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AW: Rauchen
Lieber Reinhard,
natürlich ging es mir nicht darum, Rauchen zu bagatellisieren und Schlimmeres zu suchen. Richtig ist auch, den Jugendlichen die Gefahren des Rauchens aufzuzeigen, so dass sie gar nicht erst damit anfangen. Gerade bei Jugendlichen ist aber die Gefahr recht groß, eben gerade durch Verbote etwas "interessant" zu machen. Und bei Erwachsenen finde ich die Tatsache schlimmer, wenn man sie in ihren eigenen Entscheidungen beeinflussen will (wenn vielleicht auch gut gemeint), als das Rauchen an sich selbst. Ich persönlich hasse diese "Gängelei", sowohl von staatlicher Seite, als auch allgemein von anderen Personen. Ich als Erwachsener brauche auch keine Vorbilder, sonderen bilde mir meine eigene Meinung und lebe so, wie ich es möchte (wohlgemerkt immer unter der Prämisse, nicht andere damit zu schädigen). Dass Du wegen des traurigen Anlasses frustriert bist, kann ich sehr gut nachempfinden. Aber Stefan hat es schon richtig formuliert: die Frage nach dem Warum wird Deine Trauer nicht schmälern. Liebe Grüße, Mapa
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#32
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AW: Rauchen
Lieber Reinhard,
eine Freundin von mir hat sich das Rauchen folgendermaßen abgewöhnt: Sie begann täglich 5 Minuten später zu rauchen und mit eisernem Willen hat sie es geschafft für sich und ihre Tochter. Hoffentlich ist eseine Anregung. Liebe Grüße Silke |
#33
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AW: Rauchen
Hallo,
warum wird eigentlich nur immer auf die Raucher als "Negativvorbildfunktion" losgegangen. Es ist klar, dass man sich aufgrund von Trauer darüber Gedanken macht, aber seien wir mal ehrlich: Es gibt mehr Faktoren - und vor allem auch massive - die Kinder negativ beeinflussen können. Schaut doch mal die Kids von heute an. Ich habe erst letztens eine Kinder-, dann eine Jugend- und Erwachsenengarde tanzen sehen. Knapp bekleidet. Es ist erschreckend, WIEVIELE Kinder inzwischen auch sehr jung übergewichtig sind. Und man schaue sich die Eltern dazu an ..... das sagt alles. Auch in der Jugend- und Erwachsenengarde waren vielleicht 1 oder 2 dabei, die normalgewichtig waren. Die Gefahr heute, massiv übergewichtig zu werden, ist meines Erachtens viel höher als zum Raucher zu werden. Das Fehlverhalten der Eltern prägt, die Verlockungen sind groß, die Werbung noch viel mehr - für was wird geworben: Für alles, was Kinder gerne mögen und was noch fetter macht. Nutella to go, Milchschnitte ..... das ist mir in den letzten Tagen aufgefallen. In der Werbung dreht sich fast alles ums Essen. Ich will Rauchen nicht verharmlosen, ich habe selbst meine Mutter daran verloren - LK. Ich rauche selbst und schiebe das Aufhören immer vor mir her. Verdrängung - das ist mir klar. Ich weiß ja wohl aufgrund meiner Erlebnisse selbst sehr gut, was Rauchen bewirkt. Und jeder Raucher weiß das - und die Gegenargumente, die eigentlich keine sind, kommen doch immer, wenn man einen Raucher in die Ecke stellt. Es ist eine Sucht, aus der sich die meisten Raucher gerne befreien würden. Der körperliche Entzug ist ja nicht das größte Übel, sondern die Gewohnheit - und ich sehe jahrelang praktizierte Gewohnheiten auch als Sucht an. Wenn ich mir meine Familie mütterlicherseits anschaue ..... dann habe ich meine Mutter durchs Rauchen verloren, eine Tante hat sich totgesoffen, ein Onkel ist mit 50 im Pflegeheim - Alkoholschäden. Der andere Onkel ist verstorben - Alkoholiker. Opa Alkoholiker gewesen - Herzprobleme, Oma, wie alle aus der Familie Raucherin, durch Hautkrebs gestorben. Ich habe mehr negative Erfahrungen mit Alkohol und Gesundheit gemacht und auch deutlich mehr Menschen deswegen verloren. Aber ich verteufel Alk nicht generell. Ich persönlich trinke extrem wenig, aber es bekommt von mir keiner die Belehrung, wie schädlich Alk ist. Für mich aber ist nach wie vor die größte Gefahr für unsere Kids: Essen und Übergewicht. Die Statistiken sind erschreckend genauso wie das Prognostizierte - ich hab irgendwas gelesen, nagelt mich nicht fest, dass wohl 80 % der in einem Wohlstandsland Lebenden übergewichtig sein werden. Und so viele Raucher kann ich nicht feststellen. LG Schnuckelina |
