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  #1  
Alt 07.07.2003, 01:33
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Standard bauchspeicheldrüsenkrebs mit 28 jahren

Ich habe eine nachricht ueber prosure auf dieses forum bei eine frage ueber nahrung hinterlassen, bitte lesen sie die> Ihr freund isst noch sehr jung, er braucht viel kraft und glauben das sein leben laenger isst als die aertze ihm erzahlen. Man soll nicht alles glauben was man hoert auch jetzt bleiben sie kritisch. Die nachricht alein isst schon fuerchterlich genug, aber es gibt immer hoffnung die man behalten sollte so fand ich gestern ueber www.pancreatica.org [gute stelle zum erkundigen ueber diese art von krebs] ein site von jemanden der schon drei jahre mit dieser art von krebs lebt, das gibt mir mut[mein mann 61jahre hat sein eigenes todesurteil wegen diesen krebs schon mit monaten ueberlebt und ist immer noch aktiv, sehr positiv und hat ein starker wille..., die nachricht ist schrecklich aber sie koennen dagegen kampfen und etwas werden sie immer gewinnen... geniesen sie jeden tag... und erkundigen sie sich sehr gut ueber moeglichkeiten und wahlen sie in ruhe eine zu denen sie zutrauen haben.
In koeln gibt es ein robert gorter mit eine behandlung genannt koelner modell, er ist revolutionar, anders als viele aertze, er kommt aus holland, so wie ich -mein mann wird in das krankenhaus wo er gelernt hat behandelt, sehr renomiert& wisenschafliches ansehen... Gorter hat vieles im bereich aids gemacht in den USA, und hat auch in deustchland in berlin im krebs bereich gearbeitet-es gibt ein wenig diskussion ueber ihm aber mein zweifel isst weg, er isst serioeser wissenschaftler, mein glauben isst es das man wenn es keinen regularen mittel fuer eine krankheit gibt man jemanden braucht der anders denkt aber im regulaeren bereich tatig isst [im alternativen bereich mit eigenartige therapieen von kombucha bis tee usw. ist man verloren, weil mann kein anhaltspunkt hat] Gorter's ideeen habe ich bestudiert ueber denn mann habe ich mich erkundigt, wenn die hoffnung fuer mein mann blasser wird im heutigen krankenhaus isst er nr. 1 auf unsere liste.
ich hoffe sie halten lange durch... ihr leben isst noch nicht vorbei...
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  #2  
Alt 07.07.2003, 15:57
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Petra Loos Petra Loos ist offline
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Standard bauchspeicheldrüsenkrebs mit 28 jahren

Hallo Nicole,

ich bin 30 Jahre alt und habe seit über 2 jahren diese Erkrankung und habe bauchfellmetastasen.
Operiert werden konnte damals nicht, weil der Tumor schon recht gross war.
ich bekomme seit dem chemotherapie und hatte viele Bestrahlungen.
Vielleicht magst du mir ja auch privat schreiben.
Vielleicht kann ich dir ein wenig helfen und Dir Tipps geben.

alles Liebe für euch Petra
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  #3  
Alt 10.07.2003, 06:37
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hi an alle,
mit welchen Worten beginnt man eine negative Nachricht?
Mein Vater ist gegangen....letzten Donnerstag am 03.07.03 hat sein Herz zum letzten Mal geschlagen. Er hat seinen letzten Kampf gekämpft. BSD hat wieder einmal gesiegt. Im Januar wurde die Krankheit erkannt und 6 Monate später war die Arbeit verrichtet. Bis zum 26.03.03 wußte ich nichts von seiner schweren Erkrankung. Ich habe versucht ihm Kraft zu geben und versucht so gut es ging bei ihm zu sein. Ich hoffe, daß er es gespürt hat. Seit dem 11.05.03 (Muttertag) waren die Sätze meines Vaters lückenhaft und so verschwommen, daß kein vernünftiges Gespräch mehr möglich war.... Was mir bleibt ist die Erinnerung an einen liebenswerten und herzensguten Menschen. Wenn es einen Himmel gibt, wenn es ein Paradies gibt, dann hat dieser Mensch, mein Vater dort einen Platz verdient.

