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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo Wolke,
Zitat:
Ich bin einer von denen, die seit einiger Zeit gar nichts mehr (genau genommen, seit meine Frau am 30.11.2005 von mir gegangen ist). Das hört sich für mich ähnlich an, wie die Begegnungen mit Bekannten oder Verwandten, die sagen, "jetzt muss aber endlich gut sein, ist genug getrauert, Du kannst Dich nicht immer hängen lassen". Was ist das für eine Antwort, "ich würde gegen das Loch ankämpfen"? Ich würde auch dagegen ankämpfen, kann es aber nicht und will es auch im Moment gar nicht. Es ist nicht jeder so stark wie Du, Wolke. Liebe Grüße Gerhard
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Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. B.Brecht Wir haben gekämpft und trotzdem verloren. Die Zeit heilt nicht alle Wunden. Sie lehrt uns nur, mit dem Unbegreiflichen zu leben. |
#32
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AW: Zwei Jahre Kampf
Lieber Gerhard,
sei bitte nicht so streng Ich glaube nicht, dass Wolke jemanden "verurteilen" möchte. Sie selbst hat ja auch geschrieben, dass sie sich über ihre Gefühle zunächst gewundert hat, weil eben der große Absturz ausgeblieben ist bisher. Es gibt ganz einfach Unterschiede in der Trauer, so wie es immer und überall Unterschiede zwischen den Menschen gibt, warum sollte es bei der Verarbeitung eines Verlustes anders sein. Ich weiß zwar nicht, wie alt Wolke ist, unterstelle jetzt einfach einmal, dass sie bereits ihren eigenen Hausstand hat, die räumliche Trennung irgendwie bereits vollzogen war. Es ist ein Unterschied, ob der Tod eines Menschen Veränderung in den Alltag bringt, wie bei uns Ehepartnern, die alleine zurückbleiben und mit dem geliebten Menschen auch die geliebten Gewohnheiten im Alltagsleben verloren haben und nun beginnen müssen, neu zu sortieren, neue Wege zu gehen ja sogar sich selbst neu zu definieren. Die Mutter oder den Vater zu verlieren ist schrecklich, man hat nur einmal im Leben eine Mama oder einen Papa. Das ist ganz klar. Dennoch ist es im Normalfall so, dass man sich irgendwie - auch wenn man nach wie vor guten Kontakt, ein gutes Verhältnis hat - von seiner Vergangenheit verabschiedet, da die Eltern in der Gegenwart nicht mehr denselben hohen Stellenwert haben wie in der Kindheit. Beim Partner zerbricht das Jetzt und Heute. Vielleicht erklärt das, weshalb die Trauerlöcher bei Ehepartnern ganz einfach eine größere Angriffsfläche haben. Meine Kinder leiden sehr unter dem Verlust ihres Papas. Und dennoch ist ihr Schmerz anders, bleiben sie in ihrem normalen Alltag, sprich Schule und Freundeskreis. Wenn sich die Trauerlöcher auftun, denke ich hat niemand die Kraft sich dagegen zu wehren. Aber jeder sollte irgendwie auch im Hinterkopf behalten: Ok, ich brauch diesen Schmerz jetzt, ich möchte ihn fühlen, er gehört im Moment zu mir, aber ich möchte irgendwann damit zurecht kommen, damit ich weitergehen und meinen "Job" erfüllen kann. Du möchtest im Augenblick noch nicht Gerhard, ich denke für eine Weile ist das auch noch legitim und ok. Und Wolke spürt es (noch) nicht. Alles hat seine Berechtigung, keiner macht etwas besser oder schlechter. Jeder muss es so annehmen und versuchen klar zu kommen, wie es sich gerade anfühlt. LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#33
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AW: Zwei Jahre Kampf
Guten Morgen Andrea,
auf solch leichtfertige unüberlegte Äußerungen reagiere ich (jetzt) aggressiv. Zitat:
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Ich wünsche Dir einen angenehmen Tag und liebe Grüße aus Düsseldorf Gerhard
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AW: Zwei Jahre Kampf
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Ich denke, auch das ist hier ok LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#35
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AW: Zwei Jahre Kampf
Liebe Andrea,
Du bist immer so schnell. Ich habe mich gerade bei Wolke entschuldigt und wollte meine Antwort zurücknehmen. Außerdem war ich auf einmal so wütend, ich wollte Dir die Antwort an Wolke als PN schicken, doch in meiner Hektik habe ich auch Antworten geklickt. So, ist jetzt erst mal wieder Ruhe im Busch??????????? Liebe Grüße Gerhard
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#36
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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo Monilein,
