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  #391  
Alt 11.07.2005, 11:17
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Meine Lieben,
was würde ich ohne euch tun :-)
Vielen Dank für die netten Wünsche und ja, ich bin sehr stolz auf mein Geschenk von Alina. Danke, Liebes.
Es tut mir wirklich gut von euch zu lesen und die Anregungen anzunehmen. Vieles erscheint dann nicht mehr ganz so unauflösbar.
Obwohl ich euch nicht kenne, denke ich sehr viel an euch.
Ich hoffe es geht euch den Umständen entsprechend gut. Floskel, aber ehrlich gemeint.
Noch einen kleinen Satz aus meinem schlauen Buch:

''Der Sinn ihres Lebens wird einzig und allein davon bestimmt, welchen Sinn sie selber ihrem Leben geben''
  #392  
Alt 11.07.2005, 17:26
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Hallo meine Lieben,

ich denkele ja immer so vor mich hin, bei allen Tätigkeiten, die man ohne zu denken verrichten kann.
Letzterzeitlich über MICH-HIER. Und damit natürlich auch euch.
Da ich ein methodischer Mensch bin (zumindest bilde ich mir das ein), habe ich dann nochmal hier geblättert. Und festgestellt, daß es grade mal gute drei Wochen her ist, daß ich an Alina's Küchenfenster geklopft habe. Gaby und Heike kamen ungefähr zwei bzw eine Woche früher, Viv eine später.
Wie so oft stimmt die 'gefühlte' Zeit nicht mit der realen überein.
Dann habe ich mir nochmal Kerstin's Beitrag im anderen thread durchgelesen und diesen Satz wiedergefunden:

'... man darf dies hier nicht mit dem "echten" Leben verwechseln. Ich denke, das sind immer nur so punktuelle Berührungspunkte. Das ist doch in den meisten threads hier so: ein Thema kommt auf, andere fühlen sich auch betroffen + angesprochen + antworten , manchmal ist es schnell wieder vorbei, manchmal ändern sich die Teilnehmer, dann zerstreut es sich (in der Regel) wieder.'

Und dieses Gefühl habe ich eben genau nicht. Ich bin nicht hier, weil ich ein bestimmtes Problem habe, sondern weil ich euch schätze und interessant finde und mag. Und ihr für mich durchaus 'reale' Personen seid. Mit denen man saufen und fressen kann :-), weinen und lachen, lästern und sinnieren. Und weil ich weiß, daß ihr aus genau denselben Gründen hier seid (für andere zu sprechen erlaube ich mir nicht oft ;-))

Na ja, also wenn ich ganz ehrlich sein soll: vorwiegend bin ich natürlich wegen Alinas Garten hier. Nein, das stimmt auch wieder nicht ganz, sagen wir also fifty-fifty Garten und Chandra.
Aber ihr seid eine nette Dekoration am Abend :-)

Bis später
  #393  
Alt 11.07.2005, 18:13
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Ingrid,

ich werde Dich gleich zum Weinen bringen, da gibts nichts mehr zu lachen wenn Du uns nur als Dekoration bezeichnest. Ich sinniere seit 10 Minuten, will nicht lästern, aber wahrscheinlich hattest Du gestern einfach zu wenig zum saufen und fressen.

ABER ich will Dich nicht verlieren, bin recht nett dekoriert, hab wegen der Hitze Salate und so Zeugs gemacht. Dann rief Alina an, es sei saukalt. Also neu eingekauft und deftiges gekocht. Bist Du mir hold?

Die Mark Twain Geschichte stammt aus "Mark Twain`s quarrel with Heaven". Ich hab die Geschichte deutsch gelesen - ein Ullstein Taschenbuch.

Witzig - auch ich habe heute mit Erstaunen festgestellt, daß Ihr erst ein paar Wochen hier seid. Vom Gefühl her waren es zwei Monate. Beim Thema "echtes Leben" mußte ich wieder (wie damals als das Thema in Kerstins thread kam) an den Flughafenmann denken. Wahrscheinlich schreib ich demnächst diese Geschichte.(?)

