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AW: ich habe solche Angst!
Liebe Edith,
in Gedanken immer bei euch – ich lese auch immer mit, hatte bislang aber wenig Kraft, zu schreiben. Du machst alles richtig, Edith. Du beweist gerade soviel Stärke. Stärke, die deinem Mann unendlich gut tut. Einfach bei ihm sein, die Hand streicheln, bei ihm liegen. Es tut weh, den Partner so zu sehen. Man möchte mehr tun, helfen. Zitat: Solange ich es alleine machen kann, bestimmt er allein. Das ist alles, was ihm noch geblieben ist. Liebe Edith – das ist genau das, was in meinen Augen die Liebe ausmacht. Sie gibt dir die Kraft, so zu handeln. Du willst das Beste für deinen Liebsten, und genau das gibst du ihm gerade. Es ist eine schmerzhafte Zweisamkeit, aber sie ist unsagbar kostbar – auch für deine Zukunft -. Ich umarme dich, schicke ganz liebe Gedanken, aber auch sehr traurige Tränen. Maria
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Diagnose meines Mannes Oktober 2010: Adeno-CA Metastasen BWS, Bauchspeicheldrüse, Manubrium sterni Juni 2011: multiple Hirnmetastasen Januar 2012: Metastasen Schlüsselbein, Nebennieren bds., Niere links Mai 2012: verstorben - du fehlst mir so sehr!!!!! |
#572
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AW: ich habe solche Angst!
Ach Eduth,
ich muß weinen, wenn ich das lese, was du berichtest. Ich finde da soviel wieder, was ich mit meinem Mann erlebt habe, vor allen Dingen diese Hilflosigkeit und Ohnmacht. Einen ganz lieben Gruß an dich und deinen Mann mon ami |
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AW: ich habe solche Angst!
Auch ich sitze hier und weine und wünsche Euch ganz viel Kraft für diese schwere Zeit.
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AW: ich habe solche Angst!
Liebe Edith wir denken jeden Tag an Euch.
LG Gabi&Jürgen |
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AW: ich habe solche Angst!
Hallo ihr Lieben,
Es ist schon wieder einige Zeit her, dass ich mich gemeldet habe und deshalb wieder einmal ein kurzer Bericht, wie es uns geht. Noch immer verlaufen unsere Tage ruhig - mein Mann steht am Morgen mit mir auf, geht mit mir runter in unseren Wohnraum und legt sich gleich wieder hin - und dort bleibt er liegen. Er isst inzwischen fast gar nichts mehr - am Morgen nichts, am Mittag 2, 3 Löffel und am Abend meistens auch nichts. Letzte Woche habe ich mit dem Palliativdienst telefoniert und um Rat gefragt. Man hat mich beruhigt und mir gesagt, dass das in dieser letzten Lebensphase fast normal ist - die Patienten können einfach nichts mehr essen und das essen und verdauen ist für sie so anstrengend, dass sie damit fast mehr Energie verbrauchen, als sie zuführen können. Sie haben mir geraten, ich soll ihn gewähren lassen und einfach immer wieder Essen anbieten, aber keinen Druck erzeugen. Inzwischen sieht er aus wie ein mit Haut überzogenes Skelett - ich glaube, er hat nicht mal mehr 60 kg und ich kann ihm zusehen, wie er jeden Tag ein bisschen weniger wird - ein ganz, ganz langsamer Abschied von dieser Welt. Seit 3 Tagen ist er auch zunehmend verwirrt. So eine Phase hatte er schon einmal ganz kurz - diesmal ist es jedoch schlimmer. Er stellt manchmal ganz komische Fragen z.B. beim Fernsehen - er erinnert mich da an seine Mutter, als bei ihr die Alzheimer-Krankheit so richtig los ging. Er kann sich manchmal auch sehr schlecht artikulieren und bringt die Worte nicht heraus, die er sagen möchte - oder er vergisst während er redet, was er eigentlich sagen wollte. Und dann geht es plötzlich wieder besser. Gestern z.B. war es besonders schlimm - heute früh war er wieder ganz normal. Und besonders schlimm finde ich, dass er meistens merkt, dass etwas nicht stimmen kann und dass er nicht mitkommt, wenn ich ihm etwas erklären will. Er hat gestern gesagt: "jetzt werde ich auch noch verrückt...." Ich denke, das ist das viele Morphium und hoffe nur, dass es nicht noch schlimmer wird. Heute hätte er einen Kontrolltermin in der pulmologischen Ambulanz gehabt. Erst wollte ich ganz absagen, denn ich denke, diesen Termin haben sie uns vor 4 Wochen