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  #76  
Alt 15.01.2010, 07:22
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa!

Da ist mir die liebe Dani doch zuvor gekommen!

Ich schliesse mich ihr also blind an und hoffe darauf, dass Du weißt, wo Dein Sprungtuch ist, falls Du fällst!

Dani hat das eine Ende, ich das andre, wirst sehen, es hält, wir wissen ja nun schon, wie dick es sein muss, um die letzten Tage wieder zu erleben!

Ich drück Dich ganz lieb und teile mit Dir die Hoffnung, dass bald wieder live zu tun!

Deine Sanni
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  #77  
Alt 21.01.2010, 19:44
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa,

in den letzten Tagen musste ich desöfteren mal an Dich denken.

Ich sitze häufig an den Abenden hier und bin traurig. Die Abende sind für mich am schlimmsten, weil ich dann zur Ruhe kommen kann, und die Gedanken beginnen oft zu kreisen.

Häufig sind es Dinge wie DSDS im TV, was ja zu Mamas Lieblingssendungen gehörte, in denen etwas geschieht, von dem ich genau weiß: Mensch...einen Tag später hättest Du das mit Mama am Telefon Revue passieren lassen. Was hätten wir lachen können.

Das kann der Joghurt im Rewe-Markt sein, den sie gerne gegessen hat, und den ich im Vorbeigehen sehe. Am Abend holen mich diese Gedanken dann oft ein und dann muss ich weinen. Ich finde dieses Begreifen, das erschleicht sich manchmal so heimtückisch und intensiv seinen Weg ins Bewusstsein, dass ich echt noch lernen muss, das ein wenig anzunehmen und zu beherrschen.

Das Vermissen wird nicht besser. Ich glaube das ist es, was viele Menschen häufig schreiben. Mit der Zeit wird es nicht besser, man lernt nur, dass das eigene Leben trotz allem weitergeht, und man selber einen enormen Einfluss darauf hat, wie es weitergeht. In welchen Bahnen, auch emotional, verläuft Dein Leben gerad? Bist Du häufig abgelenkt und beruflich stark eingebunden? Kommst Du viel zum Traurigsein und Nachdenken, zum Vermissen?

Ich habe Post von meiner Patentante bekommen. Seinerzeit, an der Trauerhalle, als wir uns nach doch einigen Jahren zum ersten Mal wiedersahen, war sofort die Verbundenheit spürbar, und die innige Traurigkeit. Genauso war ihr Brief. So innig und warm. Und ich doofe Nuss krieg es bis dato nicht hin, ihn ein 2. Mal zu lesen und zurückzuschreiben. Aber Montag...am Montag mach ich das !

Schreib mal ja, piep wenigstens nur ganz kurz, damit ich weiß, wie´s Dir geht.

&

Annika
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  #78  
Alt 22.01.2010, 20:01
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Ihr Lieben,

Ihr seid echt toll. Ich war jetzt ein paar Tage nicht hier, es geht nicht. Es geht mir so dermassen schlecht... kann das alles nicht begreifen... heute hatte sie noch 18 Tage, heute vor einem Jahr gab es noch diesen Automaten-Cappucino... ich bin nur am weinen... bin jede Nacht schlaflos und wenn doch, dann wache ich nassgeschwitzt auf. Vor einem Jahr haben wir uns das letzte Mal gestritten, jetzt ist sie bald ein Jahr nicht mehr da und es geht mir schlecht, schlechter, am schlechtesten.

Wie soll das besser werden? Gar nicht. Vor jeder Stunde bis zum 9. habe ich Angst. Vor dem Tag noch viel mehr. Klarkommen tue ich nicht mehr.... sie fehlt. Es ging so schnell, ich möchte sie drücken, anrufen, mit ihr sprechen.... und es wird immer schlimmer.... Schlimme Mama-Träume, Sehnsucht.

Ich kann gerade nicht mehr schreiben.

