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  #376  
Alt 18.06.2006, 23:01
Monika W. Monika W. ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Liebe Andrea,

vielen Dank für die Bilder und alles Gute für Deinen Sohn!

Hier fängt es zu gewittern an.

Allen eine gute Nacht

Moni
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  #377  
Alt 20.06.2006, 09:04
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Guten Morgen, ihr Lieben

heute bin ich mehr als froh, wenn Feierabend ist. Meine Nacht war mehr als kurz. Nach wunderschönem Tiefschlaf bin ich gegen 2 Uhr aufgewacht und ab da war Sense. PC hochgefahren, keiner mehr da Fernsehn an, aber auch da blieb die ersehnte Wirkung noch 2 Stunden aus.

Irgendwann bin ich dann doch wieder eingeschlafen und zwar so tief, dass ich heute wirklich auf den letzten Drücker noch pünktlich meinen Dienst angetreten habe.

Vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass mein Kopf voller Gedanken ist momentan. Die Zeit vergeht jetzt einfach zu schnell. Bald ist Saski fort und einfach zu weit, um sie hin und wieder in den Arm zu nehmen. Abschiede machen mich einfach fertig, kann nichts dagegen tun. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass mein Leben momentan ständig aus Abschieden besteht, wenn manchmal auch nur für 2 bis 3 Wochen, aber trotzdem, ich mag es nicht. Ob man lernt, sich daran zu gewöhnen?

@Briele, dir sende ich heute ganz besonders herzliche und liebe Grüße. Ich denke an dich, meine Liebe Ob du bald wieder etwas sagen darfst????

@Wolke: Warte auf deinen Ferienbericht

Allen Stammtischlern: Kommt gut durch den Tag, lasst euch nicht ärgern, lasst euch nicht ins Loch stoßen und wenn, schreit um Hilfe, damit für Schokoladenvorrat gesorgt werden kann und die Sonne geschoben

LG
Andrea
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  #378  
Alt 20.06.2006, 10:27
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallo alle zusammen,
eigendlich bin ich zur Zeit auch wieder ziehmlich "dumm im Kopf", aber @andreas hat doch etwas in mir angesprochen, vielleicht auch verdrehte Ansicht/ Überlegungen meinerseits.

Bald ist Saski fort und einfach zu weit, um sie hin und wieder in den Arm zu nehmen. Abschiede machen mich einfach fertig, kann nichts dagegen tun. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass mein Leben momentan ständig aus Abschieden besteht, wenn manchmal auch nur für 2 bis 3 Wochen, aber trotzdem, ich mag es nicht. Ob man lernt, sich daran zu gewöhnen?
Kann man sich daran gewöhnen? Ich glaube, ich habe mich relativ "dran gewöhnt", aber ich empfinde es nicht als positiv, es hat eher was resigniertes, hilfloses. In einem anderen Thread las ich von einer afrikanischen Frau "das Leben genießen, so lange es dauert". Den Abschied annehmen als etwas normales im Lebensfluß... Ich kann es nicht. Woran liegt das? Ist unsere "zivilisierte Welt" so weit von den natürlichen Abläufen entfernt, dass wir uns so daran gewöhnt haben gegen fast alle "Unannehmlichkeiten" und auch Krankheiten "etwas machen" zu können? Warum hat diese Art den Tod zu akzeptieren (verarbeiten, hinnehmen???) für mich den Charakter von Gleichgültigkeit - "ist eben so" oder "das Leben geht weiter" - was es ja auch tut... Kann ich mich einfach schütteln und sagen "gut der Lebensabschnitt war sehr schön, aber nun vorbei - jetzt gehts weiter"? Oder liegt es vielleicht daran, dass bei uns Müttern das Familienleben, speziell mit mehreren Kindern fast UNSER ganzes Leben beansprucht (im positiven Sinn) hat, wir quasi 90% unseres Lebens "loslassen" müssen?
Warum können es diese Völker? Weil sie um ihr Überleben kämpfen, weil sie ein anderes Verständnis vom Leben haben? WELCHES? WAS sind ihre Angehörigen für sie, Wegbegleiter auf Zeit? Ja, vom Kopf her gesehen ist es wohl tatsächlich so - auch unsere Kinder "gehören uns nicht" und doch WAS ist es, dass ich (mein Gefühl ) so schwer den natürlichen Lauf verkraften kann? Warum können es andere Menschen selbstverständlicher hinnehmen? Wenn ich es verstehen würde, könnte ich es umsetzen? Und ich denke genau hier ist der Punkt an dem ich bei mir nachsehen wollte. Die Erkenntnis, dass ICH doch letztendlich allein bin, ICH mit mir leben muss - egal wer was um mich herum tut. Das heißt aber ICH muss ein Leben haben, Hobbys, Freunde und Interessen die nur meine eigenen sind - ich muss mit MIR etwas anzufangen wissen, egal was die Welt um mich herum tut. Auf diesem Weg bin ich noch ziehmlich am Anfang und oft denke ich es muss doch einen Sinn geben, wozu soll ich alles nur für mich tun... verdrehte Gedanken? Die Kinder gehen, ein Partner geht, wir winken kurz nach, drehen uns nach vorn und begrüßen die nächsten Menschen auf unserem Weg...? Einfach weil es so der Lebensfluss ist? Und das funktioniert? Ich glaube ich höre lieber auf, es sind nicht die Gedanken, die einen nach oben bringen und doch kann man nicht nur durch Überlegung, grübeln und Diskussionen auf seinem Weg der Erkenntnis weiter kommen?

