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AW: Borderlinetumor, Rezidiv und kein Ende
Hallo,
ich habe mich ein paar Tage nicht gemeldet, weil wir Angst vor dem Termin beim neuen Onkologen hatten. Der entpuppte sich als wirklich toller Mensch. Er erklärte zunächst, dass es bei dieser Chemotherapie nicht darum gehe, dass meine Frau Weihnachten erlebt, sondern darum, dass danach für ein paar Jahre Ruhe sei. Das klingt ziemlich positiv und hat Mut gemacht. Die Kombi aus Carboplatin und Caelyx sei relativ gut verträglich. Er hat gleich auch Termine zwischen den Zyklen mit meiner Frau ausgemacht, um zu besprechen, wie es ihr mit der Chemotherapie geht und ob man irgendwas justieren muss, damit die Nebenwirkungen erträglicher werden. Das kannten wir vom alten Onkologen nicht. Da musste man nach Terminen immer betteln. Am Mittwoch geht's los und ich hoffe so sehr, dass die Chemotherapie wirkt und wir danach erstmal Ruhe haben. Liebe Grüße und ein kräftiges Daumendrücken für alle, die gerade mit einer Chemotherapie und ihren Nebenwirkungen kämpfen, dass sich das Kämpfen lohnt! Paul |
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AW: Borderlinetumor, Rezidiv und kein Ende
Lieber Paul,
ich bin gerade, nachdem ich mich etwas zurückgezogen hatte, wieder (leider ratsuchend) im Forum unterwegs. Wie geht es Euch beiden? Verträgt Deine Frau die Chemo wenigstens relativ gut? Ich wollte nur kurz signalisieren, daß ich an Euch denke! Liebe Grüße und alles Gute! Edeka |
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AW: Borderlinetumor, Rezidiv und kein Ende
Liebe Edeka,
Danke, dass du an uns denkst. Da die Blutwerte massiv in den Keller gegangen sind, musste schon der zweite Chemo-Durchgang verschoben werden. Wir hatten jedoch eine Woche Nordsee geplant, wo wir auch gerade sind, deshalb wurde noch mal verschoben. Jetzt ist sie am Montag wieder dran. Die Nebenwirkungen sind schon heftiger als im letzten Jahr. Der Onkologe will jedoch noch etwas an der Medikamentenschraube drehen, sodass sie mehr bekommt, damit ihr nicht mehr so übel ist. Emend hat da immer gut geholfen. Ab dem nächsten Mal bekommt sie dann auch Spritzen, damit die weißen Blutkörperchen sich schneller erholen. Der neue Standard ist wohl auch alle vier Wochen und nicht mehr alle drei. Psychisch geht es wieder etwas besser. Aber es ist natürlich weiterhin ein Auf und Ab. Liebe Grüße Paul |
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AW: Borderlinetumor, Rezidiv und kein Ende
Hallo Paul,und auch Hallo an Deine Frau
Habe mich nun intensiv in Deinem Thread hier eingelesen,einfach wunderbar wie Du Deiner Frau zur Seite stehst.das ist sehr schön. Es ist auch schön zu lesen wie informiert Du doch auch über diese Krankheit bist.Hast Stellenweise so schön den Borderline u. Behandlung erklärt,was für mich auch noch neu war.Dankeschön Paul als ich damals 2003 an Bk erkrankte u. 2008 an Borderline Tumor erkrankte bin ich auch erstmal in ein tiefes Loch gefallen.Man braucht die Zeit um alles erstmal selber zu verarbeiten,kann mich erinnern als man mir 2008 mitteilte eine Chemo wegen der Impantate machen zu müssen,ich abgelehnt habe.War halt geschockt weil auch mir ein Arzt sagte bei Borderline Tumor braucht man keine Chemo.Die Histologie hat ja dann was anderes gesagt. Nach 4 Tagen hatte ich mich beruhigt und der Chemo zugesagt. Von Pschyologischer Hilfe wollte ich auch nichts wissen. Geholfen hat mir meine Familie,ich lebe ja alleine mit meiner Katze und das Krebskompass-Forum. Du kannst ja sehen dass ich seit 2004 hier registriert bin und auch Fördermitglied. Habe auch immer hier in meiner gesunden Zeit gelesen. Wenn Deine Frau keine Hilfe möchte,ist es doch auch ok,Du musst natürlich auch auf Deine Kräfte aufpassen. Wünsche Deiner Frau dass Sie Ihre Chemo gut verträgt u. keine Nebenwirkungen ( wie hier beschrieben mit Haut ) erleiden muss. Alles Gute und liebe Grüße Conny |
#35
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AW: Borderlinetumor, Rezidiv und kein Ende
Meine Frau ist vor 10 Tagen mit 43 Jahren für immer eingeschlafen. Es ging zuletzt sehr schnell. Sie konnte in Ruhe und ohne Schmerzen gehen. Das habe ich ihr immer gewünscht. Ich war bis zum Schluss bei ihr. Ich hoffe, sie hat es gespürt. Sie war in den letzten Stunden kaum noch ansprechbar. Aber das war wohl auch ganz gut so. So konnte sie ohne Panik einschlafen.
