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AW: Tumormarker
Liebe Monika,
vielen lieben Dank für Deine Worte. Es tut mir sehr leid zu hören, dass Dein Papa es nicht geschafft hat. Habe Deinen Thread noch ab und zu verfolgen können. Manchmal weiß ich wirklich nicht, was man den Betroffenen wünschen soll: ein möglichst langes Leben, möglichst schmerzfrei? Oder einen schnellen, schmerzlosen Tod? Ist es egoistisch den geliebten Menschen möglichst lange noch bei sich haben zu wollen und sollte man ihm wünschen, dass jetzt, wo es rapide abwärts geht, es schnell zu Ende geht?? Als mich meine Mutter angerufen hat, dass mein Vater Blut erbricht (in rauen Mengen, waren über 1,2 Liter), dachte ich, dass er das Wochenende nicht überleben würde..... Ich kann es kaum glauben, dass es ihm schon eine Woche nach der (von ihm verlangten) KH Entlassung so viel besser geht. Hätte mir das jemand erzählt, ich hätte es nicht geglaubt. Letzte Woche hatte er Geburtstag (72). Es ist sehr schwer, in dem Bewußtsein zu feiern, dass dies vermutlich sein letzter war (wie auch sein letztes Osterfest, etc....). Aber wem schreibe ich das. Du hast die gleiche Situation ja auch durchgemacht und ich bewundere Dich dafür, dass Du Dir immer noch die Zeit nimmst, anderen Betroffenen oder Angehörigen ein paar liebe Zeilen der Anteilnahme zu senden... Liebe Grüße, Karin
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Es ist nicht tot, was ewig ruht - und nach unbekannten Äonen stirbt vielleicht sogar der Tod! "Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft, hat schon verloren!" |
#32
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AW: Tumormarker
liebe karin,
wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft hat schon verloren. diesen spruch habe ich meinem dad bei jeder gelegenheit gesagt. und mein dad hat sich diesen spruch auch wirklich zu herzen genommen., er hat wirklich gekämpft- gekämpft wie ein löwe. aber irgendwann - er konnte nicht mehr essen, nicht mehr trinken, nicht mehr aufstehen usw... irgendwann dann sagte er: nun habe ich den kampf halt doch verloren........ das hat mir so unendlich weh getan............zu sehen, wie ein so unsagbar willensstarker mann dann doch immer mehr verfällt und auch zerbricht....... es gab auch bei mir zeiten, da dachte ich, er darf nicht gehen! er darf einfach nicht! wie sollte es denn ohne ihn weiter gehen? er war immer der, der die familie zusammen hielt, der immer die richtigen worte fand, der einfach immer da war. es war schier undenkar, ohne ihn zu sein! aber ab einem gewissen punkt dachte ich dann plötzlich ganz anders. Durfte ich so sehr an ihm festhalten? mein dad hat sich soooooooo lange gequält, nur weil wir alle ihn nicht loslassen wollten. wir alle ließen ihn einfach nicht gehen un d mein papa hatte auch noch ein schlechtes gewissen deswegen, weil er uns allein lassen mußte und es nicht verhindern konnte. aber irgendwann habe ich ihm dann "absolution" erteilt. ihm gesagt, dass er ohne bedenken gehen könne, dass wir alle schon selber auf uns aufpassen würden und ihn nicht zurückhalten wollten, wenn es denn so weit ist. und mein dad war ERLEICHTERT! er schien so dankbar zu sein für diese worte! ach, wenn ich sie ihm doch schon eher gesagt hätte! ich hätte ihm viel, viel schlechtes gewissen ersparen können. liebe karin, ich will dir damit eigentlich nur sagen, dass es ganz natürlich ist, wenn man den geliebten menschen nicht loslassen will, wenn man ihn einfach behalten will. aber irgendwann kommt der zeitpunkt, wo man nicht mehr an sich selber denkt, sondern einfach nur möchte, dass dieser kranke mensch endlich erlöst wird. und auch diese gedanken sind dann ganz natürlich. man wünscht diesem menschen einfach nur noch ruhe, frieden, keine schmerzen........... ich denke, du wirst für dich schon die richtigen gefühle empfinden, wenn es denn mal so weit sein wird. ich hoffe, ihr habt noch eine lange und vor allen dingen schmerzfreie zeit vor euch....... alles, alles liebe: monika |
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