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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Dann will ich mal ein Lebenszeichen geben.
Es ist alles ein Auf und Ab. Sind am 01.01. nach Regensburg gereist, weil mir so wichtig ist, dass nun der beste Arzt auf diesem Gebiet meinen Mann behandelt. Dr. P. Ausgemacht war, dass am 3.1. die Bauchspiegelung stattfindet und am 09.01. bei Machbarkeit die HIPEC Nr.2 Nun waren wir da und haben gemeinsam mit einem anderen beratenden Arzt beschlossen, dass Bauchspiegelung eigentlich nicht angezeigt ist, weil ja sowieso ein größerer Schnitt wegen der Darmverengung durch Tumor erfolgen muss. Dann stellte sich raus, dass Dr.P. am 09.01. garnicht operieren kann. Also würde OP auf 11.1. verschoben und nun steht Dr. P. auf dem OP-Plan. Deshalb sind wir wieder ins Rheinland gereist, so viel Geld haben wir ja nun auch nicht, die ganze Zeit dort in Pensionen zu übernachten. Komisches Gefühl wieder zu Hause zu sein, nachdem man so fest davon ausgegangen ist, man kommt erst wieder nach Hause, wenn die Würfel gefallen sind. Es ist alles möglich. Krebsfreie OP-Ergebnisse oder "wir-schaffen-es-nicht-mehr"-OP. Jetzt hoffe ich nur, dass das ewige Warten alles nicht schlimmer macht. Meinen Zustand und den meines Mannes in Worte zu fassen ist eigentlich nicht möglich. Bin nur froh, dass er körperlich keine Schmerzen hat. |
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
... um dem ganzen jetzt noch einen drauf zu setzen, geht es meiner Mutter gestern Abend sehr schlecht. Mein Bruder und ich hatten den Eindruck "Schlaganfall" und/ oder Lungenentzündung. Wegen des Infekts kann ich jetzt nicht zu ihr, sonst bringe ich das mit nach Hause und die lebenswichtige OP meines Mannes ist gefährdet. Sie hatte total Atemnot und hat nur noch verwaschen gesprochen. Zum Glück ist mein Bruder vom Fach, Psychiater, und hat sich den ganzen Tag um sie gekümmert.
Er hat entschieden, sie nicht in ein Krankenhaus einzuweisen. Morgen sehen wir weiter. Motorische Schwierigkeiten bleiben, verwaschene Sprache ist weg. Sie hat den ganzen Tag geschlafen und meine Bruder hat eingekauft, sauber gemacht etc. Er glaubt jetzt an verschleppten Infekt und will sie morgen zum hausarzt schicken. Nur wie soll sie da allein hin? Es ist alles ein bisschen viel... |
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Liebe Nina,
was ist nur bei euch los? Geht nicht ein bisschen weniger? Ich drücke euch so sehr die Daumen, das mit deinem Mann die bessere Alternative "krebsfrei" erkämpft werden kann. Und das die HIPEC II ohne Komplikationen über die Bühne geht. Eigentlich fass ich es nicht, das nach doch relativ langer Zeit dieses Monster wieder aufgetaucht ist... Manchmal könnte man am Leben verzweifeln! Auch deiner Mutter die besten Wünsche... Und dir ein Riesenkraftpaket. Wir sagen uns immer und immer wieder: wir wachsen an unseren Aufgaben. Sind aber froh, wenn das Wachstum mal Pause macht. Ganz liebe Grüße Ralf |
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Nichts geht mehr...
Regensburg hat OP aufgegeben. Stenosierender Tumor und alles noch drinnen. Morgen wird uns Palliativ-Chemo vorgeschlagen. Doch was soll sie bringen? Der Darm war schon im Dezember auf 9mm verengt. Ich kann und will nicht mehr. Oder habt ihr noch Ideen? |
#35
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Liebe Nina.
Das Leben kann mehr als grausam sein. Ich bin betroffen von Deiner schlechten Nachricht. Zitat:
Mit vielen Grüßen. Wolle2. Geändert von gitti2002 (11.01.2017 um 22:38 Uhr) Grund: Zitatcode eingefügt |
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Liebe Nina,
bisher habe ich nur still bei Dir mitgelesen, aber jetzt möchte ich Dich einfach nur fest umarmen. Das muss heute der absolute Schock für Dich gewesen sein - dafür gibt es keine tröstlichen Worte. Nur so viel: Du bist nicht alleine, wir sind für Dich da! Aber ich glaube trotzdem daran, dass es für Deinen Mann Hoffnung gibt. Auch wenn eventuell jetzt momentan keine OP möglich ist, mit den richtigen Ärzten und den richtigen Therapien kann es Dein Mann schaffen. Er ist noch jung und in stabiler Verfassung - und er hat Dich an seiner Seite und Du kämpfst mit ihm, Ihr kämpft zusammen. Visualiere die Heilung Deines Mannes immer wieder, die Macht der Gedanken sind stark. Als mein Vater im künstlichen Koma lag, schwach, abgemagert, sterbenskrank - habe ich immer wieder visualisiert, dass er wieder gesund wird und es ihm gut geht. Ich habe ihn beim Einkaufen gesehen, beim Autofahren, im Sommer am See - fröhlich, lachend, gesund und munter. Und obwohl es nicht so aussah, die Chancen waren sehr gering: Heute geht es ihm wieder sehr gut - mit kleinen Einschränkungen, aber die sind so winzig, daß sie gar nicht erwähnenswert sind. Liebe Nina, gib nicht auf, auch wenn heute ein schwarzer Tag gewesen ist. Wichtig ist, dass die Ärzte jetzt sofort handeln und Dein Mann schnellstmöglich mit der Chemo beginnt. Alles Liebe und viele liebe Gedanken und ein riesengrosses Kraftpaket an Dich und Deinen Mann!!! Bettina |
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Liebe Nina, der Ausgang der OP und die Prognose bei Euch tut mir echt leid. Ist in einem solchen Fall nicht noch ein Zeitgewinn mit dem Pipac Verfahren drin. Ich meine, eine Userin hier im Forum hat schon mal von Erfahrungen damit geschrieben.