Ich weiß nicht genau warum HEUTE besonders, aber ich grüße dich auch liebe @briele !

Ich hoffe ich habe nicht zu betrübliche Gedanken auf den Stammtisch geworfen ! Also, lasst euch nicht unterkriegen!
LG Petra
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  #379  
Alt 20.06.2006, 12:39
Wolke Wolke ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Huhu ihr Lieben,

dann will ich mal etwas schönes berichten

Menorca war klasse. Das beste Hotel und das leckerste Essen, was wir je hatten. Mein Freund passt in keine Hose mehr

Wir hatten zwar nicht immer Sonnenschein, aber es war trotzdem schön.

In momenten, in denen man es nicht erwartet wird man dann "wachgerüttelt" Wir schlendern durch einen Supermarkt. Oh Andenken. Das würde Mama gefallen dort.......Wie kommt Papa alleine zu Hause klar. Am Telefon klingt er nicht so überzeugend. Dann musste er auch noch zu einer Beerdigung. Es war zwar "nur" eine weitläufige Bekannte aus der Nachbarschaft, aber die Beerdigung wühlt natürlich alles wieder auf. Auch diese Frau starb viel zu früh an Krebs.

Aber, ich wollte ja schönes berichten

Ich würde jederzeit wieder dort Urlaub machen und ein neues Auto haben wir nun auch, nachdem der alte mich so im Stich gelassen hat. Was die mir in der Werkstatt erzählt haben, was alles kaputt ist.....ich wußte gar nicht, dass mein Auto solche Teile besitzt.

Nun hocke ich schon wieder im stickigen Büro. Das WM Stadion und die Fanmeile ist nur einen Steinwurf weit weg. Die polnischen Fans hupen unter meinem Fenster.

Der Regen gestern hat auch keine Abkühlung verschafft, sondern nur den Keller bei meinem Vater und der gesamten Straße unter Wasser gesetzt.