Jetzt nicht, ich hab einen mittlerern Berg Bügelwäsche. Bis spätes
Briele
P.S. Ja, Ingrid, es geht mir ähnlich. Solche Sprüche wie ...Kraft... usw.finde ich lange gut, je öfter ich sie lese, selbst benütze, desto inflationärer werden sie. Dabei drücken sie doch das aus was man empfindet und sagen will!
Als ich vor ein paar Jahren - für mich neu - beim Verlassen jedes Geschäfts, mit einem "schönen Tach noch" verabschiedet wurde, fand ich das nett. Dieser "einen schönen Tag noch" hat sich verbreitet wie die Pest, selbst in hintersten österreichischen Bergtälern kann man keine Semmel mehr kaufen ohne mit "aan scheen toog noo"entlassen zu werden. Es ist zum erbrechen.
  #394  
Alt 11.07.2005, 18:52
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Holde Briele, du meine Pfingstrose, wie könnte ich dir unhold sein?
Was gibtsn zu essen?
  #395  
Alt 11.07.2005, 19:07
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Ingrid - Tiroler Knödl mit Sauerkraut
Briele
  #396  
Alt 11.07.2005, 20:14
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Mmmm, lecker. Wie isses mit Fleisch? Hoffe sehr auf Schweinebauch!? Oder Blut- und Leberwürscht...
  #397  
Alt 11.07.2005, 21:14
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Hallo,liebe Köchinnen und Denkerinnen,

ja,heute bin ich schon früher da,weil ich mich nämlich für den Abend entschuldigen muss.Nein,nicht was ihr denkt, kein Date oder dgl,ich muss nur morgen um 5.30 ( das schaff ich nie )aus dem Bett, Chandra noch kurz ausführen ( wie sie das hasst)und dann ab in die Arbeit.Das hat man nun davon,wenn man die Urlaubsvertretung der Chefin machen muss und diese eine Frühaufsteherin ist. Dabei kann ich um die Zeit noch gar nix be-sprechen, bin froh, wenn ich überhaupt sprechen kann.

Ja,Briele , das stimmt wirklich-ich durchlebe Mamas Sterbetag schon so oft. Ich habe jetzt nicht mehr so große Angst davor- erstens habe ich euch und zweitens habe ich mir schon ein ganz schönes Ritual zurecht gelegt. In"meinem" Wald gibt es eine Heilquelle, der große Heilkraft nachgesagt wird. Dort stellen Menschen immer wieder auch Kerzen hin. Die Quelle ist ganz verborgen und schwer zu finden.Mama war dieses Wasser heilig,es war ihr wichitger als alles,was die Schulmedizin für sie getan hat. So sind wir,meine guten Freundinnen und ich, so lange Mama lebte jede Woche hinaufgegangen ( ist ein "Bergwäldchen)mit Rucksäcken zum Wasserabfüllen und mit Kerzen und Hunden. Es ist wirklich ein ganz magischer Ort, das fühlt man.Unsere Hunde fressen dort mit Begeisterung die feuchte Erde,also muss es ganz bestimmte Mineralstoffe dort geben. Jedenfalls gehen wir dann an Mamas Sterbetag dorthin, wenn es dunkel wird und keine anderen Menschen mehr dort sind.Es gibt keinen besseren Ort
( außer unser Garten),um an Mama zu denken.Es ist unser Trauerplatz geworden.

Isa,äh Irene, nein Ingrid- mein Garten ist euer Garten. Zeig euch noch schnell, wo der Rasenmäher, die Sense und die Harke liegen, hä hä !
Zu euren Internetmeditationen will ich auch noch was beitragen: mir macht das Schreiben mit euch soviel Spaß und Freude, diese Gefühle sind real ! Ich finde unsere Gespräche spannend und die Denkanstöße wichtig.Ich weiß, hier kann ich auch trauern um meine Mama und mal ein wenig aus dem Alltag treten, um eben nachzudenken.Ich mag bewußte, starke Frauen, in euch habe ich welche gefunden.Außerdem seid ihr ganz schöne Dekoration für den Garten!Und Chandra ist sowieso ein Frauenhund und mag weibliche Gäste im Garten.

