das auch geniessen wollte.

Und bitte klammere Dich nicht so an das Wort "Remission", denn wenn es nicht so ist, dann könnte es sein, dass es Dich noch mehr runter reisst.
Ich war damals so fixiert, geheilt zu sein, dass ich von mir sehr enttäuscht war, es nicht geschafft zu haben. Das war ganz schlimm für mich.
Ich hatte es erstmal niemandem (ausser hier) gesagt, weil es mir peinlich war. Bekloppt. Ich hatte das Gefühl versagt zu haben. Gaga.

Heute lebe ich mit meiner Teilremission ganz gut, ich habe Frieden geschlossen und denke mir, wenn es so ist, wird es schon sein Sinn haben. Und ich habe den Krebszellen gesagt, wenn ihr mich in Ruhe lasst, dann tu ich euch auch nichts Böses. Wir können gemeinsam alt werden. Ich weiss das hört sich spinnert an, aber jeder muss sein eigenes Survivalprogramm finden.

Beim foll. Lymphom ist es halt angeblich so, dass es nicht geheilt werden kann. Gefällt mir nicht, und ich wehre mich gegen diese Aussage. Und suchte einen Weg dennoch damit zu leben und die Angst zu minimieren.
Z.Zt. gelingt es mir.

Ich wünsche Dir, dass Du Deinen eigenen Zickleinweg findest und dessen bin ich mir ganz sicher. Ich glaube Du bist einfach ein so dynamisches Zicklein, dass es Dir schwer fällt, nicht Programm zu haben. Das zu lernen, kann auch entlastend sein. Ich hoffe das endlich der Frühling kommt, dann macht es draussen auch wieder mehr Freude.
Gestern im Wald, sah ich die vielen klitzekleinen grünen Spitzen an den Bäumen. Frühling ist die schönste Jahreszeit, wenn die Natur explodiert, ich find das total geil ().
Und ich freu mich so auf trockenes Wetter, endlich mal keinen schmutzigen Hund ...

Alles Liebe
Beate
  #384  
Alt 28.03.2008, 22:00
Benutzerbild von Eisbaer*1
Eisbaer*1 Eisbaer*1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.10.2007
Ort: Eckernförde
Beiträge: 606
Standard AW: ganz am Anfang

Liebes Zicklein,

als ich (erst) heute deine Zeilen las, war mir, als hätte meine Mutti geschrieben. Ungefähr genauso geht es ihr im Moment, obwohl die letzte Chemo noch bevorsteht. Aber sie hat ganz ähnliche Gedanken, die ihre Seele leider zeimlich runterzieht. Und da meine Geschwister mit Mutti nicht über diese Sachen reden, bleibt es an mir, ihr Mut zu machen und zu versuchen, sie wieder aufzufangen und aufzubauen, denn momentan sind wir in einem Stadium, wie vor der 1.Chemo! Sie hat große Ängste, stellt sich Fragen wie: Was ist, wenn der Krebs woanders gewachsen ist? und hat schon beschlossen, dass sie einen Rückfall nicht durchstehen würde! Ich habe vollstes Verständinis für diese Gedanken, obwohl das wohl nur Betroffende nachvollziehen können, aber ich fühl mich so hilflos, weil ich glaube, immer wieder das selbe zu sagen. Ich merke, dass ich an meine Grenzen stoße.
Eigentlich sollte sie seit dem 25.03. in der Klinik zum letzten Chemo-Block sein, aber sie bekam Durchfall, der bei ihr ja leider auch psychisch bedingt ist. Nun hat sie Aufschub bis Montag, soll das Wochenende genießen und sich keine Sorgen machen. Leichter gesagt als getan. Wir haben heute nur telefoniert und selbst da liefen ihr die Tränen. Gut das wir kein Bildtelefon haben, denn bei mir wars nicht anders.
Deshalb halte ich mich hier momentan ein bisschen im Hintergrund. Einigen geht es hier wirklich schlecht, was mich sehr bewegt und ich bewundere die Menschen (besonders Antje und meine liebe Linnea), die so stark diesen Weg gehen bzw. begleiten. Wenn ich eure Postings lese, selbst, wenn ich jetzt an Euch denke, kullern mir die Tränen.
Liebes Zicklein, nun habe ich hier so lange rumgejammert, dabei wollte ich Dir sagen, dass Du von Anfang an eine so tolle Einstellung gehabt hast, das du dich nicht fragen musst, ob du alles richtig gemacht hast! Ich drücke dir alle meine Daumen, dass du mit diesem Kapitel abschliessen kannst. Du hast es wahrlich verdient!
Ich wünsche Dir, und allen anderen hier natürlich auch, von Herzen alles Gute!