Ich möchte Euch nicht die Ohren volljammern...ich möchte Euch Mut machen. Gebt Euren Lieben Kraft und versucht sie nicht alleine zu lassen.

Am Ende, denke ich, war es für mein Vater kein Sterben, es war Erlösung.... Hart und schmerzlich ist es für die, die zurückbleiben...

Liebe Grüße Mike
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  #4  
Alt 10.07.2003, 10:05
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Mike!

mein herzliches Beileid!
Es ist sehr schwer den Weggang eines geliebten Menschen zu verstehen und zu akzeptieren.
Aber wie Du schreibst, ist es manchmal eine Erlösung, weil das Leiden einfach zu groß ist, irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man loslassen muß!
Mein Vater ist vor 1 Jahr an BSDK gestorben, er fehlt mir sehr, aber ich weiß, daß er weiterhin bei mir ist, wie auch Dein Vater bei Dir!
Er hat Dich nicht allein gelassen!

Alles Liebe und viel Kraft wünscht Dir
Karin
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  #5  
Alt 17.07.2003, 20:24
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo zusammen, ich bin ganz neu hier! Es ist sehr schwer für mich, eine neue Situation, "öffentlich" darüber zu schreiben. Mein freund 28 hat BSDK seine diagnose ist seit silvester letzten Jahre 2002 draussen. Ich bin 20 Jahre alt und weiss einfach nicht mehr weiter. Im moment ist er in einem starken Tief, er hat 10 kilo abgenommen bei 1.82 ist er jetzt noch 63.5 Kilo, dass ist bei einem Sportler, wie es mein Freund einer ist sehr wenig Gewicht. Er macht eine Chemotherapie und arbeitet sehr viel mit alternativer Medizin. Vielleicht kennt sich jemand mit einer "neuen" oder auch "alten" Therpieform aus und könnte mir helfen. Es tuet mir schon guet einfach mal "jemandem" darüber zu erzählen.

Danke dass sich jemand Zeit genommen hat.

Allen viel Kraft!
Sarah

sannecchiarico@hotmail.com
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  #6  
Alt 18.07.2003, 20:10
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Sarah
es erschreckt mich sehr. Wie kann es sein, dass ein so junger Mensch an BSDK erkrankt!!!!!?!
Ich dachte immer, es wäre ein Krebs der "alten Leute". Meine Ma ist 72 Jahre alt und hat ihr ganzes Leben Kette geraucht und keinen Sport getrieben. Sie weiss, dass sie keinem einen Vorwurf machen kann, wenn dann nur ihr selbst.
Wie geht es Deinem Freund? Ist eine OP noch möglich?
Ich drücke Euch beiden ganz doll die Daumen, dass alles gut wird und wünsche Euch viel Kraft.
Liebe Grüße
Katharina
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  #7  
Alt 19.07.2003, 08:00
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

@Karin,
danke für Dein Mitgefühl. Ja, es stimmt, man muß loslassen. Aber es ist nicht leicht. Wir sind uns in den letzten Monaten und Tagen seines Lebens so nah gekommen....mehr als in der Zeit vorher. Ich hätte mich so gern nochmals mit ihm unterhalten...hätte gerne nochmals seine Stimme gehört. Ich bin überglücklich, daß ich bei ihm sein konnte...Ich glaube es Dir, daß Dein Vater Dir fehlt...Mir fehlt er auch. Wenn meine Mutter Kuchen gebacken hat, hat mein Vater meistens Sonntagmittag angerufen und auf meinen Anrufbeantworter gesprochen: "Hier ist die Straße xyz, wollte nur sagen, daß Kuchen zum Abholen bereit steht..." Er hat sich immer mit dem gleichen Satz gemeldet. "Hier ist die Straße xyz". Ich habe mich immer darüber amüsiert. Ich würde mich freuen, wenn er sich nochmals so melden könnte...
Danke für Deine tröstenden Worte.