Ich hoffe ihr seid alle einigermaßen gut drauf und wer sich am Fußball erfreut, der hat hoffentlich früh Feierabend und einen schönen Nachmittag

Liebe Grüße Wolke

Geändert von Wolke (20.06.2006 um 13:00 Uhr)
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  #380  
Alt 20.06.2006, 13:55
SylviaW SylviaW ist offline
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Hallo ihr Lieben,

Andrea, also ich glaube daß ich mich nie so richtig ans Abschiednehmen gewöhnen kann.
Ich mochte noch nie Abschiede, selbst wenn wir uns nur für einen Urlaub verabscheidet haben, habe ich geheult, total blöde. Andere freuen sich auf sowas und ich breche in Tränen aus. Und ich denke in unserer heutigen Situation sind Abschiede noch viel schlimmer geworden.

Petras Beitrag hat mich total zum Nachdenken angeregt. " Das Leben geniesen solange es dauert". Eigentlich stimmt dieser Satz, nur irgendwie kommt er zu spät. Weiß gar nicht genau wie ich es erklären soll. Als ich mein
" altes Leben " noch hatte, wußte ich gar nicht genug zu schätzen was ich eigentlich habe. Es wurde mal hier und mal dort gemeckert, übers Wetter, über den öden Alltag....
Heute denke ich natürlich, meine Güte, wenn ich die Zeit nochmal zurückdrehen könnte ( und weiß was ich heute weiß ), was würde ich alles geniesen, ändern, anders machen.

Ich glaube auch daß andere Völker mit dem Sterben und dem Tod anders umgehen. Warum, keine Ahnung.

Für heute genug, seid gedrückt
Sylvia

PS. kann mir mal bitte jemand erklären wie man diese Zitate hier reinkriegt?
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  #381  
Alt 20.06.2006, 14:13
shalom shalom ist offline
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Kleine Hilfestellung zum Zitieren:

Text, den man zitieren möchte, bitte mit Ctrl C in die Zwischenablage nehmen und mit Ctrl V in den aktuellen Text einfügen.

VOR dem eingefügten Text schreibt man das Wort in Großbuchstaben QUOTE in eckigen Klammern.

NACH dem eingefügten Text schreibt man den Forward Slash UND das Wort in Großbuchstaben /QUOTE in eckigen Klammern.

Also:

Zitat:
Dies ist ein Beispielzitat- Text
__________________
Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun.


(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel
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  #382  
Alt 20.06.2006, 14:42
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Petra_S Petra_S ist offline
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Hallo Sylvia,
also so wie es Shalom beschrieben hat ist es wohl richtig, aber ich fand das nicht so schön, das man dieses kleine Fenster scrollen muss oder bin ich zu dusselig.

Sylvia, dein Satz "d...doch irgendwie kommt es zu spät." - das ist was ich meine. Wir Hinterbliebenen identifizieren uns mit dem Leben unseres Lieben, den wir verloren haben. Es war ein Leben MIT IHM und in Zeiten der Pflege, hat sich Nähe gebildet, die beide Leben fast zu einem Leben verschmelzen ließ und nun? Nach diesem afrikanischen Spruch soll es aber auch bedeuten "Genieße DEIN Leben so lange es dauert" , vielleicht habe ich es etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Das heißt UNSER (neues) Leben dauert noch an. Und ob neu oder alt, es war immer UNSER Leben...

Ich verstehe dich wie du es meinst und meine Gedanken waren ein Versuch dahin zu kommen, bzw. zumindest erst mal zu verstehen, wie es für diese Kulturen lebbar ist und ob wir davon lernen können.

Leichter hätte man es vielleicht, wenn man mehr glauben und weniger denken würde... ich bin jetzt still, werd ja selbst schon ganz bluna!
LG Petra
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  #383  
Alt 20.06.2006, 15:23
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AndreaS AndreaS ist offline
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@Sylvia man kann auch den zu kopierenden Text markieren, dann rechte Maustaste klicken, kopieren oben in der Textmenueleiste auf die "Sprechblase" (sieht aus wie ein Brief) klicken dann erscheint das : und zwischen die beiden eckigen Klammern fügst du dann aus der rechten Maustase wieder alles ein ---- alles klar???

@Petra, ich fand deine Überlegungen alles andere als zum runterziehen, beschreibst du doch eigentlich nur (mal wieder) meine Gefühle.