Annika, ich antworte Dir, Deine Nachricht hat mich sehr lange beschäftigt und ich hab sie mindestens 10 Mal gelesen.. ich brauche aber noch zwei Tage.

Ich drücke Euch.

Eure Thessa

http://www.youtube.com/watch?v=luvPFzykspw

Das hab ich gefunden.... wenn es denn mal soweit ist, dann guckt man wieder nach vorne....
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Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
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  #79  
Alt 22.01.2010, 21:00
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa!

Wir sind hier, und fangen Dich auf!
Ich drücke Dich ganz ganz lieb, weiß wie Du Dich fühlst!
Man erlebt alles nochmal, jede gravierende Sekunde!

Ich erlebte jeden Anruf, jede Info nocheinmal, war ja nicht so oft bei Papa!
Am schlimmsten war aber nicht der Tag X, am schlimmsten war der Tag davor, an dem ich das letzte mal mit Papa sprach!

Ich schick Dir Kraft die Tage bis dahin zu überstehen!
Ich wünsche Dir eine Seifenblase, die alles ein wenig abbremst!
Du schaffst das, wie wir auch!

Liebe Grüße, Deine Sanni
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  #80  
Alt 23.01.2010, 14:47
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa,

tu Dir die Ruhe an. Die PN hat Zeit - sie läuft uns nicht weg.

Und wenn Dir das Lesen u. Schreiben hier nicht gut tut momentan, dann lass es so lange sein, bis Du wieder weißt: jetzt geht´s.

Ich bin auch oft traurig in der letzten Zeit, überwiegend an den Abenden. Eine gewisse Hoffnung habe ich gehabt, dass es, wenn die Tage heller werden, der Frühling Einzug hält, auch das Seelendunkel etwas besser wird. Gestern habe ich aus dem Fenster geschaut, und irgendwie war gestern, ich bin sicher ihr wisst was ich meine, schon ein wenig davon zu spüren, dass sich das Wetter bald ändert. Es war ein Vorgeschmack auf den Frühling. Ich freue mich nach wie vor darauf, habe aber begriffen, dass der Frühling wieder eine neue Episode in meiner Trauer darstellt. Auch wieder Erinnerungen, Dinge, die man mit der gemeinsamen Zeit mit Mama in Verbindung bringt. Ich hoffe nun nicht mehr, dass es irgendwann von alleine besser wird. Ich hab glaube ich verstanden, es liegt an mir, damit leben zu lernen.

Liebe Thessa, wenn ich lese, dass Du so genau die Zeit von vor einem Jahr Revue passieren lässt, dann bewundere ich Dich in gewisser Weise für die damit verbundene Kraft. Es ist furchtbar anstrengend, sich so zurückzuversetzen, das ganze Leid erneut zu erleben. Ich kann und will das nicht. Ich breche ab. Ich mache quasi einen Gedankenschnitt. Frag mich nicht wie ich das mache, aber (noch) funktioniert das. Ich versuche mir ganz oft Dinge vor Augen zu führen, die viel weiter in der Vergangenheit liegen. Situationen, in der die Welt noch gut war.

Ich vermisse ebenfalls Mamas Stimme, ihren Zuspruch, ihren Rückhalt. Kürzlich, da habe ich mich mal gefragt, was eigentlich der größte Verlust für mich ist. Also was mir am allermeisten fehlt. Und ich weiß, es ist diese bedingungslose Liebe, dir nur ein(e) Mutter/Vater in der Lage ist einem Kind zu geben. Das fehlt mir am meisten. Ich war nicht einfach in meiner Jugendzeit, hab viele Probleme gemacht. Heute denke ich oft, wenn meine Kinder so wären...ich würd durchdrehen. Und wenn ich darüber nachdenke, wie meine Mama mich immer wieder aufgefangen, mir verziehen und mich gestärkt hat, mit all meinen Macken...ja..das ist einfach besonders. Und Thessa, diese bedingungslose Liebe, ich weiß...das ist jetzt ein ganz ganz schwacher Trost, weil sie sich ja gegenwärtig nicht mehr "erneuern" kann durch aktuelle Geschehnisse und Begegnungen und das Beisammensein - aber diese bedingungslose Liebe, die bleibt ja für immer. Bis zum Schluss hat meine Mama mich erkannt. Meine Mama, die ihren eigenen Mann nicht mehr erkannt hat, ihn teilweise mit Papa verwechselt hat, aber mich, ich durfte sie auch immer berühren, mich hat sie erkannt. Ich liebe sie, und das nimmt mir keiner. Und ich weiß, dass auch ihr das nicht genommen wurde.

