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  #541  
Alt 23.01.2015, 12:51
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Liebe Biene,


für den heutigen Tag wieder etwas Kraft für dich.

Falls Du den Eindruck hast, Arne würde leiden, dann bitte doch, das meth. neu oder anders zu dosieren, damit kann man den Übergang erleichtern.
Ich selbst würde das für mich auch wollen...
Hast Du mit Arne alles geregelt, was Dir die Zeit danach erleichtert? Testament, alle Verfügungen, Patientenverfügung (was will er, lebenserhaltende Maßnahmen oder nicht? Ernährung und Flüssigkeit bis zu Schluss oder nicht ??) und so was. Blöde frage, ich weiss, aber da ich ja selbst betroffen bin, habe ich mich schon damit auseinandergesetzt ...
oder eher: auseinander setzen müssen.

Falls du es pietätslos oder übergriffig oder unpassend findest, löshc ich es auch gerne wieder und du überliest es einfach. ... ich will nur Gutes ... und denke auch an dich und in welche Situationen DU kommen könntest ..

alles liebe von
Birgit
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  #542  
Alt 23.01.2015, 14:18
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Liebe Trost Geber .... Kämpfenden , tapferen Frauen und Männer

Du Liebe Sabine, kannst bestimmt nicht mehr von einer guten Zeit sprechen...
Und ich kann deine schweren Gedanken so gut verstehen....

Ich habe diese auch... wann ist es soweit , wann ist Tag X da, wie kommt er sanft oder leident....
Was ist nach dem Tag X und dann denke ich wieder man, was mache ich mir da für Gedanken , mein Mann lebt, möchte trotz allem Leid noch weiterleben und ich mache mir Gedanken um Tag X.
Der Anblick , wenn er schläft und sich nicht mehr zusammenreißt ( was er ja nicht bräuchte) dieser Anblick zerreißt mir das Herz. In diesem Gesicht spiegeln sich zwei Jahre Angst , Sorge , Leid, mein Körper kann nicht mehr.
Aber auch Werner kann nicht loslassen und wenn er gute Momente hat, etwas isst oder erzählt , denke ich Werner ist vom Tag X noch meilenweit entfernt .... Und wenn er dann wieder schläft, wie so oft.... Bekomme ich Angst vor seinem Anblick.
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gLG Heike
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Das Leben ist nicht einfach , manchmal ist es mir auch Zuviel , doch dann gibt es wieder so schöne Momente, die mir mehr als nur ein Lächeln schenken. Danke liebes Leben.
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  #543  
Alt 23.01.2015, 14:34
Mayana Mayana ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Liebe Glaube und Biene..

ich denke, solche Gedanken gehören zum Abschied-Nehmen dazu.
Diese Gedanken spiegeln Euch, was Eure Männer empfinden. Nämlich den gleichen Zwiespalt, die gleiche Traurigkeit und die gleiche Angst.

Bei mir war es auch hauptsächlich die Angst, die mich gequält hat, und ich denke, das war deswegen so, weil mein Mann vorrangig Angst hatte.

Deswegen verurteilt Euch nicht wegen solcher Gefühle und Gedanken.. sie zeigen ganz im Gegenteil ein Höchstmass an Empathie und Verbundenheit.

Auch, wenn immer zwischen Erkrankten und Angehörigen unterschieden wird..ich denke, dass man, wenn man auf die eigenen Gefühle hört, auch den Anderen ein Stück weit erkennt, weil er sich darin spiegelt.

Ich denke an Euch
Mayana
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  #544  
Alt 23.01.2015, 18:47
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Liebe tapfere Mayana. ..... Danke.....
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gLG Heike
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  #545  
Alt 24.01.2015, 21:21
Biene703 Biene703 ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Hallo Birgit,nein,du bist mir weder zu nahe getreten noch bist du piätätlos.Ganz und gar nicht.Du hast ja so recht.Wir haben eine Patientenverfügung und ich weiß,das mein Mann nicht an Geräte angeschlossen werden möchte.Ein Testament haben wir nicht.Brauchen wir das denn?Es gibt keine erste Ehe oder sonstige Kinder.Von daher.....Wir haben schon vieles besprochen.Sogar die Beerdigung,welche Musik er hören möchte.wo er beerdigt werden möchte und und und.
Heute ging es meinem Mann ganz gut.Er hat Besuch empfangen und etwas gegessen hat er auch.
Schmerzen hat mein Mann ja fast nie.Und wenn,darf er das Methadon erhöhen.Das ist geregelt.
ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende
Biene
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  #546  
Alt 24.01.2015, 21:57
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Hallo liebe Biene....
Du Tapfere , mit deinem tapferen Arno....
Unglaublich was ihr beiden Regeln konntet, ist bestimmt ein beruhigendes Gefühl für dich ... Ich hoffe sehr für euch, das eure gemeinsame Zeit ohne weiterem Leid bleibt... Weiterhin ganz viel Kraft für euch
Drück dich heike