Ach ja,Briele, Isa, die Kastanien leiden an einer Milbenerkrankung, die kaum in den Griff zu bekommen ist, hat mir mein Gärtnerfreund gesagt.Briele, es ist wirklich immer noch Sauwetter hier, also wieder in die Küche.
Danke auch, dass ihr mich ermutigt,mich auch noch um den Hauptteil meines Geldes zu kümmern.Habt ja recht, die ganze Geschichte hat mich aber auch so genervt.

Ansonsten bin ich grade am Philosophieren über Vivs Satz, dem mit dem Sinn geben.Es gibt Tage, da erübrigt sich das,da reicht es mir, einfach DA sein zu dürfen,alles fließt und ist schön und lebenswert.Dann aber gibt es die anderen,an denen ich schon grübleund mir denke: was habe ich geleistet bisher ? Was könnte ich hinterlassen?Was war meine Bestimmung, Berufung... Ihr seht ja,Herbstgedanken, weil die Nebelschwaden grade am Fenster vorbeiziehen.

So,meine Lieben, jetzt aber zu den Tiroler Knödel. Briele,kannst du auch Salzburger Nockerl ?

VIV, gehts gut? Gaby,dir?

Liebe Grüße
Alina
  #398  
Alt 11.07.2005, 21:41
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Habt ihr bei all den Leckereine auch noch was für mich übrig. Würde euch dann einen Eiskaffee spendieren.
Danke Alina, mir geht's gut. Ich mach mal eine Denkpause und lass 'fliessen'. Hab mir auch beruflich eine Auszeit genommen, am Donnerstag gehe ich wieder.
Nein Alina, das ist keine Schadenfreude wegen dem Aufstehen, aber wenn ich morgen wie gewohnt wach werde und mich umdrehe werde ich an dich denken ;-)
Du hast 'deinen' Wald wunderbar beschrieben, ich war schon fast mit auf dem Weg dahin.
Ingrid, du hast das passend beschrieben in bezug auf Kerstin's Thread wo wir uns ja kennengelernt haben.
Aber ihr esst manchmal schon interessante Sachen, hab ich noch nicht gegessen 'Tiroler Knödel','Salzburger Nockerl'...
Briele, ich hoffe du hast die Wäsche geschafft.
Alles Liebe
  #399  
Alt 11.07.2005, 22:25
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Viv, ich mag Eiskaffee. ABER NICHT ZUM SAUERKRAUT!!! (kann ich meinen bitte zum Frühstück morgen haben)

Und zum Sinn des Lebens ist mir auch was eingefallen:

'Watzmann, Watzmann, Schicksalsberg,
du bist so groß -
und I nur a Zwerg...' :-)

Alina, eine in meinem Hinterkopf schlummernde Frage ist heute aufgewacht: was ist das für ein Neffe, dem du immer die belegten Brote kochst???
Der Kastanienschädling hat übrigens den schönen Namen Rosskastanienminiermotte. Es ist ein Bild des Jammers in allen Biergärten hier. Man muß das Laub entsorgen im Herbst (aber das nützt wahrscheinlich auch nix).
Wo der Rasenmäher steht will ich gar nicht wissen. Rasenmähen tu ich genauso gern wie Kuchenbacken. Und dein Bruder soll sich doch auch ab und zu nützlich vorkommen...

Briele, kannste jederzeit wieder machen, die Knödel mit Kraut. Vielleicht mit bißchen mehr Fleisch nächstesmal?

