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  #1  
Alt 18.07.2005, 13:18
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Viv,

In den letzten Tagen rund um - wie soll ich sagen - die Aufregung, die Geschichte mit Ute hab ich mehr über das Kennen und Nichtkennen nachgedacht. So wie vor einiger Zeit in Kerstins thread.

Nein, ich bedaure das Ende nicht. Ich habe die Geschichte geschrieben, weil sie vielleicht als Beispiel dient wie man sich aus einzelnen Teilen, in diesem Fall waren es nur Worte, ein Bild malt. Man liest, was man lesen will, interpretiert nach seinen Wünschen, es gibt keine Korrekturen.

Wäre z.B. sein Abflug vor meinem gewesen,hätte ich bemerkt, daß er kein Trinkgeld gibt, dann hätte es keinen Brief anschließend gegeben. Wie Du sagst,so kleine Dinge reichen für eine Entscheidung. Bis ich die Gelegenheit hatte die kleinen Dinge kennenzulernen, da war ich hingerissen über die großen (vermeintlichen) Übereinstimmungen.

Wir haben uns beide hineingetheatert. Viel zu lange gewartet mit einem Treffen. Es ist nicht wichtig schon vorher zu wissen ob einer beim Gehen die Füßchen nach außen oder nach innen stellt, aber es ist wichtig ob man es aushält wenn einer z.B. so laut niest, daß einem das Trommelfell platzt.
Ich kann nicht für ihn, nur für mich sprechen, ich habe mich in meine Idealvorstellung verliebt, als die Realität dann anders war, mochte ich das nicht wahrhaben.

Was mir damals arg zusetzte war die Art des Gehens und des Sichverweigerns. Inzwischen weiß ich, es ist eine weibliche Eigenschaft Dinge auszureden, auch dann wenn sie vorbei sind, sie zu einem Abschluß zu bringen.

Die Erinnerung ist weder wunderschön noch schmerzhaft. Es ist eine Erfahrung, die der Vergangenheit angehört.

Wie war Dein Wochenende liebe Viv?
Briele
  #2  
Alt 18.07.2005, 13:46
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Hallo,
nun bin ich noch einmal da mit meinen Gedanken, Erinnerungen, Erfahrungen was das "einen Menschen kennen" betrifft.

Ich habe seit 37 Jahren ein Freundin, sie war auch lange eine Arbeitskollegin. Eine gute Freundin.

Weil wir uns sehr gut verstehen, lange kennen, haben wir oft gesagt, sollten wir im Alter allein sein, dann ziehen wir zusammen. Obwohl wir immer viel Kontakt miteinander haben, sind wir nie gemeinsam verreist, wir haben öfter etwas unternommen, haben aber nie eine Wohnung geteilt.

Vor ein paar Jahren besuchte sie mich für 10 Tage. Den lieben langen Tag ging es dahin, hast du den Salat auch gut gewaschen, warum schneidest du die Tomaten nicht kleiner, lass nicht überall das Licht brennen (in meiner Wohnung!), wenn man Pipi macht muß man nicht komplett den Wasserkasten ziehen, die Vase würde ich dorthin stellen, den Müll mußt Du besser sortieren. Einmal brachte sie vom Wald ein paar Pilze, dann mußten wir zurück gehen um Reste zu vergraben.

Ich war sehr erstaunt. Dachte, naja bis jetzt waren wir immer nur Gast für ein Essen in der Wohnung der anderen gewesen,nun war es knallhartes Leben.

Für mich war dann der Gedanke an ein gemeinsames Altweiberleben gestorben. Für sie nicht.

Wahrscheinlich ist es nicht gerade leicht mit mir zu leben.