Zitat:
Die Kinder gehen, ein Partner geht, wir winken kurz nach, drehen uns nach vorn und begrüßen die nächsten Menschen auf unserem Weg...? Einfach weil es so der Lebensfluss ist? Und das funktioniert?
Nein, das funktioniert eben nicht. Jedenfalls nicht so einfach wie es bei manchen den Anschein hat. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es tatsächlich Menschen gibt, die sich das Abschiednehmen so leicht machen, ob es nur Fassade ist? Oder fehlt im Vorfeld etwas wesentliches? Nämlich diese große Liebe, die wir für den Menschen empfinden, der gehen musste, der gehen muss - wenn auch nur für eine Zeit? Wenn meine Gefühle oberflächlich sind, sind sie es wohl immer. Ich kann nicht einmal wirklich tief empfinden und dann ein anderes mal wieder nicht, grad wie es mir in den Sinn kommt. Und wenn ich stark empfinde, wenn meine Gefühle diesem Menschen ganz und gar gehören, dann tut das Loslassen halt verdammt weh, will man nicht loslassen, kann man nicht loslassen, weil man doch das weiterleben möchte, was man bisher durfte, weil DAS doch das ist, was man möchte. Und da hilft den Gefühlen nicht viel, dass man vom Kopf her weiß, dass es für den Betroffenen das Beste ist - sei es als Erlösung nach schwerer Krankheit oder im Positiven als Auslandsaufenthalt für mehrere Monate. Aber auch wenn man nicht loslassen will, kann es andere Menschen geben, die deinen Weg kreuzen, irgendwann, die dir wichtig werden, die an Bedeutung gewinnen. Das funktioniert nicht "einfach so" Ich glaube, die Menschen, die ein Platz in unseren Herzen bekommen, werden ihn sich schon verdienen...

Zitat:
das Leben genießen, so lange es dauert; Das heißt UNSER (neues) Leben dauert noch an. Und ob neu oder alt, es war immer UNSER Leben...
Ja Petra, das Leben genießen, so lange es dauert, soweit es in unserer Macht steht. Wir haben uns zum Glück nicht viel vorzuwerfen, hatten so viel Glück im Leben, konnten genießen und haben - warum auch immer, Vorahnung? Weiß nicht - tatsächlich nicht viel Zeit vertan. Und heute, seit 20 Monaten unterwegs auf meinem unfreiwillige eingeschlagenen Weg versuche ich wieder dahin zu kommen, dass die Tage sich gut anfühlen, dass ich mein Restleben wieder lerne zu genießen. Teilweise alleine (wer braucht schon griechisch ) weite Strecken mit euch , meine Freunde aus der neuen Zeitrechnung.

Und dennoch drehe ich mich im Kreis, denn für mich birgt jedes sich Einlassen auf Menschen, die mir wichtig werden, Menschen, für die ich etwas empfinde auch wieder diese Verlustangst. Kein positives Gefühl ohne das Wissen, es wird zu Ende gehen - so oder so --

Der Glaube ist mit Sicherheit eines der Mittel, das dem Tod seinen Schrecken nehmen kann. Die Zeichen zu deuten als Wegweiser, dass mit dem Tod nicht alles vorüber ist, dass jedes Loslassen, das aus Liebe geschieht auch ein Wiedersehen bedeutet, nimmt mir manchmal den Schrecken.

Vor 20 Monaten hätte ich gewiss nicht den Fernseher eingeschaltet, um die WM zu verfolgen. Ich hätte mich auch nicht gefreut, dass sich meine Schwägerin kurz entschlossen zum gemeinsamen Fernsehmittag angesagt hat (ach, sie hätte es vor 20 Monaten in ihrem eigenen Schmerz wohl auch nicht gewollt) Aber heute freue ich mich, tatsächlich, diese Banalitäten haben noch mal einen höheren Stellenwert, ist das nicht irgendwie auch leben? Nicht wichtig, aber es gehört doch dazu!