Gabilein, wenn du nicht bald kommst gibts kein August mehr. Oder höchstens noch eins.
  #400  
Alt 11.07.2005, 22:28
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Ingrid,
Eiskaffee mit Sahne ist doch eine Nachspeise. Da passt doch alles, oder ;-)
  #401  
Alt 11.07.2005, 22:33
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Gutes Nächtle,ihr Nachteulen.
Verdaut noch schön und dann schöne Träume
  #402  
Alt 11.07.2005, 22:57
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Liebe Alina,

Du hast recht, nur wenige Jahre trennen mich vom Alter Deiner Mama und altersmäßig bin ich ihr näher als Dir. Mehr als einmal habe ich nachgedacht wie seltsam das für mich ist. Einerseits nähere ich mich gedanklich Deiner Mama wie meiner, andrerseits ist es eben auch Adele, eine Frau in meinem Alter und alles was sie erlebt hat, hätte auch mein Leben sein können.

Und doch machen vier Jahre Altersunterschied eine Menge aus, wenn es heißt man ist 1947 geboren oder eben vier Jahre vorher. Bestimmt hatten diese paar Jahre weder vorher noch nachher so einen Einfluß auf die Biographie einer Frau.

Ein anderes Mal schreibe ich über mich, heute möchte ich etwas über meine Mama schreiben. Denn Dein wehmütiger Ausruf, Deine Mama hätte soviele Fähigkeiten gehabt, aber leider keine Möglichkeiten, hat mich nun wieder viel über diese Seite in Mamas Leben nachdenken lassen.

Mamas Familie war auch arm. Zum Teil weil die Männer der Familie zu leichtfertig waren. Sie war eine gute Schülerin gewesen, lernfreudig, wißbegierig, aber nach der Grundschule war natürlich Schluß. Erst arbeitete sie bei einer Tante, die eine Pension hatte und dann als Zimmermädchen in einem großen Hotel. Dort lernte sie eines Tages eine schottische Familie kennen, die Frau sprach fließend Deutsch, der Mann war Ingenieur. Sie hatten längere Zeit in einem arabischen Land gelebt, der nächste Auftrag sollte die Familie nach Indien bringen.

Mama hörte Indien und das war auch einer ihrer Träume. Sie wurde gefragt ob sie mitkommen möchte und sie sagte ja.

Daß sie JA sagte finde ich bis heute aus mehreren Gründen bemerkenswert. Daheim waren etliche jüngere Geschwister, sie hatte bis jetzt immer den kompletten Lohn abgeliefert, nur das Trinkgeld behalten. Sie war so ein ungeheuer verantwortungsbewußtes, verläßliches Mädchen, aber nun, die Realisierung ihres Traumes vor Augen, da machte sie ganz entschlossen einen Schritt.Bewundernswert.

Die Familie wollte erst einmal nach Frankreich reisen, Freunde besuchen und Mama sollte in ein paar Wochen nachkommen. Treffpunkt war dann der Bahnhof in Paris. Adresse hatte sie keine, man würde sie abholen.

Sie fuhr. Man muß sich das vorstellen. Kein Wort Französísch, kein Wort Englisch.
Keine Adresse. Sie wurde abgeholt.

Nachdem sie wochenlang alle Sehenswürdigkeiten in Paris besucht hatten, fuhren sie drei Monate rundum Freunde und Bekannte in Frankreich besuchen. Anschließend London, Mrs. Holt fand, einen Monat würden sie benötigen, damit meiner Mama alles gezeigt werden kann und dann gings nach Schottland, wo sie ihr Haus hatten.

Der Indienplan zerschlug sich, also blieben sie in Schottland. Der Mann arbeitete oft auswärts, die Kinder waren im Internat, nur am Wochenende daheim. Wenn ich meine Mama fragte, was hast Du getan, was hast Du gearbeitet, dann hatte sie nicht viel zu berichten. Sie war Mitglied der Familie, wurde richtig unterrichtet, nicht nur Englisch, auch etwas Französisch, und es wurde viel geredet, diskutiert und gelesen. Geld bekam sie keines, aber das fand sie völlig in Ordnung, weil vom Briefpapier bis zur Kleidung alles für sie gekauft wurde.