Wir haben von der Erstdiagnose bis zum Schluss gekämpft - 11 Jahre. Aber es hat sich gelohnt. Wir hatten in dieser Zeit auch viele Schöne Tage, Wochen und Monate. Deshalb: Kämpfen lohnt sich! Ich danke allen hier im Forum. Auch wenn ich zuletzt kaum noch geschrieben habe, so habe ich doch immer wieder gelesen. Ihr habt mir immer wieder Mut gegeben und eure Informationen haben mit immer wieder viel geholfen. Liebe Grüße Geändert von gitti2002 (31.05.2015 um 21:58 Uhr) Grund: Beitrag hierher verschoben |
#36
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AW: Königinnenweg beim 2. Rezidiv
Lieber Paul,
mein Herzliches Beileid! Alles Gute für dich! Die Tündel |
#37
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AW: Borderlinetumor, Rezidiv und kein Ende
Lieber Paul.. Viel zu früh... Es tut mir sehr leid ...
Geändert von gitti2002 (31.05.2015 um 21:58 Uhr) Grund: Beitrag hierher verschoben |
#38
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AW: Borderlinetumor, Rezidiv und kein Ende
Hallo,
nun ist es schon sieben Monate her, dass meine Frau gehen musste. Die Zeit danach war nicht immer einfach. Es gab furchtbare Tage, an denen ich kaum vor die Tür konnte und nur leer in die Gegend gestarrt habe. Und es gab auch bessere Tage, an denen ich für kurze Zeit wieder war wie früher. Oft funktioniere ich einfach. Menschen, die mich nicht genau kennen, werden den Unterschied kaum merken und denken, ich sei lustig und fröhlich, wie immer. Das ist vielleicht auch ganz gut so. Ich möchte nur über meinen Verlust reden, wenn ich dazu bereit bin und nicht, wenn ich darauf angesprochen werde. Es ist auch schwierig für die anderen, damit umzugehen. Das ist verständlich. "Man" wird einfach nicht so früh Witwer. Die Weihnachtszeit ist natürlich schwer. Schon weil meine Frau sie geliebt hat. Es gab keinen Weihnachtsmarkt, den wir nicht besucht haben und die Wohnung wurde immer geschmückt. Heiligabend kam dann die ganze Familie zusammen. Ich habe auch in diesem Jahr viele Weihnachtssachen aufgestellt - dann ist sie mir nah. Und Weihnachten werde ich zu meiner Familie fahren. In der Wohnung würde ich es nicht aushalten. Es ist immer noch so, dass mir aus heiterem Himmel die Tränen kommen - dafür reicht oft ein Lied, das eine Erinnerung erzeugt oder ein Film, den wir immer vor Weihnachten geschaut haben. Es ist gut, dass ihre und meine Familie mich so gut auffangen. Insgesamt werden die ganz schlechten Tage weniger. Deshalb schreibe ich auch nach langer Zeit mal wieder in "meinem" Thread. Ich möchte all denen, die dieses Jahr einen schlimmen Verlust hinnehmen mussten, Mut machen. Es ist furchtbar, einen geliebten Menschen zu verlieren. Ich brauche das bestimmt nicht nochmal. Aber die gemeinsame Zeit, die man miteinander verbringen durfte, kann einem niemand nehmen. Und ich bin der festen Überzeugung, dass keiner, der von uns gegangen ist, wollte, dass wir danach für immer in bodenlose Traurigkeit versinken. Meine Frau hätte das jedenfalls nicht gewollt. Das bedeutet nicht, dass ich sie jemals vergessen könnte. Ich denke ständig an sie und frage mich, was sie wohl in der einen oder anderen Situation getan hätte. Deshalb gehe ich auch oft zum Friedhof, um mit ihr zu sprechen. Die Erinnerung wird immer da sein. Aber man muss auch wieder nach vorne blicken. Und das kann man irgendwann auch. Ich wünsche euch allen, dass ihr trotz des Verlustes schöne Feiertage habt. Denkt an eure Lieben, aber denkt auch an euch. Euer Paul PS: Kann dieser Thread vom Angehörigen-Forum ins Hinterbliebenen-Forum verschoben werden? |
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