ich kann Dir ja so gut nachfühlen. Mach das Ganze einfach wie Du denkst. Bei mir meinte auch alle, ich wäre so hart weil ich nicht in aller Öffentlich zusammengebrochen bin. Warum lassen uns die Leute nicht machen, wie wir es für richtig finden. Wir müssen doch damit fertig werden und wenns Dir mal wirklich schlecht geht, bist Du zu Hause im stillen Kämmerlein und weinst für Dich alleine und von den Dummschwätzern ist sicher keiner da für Dich. Du beschreibst genau den gleichen Ablauf wie bei mir. Ich weiß genau wie Du Dich fühlst, wahrscheinlich können das nur Leute die diesen Sch... selber mitmachen mußte. Bin immer für Dich da, liebe Grüße Petra |
#37
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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo Ihr Lieben
da ich mich nun schon getraut habe, an anderer Stelle dazwischen zu quasseln....versuch ich es hier nun auch ... WARUM müssen wir uns bedingt aus den Löcher herausquälen (ausgenommen diejenigen, die es unbedingt wollen..)? Herausquälen ist anstrengend, haben wir wirklich noch die Kraft für Anstrengung dieser Art. Versteht mich nicht falsch,- damit meine ich nicht resignieren..sondern ein leichtes Herausrutschen, einen Punkt der Welle erwischen, die einen, wenn auch nur für ganz kurze Zeit, wieder einmal nach "oben" trägt. Ich habe für mich festgestellt, dass ich, wenn mal wieder ganz besonders unten bin (ganz besonders deshalb, weil ich immer noch unten bin) und schlaue Ratschläge erhalte, was ich nun doch endlich besser machen muss und überhaupt mich am Riemen zu reissen habe.....erst mal so wütend werde, dass ich vor lauter Wut über die anderen Menschen, die gut reden haben...aufeinmal ein paar Dinge erledige....Nicht weil SIE es wollen, sondern weil mir die Wut kurzzeitig Energie verleiht, nach dem Motto: lasst mich in Ruhe, EUCH brauche ich nicht um mein Leben in die Reihe zu bekommen. Kindisch, aber es wirkt meist. Gehorcht EUREM Tempo, Eurem eigenen Vermögen mit dem aktuellen Tag umzugehen. Die Stimmung anderer Menschen zählt nicht. IHR seid die, die den Tag aushalten müsst. Laetitia |
#38
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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo an Alle,
möchte mich meiner Vorgängerin anschließen und nun dieses leidige Streitthema beschließen. Ob im Loch, aus dem Loch oder himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt- wir trauern hier doch alle, jeder auf seine persönliche Art. |
#39
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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo liebe Hinterbliebene,
nach einer Auszeit vom Forum habe ich mich doch wieder dafür entschieden. " verwitwet de " ist mir immer noch zu verwirrend und ich fühle mich dort nicht daheim. Mittlerweile kann ich für mich allein auch weinen, wenn ich Musik höre oder traurige Filme ansehe. Die Bücher von Elisabeth Kübler- Ross helfen mir ungemein und ich bewundere, was sie in ihrem Leben alles angestellt hat. Ich habe mich entschieden, im Hospiz ehrenamtlich mitzuarbeiten, weil ich den Drang verspüre, dort etwas zu tun. Auch wenn ich noch ganztags arbeite, wird es schon stundenweise gehen. Moni |
#40
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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo Moni,
schön das Du wieder da bist. Ich kann nur weinen, wenn ich alleine bin. Selbst auf dem Friedhof am Grab von meiner Frau ertappe ich mich dabei, das ich mich umsehe, wenn ich weine, ob da nicht jemand in der Nähe ist. Das war meine tolle Erzeihung. Das mit der ehrenamtlichen Tätigkeit finde ich äußerst Bewundernswert von Dir, das könnte ich nicht, dazu bin ich innerlich zu instabil. Liebe Grüße Gerhard
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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo Gerhard,
mal abwarten, ich habe nächste Woche das Gespräch mit der Hospizleiterin. Mal sehen, ob ich mich nicht übernehme. Wie geht es Dir jetzt? Machst Du bald eine Kur oder kannst Du wieder besser essen und schlafen? Ich wünsche Dir, daß es Dir bald besser geht. Bis bald Moni |
#42
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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo Moni,
wie gesagt, finde ich bewundernswert. Ich glaube nicht, dass ich das könnte. Dazu bin ich zu instabil. Meine Reha ist ja erst seit einer Woche beantragt, das kann noch was dauern. Schlafen? Was ist das? Von Fr auf Sa garnicht, von Sa auf So 2 Stunden weggenickt. Essen geht immer noch nicht. Ich habe jetzt seit 11 Wochen 18 Kg runter, jetzt gehts was langsamer jede Woche 1 kg weniger. Aber ich trinke viel Mineralwasser und so lange der Körper das aushält, ich bin ja unter ärztlicher Kontrolle. Liebe Grüße und alles Gute Gerhard
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