Eine gedankenschwere Briele
  #3  
Alt 18.07.2005, 13:47
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Mein Wochenende war ganz ok. Meine Mutter ist ihr Haus am Renovieren ( mal will sie alles verkaufen, jetzt wird einiges renoviert obwohl gar nicht so nötig ), aber ihr Wille geschehe ! ;-)
Also war mein Mann brav am Deckenstreichen, ich hab mit den Fenstern angefangen und sie stand in der Mitte und gab ihre Kommandos. Ganz so schlimm war es nicht, aber erinnerte mich doch sehr an die Zeit als ich noch da wohnte. Für heute hab ich erstmal abgesagt. Morgen abend geht's weiter...
Dann noch ein bisschen am Wasser und ...putzen. In der Woche krieg ich abends nichts mehr auf die Reihe, bin einfach zu müde. Da kann ich noch froh sein, dass mein Mann einkaufen geht, auch mal putzt, den Kleinkram in der Woche halt.
Gestern hab ich mir plötzlich vorgestellt wie alt mein Vater und mein Opa jetzt wären, da wurde mir schon komisch. Beide sind ja für mich da stehen geblieben wie sie gestorben sind. Mein Opa wäre jetzt 77, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Er hatte schon früher Probleme mit dem Alter-Werden ,da hab ich mich schon gefragt wie er jetzt damit umgehen würde. Und dass mein Mann bald so alt ist wie mein Vater als er starb. Mein Mann ist 50 geworden.
Gestern hatten wir wieder mal eine Diskussion, aber eine von der guten Sorte. Es ging darum wer unser Leben diktiert, wir selbst oder von wem und was sind wir alles abhängig. Eigentlich könnte man fast alles tun und lassen was man möchte, man muss nur mit den Konsequenzen leben. Und, ja, dass die Zeit uns halt in die Mangel nimmt, heute mehr denn je.
Aber jetzt übe ich auch mal das mit dem Fett-Schreiben.
(b)Danke (/b)
  #4  
Alt 18.07.2005, 13:48
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Na ja, da kommt keine richtige Klammer oder das ¢ wenn ich alt gr mit 8 drücke.
  #5  
Alt 18.07.2005, 13:52
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Viv,

bei mir ist es so, daß ich die altgr Taste einen Hauch früher drücken muß als die 8, nur so entsteht die eckige Klammer.

Ich versuch es noch einmal LIEBE VIV

Briele
  #6  
Alt 18.07.2005, 14:17
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

DANKE
bei mir ist die Klammer [ bei dem ü und è, komisch..
  #7  
Alt 18.07.2005, 14:18
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

das klappte ja :-)
freu mich
danke Gaby, Petra
  #8  
Alt 18.07.2005, 14:48
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Petra11 Petra11 ist offline
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Registriert seit: 30.05.2005
Beiträge: 281
Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Hey!

Ihr könnt auch statt dem b ein i eingeben...kursiv

Gern geschehen!!
  #9  
Alt 18.07.2005, 15:18
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Ich glaub, das zeig ich bald mal meinem Chef. Hier lernt man ja wirklich was .
Hallo Isa
  #10  
Alt 18.07.2005, 15:56
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Viv

ist Isa Dein Chef?
  #11  
Alt 18.07.2005, 15:56
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Briele,
muss noch was zu deiner Freundin sagen. Ich hatte auch eine Freundin, seit Kind an bei meinen Grosseltern. Sie war wie meine Schwester. Oder noch mehr und ich dachte wirklich ich kenne sie in und auswendig. Aber dann sahen wir uns eine Weile nicht, trafen uns wieder und fuhren zusammen in Urlaub.
Es war eine Katastrophe. Sie wollte ausgehen, ich wollte entspannen. Sie wollte flirten, ich ging den Typen aus dem Weg. Wir hatten uns ein paar Jahre nicht gesehen, aber das war nicht mehr meine Freundin. Diese Charakterzüge hatte ich früher nie erlebt. Wir gingen nicht im Streit auseinander aber wir haben jetzt seit ein paar Jahren auch keinen Kontakt mehr.
Ich war so enttäuscht und sie sicher auch.
Letztens hab ich meine zweite grosse Liebe wiedergesehen. Wir sollten uns treffen. Ich hab nein gesagt. Nicht, dass ich Angst gehabt hätte. Nein, ich wollte mir diesen Traum nicht auch kaputt machen.
Ich will ihn so in Erinnerung behalten wie er damals war. Ich weiss durch andere dass er sich sehr verändert hat, was ja auch normal ist. Aber ich will mir mein Teenager-Denken nicht zerstören.
Klingt bestimmt für euch komisch, aber manchmal bin ich doch ziemlich romantisch. Oder weltfremd, wie man's nimmt.
Viv
  #12  
Alt 18.07.2005, 16:00
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Nein Briele,
obwohl ich mir nicht sicher bin wer strenger mit mir wäre.
Wollte sie nur mal rufen und ihr zeigen wie schlau :-) ich bin.
Oder, bin gerade am Nachdenken, wäre es mir nicht doch lieber sie wäre mein Chef. Sie wäre bestimmt morgens noch nicht so wach mit dem ganzen Augustiner abends.
Isa, Bussi ;-)
  #13  
Alt 18.07.2005, 16:29
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Wenn ihr weiterhin so gemein zu mir seid :-( dann geh ich gleich wieder.Lass mich scheiden!!!
Da schöpf und schöpf ich mit meinem löchrigen Löffel (obwohl ich noch ganz erschöpft vom Wochenende bin) und dann sowas...

