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Sie Kämpft so tapfer(Brustkrebs mit Metastase in Leber,Knochen und Zwergfell
Hallo Allerseits!
Seit dem 01.03.2012 bin ich nun angemeldet.. und lese mich jeden Tag durchs Forum. Jedes Euerer Schicksale mit Euren Angehörigen und auch der Betroffenen berührt mich sehr. Zu Anfang dachte ich mir es kann nur gut sein, sich hier anzumelden. Ganz einfach aus dem Grund sich austauschen zukönnen. Zwischendrin aber kamen die Zweifel (oder besser gesagt die Angst), zulesen wie unberechenbar diese Krankheit ist/sein kann.. Letztendlich.. habe ich mich doch entschieden.. heute von meiner Mom zu erzählen. Von meiner Familie und mir.. und davon wie wir gemeinsam hoffen und bangen.. Anfang des Jahres erhielt meine Mom zum zweiten Mal in ihrem Leben die Diagnose Krebs (Brustkrebs..Mammakarzinom+Metastasen in Leber,Knochen und kompletten Brustraum) Wir hatten mit allem gerechnet.. nur damit bestimmt nicht. Es hat uns alle umgehauen. Meine Mom (die eine absolute Kämpfernatur ist) blieb anfangs noch recht gelassen (zumindest zeigte sie sich so nach aussen) Ich denke aber jetzt im nachhinein (und letztlich sagte sie es mir auch) .. brauchte sie ein Zeit das überhaupt erstmal zurealisieren .. und den ersten Schock zu überfinden. Schon nach der ersten grossen Untersuchung im KH sagten ihr die Ärzte das es keine Hoffnung auf Genesung gibt. Seither bekommt sie einmal die Woche Chemotherapie(palliativ). Meine Mom hat mal gute und mal schlechte Tage. Sie hält sich so tapfer .. sie jammert nie (das war ihr immer schon ein Greul "zu jammern") In letzter Zeit bemerk ich wie schwach sie geworden ist..das ihr kurze Wege schon den Atem rauben. Sie hat Schwindelanfälle und der Oberkörper schwillt an.. (ich frage mich dann .. ob's Wassereinlagerungen sind?? ob es einfach nur die Nebenwirkungen sind?? oder ob nicht doch dann besser sofort der Arzt aufgesucht werden sollte??) Natürlich sage ich ihr immer wieder .. das sie doch bitte all dies ihrer Ärztin mitteilen solle.. (denn jeden Montag,dem Tag vor der Chemo, muss sie zur Blutabgabe) Jedesmal sagt sie mir.. das sie damit wartet bis zur nächsten Besprechung.. diese wird Ende nächster Woche stattfinden. Ich habe sie schon darum gebeten, dabei sein zu dürfen. Weil ich hab sooo viele Fragen.. Manchmal bin ich echt ratlos..weil sie so stur sein kann. Ich kenne sie so gut..daher vermute ich ..das es die Angst vor einer eventuellen Einweisung ins KH ist. (ich wünschte mein Vater hätte mehr Einfluss auf sie) Ich lese Eure Einträge hier .. und oft kommt es mir so vor als würde ich von meinen Ängsten Sorgen und Nöten lesen. Ich bin 32 Jahre (habe eine 3 1/2 jährige Tochter) bin die älteste Tochter meiner Mom von Dreien.. Ich war immer schon die Pflichtbewussteste unter den Geschwistern.. und das musste ich auch sein.. Aber jetzt allmählich bemerk ich das ich an meine Grenzen komme. Mein Vater steht meiner Mom zwar sehr bei ( aber traurig ist..er redet mit niemandem über die Krankheit.Er ist sehr auf meine Mom fixiert) Sie sagte mir auch schon.. das wenn sie mit ihm über unbequeme dinge reden möchte wie zb"was danach werden soll!?!" dann blockt er ab, er möchte am liebsten nichts davon hören. Dabei spüre ich doch, das es für sie so wichtig wäre mit ihm darüber zureden. Mom und ich reden sehr viel (auch wenns mich sehr schmerzt all dies was sie spürt zuhören und innerlich zerreisst) möchte und werde ich sie immer gewähren lassen. Wir sind emotional tief miteinander verbunden..und ich hoffe so sehr das ich ihr in dieser Zeit eine Stütze bin. Sie ist der Mttelpunkt für uns alle... Und an das Unaussprechliche zudenken.. macht mich fertig. Deshalb befasse ich mich sehr mit Leben u Tod.. ich denke mir.. klar auf sowas kann man sich doch eh nicht vorbereiten.. aber irgendwie denke ich es hilft. Wie geht ihr damit um ???? puhhh.. erstmal genug für heute.. Lieben Gruss an Euch Alle Bless Alice |
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AW: Sie Kämpft so tapfer(Brustkrebs mit Metastase in Leber,Knochen und Zwergfell
Hallo Alice,
es tut mir wirklich sehr leid dass deine Mom auch von dieser schrecklichen Krankheit betroffen ist. Mir geht es ähnlich wie dir.... mein Dad hat letztes Jahr im August die Diagnose Lungenkrebs mit Hirnmetastasen erhalten (genaueres kannst du in meinem Thread lesen). Auch er bekommt nur noch eine Palliative Therapie und mich zerreist es auch total wenn ich daran denke dass er irgendwann nicht mehr da ist. Ich bin 25 und kann es mir auch einfach nicht vorstellen ohne meinen Paps zu sein. Einen wirklichen Tipp kann ich dir leider nicht geben... ich kann mal besser und mal schlechter damit umgehen. Es gibt Tage wo ich wenig daran denke und dann gibt es wieder Tage an denen ich an nichts anderes denken kann und fast den ganzen Tag