1939 fanddie Idylle ein Ende. Alle Deutschen, Österreicher wurden interniert, Mama kam auf die Isle of Man wo sie bis 1944 war. Sie hätte es nicht besser treffen können. Ihre Beschreibungen waren so, daß ich dachte, sollte je wieder eine Kriegssituation kommen, dann will ich ganz schnell in England sein.

Das waren nun Jahre in denen sie erstens einmal wahnsinnig viel las, aber auch einiges lernte von Frauen - hauptsächlich Jüdinnen - die Ausbildungen hatten und ihr Wissen großzügig weitergaben. Während all der Jahre schickte die schottische Familie Geld und Pakete.

Alles klingt wie im Märchen. Das Leben hatte ihr eine Gelegenheit geschickt, sie hatte sie erkannt und genützt. Es war hauptsächlich Glück, aber auch Entschlußfreude.

Nun hätte das Leben auf verschiedene Arten weitergehen können. Sie entschied, wie viele andere auch, sich auf eine Rotkreuzliste setzen zu lassen und konnte 1944 heim fahren, was sie wahrscheinlich gleich am Tag der Ankunft bereute.

Der Krieg war zu Ende, es stellte sich die Frage, was tun? Da gab es diesen unwahrscheinlich feschen, charmanten Mann (mein Papa) der aus amerikanischer Gefangenschaft schönste Liebesbriefe schrieb, der auch voll Pläne steckte, es war Zeit ein Kind zu bekommen, ja und dann lief es so dahin.

Ich weiß und ich wußte immer, sie hätte das Zeug in sich gehabt Himmel was zu machen. Ich meine wirklich was Größeres. Sie machte auch so allerlei. Lernte noch mit 70 etwas Spanisch und genoß ihre Reisen dann noch mehr, las bis am Ende ihres Lebens englische Bücher, war immer neugierig auf Wissen. Im Grunde genommen hatte sie die besseren kaufmännischen Fähigkeiten als mein Vater, vielleicht hat er das sogar erkannt, aber da hatte sie keine Chance.

Ganz genau vermag ich es nicht zu sagen, vermutlich bedaure ich mehr als sie es je tat, daß sie nicht ihre Fähigkeiten, ihre Talente ausleben konnte. Dann bin ich wieder sehr, sehr froh, aus ganz eigennützigen Gründen, daß alles so war, wie es war. Denn hätten wir, sie und ich, auch dieses Verhältnis gehabt, wenn sie auf einem Gebiet ein STar geworden wäre? Ich sage es heute, wie gestern, wahrscheinlich bis ans Ende meiner Tage: sie war das Beste was mir in meinem Leben geschah und sie empfand es auch so.

Daher liebe Alina, es ist wie es ist.
Umarme Dich
Umarme auch alle anderen. Zu mehr Zeilen kommt es heute nicht mehr.
Natürlich kann ich Salzburger Nockerln machen. Es gibt aber bessere Desserts in dieser Richtung.
Viv, ich koche immer für Dich mit.

Eure Briele
  #403  
Alt 11.07.2005, 22:59
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Liebe Ingrid,

na, meine Liebe, von wem wird der Neffe sein? Der Sohn vom Bruder, der, der mäht am Steinhang.

Bussi Briele
  #404  
Alt 11.07.2005, 23:21
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Hurra, ich lebe noch !

wieder einen Sonntag überstanden - bei meiner Wochenendplanung stehe immer wieder vor der Entscheidung - volles Programm oder wenigstens teilweise Faulenzen. Eine für mich vernünftige Lösug habe ich noch nicht gefunden - ich experimentiere also weiter.