Jetzt geh ich mal Kaffee kochen, "durfte" heute wieder länger als ich gemusst hätte, sie hat mich wieder "geliebt" heute

LG
Andrea
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  #384  
Alt 20.06.2006, 19:52
SylviaW SylviaW ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallo zusammen,

erstmal euch allen ganz lieben Dank für die Hilfestellung.

Obwohl ich zum Fußballspiel 3 Radler hatte, will ich nun doch mal das neu gelernte probieren:

Zitat:
Jetzt geh ich mal Kaffee kochen, "durfte" heute wieder länger als ich gemusst hätte, sie hat mich wieder "geliebt" heute
Nun bin ich aber mächtig gespannt.

Ich melde mich morgen wieder, eine gute Nacht euch allen.

Sylvia
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  #385  
Alt 20.06.2006, 19:53
SylviaW SylviaW ist offline
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Boh eh,

ich sollte öfters neue Dinge mit " etwas Spaß im Kopf " lernen.

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  #386  
Alt 21.06.2006, 08:30
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AndreaS AndreaS ist offline
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Guten Morgen Stammtischler!

Zitat:
ich sollte öfters neue Dinge mit " etwas Spaß im Kopf " lernen.
genau, mit Spaß behält man sowieso am besten. Die paar griechischen Wörter, die ich mir wirklich verinnerlicht habe, sind alle an lustigen Abenden mit meiner Freundin gelernt worden, unter (meist recht lautem) Lachen. Bei den anderen tue ich mich sehr schwer.

Liebe Wolke,

ich hatte gestern abend noch ein Gespräch mit einem Freund, wobei wir auch feststellten, dass Freud und Leid wirklich fast untrennbar nebeneinander liegen. Die positiven Momente, die deine Seele ergreifen, die Freude über die schönen Dinge, die dir widerfahren lassen dich um so intensiver vermissen, was du verloren hast. In den Momenten des Glücks springt das verhasste Tier meist ganz heimtückisch in dein Genick und der Schmerz erreicht dich, vielleicht, weil dir bewusst wird, dass all das Schöne, was dein Leben noch ausmacht, heute und in Zukunft, nicht mehr geteilt werden kann mit dem geliebten Menschen, den du verloren hast.

Aber das eben ist wieder das Thema: Entweder ich bin fähig, wirklich zu fühlen, dann fühle ich beides intensiv Freude UND Schmerz. Einseitig geht das meiner Meinung nach nicht.

@Petra, ich hab nochmal den Link nachgelesen und muss sagen, so ganz richtig empfinde ich diese Aussage aber nicht. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll demnach mit dem Tod alles vorüber sein und DESHALB sollst du dein Leben leben, solange es geht. Diese Schlussfolgerung ist mir nicht ganz klar. Angenommen, wovon ich überzeugt bin, es gibt eine andere Lebensebene nach dem Tod, so hat der Satz, man soll sein (irdisches) Leben leben, solange es geht dennoch seine Gültigkeit. Mein Mann ist nicht mehr hier bei mir, bis zu seinem Tod haben wir unser gemeinsames Leben gelebt solange es ging, so intensiv es ging. Nun bin ich alleine, ohne ihn. Mein Leben geht weiter und DIESES Leben dauert nun noch an und auch DIESES Leben werde ich versuchen so gut und intensiv zu leben, wie es mir trotz meines Schmerzes möglich ist.

Dennoch denke ich, dass es danach weitergehen wird. Dass wir uns wiedersehen und dann wiederum auch dieses Leben zu leben gilt, solange es geht. Für mich wäre es absolut kein Trost und auch keine bessere Voraussetzung für alles, wozu ich mich in meinem Restleben noch entschließen werde, würde ich denken, Claus ist tot und das wars... Ich werde auch in Zukunft so leben, dass ich ihm in die "Augen schauen" könnte, dass er mich freudig erwarten wird, wenn wir uns wiedersehen. Das bedeutet aber für mich nicht (und bestimmt auch nicht für meinen Mann), dass ich keine Freude und keine Liebe mehr empfinden darf, damit wir auf der nächsten Ebene eine Chance gemeinsam haben werden.