@Sarah,
so wie Katharina fehlen mir auch die Worte. Dein Freund ist erst 28 und Du erst 20. Mich würde auch interessieren, ob es einen Grund für die Erkrankung Deines Freundes gibt. Mein Vater war 86. Ich hoffe für Euch beide, daß die Erkrankung sehr früh erkannt wurde und daß Dein Freund operiert und geheilt werden kann. Auch wenn ich Euch Beiden nicht kenne, wünsche ich es Euch von Herzen. Ich habe mein Vater am 03.07.03 an DIESE Krankheit verloren und ich freue mich für jeden der es schafft DIESE zu besiegen.
Gebe Deinem Freund Kraft und gebe Ihm das Gefühl nicht alleine zu sein... in den freien Minuten die Du hast und die auch wichtig für Dich sind, tanke Kraft und neuen Mut, denn das wirst Du selbst brauchen.
Liebe Grüße Mike
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  #8  
Alt 19.07.2003, 11:02
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Das tut mir sehr leid für dich!mir fehlen echt die worte!bei so etwas ist es dann doch nicht mehr so leicht etwas ermunterndes zu schreiben!
aber ich denke das man sich denken kann wie es dir im moment geht!
gut das wes sowas wie den krebs-Kompass gibt!
mir hat er geholfen mit der krankheit umgehen zu können!
Doch auch für mich kommt irgendwann der tag an dem es heißt abschied zu nehmen!
was sehr schwer ist!denn die ganze zeit gibt man die hoffnung nicht auf das der wille weiter zu leben stärker ist als die Krankheit!am ende siegt sie dann leider doch immer!!

@Sarah:ich denke dein freund hat eine gute chance,wen die chemo anschlägt!er ist noch jung!und da kann eine chemo noch helfen!
Ich bin genau so alt wie du und weiß das es schwer ist damit um zu gehen!
aber gib deinen freund kraft damit er weiß das er nicht alleine ist!
Wenn du willst kannst du mir ja mal schreiben!
TIAGREECE@gmx.de
@Claudia
Sorry das ich dir schon etwas länger nicht geschrieben habe!hatte sehr viel zu tun!
aber es tut gut zu wissen das es dich gibt und das du immer ein offenes ohr für mich hast!
werde dir morgen eine e.mail schreiben!morgen gehe ich wieder nach einigen wochen (brauchte erst mal etwas zeit für mich kraft zu tanken...wobei ich mich jetzt schon wieder schäme das ich nicht schon ehr zu ihr gegangen bin!)zu meiner oma!
ich hoffe ihr zustand ist nicht zu erchreckend!
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  #9  
Alt 19.07.2003, 12:58
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

sorry hab da gerade was falsches eingetippt!
der obere artikel ist von mir und der erste abschnitt ist für mi-2
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  #10  
Alt 20.07.2003, 13:45
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Ich weiß seit vergangenem Dienstag, dass mein Freund ein Pankreas Karzinom hat. Seit diesem Moment habe ich das Gefühl ich drehe mich in einem Hamsterrad. Ich habe im Internet über diese Krankheit gelesen und bin ziemlich ratlos. Ich gehe mit meinem Freund ins Krankenhaus und zu sämtlichen Untersuchungen. Ich habe über Eure Erfahrungen gelesen und bin darin bestätigt worden, dass wir nicht mehr viel Zeit zusammen haben.
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  #11  
Alt 21.07.2003, 09:55
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Danke viel mal für eure Nachrichten. Es tut sehr gut mit jemandem darüber zu reden.