Liebe Thessa, kannst Du den "Gedanken-Cut"? Kannst Du aufhören, kannst Du die Traurigkeitsgedanken unterbrechen? Es hat was, wenn man sich ausweinen kann, denn das tut gut. Ich bilde mir ein, wenn ich feste und aus Trauer weine, dann schmeckt und riecht es beim Ein- u. Ausatmen auch anders. Also irgendwie ist man froh, den "Ballast" los zu sein. Aber wenn man zuviel weint, dann schlägt diese "Seelen-Reinigungs-Aktion" irgendwie um und verliert die wohltuende Funktion. Versuch Dich selber an den Haaren da rauszureißen. Ich weiß...das ist sauschwer, aber ich weiß auch, dass es sonst nur immer immer schlimmer wird.

Schlimme Mama-Träume habe ich auch unterdessen mehrfach gehabt. Ein Traum war so furchtbar....ich träumte, meine Mama sei schwer krank. Unheilbar krebskrank . Und so verworren, aber doch "klar" wie Träume manchmal sind, ist sie quasi auf wundersame Weise genesen. Sie war wieder da. Gesund, in alter Frische...meine Mama...wieder ganz die alte Mama. Ja, um, einen Sekundenbruchteil später im Traum, erneut zu sterben . Es ist belastend. Man hat viel miterlebt und mitgelitten, und nun haben wir die Zeit, uns um uns zu kümmern. Die ganze Zeit hat man funktioniert, sich zusammengerissen, weil es dem anderen viel schlechter ging. Neben dem Seelenkummer, war ja dort das körperliche Gebrechen, die Verschlechterung des Gesundheitszustandes, etc. Nun sind wir "alleine", und können auf uns schauen. Aber auf uns schauen, heißt für mich auch, nach vorne zu blicken, und nicht nur zurück. Thessa...genau das, da bin ich sicher, das hätte Dir Deine Mama gesagt, oder?!

Der Jahrestag wird, so denke ich, immer ein intensiver Tag sein. Aber er muss nicht nur intensiv traurig sein. Ich würde mir für Dich wünschen, dass Du an dem Tag auch Punkte findest, an denen Du Dich wieder hochziehen kannst. Und wenn Du hier in der Ecke bist...dann schauen wir mal, dass es mit dem Kaffee klappt, ja?! Ich sende Dir eine Umarmung, und ich hab alle Zeit der Welt, was die PN angeht. Nur die Ruhe!

Liebe Dani,

ja - Rewe. Ich war oft mit Mama dort. Was haben wir häufig gelacht. Meine Mama war ein Typ, der gerne gekauft, und auch gerne gegessen hat . Es gab Zeiten, da ging es ihr noch besser, wo sie den Einkaufswagen dermaßen vollgestopft hat, dass wir echt die Kasse blockiert haben. Wenn ich bestimmte Dinge sehe (Ahoi-Brause ), die ich früher nie gekauft habe, so kaufe ich sie heute manchmal, als wenn ich so ein Stück der Zeit in den Einkaufswagen packen könnte.