Außerdem, wenn dem so wäre, dass nichts mehr ist, wo kommen die Frösche, Schmetterlinge, Regenbögen und welcher Vogel war es noch gleich her?????

So, heute muss ich mir die Arbeit suchen, wahrscheinlich kommt meine spezielle Freundin gegen 11.30 Uhr und hat eine halbe Stunde vor offiziellem Feierabend noch gaaaaaaaaaanz wichtige Dinge zu regeln

Ich wünsch euch allen einen sonnigen Tag mit hoffentlich erfolgreichen Versuchen, das Leben trotz allem noch positiv zu sehen

LG
Andrea
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Geändert von AndreaS (21.06.2006 um 15:55 Uhr)
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  #387  
Alt 21.06.2006, 11:35
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Petra_S Petra_S ist offline
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Hallo zusammen!
@andera - danke, das "wollte" ich hören. Es geht wieder darum "Will ich an diesen Punkt kommen?". Es mag sein, dass eine Sichtweise, wie in dem Link beschrieben, den "natürlichen Lauf des Lebens" wiederspiegelt - aber scheint mir lieblos. Wie lebt ein Mensch, der glaubt, dass mit dem Tod alles vorbei ist? Ich weiß nicht ob es sich so leichter lebt, vielleicht schließt man dann schneller mit der Vergangenheit ab? Ich dachte immer, gerade diese Völker sind mit Geiserbeschwörung und Götteranbetung, ihren verstorbenen Angehörigen besonders verbunden. Naja, auch hier gibt es sicher solche und solche...

Gut, muss mich nun leider anderen Dingen hier zuwenden !

Wünsche allen einen guten Tag, ohne Zickenalarm !

LG Petra
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  #388  
Alt 21.06.2006, 13:55
Chriss20 Chriss20 ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallo liebe Andrea. Ich finde deine Idee mit dem Stammtisch super. Suche seit 10Monaten Menschen, denen es genauso schlecht geht wie mir, um mal reden zu können
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  #389  
Alt 21.06.2006, 15:06
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baghira baghira ist offline
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Hallo Ihr Lieben,
melde mich auch mal wieder, eigentlich auch nur um mich kurzzeitig bei Euch zu verabschieden! Meine Kinder, meine durchgeknallten Hunde und ich werden am Samstag zu unserem geliebten Ferienort an der französischen Atlantikküste aufbrechen, zum ersten Mal ohne Klaus...!!! Hab ein bisschen Bammel und freu mich trotzdem drauf, ein anderer Urlaubsort wär für mich nie in Frage gekommen! Hier waren wir immer glücklich, es war unsere zweite Heimat! Bin im Moment total kaputt, von meinen ganzen Jobs, mit den Kindern ist auch vieles chaotisch gelaufen, auf die Zeugnisse bin ich mal gespannt!? Vielleicht hab ich mich auch in die ganzen Jobs geflüchtet, um nicht nachdenken zu müssen, um beschäftigt zu sein, um ständig unterwegs zu sein! Ich glaube, ich muss jetzt mal zur Ruhe kommen, mein Leben neu sortieren, es wieder in den Griff bekommen, es zumindestens versuchen! Irgendwie! Alleine sein lernen! Wird Frankreich mir dabei helfen können?
Ihr alle werdet mir fehlen, 3 Wochen lang! Auch wenn ich nicht so viel hier schreibe, bin ich doch ein stiller Mitleser, Ihr tut mir gut, das Gefühl zu haben, nicht so ganz alleine zu sein, Ihr habt alle Euer Päckchen zu tragen, manchen gehts schon ein klein wenig besser, das gibt auch mir die Hoffnung, dass es auch mir irgendwann einmal besser gehen wird- auch ohne Klaus!!!
Muss morgen noch mal den ganzen Tag nach Düsseldorf, werde Freitag das Auto packen und auch das Trauertier nicht vergessen, das ich jetzt so manches Mal in der Garage einsperren musste, weil ich es nicht gebrauchen konnte, glaube aber, es gehört zu meiner kleinen Familie einfach dazu!!!
Tschüss Ihr Lieben, haltet den Kopf hoch
Gruß Annette
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  #390  
Alt 21.06.2006, 15:20
AndreaM AndreaM ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallo ihr Lieben,