Die allerliebsten Grüße,

Anja.
__________________

Meine Mutter, 71 Jahre alt, hat diffus, großzellig, hochmalignes NHL der B-Zell-Reihe, mit Knochenbefall (Knochenauflösung), Stadium IV. Diagnose 24.10.2007.
Therapie nach dem GMALL-B-ALL/NHL 2002 Protokoll, 6 Blöcke.
Zwischenstaging 03.01.2008: Partielle Remission!!!
Remissionskontrolle am 05.03.2008: Komplette Remission!!!! Juhu!!!

Nach 6 Chemo-Blöcken: Abschlußuntersuchung am 07.05.2008 Ergebnis: Komplette Remission, Aufbau der angegriffenen Knochen! Geschafft!!

  #385  
Alt 29.03.2008, 21:00
Andorra97 Andorra97 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.11.2007
Beiträge: 1.685
Standard AW: ganz am Anfang

Liebes Zicklein,
ich kann gut nachvollziehen wie du dich momentan fühlst. Bei uns ist es seltsamerweise so, dass Klaus in kein Loch gefallen ist nach der letzten Chemo, aber ich bin es ein bisschen. Vielleicht liegt es daran, dass ich so viel gelesen habe und so viele Schicksale verfolgt habe. Von daher weiß ich, dass es nicht alles so einfach ist und nicht bei allen glatt verläuft mit der Heilung und jetzt mache ich mir auf einmal Gedanken über die Zukunft und darüber wie es jetzt überhaupt weitergehen soll.
Klaus ist weiterhin völlig gelassen, ich weiß nicht woher dieser Mann diese Ruhe hernimmt. Ich warte immer insgeheim auf den Punkt, dass er auch mal realisiert, was er da gerade durchgemacht hat, aber bisher ist das nicht der Fall. Er behandelt seine Krebserkrankung wie einen lästigen Schnupfen, mehr Beachtung schenkt er ihm nicht, das einzige was ihn wirklich zu stören scheint, sind die vielen Arzttermine, denn die gehen ihm auf die Nerven. Ansonsten habe ich den Eindruck, dass am Tag nach der Chemo diese auch schon wieder vergessen war und er erst wieder an seine Krankheit denkt, wenn der Artzkontrolltermin ansteht.
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
  #386  
Alt 31.03.2008, 09:01
Zicke Zicke ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 08.10.2007
Ort: cuxhaven
Beiträge: 657
Standard AW: ganz am Anfang

hallo, ihr lieben!

neue woche, neues glück...oder so ähnlich! ich habe mir am samstag einfach vorgenommen, bis sonntag meinen trüben gedanken nachzuhängen (und zwar seeehr extrem) und es dann aber auch gut sein zu lassen. sozusagen bewußt pessimistisch sein, damit diese doofen gedanken sich nicht immer still und heimlich einschleichen, sondern ich sie einfach mal "mit offenen armen und offenem kopf" empfange. das habe ich jetzt hinter mir, jetzt gönne ich mir einige tage bewußten optimistisch seins und dann wollen wir doch mal sehen, was so rein vom bauch her bei mir überwiegt! da ich immer eher positiv war, blicke ich enthusiastisch nach vorne, wird schon werden....!

klingt vielleicht mal wieder ein bißchen gaga, was ich hier gerade mache, aber ich denke, im grunde meines herzens bin ich eben doch ein kleiner kontrollfreak und es reicht mir einfach, daß mein körper schon einfach so gemacht hat, was er will (ICH wollte das alles nämlich nicht!), nun versuche ich zumindest, den großteil meiner gedanken zu kontrollieren (hat früher auch schon geklappt--kein scherz!). also, die nächsten tage ist in zickchens kopf kein platz für trübe gedanken!

ich werde euch auf dem laufenden halten...

dat zickchen
  #387  
Alt 31.03.2008, 11:33
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.05.2006
Ort: norddeutschland
Beiträge: 2.079
Standard AW: ganz am Anfang

Liebes Zickchen!
Darf ich Dir hier schreiben? Bin ja auch dem Darmkrebs-Forum, aber was Du über Deine Gefühlslage schreibst, das kommt mir sooo bekannt vor!