Mein Mann ist auch so unglaublich .... Nach jedem Berg ab, folgt ein Berg auf...
Aber meine Angst bleibt, die Zeit rennt immer schneller.... Ich sehe und fühle es.... oft fühle ich mich so zerrissen.... Weil ich mich oft nur noch schlapp, krank und Müde fühle.... Schaffe ich nicht mehr das was ich schaffen müsste , sollte....
Meine Kraft geht zu neige.... Obwohl ich Krankgeschrieben bin.... Und nur zu Hause bin.... Habe ich jetzt immer öfter das Gefühl .... Ich kann nicht mehr....
Immer stark sein, sich zu Hause nichts anmerken lassen.... Eine schwere Zeit diese Zeit....
Mein Mann spricht nicht von sich..... Und weiß nicht wie es mir geht.... Das ist natürlich gut so..... Nicht das er noch denkt , das ich mich seinetwegen so fühle....... Für ihn würde ich alles tun.... Ich habe mir schon überlegt dieses Vita Spri... aus der Apotheke zu holen, das sol ja bei Erschöpfung helfen...
Oh man nun habe ich aber gejammert.... Brauchte ich wohl mal ....

Ich wünsche allen einen Sorgenfreien Sonntag..... Heike
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gLG Heike
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Geändert von gitti2002 (24.01.2015 um 22:19 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #547  
Alt 25.01.2015, 05:54
Biene703 Biene703 ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Liebe Heike,mir ging es wie dir.man sah es mir auch an.meine Freunde und Familie haben sich Sorgen gemacht um mich.Bei der Pflegedienststelle sagte mir die Dame"Wenn sie zusammenbrechen,bricht bei ihnen zu hause alles zusammen.Dann muss ihr Mann in die Kurzzeitpflege"Daraufhin haben familie/Freunde auf mich eingeredet,mir Auszeiten zu nehmen.Gestern war ich den ganzen Tag nicht hier.War unterwegs bei Freunden.Arnes Schwestern und eine Freundin haben hier die Stellung gehalten.Es hat mir so gut getan,mal Abstand zu gewinnen von allem.Ich werde das jetzt öfter machen.Wenn wir zusammen brechen,ist niemandem geholfen.
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  #548  
Alt 25.01.2015, 10:36
Mayana Mayana ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Ja es ist gut, wenn Ihr Euch Auszeiten sucht, die nichts mit der Krankheit und sich kümmern zu tun haben. Man kann ja auch zu Hause immer mal wieder Dinge machen, die gut tun, wenn man sich nicht mehr raus traut. Ein heißes Bad, mal einen Film schauen, bei dem man lachen kann, Fotos anschauen, Musik machen oder hören, ein Spiel spielen, Handarbeiten, lieb gewonnenen Angewohnheiten oder Interessen nachgehen, einen Mittags-Schlaf machen, Fingernägel lackieren, Gesichtsmaske, Kleiderschrank durchgehen.. beliebig fortzusetzen.

Und wie Rudi schon meinte: Nur noch um die Krankheit und das minütliche Befinden zu kreisen, kann den Anderen auch erdrücken. Und man selbst bleibt sowieso auf der Strecke dabei.

Deshalb sucht Euch so kleine Nieschen, die auch mal etwas Freude und Erholung ins Leben zurück bringen.. je besser Ihr für Euch selber sorgt, desto mehr Kraft habt Ihr auch für Eure Männer. Man darf sich nicht selber aufgeben, genauso wenig, wie Ihr Eure Männer aufgebt.

Ich wünsche Euch viel Kraft weiterhin..