schön, dass es den Stammtisch immernoch gibt! Ich schau mal wieder rein in der Hoffnung Briele hier zu treffen. Briele, bist Du da? Ich glaube, ich brauche Deinen Rat.

Ich hoffe, hier empfindet das niemand als Missbrauch - und ich nehme von jedem gerne einen Rat an. Ich habe nur manchmal das Gefühl, ich bin hier eigentlich nicht am richtigen Ort - denn als verwaiste Erwachsene sind meine Sorgen doch oft sehr anders gelagert - nur der Schmerz über den Verlust, der ist wohl der gleiche. Ein anderes Mal fühle ich mich hier wieder aufgehoben und verstanden - ich glaube, ich weiss einfach grade nicht wohin ich gehöre.

Briele,

ich hätte da mal eine Frage - ich meine, wenn es Dir nichts ausmacht, weil Du das vielleicht verstehen kannst. Ich meine mich zu erinnern Du hast erzählt Du hättest auch keine Kinder. Ich bin grade so im völlig leeren Raum unterwegs und auf der Suche nach dem Sinn des Lebens - oder so ähnlich. Eigentlich schon seit meine Mama gestorben ist. Bis dahin war Kinder bekommen für mich einfach kein Thema - nicht dass ich was gegen Kinder hätte, aber ich sehe mich weder als geborene Mutter noch habe ich - oder hatte ich je - den richtigen Partner dazu. Also ich habe einen großartigen Lebensgefährten - aber der möchte keine Kinder.

Naja, und jetzt frage ich mich dauernd, ob das so richtig war, diese Entscheidung - oder auch das aussitzen einer solchen. Ich meine, das einzige worauf meine Mutter wirklich immer stolz war in ihrem Leben, waren ihre Kinder. Liegt wahrscheinlich daran, dass keiner je in Schwierigkeiten war, jeder einen Beruf und Arbeit hat und mit beiden Beinen im Leben steht. Seit meine Mama nicht mehr da ist stelle ich mein ganzes Leben in Frage. Vielleicht hätte ich besser auf Studium und was weiss ich verzichtet und stattdessen eine Familie gegründet? Vater hin oder her - meine Mama hats doch auch allein mit den Kindern geschafft. Jetzt ist es in meinen Augen sehr spät für Kinder - ich bin schon 36. Wenn ich mir überlege, wenn ich heute ein Kind bekäme (was natürlich auch nicht innerhalb von Wochen klappen würde - und was mich dann diesen Partner kosten würde), ich wäre über 50 wenn das Kind mal 15 wäre - ich hätte Angst, es dann nicht zu verstehen, den Kontakt zu verlieren - grade dann wenn man die Eltern doch sehr dringend braucht... Vielleicht möchte ich auch nur einen Ersatz für die verlorene Familie - die Eltern geschieden, keine Großeltern mehr - vielleicht möchte ich nur dringend die Lücke schliessen?

Hast Du auch so mit Dir und Deinem Leben gehadert? Hast Du auch wirklich alles in Frage gestellt, was Dir bis dahin richtig erschien? Und wie bist Du da wieder rausgekommen?

Mir erscheint trotz Sonnenschein gerade alles wieder sehr sehr schwer...

Liebe Grüße aus der Schwüle
AndreaM
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