Ich sehe das so, daß mit der Diagnose der Mensch, der ich mal war, schlagartig so offen geschält wird wie ein verwundbarer Keim. Bloß und blank und frierend und ängstlich. Es wie bei einem Trauma, man steht unter Schock, läßt all das geschehen, versucht sich in Aktivität, obwohl das ja nicht stimmt, denn man hat keine richtige Wahl! Und dann sind all die Therapien, OPs und was weiß ich zu ende und nun soll man wieder den Mantel überziehen, den man vorher trug, doch er paßt nicht. Ich fühle mich so unwohl, bin nicht mehr die, die ich mal war, noch lange nicht. Habe viele Federn gelassen und bin doch erstaunt, was ich ertragen konnte, was ich hergegeben habe, um zu leben!
Diese Angst, daß wieder etwas zurückkommen könnte, ist furchtbar. Sie ist es auch, die der Nährboden für alle anderen unschönen Gefühle ist. Sie ist schwer auszuhalten.
Doch was bleibt uns? Wir müssen acht geben auf unseren Kern. Und wie ich es spüre, bist Du auf einem guten Weg!

Liebe Grüße,
Leena
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
  #388  
Alt 31.03.2008, 15:37
flautine flautine ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.03.2007
Ort: Dortmund
Beiträge: 1.053
Standard AW: ganz am Anfang

Liebes Zickchen, liebe Leena,

ja, darüber habe ich auch schon oft nachgedacht, wie man auf Dauer mit der Angst umgehen kann ... Denn irgendwie wird sie immer da sein, wenn auch hoffentlich meist nur im Hintergrund. Ich glaube, es spielt eine große Rolle, welchen Raum man der Angst gibt. Sie wegzuschieben ist bestimmt keine schlechte Idee, keinesfalls darf sie das Leben dominieren. Mein Ideal ist, mit ihr zu leben, aber sich so zu arrangieren, dass sie die meiste Zeit irgendwo in einem entfernten Winkel ist. Vielleicht können wir uns dadurch auch das "Leben im Hier und Jetzt", die Freude über schöne Momente und die kleinen Wunder bewahren. Denn das haben wir durch die Krankheit gefunden.

Ganz liebe Grüße
flautine
__________________
Mein Mann hatte diffus großzelliges T-Zell-reiches B-Zell-Lymphom, Stadium IIIB
8 Zyklen R-CHOP ab März 07
August 07 Rezidiv
Dezember 07 BEAM-Hochdosischemo mit anschließender autologer Stammzelltransplantation
08. April 08 allogene Stammzelltransplantation
03. Juli 08 REMISSION

Juli 2014: 6 Jahre Remission!
  #389  
Alt 31.03.2008, 16:40
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.05.2006
Ort: norddeutschland
Beiträge: 2.079
Standard AW: ganz am Anfang

Liebe Flautine!
Auch ich hoffe, daß ich lernen werde, der Angst ihren Platz zuzuweisen. Ich habe durchaus Phasen, da spüre ich sie nicht, nur manchmal habe ich den Verdacht, daß diese Phasen lediglich die Abwesenheit der Angst sind. Irgendwie wird sie immer ein Begleiter bleiben, doch sie soll einer sein, der an der Hand gehalten werden kann und einem nicht lastvoll auf den Schultern sitzt und somit Luft und Sicht nimmt.
Bei mir ist es aber so, daß mir die Krankheits nichts gebracht hat, was ich nicht vorher schon geliebt habe. War schon immer ein Mensch, der viele Wunder wahrgenommen hat und das Leben ansich als fröhlicher Mensch gelebt hat. Mir ist allenfalls sehr viel verloren gegangen durch die Krankheit...leider!

Liebe Grüße,
Leena
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
  #390  
Alt 01.04.2008, 10:45
Andorra97 Andorra97 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.11.2007
Beiträge: 1.685
Standard AW: ganz am Anfang

Liebes Zicklein,
ich hoffe es geht dir heute wieder besser und deine Gedanken nehmen die erwünschte Richtung ein! Bist du eigentlich in psychoonkologischer Betreuung? Ich denke, das wäre vielleicht jetzt eine gute Sache für dich. Ich habe das Gefühl, du bist jetzt gerade viel zu allein mit deinen Sorgen und Ängsten. Und was du von deinem Mann erzählt hast, ist er auch nicht die richtige Person, um dir jetzt zur Seite zu stehen.
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
Thema geschlossen

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:36 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55