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#1
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Die Zeit danach ....
... sollte mich frohen Mutes stimmen. Chemo- / Bestrahlung taten ihre Pflicht und ich meinen Beitrag um zu gesunden. Zwei Wochen nach der letzten Behandlung ging ich wieder zur Arbeit. Die regelm. Kontrollen waren positiv negativ und ich dachte "das war ja ein Klacks". Bis heute kein Rückfall und kein anderer Krebs der mir das Leben schwer macht. Ich dachte, ich bin meinem Anspruch gerecht geworden.
Mein Vorhaben weniger zu arbeiten und kürzer zu treten hatte ich schnell verworfen und stürzte mich wieder ins volle (Berufs)Leben. 60 Stunden wurden "normal", ich gründete eine Firma und dachte alles ist wie früher (gelebt als ob nichts gewesen wäre). Irgendwann aber kam der Punkt wo ich plötzlich nicht mehr konnte. Stress in jeder Hinsicht, kann ich nicht ertragen Die Firma in Abwicklung, ich wegen einer Depression seit 2 Monaten außer Gefecht, seit gestern in psychotherapeutischer Behandlung ... die erste Erkenntnis war, ich muss nachsitzen und mich mit meiner Erkrankung auseinanderzusetzen.
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Älter werden ist nix für schwache Nerven |
#2
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AW: Die Zeit danach ....
Hallo Freudenkind,
gerade las ich Deinen Beitrag, leider nicht wirklich zeitnah, und Du schreibst mir aus der Seele. Ich hatte sogar noch Glück und brauchte weder Chemo noch Bestrahlung. Mit geht es so weit auch gut...körperlich....nur mein Hirn macht einfach nicht mit. Seit einiger Zeit frage ich mich ständig "was kommt denn jetzt noch?". Ich sehe alle um mich herum ihre Zukunft planen und ich fühle mich so ausgeschlossen. |
#3
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AW: Die Zeit danach ....
Ja, ist echt ein blödes Gefühl, wenn andere über ihre Zukunftspläne sprechen; erst recht, wenn es sich um Gleichaltrige handelt. Es gibt wohl kein Patentrezept gegen dieses Gefühl, nicht mehr dazu zu gehören.
Ich glaube, wir haben alles Recht der Welt, traurige und depremierte Phasen zu haben. Erst, wenn wir aus dieser tiefen Traurigkeit gar nicht mehr herauskommen, ist es Zeit, sich Hilfe zu suchen. Meistens folgen auf solche pessimistischen Tage aber auch auch wieder optimistische. Liebe Grüße Norma |
#4
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AW: Die Zeit danach ....
Hallo ihr 3,
ich lese gerada eure Beiträge und ihr schreibt mir alle so von der Seele. Ich habe mittlerweile 1+x Diagnosen mitgenommen und bin gefühlt alle paar Monate bei irgenwelchen KOntrollen. Langsam neigt sich mein BA studium auch dem Ende. Die ersten planen Kinder/oder heiraten oder beides. Und ich plane mittlerweile immer grob und probiere die KOntrolltermine so zu organisen das sie sich nicht überschnieden. Die erste Diagnose habe ich mit 19 bekomme und die letzte gerade mit 26. IRgendwie komisch, alles. Ich glaue, wenn irgend ein Arzt oder Seelenklepnter ( bei dem ich noch nie war), die richtigen Themen ansprechen würde, ich glaub ich würde heulen wie ein Wasserfall. Bei der erst Diagnose war ich kurz vor der Zwischenprüfung von der Ausbildung und habe die noch durchgezogen und die Strahlentherapie während der Ausbidlung und so zieht sich das irgendwie komplett durch. Und ja ich kenn die tiefs und mir wird das, genauso klar, wie euch wenn alle über die Zukunft reden. Aber eins weiß ich, ich kann jeden Tag irgendwie was gutes nachsagen. Und vlt ist das auch ein Geschenk was wir zu schätzen lernen müssen. ich hoffe ihr habt alle ein schönes Wochende
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und nun heißt es wohl mal wieder kämpfen |
#5
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AW: Die Zeit danach ....