Leider wurde die Krankheit erst sehr spät entdeckt und der Tumor war 10 cm gross. Da aber die Chemo anschlägt, ist er kleiner geworden. Ich versuche meinem Freund alle Kraft der Welt zu geben. Manchmal ist es einfach sehr schwer für mich.

Wenn ihr irgendwelche Infos über neue Therpieformen habt, wäre ich sehr froh wenn ihr mir diese mitteilen könnt!

Mike, mein herzliches Beileid!!!
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  #12  
Alt 21.07.2003, 20:15
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Regine,
hey, jetzt lass mal den Kopf nicht hängen. Schau Dir doch mal Hildegard und ein paar andere ´hier im Forum an. Du kannst mir Deinem Freund auch noch viele, viele Jahre haben. Genauso kann es uns allen passieren , dass wir einen Partner durch einen Unfall oder ähnliches ganz plötzlich verlieren. Der Tod kommt irgendwann für alle von uns. Dein Freund kann uns also auch alle noch überleben. Ich bin bei meiner Ma auch davon überzeugt, dass sie irgendwann einmal bei der Olivenernte vom Baum kippt oder dass ein Delphin sie beim schwimmen anstubbst und sie vor Freude einen Herzinfarkt bekommt. Denke positiv!!!

Hallo Sarah,
kann denn der Tumor noch operiert werden?
Wenn Du Dich mal hier durch das Forum ackerst, wirst Du viele Hinweise auf Therapieformen bekommen. Dein Freund ist noch sehr jung. Er hat bestimmt noch viel Kraft und sein Körper wird auch die Chemo gut vertragen. Hat er Metasthasen?
Nehmt doch mal Kontakt mit Heidelberg und Ulm auf. Dort sind wirklich gute Ärtze und ich habe auch gute Erffahrungen gemacht, was die Kontaktaufnahme angeht. Die sind sehr hilfsbereit und man bekommt auch wieder Mut.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Euch beiden viel Erfolg bei der Therapie.
LG Katharina
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  #13  
Alt 22.07.2003, 09:02
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Katharina,
danke für deine aufmunternden Worte. Rein theoretisch kann ich das ja auch alles nachvollziehen, gefühlsmäßig habe ich große Schwierigkeiten. Aber ich lerne jeden Tag dazu und kann mit der Krankheit hoffentlich bald so umgehen wie du.
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  #14  
Alt 22.07.2003, 16:22
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Standard Pankreasschwanzkarzinom

Hallo alle beisammen,

ich habe das Forum per zufall entdeckt. Ich bin sprachlos wieviele Leute an dieser Heimtückichen Krankheit leiden. Mein Mann ist 34 Jahre alt und im Mai urplötzlich daran erkrankt. Für meine Kinder (9Jahre und die kleine 9 Monate) und für mich war das wie ein Schock. Er konnte auch nicht mehr operiert werden das sich Metastasen abgesetzt hatten. Er ist am Schwanz der Drüse erkrankt. Wir stehen jetzt kurz vor der dritten Chemo und wir Hoffen das sie anschlägt. Weil alle 2 Tage das Wasser im Bauch ablassen ist nunmal keine angenehme Sache. Aber wir haben alle Hoffnung das sich diese Metastasen sich abkapseln geschweige verkapseln damit wir vielleicht die Hoffnung haben das er doch noch operiert werden kann. Es tut einfach gut über alles mit auch betroffenen zu diskutieren.

Liebe Grüße

Tatjana Taalmi@web.de
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  #15  
Alt 22.07.2003, 19:40
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Standard Pankreaskarzinom

Liebe Pankreasbetroffenen,

um allen "HOFFNUNGSLOSEN" neuen Mut und die nötige Kraft für den Kampf gegen den Krebs zu geben, möchte ich Euch von meiner eigenen "hoffnungslosen Krankheitsgeschichte" berichten:

Bis zu meinem 51. Lebensjahr war ich noch nie ernsthaft erkrankt. Und dann, es war am 01. August 1997, erlitt ich schwere Gallenkoliken. Es folgten umfangreiche Untersuchungen im Krankenhaus. Dann die Diagnose:

- Unheilbarer Pankreaskrebs
– zu weit fortgeschritten
– Operation aussichtslos
- Wir können nichts mehr für sie tun!