liebe Grüße, gerade auch weit neben der Spur, Astrid |
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Liebe Nina,
es tut mir leid, dass ihr so schlechte Nachrichten bekommen habt. Gib nicht auf. Wir waren im Juni an dem gleichen Punkt. Die Chemo hat bei meinem Vater dann doch gut angeschlagen. Er war nur leider körperlich in zu schlechter Verfassung, um sie weiterzumachen. Dein Mann ist jung und in guter Form. Er kann das packen. Ich wünsche euch sehr, dass die Chemo hilft und er sie gut verträgt. Ich kann deine Gefühle heut Abend nachempfinden. Alles Liebe!
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Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung. - Albert Camus |
#39
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Ich bin gerade überwältigt von euren lieben Antworten.
Ich habe immer noch nicht richtig geheult. Ich war in der Ferienwohnung, kurz duschen, als mich der Prof angerufen hatte um mir die schlechte Nachricht zu überbringen. Seitdem funktioniere ich wie eine ferngesteuerte Puppe. Bin ganz langsam in meinen Bewegungen, aber wie unter einem Panzer. Sehr seltsam das Gefühl. Ich weiß ich muss jetzt stark sein für ihn. Er könnte es jetzt nicht verkraften, wenn ich heulend daniederliege. Dabei heule ich sonst oft. Jetzt wie leer. Warum? Sitze im Schlafsessel neben seinem Krankenhausbett und höre ihn im Dunklen Schnarchen. Ich liebe ihn so. Dermaßen und mit allen Sinnen. Das soll ich bald nicht mehr haben? Ihn sehen, hören, schmecken? |
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Das Gefühl kenne ich. Ich bin dann irgendwann geplatzt und hab nur noch geweint. Du musst so viel durchstehen, Nina. Vielleicht schützt dein Körper dich? Weiß dein Mann schon, wie die Op war?
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Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung. - Albert Camus |
#41
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Habe gerade versucht, in der Ferienwohnung etwas zu schlafen. Es geht nicht.
Ich vermisse ihn so sehr. Wie soll das bloß werden? |
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Liebe Nina.
Versuche bitte, etwas Schlaf zu finden. Irgendwann fordert Dein Körper mit Gewalt sein Recht und es ist keinem geholfen, wenn Du abklappst. Es bleibt nur die Hoffnung, dass die palliative Chemo anschlägt und Dein Mann etwas Kraft schöpfen kann. Dazu schicke ich Dir ein Kraftpaket. Mit vielen Grüßen. Wolle2 |
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Hallo Nina, wenn ich Dir sage, versuche zu schlafen, klingt das wie Hohn, ich habe in den letzten 6 Tagen vielleicht 12 Stunden geschlafen. Aber es hilft keinem, wenn Du die Grätsche machst
Und eigentlich kann ich froh sein, dass mein Mann mich nicht sieht, wenn ich ihn gleich besuchen gehe. Aber ich fühle mich auch wie ferngesteuert, als sei ich aus Gummi, mit Watte im Kopf. Vor meinem CT heute musste ich 4 mal mit Ort und Datum unterschreiben- jedes mal musste ich neu überlegen wo, wann und wer ich bin. Ich habe heute zum ersten mal nicht mehr geschafft, die Tränen im Zaum zu halten. Das muss nachher im KH anders werden. Ich will ihm nicht ich die Ohren vollheulen. Ihr habt jetzt die Möglichkeit Eure gemeinsame Zeit noch einmal aktiv zu nutzen. Tut dass, den jeder gemeinsame Tag ist ener, den Dir keiner mehr nehmen kann. Fühl Dich gedrückt. Ich kann Dich so gut verstehen |
#44
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Liebe BuntesSchaf,
für den heutigen Besuch wünsche ich Dir ganz viel Kraft.Er wird spüren, wenn Du beim ihm bist. Die meisten Menschen, reagieren auf vertraute Stimmen oder Geräusche. Er wird verstehen,dass Du Tränen in den Augen hast. Herzliche Grüße auch an Nina @Nichtaufgeben Elisabethh. |
#45
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Liebe Nina,
auch mir ging es im Juli genau wie Dir. Bei meinem Mann wurde ein großes Rezidiv des Vor 20 Jahren entfernten Nierentumors mit vielen sehr Grossen Lebermetastasen und Knochenmetastasen (Wirbelsäule, er war kurz davor im Rollstuhl zu landen, musste sofort operiert werden) von einem Tag auf den anderen festgestellt, es war der Horror.ich habe nur noch funktioniert. Seit August bekommt er eine systematische Therapie und es geht den Umständen entsprechend recht gut. sicher, es ist palliativ, aber er lebt und wir hoffen, dass es noch etwas so bleibt. Wir versuchen irgendwie “normal“ zu leben, auch wenn es manchmal an meine Grenzen geht. Ich wünsche Euch, dass ihr auch noch gemeinsam e Zeit geschenkt bekommt. Das Leben ist nicht fair, aber irgendwie muss es ja weitergehen. Du wirst viel Kraft brauchen, unterschätze das nicht und hol dir soviel Unterstützung wie Du bekommen kannst, sonst stehst du das alles nicht durch , physisch und vor allem psychisch. Liebe Grüße, Shania |
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