Liebe Grüße
Mayana
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  #549  
Alt 25.01.2015, 22:23
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Liebe Biene , Rudi und Mayana.....
Ja auch nehme mir meine Auszeiten, in dem ich mich mit einer Freundin im nahe gelegenen Café treffe für 1-2 Stunden.... Diese Auszeit braucht auch mein Mann von mir.... Unser Haus ist recht groß... so das ich mich nicht immer in der Stube bei meinem Mann aufhalte.... Das würde ihn total Nerven....
Ich sagte ja schon mein Mann möchte das normale Leben, so gut es geht....
Zum Glück fragt er nicht warum ich nicht arbeite, was sollte ich sagen....
Und wenn ich mich zwingen würde hinzugehen, ich kann nicht , ich weiß das würde ich nicht schaffen.... Jetzt nicht mehr.... Die letzten zwei Jahre war ich fast immer da..... Aber jetzt kann ich nicht mehr arbeiten.....

Meinem Mann geht es nicht so gut heute ..... Obwohl er jetzt Dschungel Camp schaut.... Aber ich weiß nicht lange dann schläft er wieder , aber ich bin gleich verschwunden wenn er denn kommt
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gLG Heike
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  #550  
Alt 25.01.2015, 22:52
Biene703 Biene703 ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Oh je,mein Mann ist heute psychisch in ein Loch gefallen.Wir haben alle schon lange darauf gewartet.Jetzt ist es passiert.Er ist ja schon seit Tagen gelb.Der Arzt hat es auch gesehen.Er selber scheinbar nicht.Heute hat er es erst gemerkt.Er sagte heute,die Metastasen haben wohl seine Leber zerfressen und es geht zu ende.Er merkt es schon,sein Urin ist ja dunkel.Jetzt hat er so ein Notfallmedikament vom KH genommen und schläft Gott sei Dank.Ich werde wohl eine schlaflose Nacht haben
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  #551  
Alt 25.01.2015, 23:07
Mayana Mayana ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Liebe Glaube,

ja mein Mann wäre auch verrückt geworden, wenn ich ihn die ganze Zeit mit den Blicken fixiert hätte, um zu schauen, wie es ihm geht. Er hat sogar schon alleine auf die Frage eher böse reagiert, weil er sich einfach nicht zu viel mit seiner Krankheit beschäftigen wollte. Ich verstand das-denn schließlich wollte er ja leben, und das fällt schwer, wenn Einen jemand durch gut gemeinte Besorgnis ständig daran erinnert, dass man ja krank ist… das deprimiert ja total.

Wir wohnten schon lange nicht mehr zusammen-jeder hatte seine eigene Wohnung, aber wir waren trotzdem ein Paar und vor allen Dingen eine Familie. Wenn es aber brannte, habe ich natürlich bei ihm geschlafen. Als Zeichen, dass es ihm besser geht, nahm er immer, wenn ich wieder bei mir übernachtete und war zufrieden, mich endlich wieder los zu sein . Es hieß, dass ich ihn als außer Gefahr betrachte gerade.

Ich bin weiter arbeiten gegangen-allerdings war mein Mann auch kein Pflegefall oder bettlägerig, wie das bei Bienes Mann der Fall ist und bei Deinem Mann ja auch teils. Da finde ich das schon gut so, dass Ihr zu Hause seid. Wenn das bei meinem Mann mal anders gewesen wäre, hätte ich die Arbeit auch hintenan gestellt-und als er dann im Krankenhaus war, habe ich mich auch krank schreiben lassen.

Ich glaube, ich hätte mir das gar nicht zugetraut, meinen Mann alleine zu pflegen und ziehe deshalb doppelt und dreifach meinen Hut vor Euch.

Was mir aber nach dem Tod meines Mannes sehr aufgefallen ist: Ich hatte gar kein eigenes Leben mehr-er und diese Krankheit bestimmten mich und das was ich tat und meine Gedanken u.s.w. Das Loch, in das ich nach seinem Tod gefallen bin, hätte zumindest etwas kleiner sein können, wenn ich mich selbst noch gefühlt hätte und gewusst hätte, wo ich im Leben hin möchte und was ich für Träume habe und was ich gerne machen würde e.t.c. Das war nicht so.. da war erst mal Alles leer. Seine Kranken-Geschichte zog sich ja über 4 Jahre mit vielen Hochs und Tiefs-das war eine lange Zeit.
Und deshalb war der Verlust noch mal schwieriger zu verkraften. Auch deshalb macht Ihr es besser, wenn Ihr auch ein wenig auf Eure eigenen Bedürfnisse und Wünsche hört und darauf achtet, Euch selbst nicht zu verlieren trotz allem Leid und allem Kümmern. Zumindest ein klein wenig..

Also sorgt gut für Euch Ihr Tapferen-Ihr könnt das-sonst würdet Ihr euch niemals so gut um eure Männer kümmern können.