Fast 5 Jahre ist nun her, 5 Jahre die ich körperlich gut verkraftet habe. Seelisch bin ich auf der Strecke geblieben. Aus Angst das ein Rückfall oder was "Neues" kommt, verzichte ich darauf in die Zukunft zu planen. Was das Leben nicht einfacher macht. Nach 5 Jahren habe ich mich in therapeutische Behandlung begeben.
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#6
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5 Jahre danach ...
5 Jahre ist es nun her, dass ich wg. MH (im 1B Stadium) behandelt wurde. Zum Glück ohne Rezidiv oder einer anderen Erkrankung. Im Gegenteil, seit der Behandlung hatte ich noch nicht mal mehr ne Grippe Also eigentlich kein Grund zur Sorge. Wenn da nicht plötzlich seit etwa 2 Wochen die Pigmentveränderung (die Haut rötet sich, tut nicht weh, ich habe keine Begleiterscheinung wie Gewichtsverlust, Fieber etc.) an der Hautregion wären, wo ich die Bestrahlung abbekommen habe. Mein nächster Nachsorgetermin ist erst im Oktober fällig. Nu mach ich mir Gedanken, was das nu ist.
Vielleicht jemand hier der ähnliches erlebt hat oder mir hierzu Tipps geben kann?
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#7
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AW: Morbus Hodgkin (Stadium 2a) vs. Beacopp Basis
Hallo Freudenkind,
Zitat:
Ca. 140000 japanische Zivilisten (!) wurden dabei sofort getötet. An den Folgen überhöhter Verstrahlungen sterben bis heute noch Opfer dieses barbarischen atomaren Angriffes. Es gibt Film-Material über die japanischen Strahlenopfer und deren Krankheits-Verläufe. Die sehr ähnlich dem sind, was nach dem GAU in Tschernobyl am 26. April 1986 mit ukrainischen Strahlenopfern geschah. V.a. Feuerwehr-Leuten, die kurzfristig enorm hoher Bestrahlung ausgesetzt waren. 1945 schissen meine Frau und ich noch in die Windeln, und wir bekamen natürlich so gut wie gar nichts davon mit, was in Hiroshima geschah. Auch im wahrsten Sinn des Wortes, weil das ja weit weg ablief. 1986 spielten unsere beiden Kinder bereits ganz munter draußen, wenn das Wetter es erlaubte. Wir waren über die Meldungen und Warnungen nach dem GAU geschockt. Ließen unsere Kinder nicht mehr zum Spielen nach draußen und versuchten, sie möglichst "schadlos" durchbringen zu können. Was ich damit insgesamt sagen will, ist: a) einerseits ist recht gut bekannt, welche Folgen (überhöhte) Verstrahlungen kurzfristig zwangsläufig haben, sowie b) andererseits ist es relativ unbekannt, welche (individuellen) Folgen Verstrahlungen haben können, weil sie ja direkt in die Zellen-Duplizierung eingreifen können. Bei der medizinischen Anwendung von Bestrahlungen zur Krebs-Bekämpfung bedient man sich aber der Strahlendosierungen, die zwar den Krebs bei seinen Wucherungen "ausschalten" und damit plattmachen können, aber die "normale" Zellteilung möglichst wenig "stören" sollen. Konkret bedeutet das m.E. für Dich: - Es ist höchst unwahrscheinlich, daß erst nach ca. 5 Jahren Hautreaktionen stattfinden, die auf Bestrahlung zurückzuführen wären - Folglich könnte es besser sein, wenn Du die Ursachen Deiner Hautreaktion wo anders suchst Wobei sich natürlich auch immer die Frage stellt: Inwieweit "jucken" bisher ungewohnte Reaktionen überhaupt?? Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
#8
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AW: Morbus Hodgkin (Stadium 2a) vs. Beacopp Basis
>> lotol >> Danke für Deine Ausführung
Die "Rötung" war in der Tat ne Wanderrötung nach nem Zeckenbiss Kein Rezidiv o.ä., einfach nur ne bescheuerte Borreliose. Viele Grüße Das Freudenkind
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