Es ist schwer, und ja, die Abende, die haben es in sich. Musik, also traurige Platten, oder Stücke, die mich sehr intensiv an Mama erinnern, kann ich nur schlecht hören. Gibt Tage, da mag ich heulen, weil ich merke es muss raus. Da höre ich solche Platten dann sogar mal zu Ende. Aber häufig schalte ich ab. Momentan bereitet mir auch der Besuch des Grabes am Friedhof so einige Probleme. Nächste Woche fahre ich hin. Ich weiß, dass das schwer wird, aber ich hab auch Sehnsucht.

So Ihr Lieben, nun werde ich ein wenig durch die Fäden lesen.

Ich wünsche Euch allen hier, ein annehmbares Wochenende.

Annika
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  #81  
Alt 28.01.2010, 09:27
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Der Blick aus dem Fenster
so trist und so trüb
wirkt gänzlich die Landschaft
so oft ich ihn üb.

Ich denk an die Mama
an Zeiten wo´s gut
sie wird uns oft fehlen
verlier nicht den Mut.

Hat mich großgezogen
und vieles verliehn´
ich soll nicht nur weinen
wär´s mir verziehn´?

Würd Mama uns sagen
mein Kind so ist´s gut?!
Nein!- sie würd sagen
verlier nicht den Mut!

Und schwer sind die Tage
und bleiern die Nacht
man stellt sich die Frage
ob da oben wer wacht

Und tief drin´im Herzen
da wissen wir´s gut
sind niemals verloren
verlier nicht den Mut!

Von mir für Dich - ich denke oft an Dich!

Annika




Sehe jeden Morgen die triste Landschaft - aber kürzlich war die Sonne da. Kann man immer nicht so gut einfangen mit der Kamera, aber meine Tochter fand das so entzückend, dass ich´s knipsen sollte !
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  #82  
Alt 29.01.2010, 22:01
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Annika,

wunderschön. Wo hast Du das denn gefunden? Sehr treffend.

Bei mir geht gar nichts mehr. Kennt Ihr das, als dieses kleine Mädchen bei My Girl so traurig ist, nachdem ihr Freund an den Bienenstichen gestorben ist? Und als sie durchs Haus läuft und wirkliche Schmerzen hat, die eigentlich Trauer sind?

Mich erwischt es, im Moment stündlich. Körperlich wie Kerzenwachs auf der Haut oder eine Schere in der Brust. Situationen von vor einem Jahr. Die so schlimm weh tun, dass weinen der einzige Ausweg ist. Das Schlimmste: es kommt vollkommen unvorhersehbar: im Supermarkt, in der Bahn, im Auto, am Telefon, am Herd - und wenn es kommt, dann richtig.

Ich bin mehr als geschlaucht und es tut einfach nur weh weh weh. Und ich will, dass das aufhört. Ich bin momentan aber noch auf dem Weg, der schlimmer und schmerzlicher wird. Glaube ich.

Liebe und vor allem sehr kraftlose Grüsse,

Eure Thessa
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Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
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am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen
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  #83  
Alt 30.01.2010, 02:47
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rosa.sputnik rosa.sputnik ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa,

ja... genauso ist es.
Es gibt Tage an denen ich überrascht bin dass es "ganz gut klappt", dann wieder haut es mich aus den Schuhen und ich werde verzweifelt, wütend, traurig... weil ich sie sprechen möchte.
Heute hatte das kleine Monster ein Konzert mit all den Streichorchestern des hiesigen Schulbezirks zusammen. (Sie spielt Violine)
Es war traumhaft... ich habe es gefilmt und... da war so ein Moment... ich wollte es Mama mailen... sie wäre soooo stolz gewesen.
Und da saß ich, auf der Zuschauertribüne... Kloß im Hals, Tränen in den Augen... und ja, es tat körperlich weh...

Und momentan macht mir Angst dass es, je länger sie nicht mehr da ist... irgendwie eher schlimmer als besser wird.

Manchmal bin ich ein wenig erleichtert wenn ich daran denke was ihr evtl. alles erspart geblieben ist... sie war ja eigentlich ein sehr unglücklicher Mensch,... und trotzdem... sie fehlt mir dauernd.