Liebe Grüße
Mayana

Biene, das hat sich gerade überschnitten-es tut mir sehr Leid, und ich wünsche Euch eine ruhige Nacht. Ich würde dir wünschen, Du könntest jemanden finden, der sich mit Dir bei den Nachtwachen abwechseln kann..

Geändert von Mayana (25.01.2015 um 23:11 Uhr)
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  #552  
Alt 26.01.2015, 01:56
mucki53 mucki53 ist offline
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Ihr lieben Tapferen,
ich lese oft bei Euch und meine Gedanken sind bei Biene, Heike, Rudi...Euch allen, die jetzt eine so schwere Zeit durchmachen müssen.
Bleibt weiter stark - für Euch und Eure Liebsten.
Ich schicke Euch soviel Kraft, wie ich abgeben kann und ein paar gaaaanz dicke .
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  #553  
Alt 26.01.2015, 21:07
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Liebe Mayana .....
Ja wie muss sich ein Mensch wohl fühlen, wenn Ärzte ihm sagen, sie sind austherapiert " ihre Zeit wird begrenzt sein, eine Zeit zwischen Tage und Wochen, Monate eher nicht mehr.... Machen sie das beste aus ihrer verbleibenden Zeit " wie geht man damit um, wenn andere Ziele geplant waren, ganz andere Lebensziele. Wie stark sind Menschen mit dieser Diagnose, die weiter hoffen und kämpfen..... Ich kann meinen Mann so gut verstehen....
Das er jetzt nichts mehr von der im zugedachten Zukunft wissen will....
Sondern im hier und jetzt Leben.... Und auf besseres Morgen hoffen.
Liebe Mayana du brauchst jetzt auch noch ganz viel Kraft nur eine andere Kraft.

Liebe Mucki....
Danke dir für deinen Zeilen.... Du bist auch so eine tapfere Kämpferin ....
Ich wünsche dir das dein weiterer Weg nun Stein frei bleibt.... Und du immer gelassener deinen Weg gehen kannst.


Unser Tag war heute ohne irgendwelcher Besonderheiten ...
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Geändert von Glaube39 (26.01.2015 um 21:09 Uhr)
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  #554  
Alt 26.01.2015, 21:15
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Liebe. Liebe Sabine.....
Bleibe stark und tapfer.... Der Liebe Gott möge dir ganz viel Kraft schicken, seine ist die stärkste ..... die brauchst du jetzt....
eigentlich müsste ich jetzt noch schreiben, Pass auf dich auf.... aber wie soll das gehen.... Es wäre auch nur eine Floskel ..... so hoffe ich nur das du, deine schwere Zeit ohne anschließender Sorge um dich zu überstehen...
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  #555  
Alt 26.01.2015, 23:09
Mayana Mayana ist offline
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Liebe Glaube..

ja, das ist wahnsinnig schwer. Mein Mann kam nach der Diagnose mit dem Arztbrief zu mir, in dem das erste Mal Palliative Behandlung stand. Er war innerlich durcheinander-das merkte ich. Normalerweise habe ich die Dinge in diesen Briefen immer übersetzt.. aber dieses Mal habe ich den Brief nur vor uns auf den Küchentisch gelegt-und wir haben ihn beide schweigend angeschaut. Ganz vorsichtig habe ich meinen Mann gefragt, ob er Fragen dazu hat.. aber er schüttelte nur den Kopf und schaute weiter auf die Worte. In dem Augenblick ist ihm klar geworden, dass es keine Heilung mehr gab.

Als sie die Hirnmetastasen entdeckten, sagte er nur zu dem Arzt: Ich bin tot. Der Arzt stritt das netterweise ab.. aber geglaubt hat mein Mann ihm nicht.

Mehr hat er dazu nie gesagt.

Nach Istanbul wollte er gerne noch mal. Also habe ich ihm gesagt, wenn die Biester nach der Bestrahlung weg sind, buche ich uns einen Flug. "Und Du glaubst das ist möglich?" Ja, habe ich gesagt-diese Diagnose bedeutet zwar, dass man es nicht heilen kann, aber sie bedeutet nicht, dass Du nicht noch lange leben kannst. Er hat mir glauben wollen-aber eigentlich wusste er, dass er sterben wird.