Übrigens nehm ich statt der eckigen Klammern immer < und > für fett. :-P
  #14  
Alt 18.07.2005, 16:31
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Hm, komisch, warum klappt das hier nicht?
  #15  
Alt 18.07.2005, 19:13
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

So, jetzt habe ich mich einigermassen von den Strapazen erholt und auch alles hier nach-gelesen.

Mit dem 'Tantenleben' geht es mir genauso wie Alina und Briele: ich liebe meine Neffen, aber eigene Kinder wollte ich eigentlich nie. Manchmal, wenn ich wieder mal mit mir und meinem Leben hadere, beneide ich meine Schwester um ihr Leben und denke, ich hab alles verkehrt gemacht und wäre glücklicher, wenn ich an ihrer Stelle wäre. "The grass is always greener on the other side of the fence"...Aber wie oft habe ich schon gedacht, gottseidank, wenn ich das jeden Tag mitmachen müsste, früh aufstehen, Frühstück, einkaufen, kochen, waschen, den Rest des Tages voll für Kinder dasein, mir die Ohren vollbrüllen oder-plärren zu lassen, das 25. Mal in drei Tagen dieselbe Kassette hören, Unterhaltungsprogramm ausdenken, und fünfzig andere nervtötende und zeitraubende Sachen, die mir spontan dazu einfallen dann würde ich VERRÜCKT werden. Und mein Hirn würde atrophieren (übrigens, Briele, mein einer Neffe hatte auch diese 'Fahrzeugmanie'. Ist irgendwann spurlos und restlos verschwunden). So wie es ist, kann ich mir praktisch die Rosinen aus dem Kuchen picken. Die Zeit, die ich mit meinen Neffen verbringe ist etwas besonderes, den drögen Alltag habe ich nicht. Außerdem wäre ich viel zu ungeduldig und wahrscheinlich aus diesem Grund schon eine nicht besonders gute Mutter.

Viv, du bist in einer grundlegend anderen Situation, in die ich mich wohl gar nicht hineinversetzen kann. Aber ich kann mir gut vorstellen, wie weh das tun kann/muss, wenn man sieht, daß anderen nicht nur das Glück zufällt, das man sich selbst so ersehnt hat, sondern daß sich alles dann auch nur noch darum dreht. Und dann noch zu dir zu sagen, du hast es gut, kannst in Urlaub fahren etc, finde ich bodenlos.Vor allem aber herzlos.
Zu deinem Hadern mit dir selbst, daß du mehr aus deinem Leben hättest machen können: mir geht es oft ganz genauso. Wenn ich jetzt weiterschreiben würde, könnte das ein sehr langer Beitrag werden...

Hm, nun frage ich mich aber schon, warum ihr alle euch offenbar einig wart, wie ich auf Vivs Beiträge reagieren würde.
Und fühle mich etwas unbehaglich...

Alina, Brunhilde, Gaby: weiter bin ich mit meinem löchrigen Löffel bisher nicht gekommen...
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