nur gegeben, um ihm nicht das Gefühl zu geben, dass sie ihn nun komplett abschieben wollen. Ich habe ihn dann aber gefragt, ob er da hin will oder ob ich anrufen soll und fragen, ob man diese Kontrolle nicht auch beim Hausarzt machen könnte. Er wollte unbedingt in die Pulmologie - ich denke, er will den Kontakt nicht abreißen lassen. Und so habe ich gestern angerufen und gefragt, ob er nicht einen Tag auf die Station kann, weil er die Wartezeit den Wirbel in der Ambulanz nicht aushalten wird. Es war kein Problem und habe ich ihn heute früh mit der Rettung auf die Station bringen lassen und bin wie immer mit dem Auto nach gekommen. Es war richtig schön zu sehen, wie uns alle wieder begrüßt und uns den ganzen Tag verwöhnt haben: Kaffee, ein Stück Torte usw. Jeder der konnte, schaute kurz bei ihm vorbei und hat ein paar nette Worte mit ihm gewechselt. Es wurde nur ein Blutbild gemacht um festzustellen, ob er weiterhin spritzen muss und dann erhielt er noch eine große Flasche "Aufpäppel-Flüssigkeit". Das Blutbild war halbwegs in Ordnung - das lässt darauf schließen, dass die bei der Magenspiegelung geclippte Blutung immer noch "stillgelegt" ist. Und so konnten wir am Nachmittag wieder nach Hause - sie hätten ihn auch noch länger behalten, aber er wollte wieder nach Hause und darum durfte er das auch. Jetzt liegt er wieder total erschöpft auf dem Sofa und erholt sich ein wenig von diesem für ihn anstrengenden Tag. Und er ist sehr traurig - denn er hat keinen neuen Kontroll-Termin bekommen - nur die Aussage, dass wir kommen soll, wenn er irgend etwas braucht oder irgend etwas ist. Er hat mich dann noch im Krankenhaus gefragt, wie es denn jetzt mit ihm weiter geht, wenn er nicht mehr kommen muss. Und ich habe ihm zum 10. Mal erklärt, dass er leider keine Chemo mehr bekommt, weil sie keine mehr haben, die ihm helfen kann und zum 10. Mal hat er mich gefragt, ob er denn jetzt sterben muss....... Er hört die selben Worte wie ich - aber er bringt sie nicht in Verbindung mit sich selbst - er verdrängt die Tatsache immer wieder - er kann es einfach nicht glauben. Heute habe ich auf der Station noch mit der netten Dame von der Anmeldung geredet und sie hat mir gesagt, dass sie alle zusammen nicht geglaubt haben, dass er zum nächsten Kontroll-Termin noch kommen wird - und ich habe das ehrlich gesagt vor 4 Wochen auch nicht geglaubt und frage mich jetzt, wie lange er noch festhält an diesem bisschen Leben. Ich wünsche euch allen eine gute Nacht Liebe Grüße Edith
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mein Mann: NSCL ED 21.10.2010 nach langem Kampf ins Licht gegangen am 30.11.2012 für immer in meinem Herzen http://www.youtube.com/watch?v=ibREmAkEgJo |
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AW: ich habe solche Angst!
Zitat:
Ich wünsche dir ganz viel Kraft das alles einigermaßen gut zu bewältigen... Hoffe du hast Unterstützung in der Familie.... es ist so wichtig nicht allein mit seinen Problemen zu sein.... Lieber Gruß von mir , die Marion |
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AW: ich habe solche Angst!
Liebe Edith,
ich kann aus eigener Erfahrung so gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft diesen Weg mit deinem Mann zu gehen. ganz liebe Grüße sendet euch mon ami |
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AW: ich habe solche Angst!
Liebe Edith, ich suche jeden Abend noch das Forum hier auf um nach Euch zu sehen. Es ist sehr schwer zu sehen wie das Liebste seinen letzten Weg gehen muss. Dieter hatte genau so wie dein Mann seine Krankenhaustermine durchgezogen. Es war immer ein Kraftakt für ihn, wie für mich. Ich stand manchmal hinter ihm und dachte; für was das Ganze noch, was soll das alles noch. Erleichtert und froh war ich dann, wenn er dann wieder auf der Couch lag, fix und fertig, er damals ein wenig stolz auf sich selbst und traurig zugleich. Aber immer kämpfend an das letlzte Stück Leben. Oh Edith, Du machst alles richtig. Es tut nur jämmerlich weh. Ich denke an Euch Gruß Ilonka
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AW: ich habe solche Angst!