Mir verschlug es nicht nur die Sprache, sondern ich erfasste sehr schnell, der Tod hatte mich zu sich einbestellt. Ich befand mich bereits in seiner Wartehalle. Was war mit meinen vielen Plänen, die ich, für später einmal, geschmiedet hatte? Das Glück, hatte es mich für immer verlassen? Ängste und Verzweiflung machten sich in mir breit. Doch eine Panik blieb aus, denn andere Gedanken schlichen sich ein, solche der Hoffnung, wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen...

Ich fand sie, die Nadel im Heuhaufen, in Form von Prof. Dr. Merkle im Katharinenhospital in Stuttgart. Er bestätigte zwar die Diagnose, war aber bereit mich doch noch zu operieren (Whipple´sche OP). HOFFNUNG erfüllte mich, ließ mich 11 Tage Heilkoma, sieben Wochen schlimmster Qualen und 21 Kilogramm Gewichtsabnahme ertragen. Ja, ich lebte von dieser HOFFNUNG und gab mich nicht auf!

Doch schon im Jahre 1999, als ich glaubte alles überstanden zu haben, musste ich mich nochmals meinem Schicksal stellen. Sollte meine wahre Stärke einer weiteren Prüfung unterzogen werden? Unmenschliche Schmerzen durchzogen meine Organe, ließen mich erahnen – der Krebs war zurückgekehrt. Es folgte eine niederschmetternde Diagnose. Das neue Rezidiv (Geschwulst) war in die Verzweigung der Hauptschlagader hinweingewachsen und verengte mit seinem Wachstum die Blutzufuhr meiner so lebenswichtigen inneren Organe.

War das nun das Ende – ich war überzeugt davon, dass es das nicht sein konnte, denn wo lag da der Sinn!
Hatte ich bisher sinnlos gelebt – alles mit seelischen und körperlichen Qualen überstanden, um jetzt noch qualvoller zu sterben. Mich peinigten dieses Mal keine Zweifel – ich war ganz hoffnungsfroh und überzeugt davon, dass ich vor meiner größten inneren Prüfung stand.
Ich nahm die Diagnose und mein Schicksal an – doch nicht in Ergebenheit – sondern kämpferisch.
Neue Hilfe erhielt ich durch den Onkologen Dr. Riess in Niefern-Öschelbronn, der mir, damit der Tumor mich nicht sofort besiegen konnte, wöchentlich ein Mal eine Chemotherapie mit Gemzar verabreichte. Dieses Chemomittel war zwar nicht geeignet den Tumor zu zerstören, doch es konnte sein rasches Wachstum auf mehrer Monate verzögern. Gegen die anhaltenden Schmerzen bekam ich Morphin, doch das Mittel raubte mir die Lebensqualität, in dem es mir 5 Tage in der Woche sehr schlecht erging. Es folgte regelmäßiges Erbrechen, Verlust der gesamten Behaarung und eine lang anhaltende Schlaflosigkeit.
Immer wieder kamen sie, meine Ängste, Verzweiflung breitete sich aus, denn mit jeder Verabreichung von Gemzar verschlechterte sich mein Blutbild. Mir war klar, irgendwann kommt der Tag, dann muss mein „Lebensverlängerer“ (Gemzar) abgesetzt werden.

