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Alt 16.02.2011, 00:13
Benutzerbild von SandraG
SandraG SandraG ist offline
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Registriert seit: 06.05.2008
Ort: Frankfurt am Main
Beiträge: 114
Unglücklich Pancoast - wie soll das nur enden

Hallo,
lange war ich, 36, nur stille Mitleserin. Doch nun ist es an der Zeit, dass auch ich mir vieles von der Seele schreiben muss.
Es geht um meinem Mann, 56, mit Pancoast Krebs, Stadium 4. Die Diagnose bekamen wir vor 4 Jahren, nach nur 3 Jahren Ehe. Am Anfang hat er alle Chemos gut verkraftet; ist sogar selbst mit dem Auto nach Heidelberg gefahren. 2008 kam dann das Heranwachsen diverser Metastasen dazu, u. a. im Kopf, Oberschenkel, Psoas usw. Alles geschah sehr langsam und wir hatten immer wieder Zeit zum "Durchatmen". Nachdem er dann im Juni 2009 eine Op am Knie hatte, weil auch dort eine Metastase entfernt werden mußte, war danach sein Gesicht zur einen Seite gelähmt. Anscheinend hat sich ein Knubbel auf dem Hörnerv gebildet. Nun ist er seitdem Zeitpunkt auf der einen Seite nicht nur gelähmt, sondern auch taub.
Im letzten halben Jahr hat sich alles nun doch sehr stark verschlechtert. Er schlief viel und hatte ständig Bauchkrämpfe. Ausserdem sind wieder Metastasen im Psoas, Nebenniere und Bauchspeicheldrüse festgestellt worden. Die Chemo dazu im Dezember hat nicht gewirkt. Nun bekommt er eine neue mit Gemcetabine.
Er wiegt mittlerweile nur noch 57kg bei einer Größe von 1,83 m. Er ist gut auf seine Medikamente eingestellt; so dass er die letzten 6 Wochen tagsüber ansprechbar war und sogar etwas arbeiten konnte.
Seit 2 Tagen hat er nun noch Probleme beim täglichen Toilettengang. Er hat das Gefühl, dass sich sein Darm nach aussen wölbt, alles wund ist und nicht richtig schließt.
Es ist so hart, einen geliebte Menschen leiden zu sehen. Wir stehen das Ganze nun schon so lange durch, aber immer wenn wir denken, dass es doch nun gut ist, kommt es noch schlimmer.
Mein Hausarzt hat bei mir nun noch eine Depression festgestellt, da ich nun unser Leben organisiere (also Haushalt, mein Job, seinen Job, Hund etc.) Ich merke sehr, dass ich oft an meine Grenzen komme; auch im Job und bei der Organisation unseres täglichen Lebens. Vieles kostet unheimlich Kraft und ich funktioniere nur noch. Ist jemand mitfühlend könnte ich bei jeder Gelegenheit einfach losheulen.
Ich habe bereits seit 3 Jahren eine Therapeutin, da wir damals auch noch meine Schwiegermutter betreut und schließlich in ein betreutes Wohnen umgezogen haben. Aufgrund der Erkrankung blieb dabei fast alles an mir hängen, was ich klaglos gemacht habe. Erst nachdem alles geregelt war, habe ich mit der Therapie angefangen.
Ich weiß ja, dass wir die Statistik ganz gut umrundet haben, denn die meisten Patienten mit dieser Diagnose haben eine geringere Lebenserwartung. Damit versuche ich mich wirklich zu trösten. Wenn ich ihn mir jedoch in stillen Momenten anschaue, könnte ich nur weinen.....
Ich hoffe sehr, dass ich ihn noch ein paar Momente habe; aber die Krankheit scheint ihn richtig aufzufressen......
In meiner Verzweiflung weiss ich gerade nicht weiter und hoffe sehr, hier jemanden zu finden, der das alles nachvollziehen kann.
Vielen Dank an alle, die das hier trotz der Länge des Beitrags lesen und vielleicht auch kommentieren.


SandraG
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