#34
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AW: Rauchen
Hallo,
ich habe vor einem Jahr aufgehört zu Rauchen nachdem wir erfahren hatten das meine Mutter an einem Kleinzeller erkrankt ist. Ich habe aus einem einzigen Grund aufgehört, und zwar aus verantwortungsbewusstsein meiner Tochter und meinem Mann gegenüber. Das soll nicht heissen das ich nun vor Krebs geschützt bin, aber sollte ich nun an Krebs erkranken kann ich allen in die Augen blicken und zu ihnen sagen ich habe es wenigstens probiert. Das ist meine Wahrheit. LG Steffi |
#35
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AW: Rauchen
Zitat:
deine Einstellung zu diesem Thema und auch die gewählten Worte finde ich richtig klasse und deine Tochter kann wirklich sehr stolz auf ihre Mama sein. Alles Gute für dich und deine Familie. LG Christa |
#36
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AW: Rauchen
Hallo,
Zitat:
Amiland und Übergewicht ist ein gutes Stichwort. Nirgendwo wird das Rauchen so vehement abgelehnt / sanktioniert wie da. Und nirgendwo leben die Menschen ungesünder, was die Ernährung betrifft. Trotz Diät-Coke und "fat free" convenience food. Alkohol ist auch ganz böse (obwohl bei "Dallas" noch alle gesoffen haben wie die Löcher) - aber dass jeder Teenie mit der Pumpgun umgehen kann, ist wieder ganz normnal. Meine Nichte ist gerade für ein Jahr auf Schüleraustausch in Minnesota. Ihre Schule hat einen Exklusiv-Sponsoring-Vertrag mit einer bekannten Hamburger-Kette (was will man machen, wenn der Staat für Bildung kein Geld mehr ausgeben will...). Das heisst nicht nur, dass sich die Schüler zwangsweise mit Werbung von Ronald McDoof berieseln lassen müssen und dass es in der Schulkantine nur fast food eben dieser Kette gibt. Nein, dass heisst auch noch, dass es verboten ist, auf dem Schulgelände öffentlich irgendetwas anderes zu verzehren als Produkte, die von eben dieser fast food Kette vertrieben werden. Ich wollte das erst gar nicht glauben, aber es ist traurige US-amerikanische Realität: meine Nichte hat altmodische Gasteltern, die ihr Schulbrote mitgeben. Sie darf diese nicht in der Kantine mit den anderen Schülern verzehren, auch nicht allein auf dem Schulhof. Nein, sie muss zum Essen (mit den anderen paar Schülern, deren Eltern auch so altmodisch sind) in das Büro der Sekretärin des Schulleiters und da unter Aufsicht ihr Brot knabbern. Weil woanders, wo sie jemand dabei sehen könnte, wie sie etwas Gesundes isst, darf sie es nicht - das verbietet nämlich der Sponsoring-Vertrag der Schule mit Mac-X... Was soll man dazu noch sagen Viele Grüße, Stefan |
#37
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AW: Rauchen
Wer ist eigentlich schlimmer? Helmut Schmidt, unser kettenrauchender Altkanzler, oder das deutsche Fernsehen, das ihn zum "souveränen" Vorzeigeraucher macht und damit effektiver Rauchwerbung betreibt als der Marlb.-Mann in den 70ger Jahren. Ich kenne mindesten 5 Raucher, die sich auf diesen qualmenden Greis berufen - mit der zweifelhaften Erkenntnis, man könne auch mit vielen Zigaretten verdammt alt werden.
Reinhard hatte völlig Recht. Hier sind andere Vorbilder gefragt. Und die Aufkleber auf den Z.-schachtel verharmlosen die Sache. "Rauchen kann tödlich sein"? - "Rauchen tötet" - wäre treffender. |
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