Verschwinde ich gleich Freitags Richtung Family fürs Wochenende und komme Sonntag abend zurück, dann habe ich das Gefühl, mir hat ein wenig Zeit mit mir alleine gefehlt, auf der anderen Seite falle ich dann auch nach meiner Rückkehr immer gleich ins tiefe Loch, so alleine in der Wohnung.
Dieses Wochenende hab ichs nun mal so versucht, dass ich mir den Sonntag freigehalten habe zum faulenzen... das ist mir auch nicht bekommen, ich habe gestern den ganzen Tag nur durchgehangen, rumgejammert, nix auf die Reihe gekriegt, mich selbst bedauert und viel zu viel über die Beziehung zu meiner Mutter nachgedacht.
..damit komme ich nicht weiter, ich stecke irgendwie gedanklich in einer Sackgasse.

Vielleicht habt Ihr ja eine Idee, wie ich diese Kuh vom Eis bekommen, ohne eine eisige Beziehung heraufzubeschwören.

Meine Mutter hat bereits Anläufe unternommen, mich in Beschlag zu nehmen, so nach dem Motto, nun bist du ja auch alleine (zum Glück lt. meiner Mutter – sie hat mir direkt gesagt, sei froh, dass du dich jetzt nur um dich kümmern kannst und endlich keine Probleme mehr mit irgendeinem Mann hast) und da können wir ja von nun an gemeinsam in den Urlaub fahren und ich besuche dich dann öfter u.s.w.......

Das wir keinerlei gemeinsame Urlaubsinteressen haben, ist meiner Mutter dabei relativ egal. So hat sie mich doch tatsächlich zwei Stunden, nachdem Klaus eingeschlafen war, ernsthaft gefragt, ob sie denn jetzt nicht mit mir in den bereits gebuchten Urlaub fliegen sollte, damit das Ticket nicht verfällt. Sensibilität ist für meine Mutter ein Fremdwort.

Meiner Schwester gegenüber hat sie schon von irgendeiner Donauschiffahrt erzählt, die sie bald mit mir machen würde und dann machen wir es uns Weihnachten und Silvester mal schön gemütlich und lauter so Zeug und meine Schwester meinte, unsere Mutter gehe ganz selbstverständlich davon aus, das ich ja total begeistern sein muss, wenn sie sich so um mich kümmert, da wäre ich dann wenigstens nicht allein. Der Hintergrund ist aber wohl der, das meine Mutter nicht gerne alleine ist, muss sie ja auch nicht, zu den Feiertagen ist sie immer bei einem von uns eingeladen, die letzten drei Jahre am Stück bei meinem Bären und mir. Eigentlich wären meine Geschwister auch mal wieder an der Reihe, aber nun denkt einfach jeder, bevor ich alleine hier hocke, könnte Mutter mir doch idealerweise Gesellschaft leisten und sie haben alle erstmal wieder ihre Ruhe. Alleine das ist schon ein Grund für mich, so weit wie möglich auszuwandern.
Wie schön war doch die Zeit in Kroatien, weit weg von Family, besonders Mutter. Dort hat es ihr nämlich überhaupt nicht gefallen - wie konnte ich auch nur auf in ein 800-Seelen-Nest ziehen, wo die Esel, Hühner und Schweine noch frei auf der Strasse herumlaufen. Sie fühlte sich völlig deplaziert mit Ihren pariser Schuhen und Ihrer bunten Designergarderobe. Wenn ich nicht vorher gesagt hätte, wie es dort ausschaut... aber das hatte sie nun davon.
Dazu muss ich wohl sagen, dass meine Mutter ständig diätet, mit ihren 70 Jahren sehr gut aussieht, sehr elegant gekleidet ist und sich super pflegt. Wie würdet Ihr Euch fühlen, wenn bei jedem Anruf zuerst gefragt wird, ..und was sagt Deine Waage diese Woche? oder .hast du jetzt endlich mal die Antifaltencremebenutzt, die ich dir mitgebracht habe... die brauchst du doch, wie willst du denn später mal aussehen? oder früher hast du auch immer Kleider getragen, wieso hast du heute nur noch Hosen im Schrank?
Weit gefehlt, dass meine Mutter jetzt vielleicht mal fragen würde, wie es mir geht, oder ob mir mein Bär fehlt oder etwas in dieser Art. Nein, sie hat ihn einfach abgehakt, als wenn er nie existiert hätte, obwohl gerade mein Bär sehr auf sie eingegangen ist und sie immer in ihrer Art respektiert hat und sogar oft auch bei mir ein gutes Wort für sie eingelegt hat, wenn ich mal wieder so den totalen Mutterfrust hatte.
Und das ich mir Gedankenüber eine event. ernsthafte Erkrankung meines Ex gemacht habe, dass konnte sie überhaupt nicht nachvollziehen, nach dem Motto, was interessiert er dich denn noch. Alle Infos, das wir uns nach wie vor gut verstehen und recht oft Kontakt haben, hat sie bisher völlig ignoriert. Der Hammer für sie war, dass ich ja regelmässig mit Bär in den Urlaub nach Kroatien fuhr, zu meinem Ex und sich die beiden sehr gut verstanden haben.