Liebe Edith,
ich kann das gut nachvollziehen...Dein Mann kämpft um sein bißchen Leben, merkt dass dieses kleine Bißchen nicht mehr lange "gut" gehen wird... Schön, wenn es ihm geholfen hat, die Kontrolle in der pulmologischen Amblanz wahr zu nehmen...das war ein "festes Ziel"...und er wurde liebevoll angenommen. Du weißt es sicherlich, dass "verrückt" nur der erscheint, der es nicht "weiß". Dein Mann merkt, dass er manchmal "wuschig" ist...ja, kein Wunder beim Morphin - doch es hilft ihm in seiner gegenwärtigen Situation.... Völlig schmerzhaft nach zu vollziehen...der Abschied...das ist ein dunkles Ding für ihn...weil er noch nicht will...und dennoch (seufzend) hingucken muß...Er fragt zu Recht, wie es denn nun weiter gehen soll...erkläre es ihm immer wieder liebevoll, dass es keine "neue" Behandlungsmöglichkeit geben wird....engelhafte Geduld...sende ich Dir mal...Drücke Dich ganz lieb... Ganz persönlich: Solange er noch redet und sich seine Ruhepausen schafft...am Alltag teilnimmt...geniesse es einfach und speichere es für die Zeit danach... Eine liebe Morgana
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Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten. [Indianische Weisheit] |
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AW: ich habe solche Angst!
Liebe Edith,
ich sende euch 2 tapferen Kämpfern eine dicke Umarmung Bin in Gedanken bei euch, Monika |
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AW: ich habe solche Angst!
Liebe Edith,
es ist schön dass ihr ganz ruhig zuhause in eurem eigenen Rhytmus leben könnt. Du nimmst jetzt schon Tag für Tag Abschied, speicherst ganz viel was Du irgendwann wieder abrufen kannst. Ich denke jeden Tag an Dich und deinen Mann. Du machst es wunderbar.
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Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL) Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.) Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca) Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie) Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015 |
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AW: ich habe solche Angst!
Liebe Edith,
...wie sich die Abschiedsphasen doch gleichen...die Parallelen sind fast unheimlich. Mir machte dieser langsame Verfall zu schaffen, meinen Mann einfach gehen zu lassen. Es tut weh, zu sehen, wie der Geliebte Tag für Tag einfach weniger wird. Es läßt sich nicht aufhalten. Mein Mann sah auch aus wie ein Skelett und wog vlt. noch 54 Kilo als er starb..... Ich denke täglich mehrmals an Euch und hoffe, dass Euer letzter gemeinsamer Weg für Euch beide erträglich sein wird!!! Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft, Geduld und Stärke für alles was noch kommt!!!!! Alles Liebe Sandra
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Da es förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein - Voltaire |
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AW: ich habe solche Angst!
liebe edith, ich wünsche dir viel viel kraft deinen mann weiterhin so tapfer zu begleiten. ich frage mich von wo man diese kraft nimmt aber ich denke die kommt einfach wenn man seinen geliebten menschen begleiten muss.
deinen mann wünsche ich von herzen keinen schmerzen und ein friedvolles weiteres dasein hier auf dieser welt und wenn die zeit gekommen ist, ein friedliches übergleiten. ich denke so oft an euch edith lg gitti
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
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AW: ich habe solche Angst!
Liebe Edith,
bei mir jährt sich der Verlust meiner Mutter nun bald zum zweiten Mal. Du hattest Dich damals direkt nach mir im Angehörigen-Forum vorgestellt und ich habe mich gerade gefragt wie es Dir und Deinem Mann ergeht. Leider musste ich lesen, dass es ihm nicht gut geht. Aber gefreut hat mich, dass Du die Kraft aufbringst, die schwere Zeit an seiner Seite durchzustehen. Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute und dass Du die Kraft auch weiterhin haben wirst! Ganz liebe Grüße! |
#585
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AW: ich habe solche Angst!
Liebe Edith,
ich muss dich mal hochschupsen. Wie geht es bei euch? Ich hoffe, es ist erträglich für deinen Mann und ihr habt ein paar schöne Momente. Drück dich, Monika |
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