Liebe Thessa, ich hoffe dass Du irgendwann schreiben kannst dass es erträglicher wird... dann könnte ich auch darauf hoffen.

Fühl' Dich feste gedrückt
Jasmin
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Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae)
4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen...
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  #84  
Alt 30.01.2010, 08:44
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa!

Es tut mir in der Seele weh, Dich so leiden zu sehen!

Ich drück Dich ganz ganz lieb und schicke Dir für die kommenden Tage viel Kraft das durchzustehen!

In Gedanken bin ich nonstop bei Dir!

Deine Sanni
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  #85  
Alt 30.01.2010, 10:24
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa ,

Zitat:
wunderschön. Wo hast Du das denn gefunden? Sehr treffend.
Hab ich mir für Dich ausgedacht - fand das passt !

Ja, was soll ich nu schreiben?! Ich bin ja selber sehr traurig zur Zeit, und kann gut nachempfinden, wenn einen diese Traurigkeit überrollt.

Ich versuch mich da immer selber wieder rauszuholen und toi toi toi...bislang gelingt das immer so eingermaßen. Ich weiß aber was Du meinst, mit dem körperlichen Schmerz.

Also bei mir ist das so, dass ich im Alltag viel von der Traurigkeit beiseite drängen kann. Ich hab sie war immer unterschwellig in mir, aber erst am Abend, wenn die Ruhe einkehrt, oder eben in Momenten, die ich nur für mich habe, da wird es schlimmer. Und manchmal, da weine ich 2-3 Tage gar nicht. Dann ist der seelische Druck aber so groß, dass ich das, wie Du es beschreibst, körperlich spüre. Wenn ich dann weine, dann ist das Weinen eine regelrechte Erleichterung.

Ach Thessa, die Mama die fehlt einem und ich denke auch, dass dieser Zustand niemals mehr vergehen wird. Wir müssen lernen, das Vermissen und das Liebhaben, also all dieses in unseren Alltag zu intergrieren. Das aber eben so, dass wir selber weiterleben können.

Ich wünschte ich könnte Dir helfen. Und dann lese ich:

Zitat:
Ich bin mehr als geschlaucht und es tut einfach nur weh weh weh. Und ich will, dass das aufhört.
Und es liegt doch ein wenig in unseren Händen. Weißt Du, der Schoß in dem wir entsprechenden Trost finden würden, der ist nicht mehr. Und so sehr wir uns noch nach ihm sehnen, und so sehr wir die Vergangenheit Revue passieren lassen - da gibt es kein Zurück. Wenn es so einfach wäre, ich weiß...dann würdest Du es steuern und das tun, aber versuch ein wenig zur Ruhe zu kommen. Versuch Deine Gedanken nicht so zu verstricken. Versuch diesen Gedanken-Cut zu üben. Jeder trauert anders. Das ist ganz individuell - aber ich denke, wenn man dabei selber so schmerzlich betroffen ist, dann muss man versuchen da auch wieder ein wenig rauszukommen. Es macht ja nichts besser. Im Gegenteil.

Ich versuche das zu bremsen, für mich persönlich. Ich weiß...das trifft auf mich zu, ist nicht ummünzbar und jeder ist eben anders. Aber ich möchte Dir so gerne helfen. Wenn ich lese, wie sehr Du darunter leidest, dann macht mich das ganz traurig. Versuch die Gedanken besser zu kontrollieren. Denk nicht soviel "kaputt".

Es jährt sich bald, ich weiß. Das ist besonders schmerzlich. Aber wenn ich mir vorstelle, dass, wenn ich mal sterbe, meine Kinder derart leiden...das wäre ja ganz ganz grausam. Unsere Eltern die haben uns erzogen und geprägt, uns richtungsweisend in die Zukunft entlassen - ja...und irgendwann dann sterben sie. Und wir stehen ganz alleine da, ohne diese bedingungslose, vorbehaltslose Liebe. Doch es liegt in unserer Hand, wie wir das weitergestalten. Und ich möchte nicht, dass Du Dich so kaputtmachst. Deine Mama hat Dir so viel mitgegeben - man...das hätte sie nicht gewollt.