heulen könnte. Diese Achterbahnfahrt die diese Krankheit mit sich bringt macht mich einfach manchmal völlig fertig. Ich habe mir Hilfe bei einem Psychiater geholt und mir Medikamente verschreiben lassen, ausserdem gehe ich alle 14Tage zu einer Selbsthilfegruppe für Angehörige - das tut mir sehr gut. Ansonsten beschäftige ich mich (wohl ähnlich wie du) auch sehr viel mit der Krankheit und dem Thema Tod und sterben, manchmal tut es mir gut - manchmal merke ich wie es zu viel wird. Ich denke da muss man sich einfach auf sein Bauchgefühl verlassen. Der ein oder andere hat mich auch schon für verrückt erklärt weil ich mir nach der Diagnose erstmal gefühlte 1.000 Bücher und DVD's zum Thema bestellt habe. Aber ich hatte das Gefühl ich muss auf alles vorbereitet sein und es hat mir wirklich sehr geholfen ein wenig besser zu verstehen. Ich wünsche dir und deiner Familie (vor allem deiner Ma) ganz viel Kraft! Fühl dich gedrückt
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Mein Papsi.... 13 Monate tapfer gekämpft und nun doch friedlich in unseren Armen für immer eingeschlafen *15.04.1958 - +17.08.2012 Wir werden uns wieder sehen...... irgendwann Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
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AW: Sie Kämpft so tapfer(Brustkrebs mit Metastase in Leber,Knochen und Zwergfell
Liebe Alice,
es ist nicht schön Dich unter diesen Umständen hier kennenzulernen. Ich kann mich sehr gut in Deine Lage versetzten, ich habe dieses auch alles durchgemacht. Wichtig ist, dass Du Deine Mama so behandelst wie immer und sie nicht bemutterst. Sie wird dir sagen, wenn du ihr helfen sollst. Ich war bei meiner Mutter bei jeder Chemo, bei jedem Arztbesuch dabei und haben alle meine Fragen gestellt. Meine Mama hat immer gesagt, dass sie froh ist wenn sich jemand dafür interessiert und bei ihr ist, denn sie versteht nicht immer alles. Ich bin Jetztzeit froh, dass ich das gemacht habe. Mir gehts gut, weil ich weis es wurde alles versucht. Mein Vater war genauso wie Deiner, keiner von uns ist bei den Gesprächen zwischen unseren Eltern dabei gewesen oder? Wer weiß, was die unter einander besprochen haben..... Es ist so schwer einen Menschen und noch dazu Mutter oder Vater zu verlieren. Es gibt gute und schlechte Tage....man funktioniert. Ich schicke Euch ganz viel Kraft. Lieben Gruss Sandra
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Meine Mama ist ein Engel! *1957 - + 2011 Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
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AW: Sie Kämpft so tapfer(Brustkrebs mit Metastase in Leber,Knochen und Zwergfell
Liebe Sandra!
Deinen Rat sie nicht so zu bemuttern, habe ich mir zu herzen genommen (und zwar schon ganz zu anfang,als du mir eine pn geschickt hattest. nach meiner vorstellung hier)kannste dich erinnern? Und ja wie sind/waren nicht bei den gesprächen dabei ... ich verstehe ..was du mir sagen willst.. (Sie sprechen auf ihre Art miteinander) Ich danke dir für deine Worte ! und grüsse dich ganz lieb zurück Alice |
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AW: Sie Kämpft so tapfer(Brustkrebs mit Metastase in Leber,Knochen und Zwergfell
Liebe Jessy...
ich danke dir das du mir geschrieben hast... das mit deinem Dad ist schlimm.. und ich kann nachfühlen was in dir vor geht. habe dir eine PN geschickt.. lieb grüss Alice |
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AW: Sie Kämpft so tapfer(Brustkrebs mit Metastase in Leber,Knochen und Zwergfell
Liebe Alice,
ich habe lange gezögert dir zu schreiben, es tut mir unendlich weh von deiner Mum zu lesen. Auch meine Mutter hatte BK mit Lebermetastasen, wenn ich deinen Text lese ist es als wenn sich unsere Geschichte wiederholt. Bei meinen Eltern ist es identisch abgelaufen. Ich kann dir nur den Rat geben dich mit allen Möglichkeiten zu befassen die es gibt. Deine Mum hat hoffentlich noch eine lange Zeit vor sich. Jetzt eier ich hier rum, aber beschäftige dich auch damit wie es wird wenn es nicht mehr lange gut geht um deiner Mum die Tage so angenehm wie möglich zu machen. Wenn es dir irgendwie möglich ist sprich selber mit den Ärzten, hole dir eine zweite Meinung ein, mache es nicht wie ich und vertraue einfach blind den behandelnden Ärzten. Hätten wir alles gewusst wäre die letzte Zeit für meine Mama angenehmer gewesen. Ich will dir keine Angst machen oder dir die Hoffnung nehmen, die besteht immer! Aber sei trotzdem auf alles gefasst was passieren kann. Ich wünschte ich hätte vorher Kontakt zu einem Hospiz gehabt, dann wäre bei uns alles etwas anders abgelaufen. Ich hoffe du nimmst mir meine Worte nicht übel, ich wünsche dir ganz viel Kraft für die Zeit die vor euch liegt, wenn du quatschen willst jederzeit. LG Sandra |
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