Gestern hat sie mir wieder mal einreden wollen, wie toll es mir doch jetzt geht, in der schönen Wohnung mit dem sicheren Arbeitsplatz, und das ich ja jetzt endlich mal "mein Diätprogramm" (wusste garnicht, das ich eins habe) durchziehen kann, da ich ja keinen Mann mehr bekochen muss. ...und so weiter blablabla...bis es mir gereicht hat (ich bin sehr geduldig) und ich sagte, dass ich bereits Ausschau nach einem neuen Job halte - ja wo denn?? ja irgendwo in Europa, möglichst raus aus Deutschland - möglichst weit weg ... Türkei würde mir gut gefallen ( sollte eine Witz sein),aber wenigstens war meine Mutter mal einen Moment sprachlos.
Wenn es mir recht gut geht, dann kann ich mit meiner Mutter auch noch zurechtkommen, dann kann ich ihre sehr oberflächliche Art auch einfach ignorieren oder darauf eingehen, aber im Moment ist sie für mich wie ein rotes Tuch.
Ich vermeide es, oft mit ihr zu telefonieren. Ich fahre nicht zu ihr, denn ich weiss, es würde auf eine Konfrontation hinauslaufen, Ich habe tausend Ausreden, warum sie nicht zu mir kommen kann. Und dabei hab ich dann noch ien schlechtes Gewissen Ihr gegenüber, weil ich weiss, sie meint das alles nicht böse, sie ist halt so, wie sie ist und sie wird sich auch nie ändern.

Hört sich wohl alles etwas konfus an, aber ich wäre froh, wenn ich eine Lösung finden würde und meiner Mutter irgendwie klarmachen könnte, dass ich sie derzeit einfach nicht ertragen kann,ohne das sie dann sofort beleidigt ist und für ne Weile Eiszeit herrscht.

Ich muss diese Gedanken für mich bald zum Abschluss bringen, denn sie blockieren mich und ziehen mich auch mental ziemlich runter.

Nun, das war jetzt mal wieder etwas für den Müllcontainer, damit Briele ihn nicht nur für Flaschen hergeschleppt hat.

Ich hol mir noch einen warmen Tee bei dem Mistwetter hier im Garten - und dann schleich ich mich wieder
Schlaft alle schön
Gaby
  #405  
Alt 11.07.2005, 23:26
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Briele,

kennst du 'Das Leben meiner Mutter' von Oskar Maria Graf?
Das fiel mir grade spontan ein.
Wenn du 'deine' Version geschrieben hast und Alina ihre Chandra-Geschichten, dann sattele ich um auf literarische Agentin und wir werden alle stinkreich :-).

Liest du eigentlich Bücher auch auf englisch (ich hab da so ein Lieblingsbuch, das leider nicht übersetzt ist)?

Danke für diese schöne Geschichte! Die ich mir jetzt beim Einschlafen ausmalen werde.

Bussis für alle und a guts Nächtle!
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