Er hat versucht, sich in sein Schicksal zu fügen-und er hat Alles versucht, damit er mich nicht belastet. Nach der Bestrahlung war er tüddelig im Kopf, und es war zu gefährlich, ihn alleine den Herd einschalten zu lassen, weil er ihn vergaß. Also hat er uns Abends immer zu sich zum Essen eingeladen und für uns gekocht. So konnte er sicher sein, dass er den Herd nicht vergisst, auszuschalten. So war er-das war ganz typisch für ihn, Probleme, die sich aus der Krankheit ergaben, auf diese Art zu lösen. Er versuchte immer, aus seinen Schwächen das Beste zu machen-auch für uns.

Ihm ist das richtig gut gelungen, weiter zu machen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Aber es war schon auch immer Wehmut und Traurigkeit in ihm-das habe ich ganz genau gespürt. Und manchmal auch eine große Wut.

Nun.. ich konnte ihm nicht viel helfen, seinen Weg zu finden, damit umzugehen. Zu viele aufmunternde Worte hätten unehrlich und hohl geklungen, und zu viel Realismus hätte seine konstruktive Art kaputt gemacht, mit der er versuchte, den Kopf über Wasser zu halten. Ich glaube auch nicht, dass man da viel helfen kann. Den Weg, mit der Endlichkeit des Lebens umzugehen, muss jeder für sich selbst finden.

Du kannst Deinen Mann nur begleiten, liebe Glaube, und Hoffnung ausstrahlen, wenn er die gerade braucht und andererseits genau zuhören, auch wenn er nicht spricht. Dem Unausgesprochenen zuhören-denn Dein Mann redet auch mit Dir auf seine Art. Du kannst es spüren, was ihn im Inneren bewegt.

Ja-das Alles läßt Einen manchmal verzweifeln-diese Gedanken, dass es keine Umkehr gibt. Fürchterlich ist das.

Ja und jetzt.. bin ich Witwe. Eine Zeit lang war es noch richtig hart für mich-auch wegen der ganzen Bürokratie und den ganzen Dingen, die man gar nicht brauchen kann dann. Nach Zusendung der Sterbeurkunde an eine Firma, kam Wochen später ein Brief: "Sehr geehrter Herr Mayana, leider haben Sie im Alltagstrubel übersehen..". Das passierte ständig. Ständig musst Du überall mit Nachdruck und sogar 2 oder 3 Mal sagen, dass Dein Mann tot ist.. und Du bist eigentlich noch gar nicht so weit, das mit der Welt zu teilen.

Mittlerweile geht es mir wieder viel besser. Ich mache viel Sport, tue viel für mich und versuche wieder, zu Kräften zu kommen. Denn nach seinem Tod war ich erstmal am Boden, erschöpft, ausgelaugt, traurig und auch körperlich sehr angeschlagen.. Alles war zu viel. Mittlerweile gelingt mir das ganz gut, und ich fühle mich wieder recht stark und bereit für mein Leben.

Das war jetzt ein langer Text-durch Euch erlebe ich das Alles noch mal-aber aufgeräumter mittlerweile. Man dreht das Alles etliche Male im Kopf, aber mit jeder Umdrehung wird es klarer und fühlt sich besser an.

Liebe Glaube, Ihr Beide, Du und Dein Mann, Ihr werdet auch Euren Weg finden. Ihr seid so gut aufeinander eingespielt, und die Liebe trägt Euch da durch. Und irgendwann liebe Glaube wird eine Zeit kommen, in der auch Du ausruhen darfst. Ich hoffe, Du verstehst das nicht falsch-aber wenn man es geschafft hat, dann tut es irgendwann gut, dass man nicht mehr mit der Angst und dem Zwiespalt und gute Laune verbreiten, obwohl Einem nach Weinen zu Mute ist, leben muss. Ich wünsche Euch natürlich von Herzen, dass das trotzdem noch möglichst lange dauert bis dahin. Ich glaube, Du weißt schon, wie ich das meine.

Liebe Biene, ich hoffe, Du hast zu Hause Unterstützung gefunden-alleine kann man sowas nicht schaffen, denke ich. Du brauchst jetzt jemanden, der sich auch ein wenig um Dich kümmert, damit Du wiederum genug Kraft hast, für Deinen Mann da zu sein. Ich hoffe für Euch, dass Ihr Frieden in Euch finden könnt und nicht nur die Angst regiert-zumindest in einzelnen Momenten.

Ich bin in Gedanken bei Euch.. und verzeiht, wenn ich machmal einfach nicht die richtigen Worte finde.

Liebe Grüße
Mayana
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