Ich vermisse meine Mama sehr, ich stecke das nicht locker weg, falls das irgendwer denken sollte, aber ich habe mich anderthalb Jahre in die Krebssorge um meine Mama verloren. Ich verliere mich auch jetzt oft und viel in die Trauer. Aber ich darf weiterleben und meine Mutter würde mir jetzt sagen, dass ich weiterleben muss und auch mal traurig sein darf. Wenn ich daran denke, dass es für sie am schlimmsten war, MIR ihre Diagnose mitzuteilen, dann zeugt das doch davon, worum sie sich am meisten gesorgt hat.

Und so waren alle unsere Eltern. Um UNS besorgt. Wir müssen nach vorn gucken - wir müssen weiterleben.

Thessa, ich bin für Dich da, wenn Du reden willst. Jederzeit!

Ich umarm Dich herzlich

Annika
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  #86  
Alt 09.02.2010, 07:49
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Liebe Thessa,

bin in Gedanken nicht nur heute bei Dir, aber heute ganz besonders.



Ein Mensch, der uns auf unserem Lebensweg
mit seiner Liebe begleitet hat,
bleibt uns immer nah
Irmgard Erath


LG
Lissi
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Wege entstehen dadurch,dass man sie geht.
Franz Kafka

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  #87  
Alt 09.02.2010, 08:34
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Bini1967 Bini1967 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa,
ich habe Eure Geschichte immer still mitgelesen.
Heute vor 11 Jahren starb mein lieber Schwiegervater. Ich kann Dir also nachempfinden, was heute in Dir vorgeht.
Ich wollte Dir nur sagen, dass ich an Dich denke und mit Dir fühle.
LG
Sabine
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Wenn Liebe einen Weg zum Himmel fände
und Erinnerungen Stufen wären,
würden wir hinaufsteigen und Dich zurückholen
.

Meine liebe Mama *15.04.1947 ist am 29.01.1010 nach nur 3 Wochen und 1 Tag ihrem Papa gefolgt

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  #88  
Alt 09.02.2010, 09:45
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Liebe Thessa!

Heute sind meine Gedanken ganz nah bei Dir!
Ich nehm Dich still in den Arm und halte Dich ganz fest!



Deine Sanni
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  #89  
Alt 09.02.2010, 10:58
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa,
die Welt, sie dreht sich einfach weiter. Wie kann es sein, denkt man, wo doch gerade das wichtige "Rädchen" fehlt, welches sie eigentlich erst zum Drehen bringt. Weil die Liebe so tief und die Erinnerung im Herzen so stark, weil die Liebe Deiner Mama zu Dir über Lichtjahre hinweg die Erde zum Weiterdrehen bringt, zum Weiterdrehen für Dich. Das ist es, was sie sich gewünscht hat, wofür sie gelebt hat: für ihre Thessa soll die Welt sich weiter drehen, ihre Thessa soll glücklich sein und ihren Weg gehen, dann ist auch sie glücklich dort, wo sie jetzt ist. Oft tut es leider sehr weh, jemanden glücklich zu machen. Und es tut sehr lange weh, sehr lange, eigentlich immer. Aber denke dran, jedes Lächeln von Dir, lässt auch sie lächeln. Und auch wenn Dein Lächeln gleichzeitig mit Tränen verbunden ist, ist es ein kleiner Schritt auf dem Weg, dass auch sie lächeln kann.
In Gedanken heute besonders bei Dir,
Deine Mapa
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  #90  
Alt 09.02.2010, 12:06
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rosa.sputnik rosa.sputnik ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Liebe Thessa,

auch ich denke heute ganz besonders an Dich... und drücke Dich in Gedanken.

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