In einer der vielen schlaflosen Nächte setzte ich mich an meinen PC und versuchte meinen bisherigen Lebensweg nieder zu schreiben. Mich befiel die Angst, für meine Söhne und deren Kinder „nichts sinnvolles“ zu hinterlassen – zu schnell vergessen zu werden.....
Eine neue Art von Angst, eine, die ich bisher noch gar nicht kannte.
Doch bald erkannte ich, dass dieses nächtliche Schreiben „eine neue Form des Lebens“ für mich war!
Mir wurde dabei bewusst:
„Schreiben ist Leben,
heißt,
viel zu erleben.
Ich schreibe,
weil ich lebe.
Ich schreibe,
um zu leben,
um zu überleben.

So entstanden als eine Art „Nachlass“ viele liebevolle Kurz-Geschichten, sie umschreiben teile meines Lebens, meiner Erkenntnisse, meiner Fehler und vor allem meinen starken Glauben an die „HOFFNUNG“ .
Mir wurde auf meinem neuen WEG, und das neue ZIEL, welche ich für mich wiedergefunden hatte, bewusst: „Es ist wohl das größte WUNDER, dass es trotz allem immer noch und immer wieder "HOFFNUNG" gibt, HOFFNUNG auf eine bessere Welt, eine andere Art zu leben“.

Im Juli 2000 war es dann so weit – mein Blutbild war zerstört – Gemzar, mein „Lebensverlängerer“, musste abgesetzt werden. Was nun? Noch ein Wunsch war in mir offen! Einmal noch, einen Kindheitstraum erfüllen, noch einmal abtauchen dürfen in die Wildnis der Wälder und Seen des Algonquin Nationalpark in Kanada.
Diese drei Wochen mit Rucksack und Kanu waren ein Quell für meine gequälte Seele.

Danach kam die Realität zurück – man steckte mich in die Kernspin-Röhre – wollte sehen – wie sich mein Feind, mit dem ich jeden Tag und jede Nacht verbracht hatte, ohne Gemzar entwickelt hatte. Ja, er war mein Feind, weil er langsam mein Leben verschlang – doch, obwohl er mein Feind war, sprach ich die vielen Monate ständig mit ihm.. Und er, er muss mich gehört haben, denn nach der Untersuchung stellte sich heraus, dass er, mein Feind, der Tumor, mich bzw. meinen Körper verlassen hatte.
Ich war einer derjenigen Krebskranken – die am eigenen Leibe eine medizinisch unerklärbare (CR) Komplettremission erleben durften.

Mir war klar, ich hatte an mir selbst ein WUNDER erlebt Es gibt sie also doch noch, - WUNDER -!!!

Ich erinnere mich noch genau - beim Schreiben einer meiner Kurzgeschichten - hatte die Hexe „Litha vom NoorLand“, über die ich gerade schrieb - mir zugeraunt:

„Selbst in dunklen, angsterfüllten Momenten suche ich nach Lichtern, die Sterne für dich sein können. In den Nachtzeiten, wo der Schlaf nicht kommen will, weil die Angst bei deiner Seele anklopft, suche ich nach dem Licht, das ich dir schicken möchte.
Mit allen Gedanken und Gebeten bin ich in deiner Nähe. Die „HOFFNUNG“ aber sagt mir, - unsere Pilgerfahrt auf diesem Planeten hat erst begonnen.
Ich lege meine Hände auf deinen Körper und schicke dir Heil und Licht.
Ich nehme jetzt deine Hände in die meinen und begleite dich eine kleine Weile,
weil du mich jetzt brauchst.“


Aus eigener Erfahrung sage allen, die glauben es sei um sie hoffnungslos bestellt:

<Es ist gut, auch in den schlimmsten Momenten unseres Lebens an die „HOFFNUNG“ zu glauben, denn ohne sie sind wird längst gestorben, auch wenn wir noch atmen....>

Weil ich meinen neuen Weg fand, gehe ich ein kleines Stück davon mit anderen Betroffen und wurde Initator der:
Männerselbsthilfegruppe
<Leben mit Krebs>
im Landkreis Freudenstadt

Leben-mit-Krebs@web.de

Euer Reinhard


name@domain.de
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